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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Christoph Ransmayr begann, sich intensiv mit den „Metamorphosen“ des Ovid zu beschäftigen, hatte er ursprünglich vor diese in Form eines Prosatextes zu übersetzen. Glücklicherweise kam es nie dazu; statt dessen resultierte aus dieser Arbeit sein zweiter Roman: „Die letzte Welt“. In diesem Roman erzählt Ransmayr die Geschichte des Römers Cotta, der in die Stadt Tomi reist, um dort nach dem Verbannten Ovid und seinem Werk – den „Metamorphosen“ – zu suchen. Soweit scheint der Roman in der Tradition der historischen Romane zu stehen, doch schon bald bekommt dieses Bild Risse: Nicht nur, daß Ovids Werk im Roman als verloren gilt, weil es von Ovid verbrannt wurde, sondern auch die gesamte Zeit des Romans, in der die Handlung spielt, scheint auf dem Kopf zu stehen. So läßt Ransmayr etwa im historischen Tomi eine verrostete Bushaltestelle entstehen oder aber Ovid vor einem Strauß Mikrophone sprechen. Neben den genannten Beispielen wimmelt das Werk geradezu von Anachronismen, die 2000 Jahre Menschheitsgeschichte vereinen. Warum bricht Ransmayr so deutlich mit der Tradition des historischen Romans und läßt statt dessen die Zeiten miteinander verschmelzen? Zudem tauchen die Figuren aus Ovids Metamorphosen, zumindest namentlich, als Akteure in Tomi auf, wobei sie durchaus Eigenschaften ihrer Namensgeber aufweisen, und erscheinen gleichzeitig auf Zelluloid gebannt – in klassischen ovidischen Geschichten, die der Filmvorführer Cyparis zeigt. Daneben sollen auch andere Probleme der Zeit in Ransmayrs Roman betrachtet werden. Besonders hervorgehoben werden hierbei statische Elemente, wie z.B. der „Maulbeerbaum“, welcher – im Gegensatz zu fast allen anderen Elementen des Romans – im Laufe der Handlung keiner Veränderung unterliegt, aber auch zirkuläre Momente. Hat „Die letzte Welt“ wirklich einen Schluß oder scheint mit ihrem Ende nicht auch ein Neubeginn der Zeit erreicht?
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