John Devlin - Mergun 6:  Gegen die Götter - Alfred Bekker - E-Book
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John Devlin - Mergun 6: Gegen die Götter E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Elben-Autor Alfred Bekker schrieb als JOHN DEVLIN ein Abenteuer um Schwert und Magie
Abenteurer von verwegenem Mut waren es, so mancher Halunke und Halsabschneider unter ihnen, die Mergun, dem Befreier folgten. Ein Haufen zu allem Entschlossener, die die Götter nicht fürchteten und es wagten, gegen sie zu Felde zu ziehen. Das Magische Feuer hatte ihre Waffen gehärtet und gab ihnen den nötigen Mut, das zu versuchen, was eigentlich kein Sterblicher wagen durfte...

(DAS BUCH MERGUN)

Zum Autor
JOHN DEVLIN ist das Pseudonym von Alfred Bekker, dem Autor der Romane um DAS REICH DER ELBEN, der GORIAN-Trilogie und der DRACHENERDE-SAGA. Außerdem schuf er die Jugend-Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, ZWERGENKINDER und DIE WILDEN ORKS.

Cover: Steve Mayer

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Alfred Bekker

John Devlin - Mergun 6: Gegen die Götter

Aus der Saga um Edro und Mergun: Cassiopeiapress Fantasy

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

GEGEN DIE GÖTTER

 

 

 

 

Mergun 6

 

 

von Alfred Bekker

 

 

© 1980 by Alfred Bekker

Die vorliegende Erzählung ist in teils abgewandelter Form auch Teil der Sammelbände ELFEN UND GÖTTER und DIE MAGISCHE KLINGE.

All rights reserved

Ein CassiopeiaPress E-Book

Ausgabejahr dieser Edition: 2012

www.AlfredBekker.de

 

Zum Autor

JOHN DEVLIN ist das Pseudonym von Alfred Bekker, dem Autor der Romane um DAS REICH DER ELBEN, der GORIAN-Trilogie und der DRACHENERDE-SAGA. Außerdem schuf er die Jugend-Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, ZWERGENKINDER und DIE WILDEN ORKS.

 

 

 

 

 

 

 

Gegen die Götter

 

 

„Er war ein Gott und zog doch gegen seinesgleichen. Es bedurfte schon eines außergewöhnlichen Helden, um gegen die Götter selbst zu Felde zu ziehen. Und das war Mergun, der Wanderer, der einst das Land Dhum gesucht, gefunden und doch wieder verloren hatte.“

 

Aus dem BUCH DER ALTEN GÖTTER UND DER NEUEN ERDE

 

 

*

 

 

Das Lagerfeuer prasselte in der sternenklaren Nacht.

„Morgen werden wir die Ebene von Ghwallck erreichen“, sagte Túlina, wobei sie Irrtoc eine Flasche Wasser reichte. „Wir haben unser Ziel fast erreicht, und während des ganzen Weges hatten wir nur ein einziges Mal Berührungen mit unseren Feinden“, fuhr sie dann fort. „Das ist seltsam, findest du nicht auch, Irrtoc?“

Der Sänger nickte düster und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Dann gab er sie Túlina zurück.

„Ja, das ist seltsam“, gab er zu. „Aber spätestens auf der großen Ebene von Ghwallck müssen sie sich uns stellen, wenn sie nicht auch noch wollen, daß wir ungehindert den Berg der Götter besteigen.“

„Ich schätze, da steckt irgendein gemeiner Plan der Götter dahinter“, erklärte Ravic, der Mißtrauische. „Ich kenne die Götter gut und hatte oft mit ihnen zu tun. Vielleicht wollen sie uns bis kurz vor ihre Heimstatt kommen lassen und uns dort niedermetzeln, um so unsere Niederlage besonders perfekt zu machen, um uns zu demütigen.“

„Irgendwann werden die Götter zur Strecke gebracht werden“, erklärte Rugon aus Rolsur düster. „Irgendwann, Freunde. Ich weiß es ganz genau. Wenn wir es nicht schaffen, so werden es vielleicht unsere Kinder vollbringen oder die Kinder dieser Kinder. Aber eines Tages werden die Götter für das büßen müssen, was sie den Sterblichen und der Erde angetan haben!“

„Und zur Zeit stehen unsere Chancen wirklich nicht schlecht“, meinte Hadry-al-Komson, wobei er den Blick zu Nerik wandte, der in einiger Entfernung dastand und in die Finsternis blickte. „Nerik ist bei uns, Freunde. Und Mergun. Und Lari. Dazu haben wir das Magische Feuer! Es wohnt in unseren Schwertern und Speeren!“

Túlina zog ihr Schwert blank und betrachtete es nachdenklich. Seltsam leicht wog es in ihrer Hand.

„Ich fürchte mich, Irrtoc“, wandte sie sich an den Sänger.

„Wovor?“

Sie hielt ihm das Schwert hin. Das grüne Leuchten wirkte gespenstisch.

„Hiervor habe ich Angst, Irrtoc. Es ist eine schreckliche Macht.“

„Aber sie ist dein Diener, Túlina.“

„Noch ist sie das, Irrtoc. Aber sie ist auch nicht das Einzige, wovor ich mich fürchte.“

„Nein?“

„Wovor fürchtest du dich noch?“

„Vor Mergun und Lari. Und natürlich vor Nerik.“

„Sie stehen auf unserer Seite, Túlina.“

„Wirklich?“

„Wie meinst du das?“ Irrtoc war ehrlich verwirrt.

„Wäre es nicht unter Umständen möglich, daß sie nur ihre eigenen Interessen verfolgen?“

Irrtoc zuckte mit den Schultern.

„Bis jetzt helfen sie uns. Und solange Mergun auf unserer Seite ist, folge ich ihm.“

Túlina steckte ihr Schwert wieder weg und wandte den Kopf zu Irrtoc.

„Von dieser Revolution hängt viel ab, Irrtoc“, sagte sie.

„Ich weiß.“

„Auch für mich, Irrtoc. Glaube mir, ich würde viel lieber etwas anderes tun, als mit einem Schwert in der Hand durchs Land zu reiten. Mir ist der Krieg zuwider, aber die Umstände... Zwingen sie nicht jeden, der ehrlich zu sich selbst ist und noch soetwas wie ein Gewissen besitzt dazu, ein Schwert in die Hand zu nehmen?“

Irrtoc nickte und erwiderte ihren warmen Blick.

„Was wirst du tun, wenn diese Zeit des Chaos und der Wirrnisse vorbei sind?“ fragte er dann.

„Ich weiß noch nicht... Und du? Was wirst du beginnen?“

„Ich werde weiter Lieder singen, Túlina.“

Tharno der Zweifler lächelte matt, als er Irrtocs letzte Worte vernahm.

„Warum seid Ihr so sicher, daß Ihr diese Zeit überhaupt überlebt?“ fragte er.

Irrtoc zuckte einfach mit den Schultern.

„Ich weiß nicht...“, brummte er.

„Wie immer auch die Schlacht enden mag: Es werden viele ihr Leben verlieren“, fuhr Tharno fort. „Götter wie Sterbliche werden untergehen. Gewaltige, blutige Gemetzel stehen bevor und es mag gut sein, daß in ihnen sich beide Parteien vollständig aufreiben.“

„Nun malt den Teufel nicht an die Wand, Herr Tharno“, sagte Megalto vom gegabelten Schwert.

„Ich sage nur, was ich denke“, erwiderte Tharno. „Keine glorreichen Schlachten stehen uns bevor, sondern Gemetzel.“

Da trat eine düstere Gestalt zu den Kriegern. Es war Nerik Dornberg. Das Feuer warf seltsame Schatten auf sein Gesicht.

Schweigen trat ein.

Unheilschwangeres Schweigen. Irrtoc sah Neriks finstere Gesichtszüge und er erschauerte. Er spürte die Macht, verbunden mit Hilflosigkeit, die in Nerik wohnte.