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Im letzten Teil der beliebten Kasperle-Reihe erlebt ihr nochmals eine Reihe von Streichen des lustigen Kasperles und könnt an seinen Puppenspielen teilhaben.
Weitere Klassiker finden Sie unter:
www.buch-klassiker.de
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Inhalt
Cover
Titel
Kasperle und der Herzog
Kasperle und Prinzessin Gundolfine
Kasperle und der Zauberer
Kasperle und der Räuber
Kasperle will ein Dichter werden
Kasperle ist krank
Kasperle als Bäckerlehrling
Kasperle als Helfer
Der Neckfriede
Eine Schulgeschichte
Der Löwe
Der geheimnisvolle Gast
Kasperle sucht eine Frau
Kasperle sucht Ostereier
Der stumme Knecht
Hochzeit in Oberheudorf, und Kasperle dabei
Ein Späßlein mit Kasperle
Josephine Siebe
Kasperles Spiele und Streiche
Lustige Kasperle-Stücke und Kasperle-Geschichten
Ausgabe im SoTo Verlag, 2016
Bielatalstraße 14, 01824 Königstein
Vollständig und neu gesetzt durch Sandra Oelschläger
Herausgeber der Klassik-Reihe: Sandra Oelschläger
Umschlaggestaltung unter Verwendung von Bildern,
die der Creative Commons CC0 unterliegen.
ISBN Print 978-1534698857
ISBN Print Großdruck 978-1534698901
ISBN EPUB 978-3-96077-054-1
www.buch-klassiker.de
Kasperle und der Herzog
Personen:
Der Herzog August Erasmus
Ein Diener
Kasperle
Der Leibarzt Dr. Lakritze
Spielt im Schloß des Herzogs.
Der Herzog: »Wo ist Kasperle?«
Diener: »Das ist im Garten.«
Der Herzog: »Was tut es da?«
Diener: »Es frißt Pflaumen.«
Der Herzog: »Pfui, wie unschicklich, fr–essen sagt man nicht.«
Diener: »Wenn einer so wie Kasperle schlingt.«
Der Herzog: »Überhaupt sind die Pflaumen noch nicht reif.«
Diener: »Das ist doch Kasperle gleich, es frißt eben.«
Der Herzog: »Das ist unschicklich.«
Diener: »Das sage ich ja auch.«
Der Herzog: »Ich meine fr–essen zu sagen.«
Diener: »Es tut es doch.«
Der Herzog: »Rufe Kasperle, es soll mir etwas vorkaspern, ich habe Langeweile.«
Diener (ruft): »Kasperle, Kasperle, höre auf mit Pflaumenfressen. Komm herein!«
Der Herzog: »Das ist doch unschicklich.«
Diener: »Das meine ich auch.«
Der Herzog(ärgerlich): »Fr–essen zu sagen.«
Diener (brummig): »Es tut es doch.« (Ab) (Kasperle kommt)
Kasperle: »Holdirallala, was soll ich denn?«
Der Herzog: »Was hast du eben getan?«
Kasperle: »Pflaumen gefressen.«
Der Herzog: »Das ist unschicklich.«
Kasperle: »Es gibt doch so viele.«
Der Herzog: »Ich meine, fr–essen zu sagen.«
Kasperle: »Ach, wenn es weiter nichts ist. Was soll ich denn tun?«
Der Herzog: »Mir etwas vorkaspern, ich habe so Langeweile.«
Kasperle: »Ein Kasperlesspäßlein.«
Der Herzog: »Ja, ein recht lustiges Kasperlesspäßlein.«
Kasperle (hebt ein Bein und stößt den Herzog vor den Magen): »Kiks, kiks, kiks.«
Der Herzog: »Oh, Kkkkkkkkk–kiks ist unschicklich.«
Kasperle: »Ich sollte doch ein Kasperlesspäßlein machen, das ist eins.«
Der Herzog: »Mach ein anderes, nicht kkkkkk–kiks.«
Kasperle: »Das ist unschicklich, ich weiß schon.« (Hebt die Hand und kitzelt den Herzog am Kinn): »Killekillekille.«
Der Herzog: »Kkkkkkk–kille ist unschicklich.«
Kasperle: »Es ist doch ein Kasperlesspäßchen.«
Der Herzog: »Mach ein anderes.«
Kasperle (kraut den Herzog am Kopf): »Krappelkrappel.«
Der Herzog: »Kkkkkkkkkkk–krappel krappel machen ist doch auch unschicklich.«
Kasperle: »Alles ist unschicklich, was soll ich denn für ein Späßlein machen? Halt, ich weiß, paß mal auf! Ich mache kuller kuller und rolle dir diese Pflaume zu.«
(Der Herzog nimmt die Pflaume und ißt sie auf.)
Kasperle: »Hach, der Herzog hat nun auch eine unreife Pflaume gefressen.«
Der Herzog: »Das ist unschicklich, man sagt nicht fr–, au weh, ich kriege Bauchschmerzen. Schnell, schnell, der Doktor soll kommen.«
(Man hört den Doktor Lakritze draußen rufen): »Was ist denn geschehen, ich komme schon.«
Der Herzog: »Ich habe eine unreife Pflaume gefressen.«
Kasperle: »Jemine! Die Bauchschmerzen müssen arg schlimm sein, jetzt hat er auch gefressen gesagt.« (Ab)
Doktor Lakritze: »Das ist eine schlimme Geschichte. Unreife Pflaumen fressen ist un–«
Der Herzog: »Unschicklich.«
Doktor Lakritze: »Ungesund wollte ich sagen, sogar höchst ungesund.«
Der Herzog: »Kasperle ist dran schuld.«
Kasperle (schreit hinter dem Vorhang): »Ich habe doch nur ein kleines Späßchen gemacht, die Pflaume war ganz reif.«
Der Herzog: »Heißa! Ich bin nicht krank, ich bin gesund, ich habe keine Bauchschmerzen mehr. Kasperle komm wieder, mach wieder ein Späßchen!«
Kasperle (hinter dem Vorhang): »Danke schön, ich bin späßleinsmüde.«
Kasperle und Prinzessin Gundolfine
Personen:
Kasperle
Binchen, Kammerjungfer
Prinzessin Gundolfine
Die erste Szene spielt im Walde, die zweite Szene im Schloß der Prinzessin.
Kasperle (tritt auf, seufzt und stöhnt): »Uff, ich habe sechzehn Küchlein gefressen und dreizehn Bratwürstlein, ich bin plumpsatt.«
(Binchen kommt und weint.)
Kasperle: »Jemine, was ist denn dir etwa passiert?«
Binchen: »Ach, was ganz Schreckliches.«
Kasperle: »Erzähle mal, Kleine, wie heißt du denn?«
Binchen: »Binchen.«
Kasperle: »Ach so, Tinchen.«
Binchen: »Nein, Binchen.«
Kasperle »Also Linchen.«
Binchen: »Nein, Binchen.«
Kasperle »Meinetwegen Minchen.«
Binchen: »Ach, du machst dich über mich lustig.«
Kasperle (weinerlich): »Ich bin doch Kasperle, ich muß doch ein Späßlein machen.«
Binchen: »Ach, Kasperle bist du, dann kannst du mir nicht helfen, denn auf dich ist die Prinzessin Gundolfine ganz schlecht zu sprechen.«
Kasperle: »Uh je, die Prinzessin Gundolfine, ich bekomme gleich Leibschmerzen vor Schreck.«
Binchen: »Das glaube ich, die kann dich auch gar nicht leiden.«
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