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Jana Haas beantwortet viele Fragen rund um die geistigen Welten, den irdischen Tod und die unsterbliche Seele: Wie begleiten die Engel die Seele im Diesseits wie im Jenseits? Was passiert während des Loslass- bzw. Sterbeprozesses? Was erwartet uns nach dem physischen Tod, im "Leben" danach? Wo halten sich unsere Verstorbenen auf? Was geschieht bei der Wiedergeburt? Was ist überhaupt der Sinn des Lebens und der unendlichen Inkarnationen? Jana Haas ist in den jenseitigen Welten genauso zu Hause wie in der irdischen Welt. Sie macht das unsterbliche Leben begreifbar und erklärt das Leben auf der Erde wie auch das Dasein im Himmel. Das Buch macht Hoffnung und nimmt die Angst vor dem "unsichtbaren" und "unbekannten" Jenseits.
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Seitenzahl: 202
Jana Haas / Werner Wider
Jenseitige Welten
Die Reise der Seele ins Licht
Knaur e-books
Gott und die Engel sehen in jedem Menschen nur das Positive und Liebevolle und bewerten oder verurteilen niemals das Negative.
Es gibt aus der geistigen Welt keine Schuldzuweisungen.
Das »Jüngste Gericht« ist ausschließlich die eigene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihre Verarbeitung.
Liebe Leserinnen und Leser,
schon seit längerer Zeit spüre ich aus der geistigen Welt den Ruf, ein Buch über die jenseitigen Welten und über das Leben nach dem Tod zu schreiben. Ich freue mich sehr über diese verantwortungsvolle Aufgabe.
Das Wissen in diesem Buch hat mir teilweise die geistige Welt gezeigt, teilweise stammt es aus eigenen Betrachtungen und Erlebnissen. Je nach Themengebieten standen mir dabei auch verschiedene Erzengel hilfreich zur Seite und gewährten mir Einsichten in die geistigen Sphären. Der Erzengel Jophiel unterstützte mich, wenn der Schwerpunkt des Themas die Weisheit Gottes betraf, der Erzengel Michael, wenn es um die Themen Vergebung, Loslassen und Bewältigung ging, und der Erzengel Gabriel, wenn es sich um neue Einsichten und Offenbarungen handelte. Viele Fragen der Teilnehmer meiner Seminare zum Thema Tod und Jenseits haben mich ebenfalls bei diesem Buch inspiriert.
In unserer Kultur werden Tod und Sterben gerne aus dem Bewusstsein ausgeblendet. Dabei ist es wichtig, die Angst vor dem Sterben loszulassen, da daraus auch die Angst vor dem Leben resultiert. Diese Ängste machen sich auch gerne so manche spirituellen Institutionen zunutze, um die Menschen in Abhängigkeit zu halten. Überwiegend baut sich diese Angst auf dem falschen Glauben, den falschen Dogmen und der Unwissenheit der Menschheit auf. Sie bedarf daher dringend eines Paradigmenwechsels, um ihre tiefsitzende Angst zu verlieren.
Dabei sollte doch, wenn wir es recht bedenken, das Sterben wie auch die Geburt eine absolute Selbstverständlichkeit darstellen.
Die Geburt auf dieser Erde ist ein Wunder. Innerhalb von neun Monaten wächst aus einer einzigen Zelle nach einem wohl immer unerforscht bleibenden göttlichen Plan ein menschliches Wesen heran, welches dann mit einem Wunderwerk von menschlichem Körper sein Leben auf dieser Erde antritt.
Und dieses Wunder der Geburt ins irdische Leben wird aus der geistigen Welt von Anbeginn unterstützend begleitet: durch die Begleitung vieler Engel und auch des individuellen Schutzengels.
Das Ableben und Ablegen des irdischen Körpers ist ein ebenso großes Wunder, welches während des gesamten Prozesses aus der geistigen Welt begleitet und unterstützt wird. Auch hier sind die Engel und ganz besonders wieder der persönliche Schutzengel am Werk.
Die Geburt auf der Erde ist die Geburt in die Materie, in die begrenzte Welt. Der Eintritt nach dem Tod in die jenseitigen Welten ist hingegen eine Geburt in die Unendlichkeit. Dort, in diesem unendlichen Licht, ist nur erkennbar, was einem selbst bewusst ist und der eigenen Vorstellung entspricht.
Das Verstehen des Schöpfungshintergrundes und des Lebenssinns ist deshalb enorm wichtig. Es geht darum, zeitlebens großes Vertrauen in Gott, in die Schöpfung und in sich selbst zu entwickeln. Dann kann das Leben auf diesem Planeten mit seinen notwendigen Veränderungen und seiner Vergänglichkeit in Sicherheit und vertrauensvoller Gelassenheit gemeistert werden. Hierzu bedarf es der Freiheit des Geistes; wir müssen die alten Dogmen loslassen und eigene Vorstellungen entwickeln. Erschaffen Sie sich Ihre geistige Weltanschauung neu!
Wir gehen in eine neue Epoche. Die Astrologen sprechen davon, dass jetzt das Wassermannzeitalter nach zweitausend Jahren das Fischezeitalter ablösen würde. In den vedischen Schriften, dem ältesten philosophischen Werk der Menschheit, wird prophezeit, nach fünftausend Jahren werde das goldene Zeitalter anbrechen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt erreicht. In den vedischen Schriften heißt es dazu, im goldenen Zeitalter dürften sich die Menschen nicht mehr hinter einer »Maske« verstecken, sondern müssten sich offen zu ihrer Gesinnung bekennen. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, hat diesen Gedanken aufgegriffen und präzisiert. Er sagte, im neuen, goldenen Zeitalter würde sich die Menschheit nicht mehr nach Rassen, sondern nach »Gut« und »Böse« unterscheiden. Dass die Kulturen in den letzten Jahrzehnten ganz selbstverständlich begonnen haben, sich zu vermischen und sich gegenseitig immer mehr zu akzeptieren, ist bereits deutlich sichtbar. Auch ist zu erkennen, dass die Menschen damit beginnen, liebevoller miteinander umzugehen.
Im heutigen Zeitalter sollte es für jeden Menschen geradezu eine Herausforderung sein, sein wahres Ich und seinen eigenen Zugang zur Spiritualität zu entfalten. Heute leben wir im Zeitalter der Bewusstseinserweiterung, in dem es nicht mehr nur darum geht, Lehren anzunehmen oder abzulehnen. Es geht vielmehr darum, aus unseren kulturellen Wurzeln durch innere Weiterentwicklung eine erfüllende Zukunft zu gestalten. Wir werden nicht mehr danach gefragt, an was wir glauben, sondern nach unseren Werten: Verständnis, Aufrichtigkeit, Vertrauen, Mut und Liebe. Unsere Aufgabe muss darin bestehen, diese Eigenschaften in den Alltag zu integrieren und danach zu leben. Denn genau mit diesen Eigenschaften wird es schließlich auch im Jenseits weitergehen.
In diesem Sinne hat dieses Buch das Ziel, Ihnen viele lichtvolle Erkenntnisse und Sicherheit im Hier und Jetzt zu vermitteln, Ihr Urvertrauen zu stärken und Ihnen die Angst vor dem Sterben zu nehmen. Der Tod ist nur ein lichtvoller Übergang in eine andere Dimension. Es ist im eigentlichen Sinne keine Reise zu einem anderen Ort, sondern lediglich eine Veränderung im Bewusstsein. Es ist ein Schritt ins Licht, ein Schritt in die Unendlichkeit, in der wir aber nur das sehen und wahrnehmen werden, was der Frequenz entspricht, in der wir auch selbst schwingen. Oder anders ausgedrückt: Wir werden dort nur das erkennen und finden können, was wir selbst erwarten.
Der Tod ist unausweichlich und macht den meisten Menschen Angst, da sie nur an die Materie glauben und sich zu sehr darin eingerichtet haben. Allzu viele Menschen glauben nicht an einen tieferen Sinn des Lebens und an ein Weiterleben nach dem Tod. So unsterblich aber unsere Seele ist – ohne den Tod könnte auf der Erde kein neues Leben entstehen und keine Entwicklung stattfinden. Es wäre längst alles unter den Mächtigen aufgeteilt, überall würden Despoten regieren, und es gäbe so gut wie keine Möglichkeit für eine Veränderung. Die Menschheit wäre in ihrer Starre gefangen.
Wenn wir erkennen können, wie perfekt der göttliche Plan ist, so können wir den Tod als wichtigsten Freund der Menschheit akzeptieren, auch wenn er oft viel Trauer und Leid mit sich bringt. So werden wir in die Lage versetzt, den Sinn des Werdens und Vergehens zu begreifen, den zu starken und einseitigen Glauben an das materielle Sein zu relativieren und ganz auf Gottes Schöpfung, seine Güte und Liebe und auf die Unterstützung der Engel zu vertrauen. Wir dürfen begreifen, dass unsere Seele im Licht Gottes leicht und frei ist.
Und wenn wir uns bereits zu Lebzeiten mit den jenseitigen Welten auseinandersetzen, kann das Loslassen leichter fallen und wir können uns in den jenseitigen Dimensionen wesentlich besser und vor allem schneller zurechtfinden. Falsche Vorstellungen können beim und nach dem Übergang eine große Beschwernis darstellen. In den jenseitigen Dimensionen der Unendlichkeit gibt es keine Konturen und Strukturen, an denen wir uns, wie in der Materie auf der Erde gewohnt, orientieren könnten, und so gibt es viele verirrte Seelen, die lange Zeit benötigen, um sich in den geistigen Sphären zurechtzufinden. Aber glücklicherweise schaffen es alle irgendwann.
Auch aus diesem Grund versuche ich, in diesem Buch das Wesentliche über das Leben, den Tod und den Himmel zu vermitteln. Ich möchte nicht den Anspruch erheben, die jenseitigen Welten komplett aufzuzeigen, da diese unendlich sind. Ich bin jedoch bemüht, das für den Menschen Wichtige möglichst exakt zu beschreiben.
Wie schon erwähnt, bin ich seit Geburt hellsichtig und kann die »unsichtbaren« Welten so genau beschreiben, weil ich sie genauso deutlich sehen kann wie die Materie. Für mich sind die jenseitigen Welten ebenso real wie die Materie. Das eine könnte auch ohne das andere nicht existieren.
Auch wenn ich diese geistigen Welten und die sich darin befindlichen Wesenheiten deutlich sehen kann, so ist es selbstverständlich unmöglich, die Abermilliarden menschlichen Seelen und die unendlich vielen anderen himmlischen Geistwesen, geschweige denn den gesamten Aufbau der geistigen Welt zu begreifen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als wenn man in ein sehr großes Lexikon schaut. Auch dort kann man nur das finden und darüber Wissen erlangen, nach dem man sucht. Genauso verhält es sich in den unendlichen geistigen Welten. Deshalb trifft auch die Aussage zu, dass man dort nach dem irdischen Ableben nur das vorfinden und erkennen kann, was man erwartet.
Im Jenseits herrscht Frieden und Liebe. Die Seelen verstehen sich in vollkommener Harmonie. Der Austausch findet auf feinstofflicher Ebene statt, durch Gefühle, Empfindungen, Farben und Töne, oder anders gesagt: ausschließlich über Emotionen.
Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Seelen keine Sprachorgane und auch keinen Geist besitzen, denn ein intellektueller Austausch, welcher zur Lebzeiten zu Auseinandersetzungen und Diskussionen führt, ist in dieser Dimension nicht nötig.
Die Kraft des intellektuellen Austausches unterliegt dem Geist, und dieser befindet sich nach unserem Tod mit all seinen Erinnerungen an die irdischen Erfahrungen in der Akasha-Chronik und steht uns im nächsten Erdenleben wieder zur Verfügung, wo wir dann die Erkenntnisse und Erfahrungen aus all unseren Inkarnationen für unsere weitere Entwicklung im göttlichen Plan benötigen.
Ich kann jederzeit in die geistigen Sphären eintauchen und mich dort mit den Engeln, lichtvollen Verstorbenen und anderen Geistwesen, zu denen auch die Naturwesen gehören, austauschen. Mit Gott selbst kann man dagegen nicht korrespondieren. Ich kann Gott wahrnehmen: Es handelt sich dabei um die Urkraft allen Seins, um ein großes, gütiges Licht, das aus den höchsten Sphären bis in die tiefsten Ebenen dringt. Wenn ich Gott wahrnehme, erfüllt mich ein Zustand tiefen inneren Friedens, den ich in meiner Seele spüre und in meinem Geist begreife. Aus diesem Zustand heraus bin ich in Gottes Frieden und Stimmigkeit und nicht in einem Dialog, weil im Antlitz Gottes alles perfekt und somit ohne Fragen ist.
Bei der Korrespondenz mit dem Göttlichen handelt es sich in Wirklichkeit um einen Austausch zwischen dem höheren Selbst des Menschen und der Akasha-Chronik, der »Bibliothek Gottes«, in welcher alles kosmische Wissen und die Weisheit Gottes gespeichert ist.
Den emotionalen Gedankenaustausch mit der geistigen Welt übersetze ich mit Hilfe meines Geistes und Intellektes in die menschliche Sprache, und so kann ich darüber Mitteilung machen. So konnte letztlich auch dieses Buch entstehen.
Alle spirituellen Werke wurden auf diese Art geschrieben. Weder Gott noch andere geistige Wesen besitzen Sprachorgane und teilen sich über die Sprache mit, noch haben sie dies jemals getan. Der Austausch geschieht immer durch eine emotionale, bilder- und gestenreiche Vermittlung, welche sich ausschließlich auf der Seelenebene vollzieht. Genauso funktioniert der Austausch zwischen den Seelen und den anderen geistigen Wesenheiten untereinander. Wenn ein Mensch die Fähigkeit besitzt, mit den geistigen Welten zu kommunizieren, so benötigt er zusätzlich noch die Eigenschaft, das Erfahrene und Gelernte von der Unendlichkeit des Himmels in unsere irdische Sphäre und unsere Vorstellungen übersetzen zu können, damit andere Menschen es verstehen können.
Der Austausch mit den Seelen, welche noch nicht zum Licht emporgefunden haben und in einer Emotion gefangen sind, gestaltet sich schwieriger, weil viele von ihnen nicht an das Licht glauben, das sie schon zu Lebzeiten ablehnten. Diese Seelen verharren ganz in sich gekehrt und nehmen keine andere Seele und keine Engel wahr – und somit auch nicht mich. Eine Kommunikation mit ihnen ist also nicht möglich. Ich kann diese Sphären und die Seelen darin aber ebenso wahrnehmen wie die gesamten geistigen Welten; deshalb kann ich sie auch in diesem Buch beschreiben.
Es kann sein, dass Sie an manchen Stellen dieses Buches emotional stark berührt werden. Denn durch das Lesen werden nicht nur die großen Ängste des Menschen vor dem Sterben berührt, sondern auch die tiefsitzenden und irreführenden, zum Teil angsterfüllenden Prägungen der christlichen Lehre.
Ich rate Ihnen, dieses Buch mit einer möglichst neutralen Haltung zu lesen. Bilden Sie sich so Ihre eigene Meinung und finden Sie Ihre individuelle Wahrheit. Das bisher existierende Wissen soll und darf nicht verworfen werden, oftmals genügt eine kleine Korrektur der Sichtweise.
Theoretisch ist jeder Mensch in der Lage, mit den geistigen Wesen zu kommunizieren. Wenn Sie Ihre Gedanken zur Ruhe bringen und Ihr Bewusstsein auf eine höhere Frequenz erheben könnten, wären Sie sofort in der feinstofflichen Welt der Engel.
Die Engel lehren mich bewusst seit meiner Jugend; Verstorbene sah ich jedoch bereits in meiner frühen Kindheit. Ich kann den Himmel, also die geistigen Welten, sehr exakt sehen und den Weg der Seelen im Jenseits verfolgen. Ich kann Ihnen versichern, dass es diese Welten gibt und keine Seele je verstorben ist. Da diese Welten aber für die meisten Menschen nicht sichtbar sind, müssen Sie selbst entscheiden, ob Sie mir glauben oder nicht. Ich möchte Ihnen den Rat geben, sich an einen stillen Ort zu begeben und dort, ohne zu grübeln, in sich hineinzuhören und zu erspüren, was Sie mit tiefem innerem Vertrauen erfüllt. Den aufkommenden Empfindungen sollten Sie dann nachgehen, ohne sie intellektuell zu zerdenken. Auf diese Weise kommen Sie Ihrer eigenen Wahrheit näher.
Bedenken Sie dabei bitte, dass die geistigen Welten unendlich und ohne Begrenzung sind und es dort weder Form noch Sprache oder Schrift gibt. Wenn es aber für das, was ich hier beschreibe, dort keine Worte gibt, obliegt es mir, das, was ich dort sehe, in eine erklärende Sprache zu übersetzen. Und das bedeutet auch, dass dieses Buch wie alles spirituelle Wissen für Atheisten und Materialisten immer angreifbar bleiben wird, da es nur wenigen Menschen vergönnt ist, in diese Welten zu sehen. Doch klar ist auch, dass alle heiligen Schriften auf diese Weise von sehenden Menschen verfasst wurden.
Ich wünsche Ihnen viel Leichtigkeit, Befreiung und Inspiration beim Lesen dieses Buches. Möge es Ihnen auf Ihrem Weg eine große Unterstützung sein.
In Liebe,
Jana Haas
Herdwangen-Schönach, Oktober 2011
Es scheint in diesem Leben meine Aufgabe zu sein, den Menschen ihren Ursprung, den Himmel und das Licht näherzubringen. Ich sehe jedenfalls meine Berufung darin, sie über die Schöpfung und den Sinn des Lebens aufzuklären und ihnen durch das verstärkte Vertrauen in Gott und die geistigen Welten die Angst im Leben und vor dem Tod zu nehmen.
Ich sehe die uns umgebenden geistigen Welten genauso deutlich wie das »reale«, materielle Umfeld. Um die geistigen Welten zu sehen, bedarf es für mich keinerlei Vorbereitung oder Anstrengung. Das Gegenteil ist der Fall, ich muss mich eher konzentrieren, um die »Welten« auseinanderhalten zu können, um nicht dauernd in der Hellsichtigkeit zu sein und um mich hier auf der Erde zu verankern.
Bereits seit früher Kindheit bin ich hellsichtig. Es gab mehrere Nahtoderlebnisse, welche vermutlich dazu bestimmt waren, die Anbindung und das Vertrauen in die geistige Welt zu stärken und somit die Hellsichtigkeit stärker zu manifestieren.
In meiner Kindheit sah ich die Seelen von Verstorbenen in der Astralebene, was für mich selbstverständlich eine starke seelische Belastung darstellte. So geht es übrigens fast allen stark hellsichtigen Menschen. Die noch erdnahen Seelen von Verstorbenen, welche den Aufstieg ins Licht noch nicht gefunden haben, schwingen in einer tieferen, grobstofflicheren Frequenz als die lichtvolleren Wesen und sind deshalb leichter wahrnehmbar.
Viele hellsichtige Menschen sind durch solche frühen Erlebnisse so schockiert und verängstigt, dass sie im späteren Leben Angst vor ihrer Hellsichtigkeit haben und deshalb versuchen, sie auszublenden. Auch für mich war die Hellsichtigkeit am Anfang eine große, schwer zu tragende Herausforderung.
Die spirituellen Gaben sind durch meine Familie auf mich gekommen. Meine Urgroßmutter mütterlicherseits, Palina, war mit starken lichtvollen Kräften ausgestattet. Bis zu ihrem Tod war sie meine spirituelle Lehrerin. Aber auch nach ihrem Weggang blieb sie es und setzte ihre Unterweisung aus den geistigen Welten fort. Ich empfing Visionen von ihr und erhielt Durchsagen in Bezug auf wichtige Lebensentscheidungen.
Nach diesen tiefgreifenden Erfahrungen, als Kleinkind eher unbewusst und dann mit zunehmendem Alter und durch die späteren Astralreisen immer bewusster, schaute ich öfter und länger in die jenseitigen Welten. Zunächst sah ich, wie schon beschrieben, überwiegend unerlöste verstorbene Seelen. Meine Kindheit und Jugend war deshalb noch nicht so sehr von lichtvollen Erfahrungen erfüllt. Außerdem wusste ich damals auch noch nicht, wie ich mit solchen Erscheinungen richtig umgehen konnte. Heute habe ich gelernt, wie man Seelen weiter ins Licht senden und ihnen bei der Erlösung helfen kann.
Durch diese und eine Reihe anderer ungewöhnlicher geistiger Erfahrungen, auf die ich hier nicht näher eingehen will, bin ich eigentlich nicht wie ein »normales« Kind aufgewachsen. Ich hatte mehr Interesse an Dingen, für die man sich üblicherweise erst später, in fortgeschrittenerem Alter interessiert: an Philosophie, Fragen nach dem Sinn des Lebens, an Wissen über das Leben vor der Geburt und nach dem Tod, an Fragen nach höheren Sphären, Lichtwesen und Ewigkeit. Das machte mir die Jugendzeit nicht gerade leicht.
Mit dreiundzwanzig Jahren bekam ich aus der geistigen Welt immer deutlichere Hinweise, ich solle an den Bodensee ziehen und dort in der Naturheilpraxis eines lieben Freundes mitarbeiten. Dort lernte ich die Probleme und Krankheiten der Menschen kennen und erkannte bald die geistig-seelischen Hintergründe vieler Erkrankungen. Und immer deutlicher konnte ich die Organe der Patienten und die Aura der Menschen sehen.
Seitdem ich mich ganz bewusst für die Liebe zu mir selbst, zu Gott und den Mitmenschen entschieden habe, ihnen gegenüber mein Herz öffnete, den Menschen und dem Leben, Gott und der Schöpfung immer mehr vertraute, begannen sich die lichtvollen geistigen Welten für mich mehr und mehr zu öffnen. Von diesem Zeitpunkt an sah ich nicht mehr nur Verstorbene, sondern nahm auch die lichtvollen himmlischen Welten, Gott und die Engel wahr.
Nach meiner Entscheidung, mich ganz mit der lichtvollen geistigen Welt zu verbinden, und nach mehreren spirituellen Rückzügen auf die Rigi am Vierwaldstätter See bei Luzern (ein »weiblicher« Berg in der Schweiz, deshalb die Rigi) verstärkte sich der Zugang zu den lichtvollen Welten in rasender Geschwindigkeit. Mehrere Male kam ich auf die Rigi zum Fasten und zum Meditieren.
Plötzlich konnte ich dort sehen, dass die satten grünen Bergwiesen belebt und beseelt waren. Ich konnte viele kleine, etwa kniehohe Wesen sehen, welche an der Erde arbeiteten. Es handelte sich dabei um sogenannte Zwerge und Wurzelwesen. Einige hielten in ihrer Arbeit inne, als sie bemerkten, dass ich sie sehen konnte.
Dort sah ich auch ein etwa menschengroßes Wesen von weiblicher Gestalt, das an mir vorbeizog und eine Art Gefäß mit einem intensiv leuchtenden Licht in der Hand hielt. Es war das Bergwesen der Rigi. Sie hielt inne und betrachtete mich freundlich. Sie stellte sich als die Bergwächterin vor und erzählte mir, dass es ihre Aufgabe sei, die Energie des Berges aufrechtzuerhalten, das Wissen über diesen Berg energetisch zu speichern und über die Naturwesen zu wachen. Das Gefäß, das sie in der Hand trug, war nichts anderes als ein Symbol des gespeicherten Wissens.
Zum besseren Verständnis der geistigen Welten möchte ich darauf hinweisen, dass die Bergwächterin in Wirklichkeit, so wie alle Lichtwesen, auch die Engel, aus einer formlosen Energie besteht. Nur die Materie hat eine Form, und diese Wesen sind nichtmateriell. In ihrer wirklichen Dimension ist die Bergwächterin so groß, dass sie den Berg damit einhüllt und beseelt. So wie alle Lichtwesen kann sie sich komprimiert darstellen und sich uns Menschen so zeigen, wie wir sie verstehen können. Dies ist auch bei den Engeln der Fall: Auch sie zeigen sich uns so, wie wir sie, kulturell bedingt, am besten begreifen. Erzengel zum Beispiel sind überdimensional große, weltumspannende Energiewesen, welche sich aufspalten und sich uns Menschen komprimiert in überschaubarer Engelgestalt zeigen können.
Einige Tage später erlebte ich, wie vor meinen Augen der Himmel aufging, und ich sah symbolisch eine Reihe von »Lichtbüchern« vor mir. Neben mir stand die Bergwächterin, die plötzlich auch aufgetaucht war, und sagte zu mir: »Du kannst alles Wissen aus der kosmischen Bibliothek abrufen. Hier ist das gesamte Wissen des Himmels und der Erde vorhanden.« Ich wollte und konnte dies zunächst nicht glauben oder mir zutrauen, aber sie versicherte mir: »Doch, du kannst es jederzeit, weil du eine von uns bist.«
Wenn ich mich den Herausforderungen meiner geistigen Arbeit einmal nicht gewachsen fühle, erinnere ich mich wieder an ihre Worte und lasse mich von ihnen bestärken und leiten.
Ich kann die geistigen Welten sehr deutlich sehen, die geistigen Wesenheiten ganz selbstverständlich wahrnehmen und mich in ihren Welten bewusst bewegen. Ebenso kann ich mich seither gezielt von der geistigen Welt lehren lassen und in die geistigen Dimensionen schauen. Ich bin heute, mehr denn je, in den geistigen Welten genauso zu Hause wie in der irdischen Welt.
Viele Menschen wachsen mit einem vorgegebenen Glauben auf, den sie im Laufe ihrer Entwicklung von ihren Eltern übernehmen – aber in der heutigen Zeit wollen immer mehr Menschen die Spiritualität bewusst leben, bewusst den höheren Sinn der menschlichen Existenz erkennen und den Glauben persönlich erfahren.
Was wir heute unter Spiritualität verstehen, umfasst alle Weltbilder und Lebensweisen, die über den Materialismus hinausreichen. Sie gründet sich in einer geistigen Verbindung mit dem Höheren, man könnte auch sagen: mit dem Übersinnlichen. Spirituelle Menschen suchen aus einem tiefen, unerschütterlichen Glauben heraus das Gespräch mit Gott, und ihre Spiritualität bedeutet ihnen geistige Orientierung und Lebenspraxis. Die Spiritualität befasst sich mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, mit den Grundlagen unserer Existenz und unserer Selbstverwirklichung – und dies alles in Verbindung mit dem Göttlichen und einer höheren Wirklichkeit. Spiritualität ist ein Weg zur Liebe, der den Menschen durch all die einschneidenden und auch wunderbaren Veränderungen seines Lebens trägt.
Es gibt verschiedene Ausdrucksformen der Spiritualität: Dazu gehören Gebet und Gottvertrauen bis hin zum Gefühl einer tiefen Geborgenheit; Erkenntnis, Weisheit und Einsicht und die Überzeugung, dass es Transzendenz gibt – eine höhere Wirklichkeit. Dazu gehören aber auch Mitgefühl, Großzügigkeit und Toleranz und ein bewusster Umgang mit anderen, mit sich selbst und der Umwelt. Und schließlich zwei wichtige Aspekte: die Ehrfurcht und vor allem die Dankbarkeit.
Das spirituelle Verständnis unseres Daseins hat Auswirkungen auf die persönliche Lebensführung und die ethischen Vorstellungen. Da es die individuelle Lebens- und Erfahrungsgeschichte mitgestaltet, hat es erhebliche Auswirkungen auf unser Dasein im Jenseits und auf künftige Inkarnationen.
Aber wie entsteht ein solches spirituelles Verständnis? Zunächst einmal ist ein tiefer Glaube an das Göttliche nötig, damit wir in den Kräften des Erwachens, der Einsicht, der Erkenntnis und der Liebe das Geistige als Realität erkennen. Lebt der Mensch danach, so kann sich innerer Friede entfalten. Alles wird zu seiner Zeit seine Heilung auf allen Ebenen erfahren. Diese Erkenntnis ist nötig, um die innere Weisheit zu haben für das tatsächliche Erleben des Göttlichen.