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Es ist kein gewöhnlicher Konflikt, den Bestsellerautor Adrian Plass in diesem Buch beschreibt. Die Grenze zwischen den befeindeten Parteien verläuft nicht zwischen Ländern und Nationen, sondern mitten durchs Herz jeder Gemeinde und der Gläubigen: Es ist der Kampf zwischen toten Traditionen und authentischer Nachfolge, zwischen kalter Religiosität und echter Freundschaft mit Gott. Entlang dieser Grenze wandert Plass durch die wichtigsten "Kampfgebiete": Schwachheit, Heilige Kühe, die Bibel oder auch das katastrophal-komische Niemandsland wahrer christlicher Hingabe. Mal mit Humor, mal mehr ernsthaft entlarvt Plass dabei aufgesetzte fromme Verhaltensweisen und hilft dem Leser, Jesus unbeschwert nachzufolgen. "Wir sind nicht berufen, wunderbare Christen zu sein, sondern gehorsame Versager." Adrian Plass
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Seitenzahl: 274
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ADRIAN PLASS
KAMPF DER WELTEN
HEILIGE KÜHE, BLINDE FLECKEN UND VERSCHWENDETE SCHWACHHEIT
AUS DEM ENGLISCHEN VON CHRISTIAN RENDEL
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
1. Digitale Auflage 2012 Zeilenwert GmbH ISBN 9783865064134
© 2012 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Originaltitel: War of the Worlds
Copyright © 2011 Adrian Plass
First published 2011 by Authentic Media Limited.
52 Presley Way, Crownhill, Milton Keynes, MK80ES
www.authentic.co.uk
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelgrafik: Simone Jacobs, Moers
Satz: Satzstudio Winkens, Wegberg
www.brendow-verlag.de
Cover
Titel
Impressum
Einführung
1 Tod
2 Gebet
3 Hinein ins chaotische, katastrophale, komische Niemandsland wahrer christlicher Hingabe
4 Fremdes Feuer
5 VerSchwendete Schwachheit
6 Der Elefant im Zimmer
7 Die Bibel lebendig werden lassen
8 Heilige Kühe
9 Die Innenwelt mit der Aussenwelt vereinen
10 Der spielerische Gott
11 Was unter dem Strich bleibt – eine positive Kreuzigung?
12 Nach Hause kommen
Anmerkungen
weitere Werke
Themen sind merkwürdige, schwer fassbare Kreaturen. Im einen Moment stehen sie einem in völliger Klarheit vor Augen. Doch dann plötzlich beginnen sie zu flackern, wie Bertie Wooster es vielleicht ausdrücken würde, und sind verschwunden. Da ich diese Erfahrung die ganze Zeit über gemacht habe, während ich an diesem Buch schrieb, halte ich es für ratsam, zu versuchen, Ihnen zu erklären, worum es Kampf der Welten geht, bevor Sie den ersten vorsichtigen Schritt ins erste Kapitel wagen.
Ich möchte vorausschicken, dass fast alle Gedanken in diesem Buch das widerspiegeln, was mich in den zwei Jahren beschäftigt hat, die meine Frau und ich als Mitglieder der Gemeinschaft im Scargill House Conference Centre gleich außerhalb von Kettlewell in Nord-Yorkshire (der Heimat der Calendar Girls) verbracht haben. Für mich war es eine besondere Herausforderung, mich als »Autor vom Dienst« einer solchen Gemeinschaft anzuschließen. Meine Vortragsreisen kreuz und quer durch die Welt in den letzten fünfundzwanzig Jahren waren eine sehr angenehme, aber auch etwas isolierende Erfahrung. Wie würde ich wohl mit der Ethik der unvermeidlichen Selbstentblößung in einem bewussten Gemeinschaftsleben zurechtkommen? Es ist relativ einfach, Selbstbewusstsein auszustrahlen, wenn man vor einem Publikum aus Leuten steht, die eigens gekommen sind, um einen zu hören, weil sie die Bücher mögen, die man geschrieben hat. War es nicht denkbar, dass hier in dieser neuen, spannungsreichen Situation meine Fehler und Macken aufs Peinlichste unübersehbar werden würden?
Das andere war meine Wahrnehmung eines liebevollen, lachenden, leidenden, rätselhaften, merkwürdig einsamen und missverstandenen Gottes. Würde diese schwer errungene Empfindung im religiösen Hauen und Stechen des Lebens überleben können?
Nun, das Leben in Scargill erwies sich als herausfordernd in allen möglichen Hinsichten, mit denen ich nie gerechnet hätte, aber wir hätten es um nichts in der Welt missen mögen. Es war eine echte Freude für uns beide, uns Tag für Tag unter die Mitglieder der Gemeinschaft und die Gäste zu mischen und in diesen beiden Kontexten eine wichtige Rolle zu finden. Es ist zweifellos wahr, dass es Momente gab, in denen wir nur noch davonlaufen oder mit quietschenden Reifen zum Tor hinausfahren wollten. Ich glaube, ich liebe meine Privatsphäre viel zu sehr, als dass ich für den Rest meiner Tage so leben könnte. Aber dennoch beruhigt mich und wärmt mir das Herz, wie in der täglichen Begegnung mit einem Haufen (zumeist) liebenswerter Leute, die sich einfach nicht aus dem Weg gehen können, mein innerster Kern irgendwie intakt geblieben ist.
Und Gott? Nun, er ist der Grund für dieses Buch. Der enge, beständige Dienst unter allen möglichen Leuten während der letzten beiden Jahre hat mich noch sicherer gemacht, als ich es ohnehin schon war, dass Authentizität bei Einzelnen und bei Gemeinden unverzichtbar ist, wenn wir wirklich erleben wollen, wie der Heilige Geist übernatürlich in Männern und Frauen wirkt und sie ins Leben liebt. Damit das möglich wird, kann es sein, dass wir den Kampf auf uns nehmen müssen. Was für einen Kampf, und aus welchem Grund?
Der Kampf im Innern des Einzelnen ist ein Konflikt zwischen der Innenwelt und der Außenwelt. Jesus ruft Menschen nicht dazu auf, zu verleugnen, was sie fühlen und denken, was sie fürchten und wonach sie sich sehnen. Er ruft sie dazu auf, die Wahrheit zu sagen und eine Freiheit zu entdecken, die deshalb so umwerfend befriedigend ist, weil sie sich auf alles bezieht, was in uns steckt, nicht nur auf eine zensierte Version unserer selbst. Es ist ein Kampf zwischen der Kapitulation gegenüber der Schande der Unzulänglichkeit und der Erkenntnis, dass das einzige unvollkommene Opfer, das Gott gerne von uns annimmt, unser mit Makeln behaftetes Selbst ist. Wir sind nicht dazu berufen, wunderbare Christen zu sein, sondern gehorsame Versager. Es kann sein, dass wir aufgefordert werden, mit Gott zusammenzuarbeiten, wenn er sich daranmacht, Aspekte unserer Persönlichkeit zu verändern. Aber in der Zwischenzeit gibt es Arbeit zu tun, und wenn wir möchten, wird er uns dazu gebrauchen.
Die Planeten, die in der Gemeinde gegeneinander Krieg führen, sind interessant, weil es Momente gibt, in denen sie sich merkwürdig ähnlich sehen. In beiden Welten werden Sie etwas sehen, was aussieht wie geistliches Feuer. In der einen Welt kommt dieses Feuer von Gott und hat echte Kraft. In der anderen ist es von Menschen gemacht und deshalb kraftlos und irreführend. Auf dem einen Planeten gibt es Worte und Musik und Verhaltensweisen und Behauptungen, die zu demonstrieren scheinen, dass seinen Bewohnern aufrichtig daran liegt, zu tun, wonach Gott von Herzen verlangt. In Wirklichkeit aber sind all diese Dinge hohl und praktisch bedeutungslos. Auf dem anderen Planeten aber sind sie gefüllt mit dem aufrichtigen Streben derer, die wissen, dass sie schwach sind und nichts tun können, die aber auch glauben, dass Gott stark ist und alles tun kann. In der einen Welt wird leidenden, verletzten Menschen gesagt, sie könnten Befreiung und Heilung finden, wenn sie zu treuen Bürgern werden. In Wirklichkeit aber wird ihnen nicht die Freiheit zugestanden, ihren Schmerz auszudrücken, sodass sie gezwungen sind, Heilung zu spielen wie Schauspieler auf einer Bühne. In der anderen Welt verbietet die Fürsorglichkeit den Menschen niemals den Mund. Im Gegenteil, sie schließt sie auf und begleitet sie genau so, wie sie sind, so lange, wie es nötig ist. Auf dem einen Planeten werden bedrohliche offene Räume rasch ausgefüllt, bevor Gott die Chance hat, hineinzukommen. Auf dem anderen gibt es große Bereiche, in denen Gott seine Muskeln strecken kann, so viel und wie er will.
Genug. Mein Thema fängt wieder an zu flackern. Es gibt in diesem Buch viel zu lachen und zu weinen. Ich hoffe, es macht Ihnen Freude. Womit sollen wir anfangen? Ich weiß: Nur, um uns ein wenig aufzuheitern, lassen Sie uns über das Thema »Tod« nachdenken.
Wie ich schon bei vielen Gelegenheiten gesagt habe, wird man, wenn man an der Oberfläche eines Christen kratzt, darunter im Allgemeinen ein menschliches Wesen vorfinden. Aber warum muss man dazu erst kratzen? Wovor fürchten wir uns, und welche Ängste werden durch diese Panzerschalen aus streng kontrollierten religiösen Übungen oder gedankenlosem, grundlosem Optimismus gelindert oder verborgen? Ist es vielleicht so, dass wir als Gemeinde Jesu das Grauen vor der unausweichlichen Dunkelheit genauso weit von uns schieben, wie es der Rest der Welt tut, nur dass wir dazu andere Mittel anwenden? Wir Möchtegern-Nachfolger Jesu werden wohl akzeptieren müssen, dass Leben und Tod unser Geschäft sind, besonders, wenn wir auf den Ruf Jesu im vierten Kapitel des Johannesevangeliums reagieren wollen, wo er uns aufruft, zu Arbeitern zu werden und ihm bei der Ernte zu helfen.
Fast niemand möchte gerne den Tod in die Arme schließen, aber in der rauen Welt der geistlichen Wirklichkeit werden wir es müssen.
Fangen wir damit an, dass ich ein wenig darüber jammere, dass ich dem Moment meiner eigenen Begegnung mit dem Tod immer näher komme.
Verfasser christlicher Satire wissen, dass mit diesem Genre ein gewisses Risiko verbunden ist, besonders, wenn sie sich über die Notwendigkeit im Klaren sind, sich eine gewisse Schärfe zu bewahren. Mal gewinnt man, mal verliert man; so lehrt die Erfahrung. Aber wenn man darüber nachdenkt, geht es ja beim Risiko um nichts anderes. Und diese Sache mit dem Tod ist ein gutes Beispiel dafür.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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