Jannik - Immer ist was los - Sonja Schankert - E-Book
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Jannik - Immer ist was los E-Book

Sonja Schankert

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Beschreibung

Als Jannik und seine Klasse einen Ausflug in den Wald machen, stoßen sie auf erschreckend viel Schrott. Entschlossen, ab jetzt mehr auf Gottes Schöpfung achtzugeben, bereitet Jannik gemeinsam mit seinem Freund Milan ein Plakat für die Schule vor, um seinen Mitschülern zu zeigen, wie man die Erde gut behandeln kann. Und es ist noch viel mehr los in Janniks Leben: von geheimen Muttertagsgeschenken über turbulente Abenteuer auf dem Bauernhof bis hin zu der schwierigen Frage, ob er aussortierte Sachen verschenken oder verkaufen soll - Jannik entdeckt, dass er überall Gutes tun kann. Dabei lernt er Gott, seinen himmlischen Papa, immer besser kennen: als größten Künstler, der die ganze Welt gemacht hat, und als guten Hirten, der liebevoll auf ihn aufpasst und ihn tröstet.

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Seitenzahl: 196

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

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© 2024 Bibellesebund Verlag, Marienheide

© 2025 der E-Book-Ausgabe

Lockenfeld 2

51709 Marienheide

[email protected]

Autor: Sonja Schankat

Lektorat: Iris Voß

Titelgestaltung: Mareike Schaaf, Gisela Auth

Illustrationen Innenteil: Anna Karina Birkenstock, Hennef

Layout des E-Books: Connie Waffenschmidt

Printausgabe: ISBN 978-3-95568-556-0

E-Book: ISBN 978-3-95568-613-0

www.bibellesebund.net

Hinweise des Verlags:

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.

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Inhalt

Titel

Impressum

Die Autorin

Jannik, seine Freunde und seine Familie

Ein Ausflug in den Wald

Projektarbeit mit Startschwierigkeiten

Coole Pflanzen

Fahrradkurs für Mama

Der größte Künstler

Zahnputztabletten und Schokolade aus dem Glas

Geheimmission Blumentopf

So ein doofer Tag!

Schöne Aussichten

Kitzelattacke am Muttertag

Immer diese Erwachsenen!

Ein voller Erfolg

Das kann ja heiter werden!

Schlimme Überraschungen

Pferdetussis im Dreierpack

Aufregung am frühen Morgen

Der gute Hirte

Eine Falle für die Sauerland-Aliens

Was ist nur mit Kiara los?

Eine große Suchaktion

Zwei Riesen-Überraschungen

Spannende Neuigkeiten

Geborgenheit unter Mamas Decke

Hoffnungsbringer

Aufregung in der OGS

Der Kampf um die Lederjacke

Die etwas anderen Schätze

Gibt es eigentlich Schatzkisten im Himmel?

Das hat Jannik jetzt davon

Eine gute Tat

In der Flüchtlingsunterkunft

Kuchen, Würstchen und Lichtschwerter

Die Autorin

Sonja Schankat wurde 2001 in Mülheim an der Ruhr geboren und dachte sich schon als Kind Geschichten aus. Sie hat Germanistik und Geschichte studiert und engagiert sich in ihrer Gemeinde unter anderem in der Jungschar. Mit ihren Geschichten möchte sie ihre Begeisterung für Jesus an andere weitergeben und zu einem Leben ermutigen, in dem Gott im Mittelpunkt steht. Sie lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet.

Jannik, seine Freunde und seine Familie

Jannik Müller

8 Jahre

liebt Fußball und Autos

Klassenbester in Mathe

wird schnell neidisch auf andere und wütend, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt

Milan Banjac, Janniks bester Freund

8 Jahre

liebt Fußball und Lesen

sehr gut in Deutsch und Sport

ist temperamentvoll und mutig, aber manchmal auch besserwisserisch

Lea Feldmann

8 Jahre

liebt Pferde und die Farbe Pink

weiß immer alles

ist hilfsbereit, verantwortungsbewusst und teilt gerne

Kiara Gerlach, Leas beste Freundin

8 Jahre

liebt Pferde

kann sehr gut basteln

ist manchmal etwas verträumt und begriffsstutzig

Caroline Westerkamp

8 Jahre

liebt alles, was bunt ist

hat ADHS

spielt supergut Fußball, ist sehr fantasievoll und hat eine Vorliebe für Aliens

Celina Müller, Janniks Mama

28 Jahre, Krankenschwester

liebt Jannik

hat eine Pflanzensammlung im Wohnzimmer

ist ständig gestresst

Lukas Vehling

31 Jahre, Automechatroniker

liebt Autos, Motorräder und hat ein Herz für Kinder

trägt immer eine schwarze Lederjacke

ist einfach cool

Heike Müller, Janniks Oma

um die 60 Jahre, Inhaberin einer Boutique

trägt schicke Blusen und Röcke

kann nicht viel mit Kindern anfangen

ist sehr streng und penibel

Ein Ausflug in den Wald

Janniks Klassenlehrerin Frau Klein winkt durch den Bus. „Wir müssen an der nächsten Haltestelle aussteigen! Vergesst bloß nicht eure Sachen!“

Jannik schiebt die Arme durch die Trageriemen von seinem Rucksack. Die Busfahrt hätte ruhig länger dauern können! Es macht Spaß, durch das große Fenster auf die Straße zu schauen.

Aber Jannik freut sich auch schon auf den Wald. Dorthin macht die Klasse 2b heute einen Ausflug. Sie wollen wandern, spielen und picknicken.

Janniks bester Freund Milan schnappt sich seinen Fußball. Dann quetschen sie sich durch den Gang zur Tür. Der halbe Bus ist voll mit den Kindern aus der 2b.

„Drängelt doch nicht so!“, schimpft Caroline, die mit ihrem Rucksack an einem der Sitze hängen geblieben ist. „Hilfe, ah!“ Mit einem Ruck befreit sie ihren Rucksack und schiebt sich stöhnend weiter nach vorne.

Die anderen Fahrgäste gucken schon ganz genervt. Bestimmt sind sie froh, wenn die Schüler endlich ausgestiegen sind.

Zischend öffnen sich die Bustüren. Jannik und Milan stürmen nach draußen.

„Nicht so drängeln!“, ruft Frau Klein. „Macht bitte eine Zweierreihe! Schnell!“ Sie benimmt sich wie eine Erzieherin im Kindergarten! Dabei sind Jannik und seine Freunde doch schon groß, und es dauert nur noch ein paar Monate, dann kommen sie in die dritte Klasse!

Jannik und Milan stellen sich hinter Lea und Kiara auf. Mit den beiden Mädchen und mit Caroline sind sie befreundet.

Frau Klein zählt alle durch. Nicht dass jemand im Bus vergessen wurde!

„Gut, es sind alle da!“, freut sie sich. „Dann gehen wir jetzt in der Zweierreihe los. Es ist nicht mehr weit bis zum Wald.“

Gerade als sie losgehen wollen, ist lautes Geschrei zu hören. Ganz hinten in der Schlange steht Caroline und weint.

„Was ist denn los?“, fragt Frau Klein besorgt.

„Meine Jacke ist noch im Bus!“, heult Caroline.

Frau Klein schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Oh nein! Ich habe extra gesagt, dass ihr an eure Sachen denken sollt! Jetzt ist der Bus weg!“

Caroline zieht eine Schnute. „Und was ist mit meiner Jacke?“

Frau Klein seufzt. „Bestimmt wird sie im Fundbüro abgegeben. Deine Mama kann mal dort anrufen. Im Moment bekommen wir sie jedenfalls nicht wieder.“

Das heitert Caroline zwar auch nicht so richtig auf, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Deshalb marschieren sie nun los. Jannik tut Caroline leid. Schließlich kann sie eigentlich gar nichts dafür, dass sie ihre Jacke vergessen hat. Sie hat nämlich ADHS. Das ist eine Krankheit, die bei jedem etwas anders ist. Bei Caroline führt sie dazu, dass sie oft sehr aufgedreht ist und sich nicht gut konzentrieren kann. Aber Caroline ist trotzdem eine gute Freundin von Jannik, Milan, Lea und Kiara.

Obwohl es so früh am Tag ist, ist es bereits sehr warm. Sie sind gerade mal ein paar Schritte gelaufen, als Milan schon wieder anhält, um seine glänzende Lederjacke auszuziehen.

„Das hättest du doch im Bus machen können!“, stöhnt Frau Klein.

„Bin ja schon fertig!“, meint Milan und klemmt sich die Jacke unter den Arm. In den Rucksack passt sie nicht, so dick und schwer, wie sie ist.

Lea schüttelt den Kopf. „Wer zieht denn bei so einem Ausflug eine Lederjacke an?“

Milan reckt nur das Kinn. Jannik kann ihn gut verstehen. Wenn er so eine Jacke hätte, hätte er sie auch angezogen. Milan hat sie ganz neu. Als er das letzte Mal bei seinem Papa war, hat der ihm diese coole Jacke geschenkt. Am liebsten hätte Jannik auch so eine. Aber leider findet Mama sie zu teuer.

Nach ein paar Minuten sind sie im Wald angekommen. Er ist viel größer als der mit dem Spielplatz, wo Jannik und Milan immer spielen.

„Und?“, fragt Frau Klein. „Merkt ihr schon was?“

„Es ist hier viel kühler als eben“, sagt Lea mit ihrem schlauen Blick. Sie weiß immer alles.

Frau Klein nickt. „Daran könnt ihr sehen, dass Bäume für eine sehr gute Luft sorgen. Im Wald ist es nicht so stickig wie in den Straßen. Zwischen den Hauswänden bleibt die Hitze nämlich hängen. Im Wald passiert das nicht.“

„Warum müssen Lehrer eigentlich sogar bei einem Ausflug Unterricht machen?“, flüstert Milan Jannik ins Ohr.

Doch Jannik findet interessant, was Frau Klein erzählt. Im Sachunterricht nehmen sie gerade die Natur durch.

„Holt jetzt bitte eure Entdeckerkarten raus!“, sagt Frau Klein.

Milan kramt seufzend in seinem Rucksack. „Ich fände es besser, wenn wir direkt zu der Wiese gehen würden, von der Frau Klein erzählt hat! Wozu schleppe ich denn extra meinen Fußball mit?“

Kiara dreht sich zu ihnen um. „Denk doch mal eine Sekunde nicht an Fußball!“

„Pah!“, macht Milan beleidigt. Dann fällt ihm auch noch die Jacke runter.

Jannik muss kichern. Milan hat wirklich nichts anderes als Fußball im Kopf.

Auf den Entdeckerkarten sind Tiere abgebildet, die es im Wald gibt. Heute dürfen sie die Tiere, die sie in echt sehen, abhaken. Jannik guckt sich die Karte noch mal an. Ein Vogel, ein Eichhörnchen, eine Maus, ein Marienkäfer, eine Ameise, eine Spinne und ein Schmetterling.

„Was ist eigentlich mit Rehen und Wildschweinen?“, fragt er. „Leben die nicht auch im Wald?“

„Ja, aber nicht in diesem!“, lacht Frau Klein. „Und das ist auch gut so. Wildschweine sind nämlich nicht ganz ungefährlich.“

Einen Vogel sieht Jannik zuerst. Ein Rotkehlchen. Es sitzt auf einem Ast. Als die Kinder näher kommen, fliegt es schnell weg. Rotkehlchen sind Janniks Lieblingsvögel. Die haben so eine rote Brust.

Irgendwann kommen sie an einen Bach.

„Iiiihhh! Da ist eine Spinne!“, kreischt Dana und springt zur Seite.

Schnell krabbelt die Spinne über einen Stein davon. Wie kann man nur vor so einem kleinen Tier Angst haben? Zufrieden hakt Jannik die Spinne auf seiner Karte ab. Jetzt hat er schon zwei Tiere gefunden.

Sie gehen eine Weile am Bach entlang. Ein Eichhörnchen huscht vor ihnen über den Weg, klettert am Stamm eines Baumes hoch und springt von Ast zu Ast davon.

„Wie machen die das nur?“, staunt Kiara.

„Ich glaube, mit ihrem Schwanz“, meint Lea. „Damit können sie das Gleichgewicht halten und die Richtung steuern.“

„Echt?“ Jannik muss lachen. „Dann haben Eichhörnchen ja ein eingebautes Steuerrad!“

„Schaut mal!“, ruft Milan auf einmal. „Da liegt ja ganz viel Schrott im Bach!“

Tatsächlich! Mitten im Wasser liegen ein alter Fernseher, Flaschen und Plastikmüll!

„Wer macht denn so was?“, schimpft Milan. „Der Bach ist doch keine Müllhalde!“

„Oh nein“, seufzt Frau Klein. „So was passiert leider immer wieder. Manche Menschen sind zu faul, um ihren Müll richtig wegzuwerfen. Stattdessen schmeißen sie ihn einfach in die Natur.“

„Das ist Umweltverschmutzung!“, sagt Lea. „Das habe ich vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen. Da wurde erzählt, dass im Meer auch ganz viel Plastik schwimmt. Davon sterben die Fische.“

„Was ist die Umwelt?“, will Jannik wissen.

„Ich glaube, unsere Erde“, meint Kiara.

„Aber auch das Meer“, fügt Lea hinzu. „Die Umwelt ist die Natur.“

„Ganz genau!“, bestätigt Frau Klein. „Zur Umwelt gehören die Bäume und Pflanzen, aber auch Gewässer und Tiere. Eben alles, was um uns herum ist.“

„Ist der Müll nicht gefährlich für die Tiere?“, fragt Milan.

„Ja“, nickt Frau Klein. „Es ist nicht gut, die Natur zu verschmutzen. Das schadet den Pflanzen und Tieren.“

„Dann müssen wir den Müll da rausholen!“ Milan und Jannik wollen schon losrennen.

Doch Frau Klein ruft: „Auf gar keinen Fall klettert ihr zum Bach! Außerdem können wir jetzt keinen Fernseher mit uns rumschleppen!“

„Sollen wir den Müll einfach da liegen lassen?“, fragt Jannik.

Frau Klein überlegt. Dann hat sie eine Idee. „Wisst ihr was? Ich rufe unsere Abfallbehörde an. Vielleicht können die da etwas machen.“ Schon zückt sie ihr Handy. Alle scharen sich um Frau Klein. Das ist richtig toll von ihr! Sie telefoniert mit der Abfallbehörde und erklärt ihr die Stelle, an der der Schrott liegt.

„Sie wollen jemanden schicken, der den Müll wegbringt“, erzählt Frau Klein, als sie aufgelegt hat.

„Warten wir auf die?“, fragt Timo. „Das wird bestimmt spannend!“

„Ach was! Das kann dauern!“, meint Frau Klein. „Wir gehen weiter. Eigentlich müssten wir bald an der Wiese sein.“

Schade! Jannik hätte gerne zugesehen, wie der Müll abgeholt wird. Aber auf die Wiese freut er sich auch schon. Vor allem, weil er langsam Hunger bekommt.

Auf dem Weg zur Wiese sehen sie noch mehr Müll im Wald. Eine leere Plastikflasche, ein Trinkpäckchen und ein Taschentuch.

„Du musst noch mal bei der Müllbehörde anrufen!“, meint Kiara.

Aber Frau Klein schüttelt den Kopf. „Man kann da nicht bei jedem kleinen Abfall anrufen. Das mit dem Fernseher war ja etwas Größeres.“

„Aber es ist doch genauso schlimm, seine Taschentücher einfach im Wald liegen zu lassen!“, findet Jannik.

Da stimmt Frau Klein ihm zu. „Den Abfall sollte man lieber bis zum nächsten Mülleimer aufbewahren.“

Kurz vor der Wiese sehen sie einen Schmetterling. Jetzt hat Jannik schon vier Tiere abgehakt. Hoffentlich sieht er auch eine Maus. Die sind ziemlich scheu, oder?

Die Wiese ist riesengroß. Hier kann man gut ein Picknick machen.

Mama hat extra Waffeln für den Ausflug gekauft. Jannik hat auch Weintrauben und Äpfel dabei. Er und Milan teilen sich eine Decke mit Lea, Kiara und Caroline.

Irgendwo zwitschert ein Vogel. Das Gras bewegt sich ganz leicht im Wind. Es ist ein richtig warmer Frühlingstag. Die Natur ist so schön! Wie kann man sie nur verschmutzen?

„Oh, guckt mal!“, flüstert Kiara. Auf ihrem Finger ist ein kleiner Marienkäfer gelandet. Den können sie auch auf der Karte abhaken. Ist der süß! Er hat auf jedem Flügel drei schwarze Punkte.

„Lass ihn mal auf meinen Finger krabbeln!“ Lea hält ihren Finger dicht an den von Kiara. Der Marienkäfer krabbelt zu ihr rüber.

„Ich möchte ihn auch mal!“, bittet Jannik. Lea hält ihm ihren Finger hin. Der Marienkäfer kitzelt auf Janniks Haut. Er muss kichern.

„Cool, was Gott alles macht!“, lächelt Lea.

Milan runzelt die Stirn. „Gott?“

„Na, er hat doch alles gemacht! Auch die Tiere!“

„Glaubst du?“, fragt Milan skeptisch. „Die winzigen Marienkäfer?“

Lea nickt. „Obwohl Marienkäfer so klein sind, hat Gott sie so schön gemacht!“

„Dann muss Gott aber sehr fantasievoll sein“, findet Jannik, „wenn er sich so viele verschiedene Tiere ausgedacht hat!“ Er selbst findet es schon schwer, sich in Kunst auszudenken, was er malen soll! Aber andererseits … Gott kann schließlich alles!

„Ich stelle mir manchmal vor, dass Gott eine riesige Werkstatt im Himmel hat“, erzählt Lea. „Da malt er den Marienkäfern ihre Punkte und den Giraffen ihre Flecken und macht einfach alles, was es auf der Welt gibt!“

Diese Vorstellung findet Jannik schön.

Plötzlich kreischt Caroline „Aua!“ und springt von der Decke. „Aua, aua, mein Bein! Mich hat eine Ameise gebissen!“

Milan muss lachen. „Meint ihr, die Ameisen hat Gott auch erfunden? Obwohl sie uns beißen?“

„Bestimmt!“, kichert Jannik. „Die Ameise kann ja nichts dafür, wenn Caroline ihr im Weg sitzt!“

Da müssen die anderen auch lachen und haken die Ameise auf ihren Entdeckerkarten ab. Nur eine Maus sehen sie nicht.

Projektarbeit mit Startschwierigkeiten

Am nächsten Tag ist leider wieder normal Schule. Es wäre viel besser, wenn sie jeden Tag einen Ausflug machen würden! Immerhin lernt man da auch was. Aber im Sachunterricht sprechen sie heute über die Tiere, die sie gestern im Wald gesehen haben, das ist auch nicht schlecht.

„Ist der Müll eigentlich inzwischen abgeholt worden?“, will Caroline wissen.

„Das weiß ich nicht“, antwortet Frau Klein. „Aber ihr könnt ja am Wochenende noch mal in den Wald gehen und nachsehen, wenn ihr wollt. Das Wetter soll sehr gut werden. Ist denn deine Jacke wieder aufgetaucht?“

Caroline nickt. „Sie wurde wirklich im Fundbüro abgegeben. Zum Glück stand mein Name drin.“

„Na dann ist ja alles noch mal gut gegangen!“, sagt Frau Klein. „Und jetzt hört mal zu. Wir werden in den nächsten Wochen eine Projektarbeit machen.“

„Was ist denn das?“, will Jannik wissen.

„Ihr dürft euch einen Partner aussuchen und mit ihm ein Thema bearbeiten, das mit dem Wald zu tun hat. Dazu macht ihr dann ein Plakat. Und in ein paar Wochen stellt jede Gruppe ihr Projekt vor.“

Auweia! Das klingt aber schwierig! Zum Glück weiß Jannik wenigstens sofort, mit wem er zusammenarbeiten will: mit Milan natürlich!

„Hast du schon eine Idee?“, fragt er ihn.

Milan nickt begeistert. „Wir machen was zum Müll im Bach!“

„Was willst du denn dazu machen?“

„Na, was zur Umweltverschmutzung!“, erklärt Milan. „Dass das nicht gut für die Tiere ist.“

„Aber dazu haben wir doch gar keine Arbeitsblätter bekommen! Wie sollen wir denn da was rausfinden?“, grübelt Jannik.

„Ach, das klappt schon“, meint Milan.

Jannik ist sich da nicht so sicher.

In der nächsten Schulstunde soll jede Gruppe erzählen, welches Thema sie sich überlegt hat. Kiara, Lea und Caroline arbeiten zu dritt.

„Wir machen was zu Insekten-Aliens!“, brüllt Caroline und wedelt mit den Armen. „Das hier ist das Flügelschlagen vom Schmetterling-Alien, das hat ganz große Flügel!“

Lea und Kiara werfen sich einen genervten Blick zu. Auch wenn Caroline eine tolle Freundin ist, ist es manchmal wirklich nicht einfach mit ihr.

„Aha“, schmunzelt Frau Klein. „Ihr nehmt also Insekten.“

Lea nickt. „Vor allem den Marienkäfer. Der ist so süß!“

„Marienkäfer-Aliens!“, singt Caroline. „Wir machen was zu Marienkäfer-Aliens. Lalala!“

Langsam ist auch Frau Klein genervt: „Caroline, es reicht jetzt mit Aliens. Ich möchte mich in Ruhe mit den anderen unterhalten. Timo und Ben, was wollt ihr machen?“

„Umweltverschmutzung.“

Milan und Jannik sehen sich enttäuscht an.

Frau Klein nickt. „Warum nicht? Ich bringe euch morgen mal Blätter dazu mit. Dana und Josephine?“

„Wir wollten auch Umweltverschmutzung machen“, jammert Dana.

Frau Klein überlegt. Dann zuckt sie mit den Schultern. „Na gut, von mir aus kann es dazu auch zwei Gruppen geben.“

Jannik und Milan seufzen. Ob Frau Klein auch drei Gruppen zur Umweltverschmutzung erlaubt? Aber die nächste Gruppe will auch Umweltverschmutzung machen! Frau Klein rollt mit den Augen: „Ich dachte eigentlich, dass ihr euch ein Tier oder eine Pflanze aussucht, über die wir gesprochen haben!“

„Aber der Schrott im Bach war so spannend!“, meint Mike.

Frau Klein seufzt ihr Pferdeseufzen. Sie schiebt dabei immer die Oberlippe hoch. Das sieht so aus, als würde ein Pferd schnauben. „Na gut, von mir aus könnt ihr auch was zur Umweltverschmutzung machen. Jetzt will ich aber keine Gruppe mehr dazu!“

„Na toll“, flüstert Jannik Milan zu. „Und was sollen wir jetzt machen?“

Da fragt Frau Klein auch schon: „Jannik und Milan? Welches Thema wollt ihr?“

Sie zucken ratlos mit den Schultern. Das mit der Umweltverschmutzung sagen sie jetzt lieber nicht. Sonst regt sich Frau Klein wieder auf.

„Wie wäre es mit dem Reh?“, schlägt sie vor. „Zur Tanne macht auch keiner was.“

„Das wundert mich nicht“, murmelt Milan leise. Jannik findet Rehe und Tannen auch nicht so spannend. Da hätte er schon lieber was zum Rotkehlchen gemacht. Aber das Thema ist auch schon weg.

„Ich schreibe euch mal zum Reh“, beschließt Frau Klein. „Wenn euch bis Montag was anderes einfällt, können wir das noch mal ändern.“

Jannik seufzt. Er wusste ja gleich, dass das mit dem Projekt doof ist!

Coole Pflanzen

Heute holt Lukas Jannik von der Schule ab. Er ist der Freund von Janniks Mama. Janniks Papa ist abgehauen, als der noch im Kindergarten war. Jannik kann sich kaum an ihn erinnern.

„Hallo!“ Lukas breitet die Arme aus.

Strahlend fliegt Jannik hinein. Es ist schön, Lukas zu haben! Der ist so cool mit seinem Stoppelbart, außerdem fährt er Motorrad und hat eine Lederjacke. Die findet Jannik sogar noch ein bisschen besser als die von Milan.

Lukas gibt ihm zur Begrüßung einen Kuss. „Na, wie war es in der Schule?“

„Gut“, sagt Jannik nur. Er will jetzt nicht über das blöde Projekt reden. „Bist du mit deinem Motorrad da?“

Lukas schüttelt den Kopf. „Deine Mama hat doch immer noch Angst vor Motorrädern. Da kann ich dich nicht einfach damit abholen!“

Jannik seufzt enttäuscht. Manchmal ist Mama wirklich ein Angsthase!

„Aber mein Auto ist doch auch cool!“, meint Lukas.

„Na ja. Nicht so cool wie dein Motorrad. Dein Auto hat ja nicht mal eine Tür für die Rückbank!“ Man muss jedes Mal den Beifahrersitz nach vorne klappen, um sich auf die Rückbank zu quetschen.

„Wo wir schon mal bei deiner Mama sind“, sagt Lukas. „Bald ist Muttertag.“

„Da will ich Mama auf jeden Fall was Besonderes schenken!“

„Das dachte ich mir“, lächelt Lukas. „Hast du schon eine Idee, was?“

Jannik überlegt. „Irgendwas mit Blumen.“ Mama hat im Wohnzimmer eine riesige Pflanzensammlung.

„Das ist eine gute Idee“, findet Lukas. „Wie wäre es, wenn du einen Blumentopf beklebst?“

„Au ja! Und wo bekommen wir den her?“

„Im Baumarkt gibt es eine große Pflanzenabteilung. Wenn du willst, können wir jetzt direkt dahinfahren und einen aussuchen.“

Jannik klatscht in die Hände. Mit Lukas ist es immer so schön! Jannik freut sich schon darauf, dass Lukas und Mama irgendwann heiraten werden. Dann hat er nämlich zwei tolle Papas: Gott ist schon jetzt sein himmlischer Papa, Lukas wird dann sein menschlicher Papa sein. Und das ist ein ganz großes Geschenk von Gott. Jannik will Lukas auch was zum Vatertag schenken. Das konnte er bis jetzt noch nie. Es ist gut, dass es Muttertag und Vatertag gibt. Da kann man seinen Eltern zeigen, wie lieb man sie hat.

Im Baumarkt ist es toll. Hier gibt es riesige Regale mit Werkzeug, Schrauben, Lampen und Klodeckeln. Es gibt sogar Haustüren und Briefkästen! Jannik weiß gar nicht, wo er am liebsten hinschauen möchte.

Die Gartenabteilung ist ganz hinten. Sie kommen an Hollywoodschaukeln und Gartenstühlen vorbei. Jannik muss sich einfach mal kurz auf eine Hollywoodschaukel setzen. So eine hätte er gerne! Aber leider haben sie keinen Garten. Jannik und Mama wohnen in einer kleinen Wohnung, Mama hat nämlich nicht viel Geld. Sie ist Krankenschwester in einer Tagesklinik.

Dann kommen sie endlich zu den Pflanzen. Wenn Mama das sehen könnte! Eigentlich findet Jannik Blumen langweilig. Die machen nichts und man kann sie nicht mal streicheln wie ein Haustier. Aber hier gibt es schon ein paar echt interessante. Am lustigsten sind die Kakteen. Manche sind ganz rund, andere lang, dann gibt es auch welche mit Armen und sogar welche mit weißen Haaren! Die sehen richtig kuschelig aus.

„Kann man die streicheln?“, überlegt Jannik.

„Lass das lieber!“, meint Lukas. „Am Ende hast du einen Stachel im Finger! Aber guck mal hier in dem Regal. Die sehen ja wohl cool aus!“

„Sind die überhaupt echt?“, will Jannik wissen. Lukas hat Pflanzen gefunden, die keine Wurzeln haben. Sie sehen aus wie Grasbüschel und stecken nicht in Erde, sondern liegen einfach auf dem Regalbrett!

Lukas lacht. „Ich glaube schon, dass die echt sind. Hier steht, dass das Luftpflanzen sind.“

„Luftpflanzen?“ Davon hat Jannik ja noch nie gehört. Lukas hat recht: Das sind die coolsten, die er je gesehen hat! „Glaubst du, dass Gott die gemacht hat?“

Lukas nickt. „Gott hat alle Pflanzen gemacht, die es gibt.“

„Und die ganzen Tiere?“

„Die auch! Gott hat die ganze Welt gemacht! Die Berge und das Meer und eben auch die Natur“, zählt Lukas auf. „Guck dir mal die vielen verschiedenen Gewächse an. Hier sind welche mit langen Blättern, da welche mit runden. Und die hier sind ganz dick.“ Lukas und Jannik gehen zwischen den Regalen entlang und gucken sich alles genau an. „Manche Pflanzen können Wasser in ihren Blättern, Stämmen und Wurzeln speichern“, erklärt Lukas. „Die kommen aus Gegenden, in denen es kaum regnet. Deshalb brauchen diese Pflanzen nur wenig Wasser. Sie leben zum Beispiel in der Wüste.“

„In der Wüste gibt es auch Pflanzen?“, staunt Jannik. „Ich dachte, da gibt es nur Sand!“

„Es gibt überall auf der Welt Pflanzen. Sie sind nämlich sehr wichtig für die Erde.“

„Stimmt, das hat Frau Klein auch gesagt!“

Lukas nickt. „Gott hat jede Pflanze genau so gemacht, dass sie perfekt in ihrer Heimat wachsen kann. Das ist ein ganz großes Wunder.“

„Dann leben die Luftpflanzen wahrscheinlich da, wo es keine Erde gibt“, überlegt Jannik. Das ist wirklich ein Wunder!

Jannik und Lukas suchen einen mittelgroßen Blumentopf in Rosa aus. Das ist Mamas Lieblingsfarbe. Sie wollen Jasmin, die Mitarbeiterin im Kindergottesdienst, fragen, ob sie die Bastelsachen von dort benutzen dürfen. Damit möchten sie den Blumentopf bekleben. Jasmin hat bestimmt nichts dagegen. Gut, dass sie bis zum Muttertag noch genug Zeit haben.

Auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt steht ein Bratwurststand. Da holen sich Lukas und Jannik was zu essen. Bratwurst im Brötchen für jeden und eine Portion Pommes zum Teilen.