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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften - Institut für Germanistik - Neuere deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Klassik und Romantik (1789 – 1815), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Besonderen mit der Rolle der Religion in Joseph von Eichendorffs erstem Roman Ahnung und Gegenwart. […] Eichendorffs Prosa und besonders die literarkritischen Schriften aus seinen späteren Lebensjahren erwecken nicht selten den Anschein, als drehe sich letztlich alles um religiöse Befindlichkeiten. […] Daher wird der erste Teil der Arbeit einen exemplarischen Überblick zur Eichendorff-Rezeption insbesondere hinsichtlich unseres Themas geben. Viele Literaturkritiker ziehen ihre Schlüsse auch aus der Biografie des Romantikers. Besonders aus der 1864 erschienen Eichendorffbiografie werden immer wieder gerne Argumente abgeleitet, um seine mutmaßlichen literarischen Intentionen zu klären […]. Wenn im Zusammenhang mit Eichendorff von „Religion“ die Rede ist, so scheint klar zu sein, dass es sich dabei nur um den Katholizismus handeln kann, bedenkt man die Worte Hermann von Eichendorffs, sein Vater sei „den Ansichten und Principien, welche er einmal als wahr erkannt, [...] sein ganzes Leben hindurch unwandelbar treu geblieben“. […] Diese Aussage widerspricht seiner tatsächlichen Biografie keineswegs. Doch verführt dieser Schluss manchen dazu, die offenbar große Religiosität des Autors als Deutungsschablone eins zu eins auf sein Werk zu übertragen und eine Wesensgleichheit zwischen den Ansichten des jeweiligen Protagonisten […] und denen des Autors zu diagnostizieren. Ist man nun einmal soweit, die hohe Bedeutung des Religiösen gleichermaßen im Leben Eichendorffs und seiner […] Schriften anzunehmen, besteht die Möglichkeit, seine Texte vornehmlich durch die Brille der Religiosität zu betrachten. Anhand von Ahnung und Gegenwart soll geklärt werden, ob diese Lesart einen Absolutheitsanspruch für die Deutung des Romans behaupten kann. Im Zusammenhang damit muss auch geklärt werden, welche Rolle in einem solchen Fall der Poesie zugedacht ist[…]. Der Vergleich zwischen Religion und Poesie findet auf einem weiten Feld statt, denn der Roman ist in hohem Maße von diesen beiden […] Komponenten geprägt. […] Auf die Epoche gemünzt und oberflächlich betrachtet müsste jedoch ein Dissens zwischen orthodoxem, schriftgebundenem und homogenem Katholizismus und suchender, mystisch aufgeladener und heterogener Romantik bestehen. Sollte ein solcher existieren, wäre die Anschlussfrage, wie Eichendorff mit diesen sich augenscheinlich widersprechenden Lebensentwürfen in seinem Roman umgegangen ist.
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