Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wer wollte ihn nicht, den Himmel auf Erden? Der aber will erobert werden. Denn auf jedem Glück, das wir begehren, sitzt ein Riese. Schlechte Gewohnheiten, persönliche Süchte, unsere Gene und was sonst genannt werden mag. Und doch ist es möglich, ein glückliches Leben zu führen. In der Kraft des Geistes Gottes. Dieser hilft uns Wege zu finden und Wege zu gehen, die in einem Land enden, in dem Milch und Honig fließt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2024
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
“How can something so good go so bad?
How can something so right go so wrong?
I don′t know, I don′t have all the answers
And I want you back, how many times can I say I'm sorry?”
(“Something’s happened on the way to heaven”,
Phil Collins)
Vorwort
Josua - Starke Leader
Rahab – Intelligenter Opportunismus
Jordan - Vom Tod zum Leben
Gilgal - Garanten des Erfolgs
Jericho – Große Probleme
Ai - Kleine Probleme
Gibeon - Falsches Mitleid
Nachwort
Wer den Himmel erobern will, wird bald ernüchtert. Nicht selten enden rauschende Hochzeiten in einem kalten Rosenkrieg. Nicht selten erleiden wir krachende Niederlagen, obwohl wir uns des Sieges schon sicher waren. Irgendetwas war auf dem Weg zum Himmel geschehen, womit wir nicht gerechnet haben. Irgendein Detail mussten wir „Himmelsstürmer“ übersehen haben, als wir an uns selbst scheiterten.
Das Buch Josua ist das Buch der Eroberungen. Das einst geknechtete und umherirrende Volk der Wüstenwanderer steht vor den Toren zu dem Land, das Gott ihnen zugedacht hatte. Es war nun an ihnen, Kanaan in Besitz zu nehmen. Es war die Aufgabe des Menschen, das Glück zu erobern, das Gott ihm schenken wollte. Dies sollte sich als schwierig erweisen. Die Kanaaniter würden sich nicht so leicht ergeben, wie man geglaubt hatte.
So ist es bis heute. Auf jedem Glück sitzt ein Riese. Es sind die alten Gewohnheiten, die falschen Einschätzungen und unsere seelischen Bewegungen, an denen wir scheitern. Der „Heilige Krieg“, wenn es ihn denn wirklich gibt, ist zu allererst deshalb einer gegen unsere eigene Natur. Der erbittertste Gegner unseres ersehnten Glücks sind wir selbst. Es ist die alte Natur, die vom Widersacher benutzt wird, um das neue Glück zu verhindern.
Die nachfolgenden Ausführungen gehen davon aus, dass das Buch Josua ein „Bilderbuch“ für diese Kämpfe ist. “Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern” (Eph 6:12), lehrt uns der Apostel Paulus in dem Brief, der uns den Himmel nahebringen will.
Mit diesem neutestamentlichen Schlüssel in der Hand begreifen wir, dass der Krieg von damals ein recht aktueller ist. Wir können ihn nicht gewinnen, wenn der Geist Gottes uns nicht in demselben vorangeht. Wir müssen von Neuem geboren werden, wenn wir ihn gewinnen wollen. Wir sollten uns vor Überschätzung, aber auch vor der Unterschätzung von Problemen bewahren. Und wir sollten nicht allzu viel Milde gegen unsere Lieblingsgedanken walten lassen.
Alles das und noch viel mehr, wird der verstehen, der die folgenden Kapitel ließt. Sie wurden als 7 Predigten formuliert. Vielleicht deshalb muten sie recht selektiv und manchmal etwas karg an. Aber sie geben, wie wir meinen, einen guten Leitfaden für das geistliche Verständnis eines Geschichtsbuches des AT, welches mittlerweile mehr als 3.500 Jahre alt ist und trotzdem nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.
Siegen, im Oktober 2024
Josua 1
Die Welt sucht händeringend starke Leader. Aber wer übernimmt heutzutage noch gerne Verantwortung für andere Menschen? Wer verfügt über so viel Mut und Kraft, dass er in stürmischen Zeiten, wie den unsrigen, das Schiff auf Kurs halten könnte? Wer hat so viel Sachkenntnis, dass er komplexe Probleme erfolgreich lösen könnte? Die wirklich starke Führungspersönlichkeit scheint eine aussterbende Figur zu sein.
Wer den Himmel erobern möchte, braucht einen starken Leader. Dieser wurde uns in der Person des Heiligen Geistes gegeben. Er macht uns mit den himmlischen Gütern vertraut. Er führt uns kräftig zu diesen hin. Er verfolgt dabei das klare Mandat der Heiligen Schriften. Schließlich hat er diese selbst „gehaucht“. Nur wenn wir Vertrautheit mit seinen Vorgehensweisen aufbauen, werden wir den Himmel auf Erden erleben können.
Das Volk Israel brauchte einen starken Leader, um Kanaan einnehmen zu können. Dieser wurde ihm in der Person Josuas von Gott gegeben. Nach dem Tod Moses übernahm er die Führung des Millionenvolks. Im ersten Kapitel des Buches Josuas werden wir Zeugen davon, wie Gott ihn auf diese Aufgabe einstellte. Das Volk selbst vertraute dem so vorbereiteten neuen Leader unter der Bedingung, dass er ihnen nur mutig und unerschrocken voranginge.
Der Geist Gottes ist ein starker Leader
Der Geist führt uns himmelwärts.
Der Geist führt uns kräftig.
Der Geist führt uns schriftgemäß.
Mein Knecht Mose ist gestorben; und nun, mache dich auf, gehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Kindern Israel, gebe.
(Jos 1:2)
Josua sollte Israel in das gelobte Land führen. So jedenfalls lautete das Mandat Gottes. Mose hatte das Volk aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt. Nun aber bedurfte es eines Nachfolgers. Der fand sich in der Person Josuas. Dieser hatte Moses vierzig Jahre gedient. Nun war seine Stunde gekommen. Er sollte das Volk Israel über den Jordan führen. Er war der Eroberer des gelobten Landes.
Der Geist Gottes führt uns himmelwärts. Josua verkörpert diese Dynamik in der geschichtlichen Miniatur der Landnahme. Der Geist Gottes beschäftigt sich mit den Dingen, die vor uns liegen. Er beschäftigt sich mit den Dingen, die über uns liegen. Er sehnt sich nach dem himmlischen Land, aus dem er kommt. Er ist der Vektor, der uns himmelwärts zieht. Unter anderem dies sollte man wissen, wenn man in ihn „getaucht“ worden ist.
Der Himmel hebt die Schwerkraft auf. Wann immer wir Bilder aus dem All sehen, fällt es uns auf: In den Raumschiffen schweben die Astronauten im freien Raum. Die Schwerkraft herrscht nicht mehr über sie. Auch nicht über die Dinge, die sie essen oder trinken. Es scheint geradezu ein Problem für sie zu sein, dies zu handhaben. Denn in diesem neuen Metier herrschen neue Bedingungen. Die Gesetze des Alls haben Macht über die Astronauten gewonnen.
Der Geist Gottes stellt eine neue Lebensrealität für uns dar. Wenn Menschen ein neues Leben beginnen, dann bekommen sie einen Eindruck davon. Ihre Interessenslage verschiebt sich. Die Dinge der Vergangenheit werden ihnen relativ unwichtig. Ihre Lenkbarkeit verändert sich. Sie werden freiwillig den Vorgaben gehorsam, die Gott macht. Ihre Methoden werden andere. Sie bedienen sich nicht mehr der Mittel der Vergangenheit, um zu ihren Zielen zu kommen.
Männer wie Mose und Männer wie Josua. Es gibt viele Männer wie Mose in der heutigen Zeit. Sie können Menschen unter das Kreuz führen. Es gibt allerdings wenige Menschen wie Josua. Diese können Menschen in den Himmel führen. Diese kennen die Dynamiken des Lebens in dem auferstandenen Herrn. Aber ihrer sind wenige. Denn meistens hängen die Jünger Jesu dem Menschen nach, der sie früher einmal zum Glauben geführt hat.
Der Geist Gottes führt zu Gott und nicht zu Menschen. Dies ist das Geheimnis guter Begleitung für Neuanfänger im Glauben. Es ist gut, wenn wir sie frühzeitig an Gott und nicht an Menschen gewöhnen. Das macht sie fähig, ein Leben in wirklicher Freiheit zu führen. Dies macht sie fähig, sich situationsgerecht zu verhalten. Sie werden das Geheimnis Josuas erleben. Das nämlich war, dass ein Mann in Bindung an Gott große Siege einfahren konnte.
Aber davon weiß eine Christenheit wenig, die in den Kinderschuhen stecken geblieben ist. Sie lebt nach Regeln und nicht nach Geist. Sie freut sich an Bekehrungszeugnissen, die ihnen die skurrile Verrücktheit dieser Welt vor Augen führt. Aber von dem Himmel kann sie dir wenig sagen. Auch nicht von dem Wirken Gottes in ihrem Leben. Sie folgt lieber einem toten Moses, als einem lebenden Josua.
Sei stark und mutig! Denn du, du sollst diesem Volke das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben.
(Jos 1:6)
Josua sollte stark und mutig sein. Zuerst forderte Gott dies von ihm, dann aber auch das Volk. So stand der Nachfolger Moses unter einem mächtigen Erfolgsdruck. Er konnte sich Schwäche und Zaudern nicht leisten. Zu stark waren die Feinde, als dass er hätte Schwäche zeigen dürfen. Zu hoch war der Anspruch des Gesetzes, als dass er Zweifel hätte zeigen dürfen. Stärke und Mut waren das Gebot der Stunde.