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Das ohnehin umfangreiche Werk Karlheinz Stockhausens kulminierte in quantitativer Hinsicht im Jahre 2003 mit der Fertigstellung des siebenteiligen Opernzyklus ‘LICHT’, dessen Dimensionen in der abendländischen Musikgeschichte und der abendländischen Kulturgeschichte insgesamt wohl einzigartig sind. In dieser Arbeit soll aufgezeigt werden, inwieweit dieses Werk in der Tradition des Begriffes ‘Gesamtkunstwerk’ aufzufassen ist, wie er von Richard Wagner, dessen Musiktheatertetralogie ‘Der Ring des Nibelungen’ Stockhausens ‘LICHT’-Zyklus in quantitativer Hinsicht nahe kommt, im 19. Jahrhundert geprägt wurde. In einem anderen Sinne kann man den Begriff ‘Gesamtkunstwerk’ jedoch ebenso auch Stockhausen-spezifisch auf dessen Gesamtwerk vor ‚LICHT‘ anwenden, ist doch der LICHT-Zyklus gleichsam eine umfassende, sogar autoreflexiv zu nennende Bestandsaufnahme des eigenen Werks durch den Komponisten selbst, sowie eine Art Zusammenfassung der kompositorischen Strömungen und Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts insgesamt. Die komplexen, vielschichtigen Zusammenhänge und der gesamtheitliche Ansatz innerhalb Stockhausens Schaffen wurden bereits lange vor Entstehung des LICHT-Zyklus von Theodor W. Adorno erkannt, der in ‘Die Kunst und die Künste’ zu folgender Aussage gelangte: ‘Die gesamte Arbeit von Stockhausen kann als Versuch aufgefasst werden, Möglichkeiten musikalischen Zusammenhangs in einem vieldimensionalen Kontinuum zu erproben.
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