Jesus, der Kapitalist - Robert Grözinger - E-Book

Jesus, der Kapitalist E-Book

Robert Grözinger

4,3

Beschreibung

Christentum und Kapitalismus. Die Schriften des Alten wie auch des Neuen Testaments gebieten geradezu Verhaltensweisen, die den unverzichtbaren Rahmen des Kapitalismus darstellen: die Achtung des Privateigentums, die Einhaltung von Verträgen, die Gleichheit aller vor dem Recht und ein äußerstes Misstrauen dem Staat gegenüber. Robert Grözinger zeigt auf, dass Wohlfahrtsstaat und Ökologismus Ausdruck einer dem Christentum entgegenstehenden Machtreligion sind. Wirksam bekämpft werden können sie nur, wenn ihr religiöser Aspekt nicht ignoriert wird.

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Redaktion: Annegret Schenkel Korrektorat: Bärbel Knill eBook (ePub, Kindle): Georg Stadler, München

2. Auflage 2012 © 2012 FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH Nymphenburger Straße 86 80636 München Tel. 089 651285-0 Fax 089 [email protected]

Für Fragen und Anregungen:[email protected] Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://d-nb.deabrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

ISBN 978-3-86248-293-1 

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-292-4

ISBN E-Book (EPUB & Mobi) 978-3-86248-293-1

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.muenchner-verlagsgruppe.de

Inhalt

Widmung

Danksagung

Vorwort

Einleitung

Warum dieses Buch?

Religion und Spiritualität

Kapitalismus

1 Das kapitalistische Evangelium

Die Goldene Regel

Steuern

Der Fürst der Staaten

Verteidigung der Vertragsfreiheit und der Privateigentumsrechte

Zinseinnahmen

Tempelreinigung

Jesus und die Reichen

Der barmherzige und der räuberische Samariter

Mammon, Geld und Wachstum

2 Kapitalismus im Alten Testament

Arbeitsteilung und der Austausch von Gütern

Landwirtschaft und Kapitalbildung

Privateigentum und individuelle Freiheit

3 Vernunft und Glaube – Christentum als Voraussetzung des Kapitalismus

Vernunft, Renaissance und Theologie

Die Entdeckung des Individuums

Mönche – die ersten modernen Kapitalisten

Ein Methodist als geistiger Wegbereiter der industriellen Revolution

Gleichheit vor dem Gesetz

Trennung von Staat und Kirche versus politisch korrekte Staatsreligion

Die zwei Gesichter der Aufklärung

4 Christentum und Kapitalismus als vermeintliche Gegensätze

Christentum, die Religion der Unterschicht?

Christentum und Sozialismus

Barmherzigkeitsmythen

Skeptische Kapitalismusbefürworter

5 Wem gehört die Welt?

Schöpfung oder Zufall

Schöpferglauben und Eigentum

Folgen des Zufallsglaubens

Herrschaft, Macht oder Flucht

Die christliche Alternative zum Ökologismus

6 Christentum als Retter des Kapitalismus

Welches Interesse haben Christen am Fortbestand des Kapitalismus?

Eigentum, Zeitpräferenz und Zivilisation

Zinsen, Inflation und Moral

Der Neid – der überwindbare Feind der Zivilisation

7 Die Gemeinschaft der Individualisten

Authentische Gemeinschaften statt Pseudokonsens

Der Zivilisationsfaktor Vergebung

Christliche Selbstverteidigung

Eine neue Evolutionsphase – »Geld ist der Sturm, der Götzen umwirft«

Schlussbetrachtungen

Durch die Wüste fortschreiten versus Rückkehr ins irdische Paradies

Neues Jerusalem statt Garten Eden

Gemeinschaft im Exil

Anmerkungen

Robert Grözinger

Widmung

Ich widme dieses Buch

erstens: den drei »Töchtern Evas« in meinem Leben: Ruth Madeleine, Emily Sophie und Lydia Daphne;

zweitens: dem Mann, dessen Buch »Kreide für den Wolf« der Anfangspunkt meiner Pilgerschaft in die Philosophie und Ökonomie der Freiheit war: Roland Baader (1940 – 2012);

drittens: dem Mann, dessen ökonomische Bibelexegesen mir als entscheidende Brücke zum christlichen Glauben dienten und deren Inhalt das vorliegende Buch maßgeblich mitgeprägt haben: Dr. Gary North.

Danksagung

Ich danke André Lichtschlag für die Gelegenheit, meine Gedanken in ei­nem Buch darzustellen sowie für seine ermutigenden Worte, die mir halfen, das Projekt zu Ende zu bringen. Dr. Ingo Resch hat mir nach Durchsicht eines Manuskriptentwurfs mehrere wertvolle Hin­weise und Anregungen gegeben, für die ich ihm sehr dankbar bin. Dem Lektor Ulrich Wille danke ich für seine sorgfältige, präzise und geduldige erste Bearbeitung meines Textes. Ebenso danke ich Georg Hodolitsch und seinen Mitarbeitern im FinanzBuch Verlag. Last but not least danke ich meinem in die­sem Jahr leider verstorbenen Mentor Roland Baader für das für dieses Buch geschriebene Vorwort.

Wenn nicht anders angegeben stammen die zitierten Bibelstellen aus »Die heilige Schrift des Alten und des Neuen Bundes«, übersetzt von Paul Riessler und Rupert Schorr, Matthias-Grünewald-Verlag, XIV. Auflage, Mainz, 1958.

Vorwort

Einige der besten Köpfe der Ökonomie und Sozialphilosophie haben über die christlichen Wurzeln des Kapitalismus und der westlichen Zivilisation nachgedacht. Nicht nur hinsichtlich der Ursachen der Wohlstandserzeugung und des technischen Fortschritts, sondern auch bezüglich der Quellen der persönlichen Freiheit im Abendland. Die Idee von der Freiheit der Person (und es gibt keine andere Freiheit!) ist europäischen Ursprungs. Ebenso der Kapitalismus, der ja Autonomie und Freiheit des Individuums voraussetzt. Während die anderen Religionen Mystik und Erleuchtung betonten oder ein Eingehen ins Nirwana anstrebten, galt im Christentum die Vernunft als Wegbegleiter zur religiösen Wahrheit. Große theologische Denker wie Augustinus und Thomas von Aquin haben an Fortschritt und Vernunft und an die dem Menschen von Gott verliehene Schöpferkraft des Individuums geglaubt. Das Gebot »Macht euch die Erde untertan« wird von vielen Theologen als Auftrag zum zivilisatorischen – und auch zum technischen – Fortschritt betrachtet.

Weltruhm erlangte die Suche nach den christlichen Wurzeln des westlichen Kapitalismus mit Max Webers Aufsatz »Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus« (1920). Einige der Weber’schen Thesen können inzwischen als widerlegt gelten. So haben z.B. Ökonomen der Universität München belegt, dass nicht die bessere Arbeitsethik die protestantischen Gebiete in Preußen wohlhabender gemacht haben als katholische Regionen, sondern eine bessere Bildung. Weil Protestanten gehalten waren, oft und regelmäßig die Bibel zu lesen, hatten sie bessere Lesefähigkeiten und ein höheres Bildungsniveau als ihre katholischen Landsmänner der damaligen Zeit. Und nur das erklärt die Unterschiede in der Einkommens- und Vermögensstatistik. Außerdem war schon lange vorher im Florenz der katholischen Medici der Urtypus des kapitalistischen Reichtums und des »Händler-Rebellen« gegen die herrschende Orthodoxie entstanden. Aber an der Grundthese Webers von einem deutlichen Zusammenhang zwischen christlicher Religiosität und wirtschaftlichem Erfolg einer Gesellschaft ändert das nichts. Bestimmte glaubensgeprägte Einstellungen zu Sparsamkeit, Ehrlichkeit und Fleiß sowie zur Offenheit gegenüber Fremden waren konstitutiv für Entstehung und Erfolg des frühen Kapitalismus.

Auch Agnostiker unter den Ökonomen haben die existenzielle Bedeutung der Religion für das Entstehen, die Ausbreitung und Bewahrung von Markt und Freiheit herausgestellt. So hat z.B. Friedrich A. von Hayek den »konstruktivistischen Rationalismus« der meisten Intellektuellen in der Geschichte des Abendlandes nachgezeichnet und ihn als Kern des Sozialismus und Totalitarismus identifiziert – und somit als zerstörerische Kraft für den freien Markt und die freie Gesellschaft. Die Überschätzung des Verstandes, so Hayek, führe die politischen und geistigen Eliten zu dem Irrglauben, das jeweilige Werte- und Regelgerüst einer freien Marktgesellschaft »vernünftiger« gestalten zu können. Dieser Versuch muss regelmäßig scheitern und die betreffende Ordnung zerstören, weil die notwendigen Regeln des rechten und gerechten Verhaltens spontan aus der Sphäre »zwischen Vernunft und Instinkt« entstanden sind und nicht rein rational bewertet und bewusst verändert werden dürfen. Nur Religion, so Hayek, könne dazu führen, dass die gesellschaftlichen Tabus und die Regeln des »man tut« und »man tut nicht« fraglos akzeptiert werden und dauerhaft gelten. Außerdem haben Religionen – vor allem die monotheistischen – in Hayeks Sicht eine hohe Bedeutung für die Entwicklung, Verbreitung und Bewahrung von Zivilisation und Freiheit, weil sie deren Kerninstitutionen stützen, nämlich Eigentum, Moral und Familie.

Das sind jedoch alles Erörterungen zur Frage der Nützlichkeit des Christentums für eine marktwirtschaftliche Gesellschaftsordnung. Robert Grözingers Analyse geht weit darüber hinaus und sucht Antworten auf die Frage, ob Christentum und Kapitalismus gemeinsame historisch-spirituelle Wurzeln haben – und ob diese Gemeinsamkeit mehr als nur zufälliger Natur sein könnte. Dass eine fruchtbare Wechselwirkung zwischen den beiden Phänomenen besteht, zeigt sich schon in der Tatsache, dass die Kernländer der christlichen Kultur zugleich die Kernländer des entstehenden Kapitalismus waren. Doch eröffnet die Prüfung der These, dass sich die marktwirtschaftliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung möglicherweise zwingend aus den biblischen Lehren ergibt, eine viel tiefere Dimension des Denkens über diese Partnerschaft. Zwar ist Gottes Reich – so lesen wir es im Johannesevangelium – nicht von dieser Welt. Und somit ist äußerste Zurückhaltung geboten, wenn es um Reflexionen über unsere diesseitige Welt vor dem Hintergrund der Bibel geht, jedenfalls was die politischen und sozio-ökonomischen Verhältnisse betrifft. Keinesfalls darf man politischen Ideologien eine religiöse Rechtfertigung unterlegen. Aber persönliche Freiheit und die friedliche und freiwillige Kooperationsordnung des freien Marktes sind keine Ideologien. Die intellektuelle Redlichkeit und die Paradigmen der Wissenschaftlichkeit erlauben es deshalb durchaus, aufzuzeigen, dass die Heilige Schrift niemals legitimierende Argumente für den Sozialismus oder irgendeinen anderen Totalitarismus liefern kann, aber auch nirgendwo im Widerspruch zur Ideenwelt der freien Marktwirtschaft steht, ja dass – ganz im Gegenteil – die biblischen Hauptgebote und Gleichnisse fast allesamt (mit Ausnahme der Gottesliebe und der Gottesfurcht) mit den Grundaxiomen des (echten, unverfälschten, staatsfreien!) Kapitalismus übereinstimmen.

Romano Guardini, der herausragende katholische Religionsphilosoph des 20. Jahrhunderts, hat in seiner »Ethik« betont, dass der dem Christentum fremd gewordene moderne Mensch gar nicht mehr wisse, wie sehr unsere sittlichen Begriffe und Vorstellungen im Erbgang des Christentums stehen: Die Unantastbarkeit der Person und ihres redlich erworbenen Eigentums, die Freiheit und Ehre jedes Menschen, die Gleichheit vor dem Recht, die Wahrheit des Wortes und die Verlässlichkeit des Vertrages. Auf Seite der Ökonomen hat der Nobelpreisträger James M. Buchanan von der »Komplementarität« von christlichem Glauben und klassischem Liberalismus gesprochen. In seiner Rede zur Adam-Smith-Preisverleihung (2005) führte er aus: »Die Leute haben zunehmend Angst vor der Freiheit. Sie wollen vom Staat abhängig sein. So wie die Dominanz der Kirche dahinschwand, so wurde der individuellen Freiheit allmählich abgeschworen durch das Abdriften der Autorität von Gott zum Staat. Der Staat hat Gott als Elternersatz abgelöst. Wenn sich die Steuerillusion des modernen Staates enthüllen wird, wird dieser sozialdemokratische Gott stürzen. Der klassische Liberalismus als Idee und institutionelle Struktur erhebt keinen Anspruch, als Gott aufzutreten. Der christliche Glaube mit seiner Betonung der Selbstverantwortung und Unabhängigkeit ist zum klassischen Liberalismus komplementär. In dem Maße wie Gott zurückkehrt, wird die Abhängigkeit des individuellen Bürgers vom Staat schwinden; jedenfalls so lange, wie religiöser Eifer nicht zu politischem Druck auf jene führt, denen es am entsprechenden Glauben mangelt. Die Trennung von Kirche und Staat dürfte derartigen Eifer in Schach halten.« (aus: »Restoring the Spirit of Classical Liberalism«.)

Fast alle politischen Ideen und Systeme sind Diesseits-Religionen, von Eric Voegelin trefflich als »Politische Religionen« bezeichnet. Solange man an die generelle Sündhaftigkeit der Menschen im Sinne der christlichen Religion glaubte, konnten sich die Priester und religiösen Herrscher auf die Bestrafung der (oft nur vermeintlich) größten »Sünder« beschränken. Das hat im Verlauf der Geschichte, die Religionskriege eingerechnet, einige Millionen Opfer gefordert. Aber so richtig ging die Folterei und Metzelei erst los, als die alte Religion an Schwindsucht zu leiden und die neuen Diesseits-Religionen sich zu erheben begannen. Jetzt war ein »Sünder« nicht mehr derjenige, der tatsächlich oder angeblich gegen die Gottesgebote allzu schwer verstieß, sondern ein jeder, der nicht in die Diesseitsreligion hineinpasste, jeder, der dem verkündeten irdischen Paradies entgegenstand, das zu seiner Verwirklichung des »neuen Menschen« bedurfte. Und somit waren alle Menschen schuldig, außer den erleuchteten Führern. Jetzt glaubte man, einen Großteil der Menschheit erschlagen, erschießen, vergasen oder wenigstens in Arbeitslagern und Gulags »umerziehen« zu müssen. Auf diese Weise hat man einige Hundert Millionen Menschen umgebracht. Solange man glaubte, nur Gott könne irgendwann eine neue Erde und einen neuen Menschen erschaffen, hielt sich der Wahn in Grenzen. Als man aber begann, zu glauben, der Mensch könne kraft seiner Vernunft dieses Werk selber und sogar noch besser (und früher) vollbringen, wurde der Wahn grenzenlos. Man betete jetzt die selbsternannten Götter der Vernunft an: Robbespierre, Lenin, Stalin, Hitler, Mao, Ho-Chi-Minh, Pol Pot, Kim-Il-Sung, Che Guevara und Konsorten. Und auf ihr Geheiß oder in ihrem Namen rottete man jeden aus, der dem neuen Diesseitsparadies der Vernunft-Religion aufgrund seines »veralteten« Menschseins entgegenstand. Dieser Wahn ist keineswegs zu Ende. In jüngerer Zeit ist er (noch) in weniger martialischen Gewändern unterwegs, aber der Gesinnungsabsolutismus wächst in den politisch korrekten Strömungen wie dem »Europäischen Werte«-Dogmatismus, dem Öko-Fundamentalismus, dem Multikulturalismus, der Gleichstellungsmanie, der Klima-Hysterie und dem Gender- Main-streaming-Delirium (um nur einige zu nennen). In ihrer Gesamtheit deuten die Erscheinungen darauf hin, dass die Menschheit auch jetzt wieder den Weg in den Totalitarismus – zurück ins irdische und vermeintliche Paradies antreten will. Dieses aber, wir lesen es in der Genesis, ist für alle Zeit verschlossen, und vor seinen Toren stehen die Cherubim mit flammendem Schwert.

In seiner Schrift mit dem provokanten Titel Jesus, der Kapitalist zeigt Robert Grözinger in brillanter Weise, dass Religion nicht nur eine unverzichtbare Nützlichkeitsfunktion zur Bewahrung einer Ordnung der Freiheit hat, sondern dass beide, Christentum und Marktwirtschaft, miteinander in geschwisterlich-symbiotischem Verhältnis stehen; anders gesagt: dass sie einander existenziell bedingen und ideal ergänzen. Das sollten Liberale und Libertäre bedenken, die allzu leichtfertig den christlichen Glauben als freiheitsfeindlich abtun, aber das sollten auch jene Theologen bedenken, die mangels hinreichender Kenntnisse die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung des Kapitalismus abschätzig beurteilen. Sie gefährden damit genau die Ideenwelt, für die sie jeweils eintreten. Der geistige Kampf gegen Quasireligionen und politische Religionen – und damit der Streit für die eigenen Überzeugungen – ist für Christen und Marktwirtschaftler nur gemeinsam und nur auf dem Boden des Bewusstseins von der originären Gemeinsamkeit ihrer Lehren zu gewinnen. Robert Grözinger liefert ihnen das geistige Rüstzeug hierzu in Hülle und Fülle.

Roland Baader, Waghäusel 2011

Einleitung

Warum dieses Buch?

Dieses Buch wendet sich im Wesentlichen an drei Gruppen: An antikapitalistische Christen oder christliche Antikapitalisten, an atheistische oder agnostische Kapitalismusbefürworter, vor allem aber an jene, die dem christlichen Glauben anhängen, aber von den antikapitalistischen Äußerungen vieler Kirchenvertreter verwirrt und abgeschreckt sind und nicht wissen, wie sie ihnen antworten sollen.

Schon bald nach dem Beginn der gegenwärtigen weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise erhoben sich Stimmen, die dem angeblich ungezügelten Kapitalismus die Schuld in die Schuhe schieben wollten und eine neue, globale Regulierung der Finanzmärkte forderten. Nicht selten stimmen in diesen Chor auch Vertreter christlicher Kirchen ein. So mag es zunächst überraschen, wenn ein Buch erscheint, das der Marktwirtschaft ein christliches Herz bescheinigt. Mit diesem Werk soll jedoch belegt werden, dass a) die Lehren des Christentums mit den Werten und Normen des Kapitalismus völlig kompatibel sind, b) das Christentum ursächlich für die Entstehung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung in Europa und somit indirekt auf der ganzen Welt verantwortlich ist und c) der Kapitalismus ohne ein gelebtes Christentum nicht dauerhaft überleben kann.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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