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Karols unendliche Reise führt zu fremden Planeten in entfernten Galaxien auf der Suche nach Gott. Eine Geschichte voller phantastischer Szenen und Bilder.
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Seitenzahl: 31
Anne Höver ist Diplompsychologin und Mitglied im Dritten Orden der Franziskaner (OFS). Sie schreibt christlich-jüdisch inspiriert und hat Hinduismus, Buddhismus und Tibetologie studiert.
Diese Erzählung ist dem verstorbenen Papst Johannes Paul II gewidmet.
In einer kleinen Stadt, an einem kleinen Fluss, stand nahe der Kirche ein altes weißes Haus. Die Winter waren kalt in der kleinen Stadt und die Sommer heiß. Im Herbst hingen dichte Nebelschwaden über dem Fluss, dann wurden die wenigen Boote, die sommers auf dem kleinen Fluss fuhren, winterfest gemacht. Es war die Zeit nach dem großen Krieg, eine harte Zeit, und Arbeit gab es kaum in der kleinen Stadt; die Menschen lebten bescheiden von ihrem Handwerk und von ihrer Arbeit in einem kleinen Steinbruch nahe der Stadt.
Es war harte Arbeit für das tägliche Brot, aber die Menschen gaben die Hoffnung nicht auf, und so versammelten sie sich jeden Sonntag in der kleinen Kirche, um miteinander zu feiern und zu beten. Das gab ihnen Hoffnung und hielt die Zuversicht aufrecht.
In dem kleinen alten Haus, nahe der Kirche, wohnte ein junger Mann, Karol, der verdiente sein tägliches Brot durch seine fleißige Arbeit im nahen Steinbruch. Karol ging wie die meisten Leute der kleinen Stadt jeden Sonntag in die Kirche.
Weil er sich auch bemühte, an den Festtagen kleinere Aufgaben in der Jugendgruppe und für die Gemeinde zu übernehmen, war er bei allen sehr beliebt.
Karol klagte nicht über seine harte Arbeit, doch am Sonntag, wenn er freie Zeit hatte, grübelte er oft und saß den ganzen Nachmittag auf seinem Sofa. Er dachte nach, was er an seinem Leben verbessern könnte, und er überlegte immer wieder, welche brauchbaren Möglichkeiten er hatte.
An einem sommerlichen Sonntagnachmittag, nachdem er wieder einmal ausgiebig gegrübelt hatte, stieg er auf den Speicher seines Hauses und begann, in seinen alten Koffern zu suchen. Er zog einen uralten Lederkoffer unter einem verstaubten Verschlag hervor und öffnete ihn neugierig.
Als erstes fiel ihm ein altes Teleskop in die Hände, dem folgte ein altes Mikroskop, des Weiteren waren ein großer Bär und ein kleiner Bär in dem Koffer und ganz unten zog er noch einen Hasen heraus, an dessen Namen er sich aus Kindertagen noch erinnern konnte, es war sein Stoffhase Jonathan. Am Boden des Koffers fand Karol eine Sternenkarte, in der eben das Sternbild des Teleskops sowie das Sternbild des Mikroskops, als auch die bekannten Sternbilder des großen und des kleinen Bären, sowie das des Hasen verzeichnet waren. Er schaute sich die Sternenkonstellationen genauer an und hatte auf einmal eine Idee. Wie wäre es wenn der große und der kleine Bär gemeinsam mit dem Hasen Jonathan durch das Teleskop schauten und auch durch das Mikroskop und über das Gesehene berichteten, zum Beispiel Geschichten aus der Sternenwelt – das wären dann die Berichte dessen, was die drei Tiere durch das Teleskop sähen, und Berichte aus der Mikrowelt, das wäre, was die drei Tiere aus der Beobachtung durch das Mikroskop sähen.
Wäre das nicht eine herrliche Unterhaltung für das nächste Fest in der kleinen Pfarrei?
An diesem Tag wurde die Idee zu den Sternenmärchen geboren. Karol schleppte den alten Lederkoffer, mit dem herrlichen Innenleben, aus dem Speicher in seine Wohnung in den ersten Stock des alten Hauses.
In seinem Wohnzimmer angekommen, schlüpfte er in die handschuhweichen Bären mit seiner Hand und fand, es seien vorzügliche Handpuppen zum Theaterspielen, auch der Hase Jonathan eignete sich als Handpuppe.
In dieser Nacht ereignete sich, als Karol in seinem Bett lag, das erste Wunder: Durch das Fenster sah er den nächtlichen Sternenhimmel und auf einmal bewegte sich auf ihn zu das Sternbild des großen und des kleinen Bären, ja die beiden Bären kamen direkt auf ihn zu und nickten mit ihren Sternengesichtern Karol zu. Es folgte noch das Sternbild Hase.