Keinerland - Markus Krenosz - E-Book

Keinerland E-Book

Markus Krenosz

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Beschreibung

Nichts ist nicht, ist, Gott nichtig, bedeutet nicht mehr als ich. Keinerlands König Pronus begehrt den Stab der Macht, ein Pakt mit Dämonen besiegelt Verfolgung, Unterdrückung und das Aus vom Kreis der Räte. Der Mord an Zirte, seiner versprochenen Frau, treibt Kalmyra, die Verbündete, in den Wahn und Agaton in die Flucht. Der Widersacher und Stabträger findet in Ordan und Hemma, einer Liebe im Widerstand, Freunde, die helfen, aber Pronus Gefolgschaft oder der Tod, sucht Sinn sich zerschlagen, dem Kampf entgehen, zerrissen in der Verlorenheit.

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Voran an Mauern ein Schatten, im Mondlicht den schmalen Pfad zum Hintereingang des Hauses, über einen Flur Männer an einem Tisch, Kerzenlicht einsam flackernd ins Dunkel.

„Niemand hat dich gesehen.“

„Es bleibt nicht viel Zeit!“

Wache Augen geboten Ehrfurcht, die Männer nickten; zur Flucht bereit bannte der Holzstab in Thrakoms Hand, mannshoch, in Leder gewickelt.

„So ist er sicher“, wandte Thrakom sich an Ordan. Bring ihn fort, der Stab gehört Pronus nicht!“

Anhänger sammelten bei hetzerischen Reden und der König log Neubeginn, handelte unberechenbar seit dem Tod der Frau, wurde immer stärker; feindliche Gesinnung, vernichten drohte, wilder Machtrausch begehrte, den Kreis der Räte zu zerschlagen.

„Der nächste Stabträger ist doch einer von uns!“

Chaos im Sog und Sturm, bisher geltende Verhältnisse zerbrachen. Ordan verlangte nach Antwort.

„Der Stab erwählt, der Träger vollendet um des Volkes Würde und Willen die Verbindung“, erinnerte Thrakom, aber war nicht zufällig bei der Versammlung gefallen. Pronus wird gnadenlos Gehorsam fordern.

„Der Feuerstab dem Rat und Volke!“, rief einer der Männer. In Aufruhr, ungerecht zu ändern, ersehnt ein starker Führer, nährte Befürchtungen, der Stab der Macht wechsele die Gefolgschaft.

„Gibt er Pronus seine Kräfte frei, sind wir verloren.“ Zuvorkommen, rasch handeln. „Ordan, der Stab muss zu Philodemos! Den Wald die Hänge hinauf leuchtet er den Weg, sieh nicht zurück. Geh jetzt! Du wirst erwartet wie vereinbart?“

Aber einer Welle Kraft durchströmte, willenlos gezupfte Saite, Ordan löste sich, umschloss aufs Neue. Thrakom sprang hinzu, eishellblau jäh, weißes Licht, Mut erfasste.

„Alles ist vorbereitet.“ Ordan, rätselhaft eingenommen, lief zur Tür. Die Schwäche enttäuschte, allein in Philodemos setzte Thrakom Zuversicht.

Die Häuserkluft hinaus zum Fluss, auf der Brücke Soldaten, heiter und keine Gefahr, Angriff in Gedanken, dass Ordan nicht verstehe, daher aus der Welt gerissen, er stolperte, Klingen immer näher, verwunderte der Stab im Zauber.

Bereits auf der Flucht durch den Wald, sah sich Ordan gefangen, war eben noch im Kampf mit den Männern und atmete erleichtert auf. Die Soldaten, gerade an ihm vorbei, beachteten nicht, Betrunkene kamen schlenkernd entgegen.

Von der Brücke auf den Kai, über einen Platz, eine lichtverlassene Straße lang, setzte Ordan eine in die Häuserschlucht steil grabende Stiege nach oben, keuchte schon auf dem Plateau. Schornsteine auf Dächern schimmerten, ragten heran. Kuppeln, Türme wechselten mit Kronen hoher Bäume, Haus um Haus am Hang bis weit über den Fluss, Hügel und Brücken zu den Felsen im Sternenlicht, spiegelte es an den Bergwänden der Fluss gestaut zum See. Das Bild der Stadt berührte, sanft streichelte sie ins Tal, es ließ nicht verweilen, am Horizont die Umrisse der Festung und des Palastes drohten gebieterisch über Felswände erhoben.

Ein Kribbeln im Nacken, das Signalhorn, das Entwenden des Stabes entdeckt, sicherte man die Tore. Häuser dicht am Erdwall aneinander schraubte Ordan einen Balkon hinauf, hoch zum ausgekehlten Mauervorsprung und aufs Dach, federte bis zum letzten Haus, die Mauer, unüberwindbar, grenzte die Stadt hier ab. Ordan pfiff, zwischen den Zinnen fiel ein Seil. Anlauf, er sprang, schnappte es, stieg an der Mauer hoch. Ein kräftiger Mann half hinüber. „Sieh, da drüben!“ Fackelzüge in der Ferne in den Straßen. Der Mann löste den Haken, befestigte an der anderen Seite. „Bis die Kutsche des Königs“, aber im Flug übers Geländer schon am Rand des Waldes, saß Ordan auf sein Pferd, das flüsterte, an der Stelle wartete, und enthüllte das obere Ende des Stabes. Es leuchtete auf, umfangen böser Äste, Handlanger Zweige, die knorrig knüppelnd Gestalten warfen, zu größerer Geschwindigkeit ermahnten.

Offene Tore zum Prunksaal, Soldaten abkommandiert, den Stab zu finden. An der marmornen Tafel unter der Glaskuppel, wo der Kreis der Räte Beschlüsse fasste, den König über des Volkes Willen unterrichtete, ballte Pronus die Fäuste. Nackt und ohne Bedeutung die leere Stelle im ausgehöhlten Sockel höhnte schneidend in der Brust. Kalmyra, die Vertraute, betrat den Saal. „Die Tore sind verschlossen, überall wird gesucht und jeder Verdächtige wird verhaftet.“

Pronus beachtete nicht, Erfüllung bezauberte der Feuerstab, unumschränkt herrschen und sein Besitz um jeden Preis. Das Wort Gesetz thronen, Befehl Gebot, freiwillig aufopfernde Untertanen, täuschte Pronus geduldig, Anliegen des Rätekreises zugetan, wohlwollend, verständige Reden, aber das Volk gehörte dem König und Pronus hasste, darauf zu hören, gutmütig gewogener Clown, unerheblich deren Wünsche, anbiedernd treulos, alles zuwider, zertreten, in den Boden stampfen, herrschen ohne Speichellecker, Rat und Minister, allein mit der Macht des Stabes; doch verpflichtete und knüpfte ans Volk den Träger, wich Kälte klirrend; das Opfer wird restlos dienen. Faul das Volk, verstand, den Wanst vollzuschlagen, Gold und Macht zu raffen, mit Privilegien des Herrschers zu schmarotzen; kein Anspruch bestand und es musste benutzt werden, verachtend in den Abgrund.

Pronus beseitigt Ungehorsam, zähen Widerwillen, damit die Saat aufgehe der überwältigenden Macht. Der Bürger Sehnsüchte und eitles Träumen belanglos, sein Reich, festigte exerziert unterwürfig schon als Junge jeden Vorrang. Angelegenheiten fremd, verbarg wohlgesinnt Anteil wahren verlogen, gut versteckt Ekel der Menschen überdrüssig, nur für kurze Zeit erwachte Fürsorge, erlosch vollständig mit dem Tod der Frau, Zirtes Hilfe und der des Rats den Feuerstab zu erobern.

Die Hemmnisse der Verräter waren allesamt vergeblich, rammte kaltes Denken die Diebe. Reine Entschlossenheit hingegen erkannte Kalmyra, sprach, im Verlust des Stabes nicht weniger betrogen, unaufgefordert an. „Pronus, Liebster, Gebieter!“

„Viele Räte brechen den Schwur, ergeben sich“, nahm er selbstvergessen keine Notiz davon, allem achtlos rau Leiden im Gesicht.

„Der Stab ist verloren!“

Kalmyra sah rasch weg, beschämt, dem zersetzenden Blick hielt sie nicht stand. Ebenbürtig gierig fehlte der Friedhof im Herzen, die Lust am Vernichten, entschlossen auslöschen Unbehagen, eine Todessehnsucht am übervollen Leben, die Pronus so mächtig werden ließ. Voll von Leid Kalmyras Ausdruck zeugte von stillhalten, erdulden.

„Einer der Räte hat ihn gestohlen.“

„Ist er noch in der Stadt?“

„Die größte Gefahr bleibt der Stab in Philodemos Händen“, aber der Verdacht eines Hindernisses verflüchtigte in ein düster überlegenes Lächeln, der Diebstahl sich als nützlich erweise. „Ich reite durch den Wald. Wird der Stab über die Berge gebracht, ist er verloren.“

Reglos, aus einem verblassenden Albtraum ohne den Feuerstab, erwachte Kalmyra einer vollendeten Zukunft entgegen. „Mein kluger, böser Pronus, der Stab gehört uns!“, feierte sie in den Saal, das Haupt in alle Richtungen neigend, als regnete es Beifall Jubel und weidete am Steinsockel die Sehnsüchte an der baldigen Erfüllung, schwelgte im Vergehen der alten Ordnung, im kühlen Tau der reinigenden Morgensonne auf nachts verbrannter Haut. Die Hand streifte eine Säule, zärtlich schmiegte der Körper, lustvoll rieb der gewölbte Rücken; vergessen; ein neues Leben wird beginnen, errungen reuelos.

Immer schon unbedingt und mit jedem unerfüllten Begehren heftiger, über den Stab verfügen, stand der Rat im Weg. Gesetze hinderten, betraf das Gespräch mit einem streitbaren Kontrahenten, überzeugt der Eintracht König, Rätekreis und Stab, dunkle Zeitalter verbannte. Philodemos pries Errungenschaften, als Pronus in der Abkehr von alten Regeln lockte. Nur das Abdanken der Räte verdiene sein Bemühen, bekräftigte Pronus plötzlich, im Scherz zu sprechen und leugnete jede Absicht. Philodemos hielt nichts mehr zurück, in den Zwist Zurechtweisung, Gespött und Drohung, das verbindliche Verhältnis war entzweit.

Keine Rücksicht oder Gnade, Pronus Zeit war gekommen und Kronjuwel, Strahlkraft und Ruhm blieben nicht verwehrt, zujubeln ergriffen werden die Menschen, anbeten den König für die Ewigkeit. Freundschaft verwirrte milde, drohend nach vorn im Kampfschrei durch die Nacht, formten Geistergesichter aus Nebelfetzen, Wind heulte ans Ohr im trommelnden Galopp, der Tod mit Schwert auf einem Pferdegerippe fror aus dem Dunst über dem kalt gewordenen Stück der Erde, spiegelte Erkenntnis geronnenen Gleichmuts. Philodemos war die Gefahr. Warum schwach werden. Grauen und Kälte wiesen die Richtung auf brüchigen Pfad.

Erde und Steinbrocken brachen vom Weg ab, stürzten an den Felsen in die Schlucht, widerwillig das Pferd, die Biegung noch, peitschten den Hang hinunter Zweige schneller, Philodemos erwartete bereits vorm Haus.

„Du musst auf der Stelle los. Bring den Stab in Sicherheit!“

Erst zu beruhigen, forderte Philodemos auf, die Frau und sein Sohn, Agaton verwunderten über äußerste Maßnahmen, als die Gemeinschaft daran zerbricht, aber einer der Verbündeten aus dem inneren Kreis Pronus Wächter hatte zu Thymos, Ordans Vater, gesprochen, berichtet, dass Pronus und Kalmyra nicht länger auf das Volk warten. Räten, verschleppt und in Gewahrsam in der Festung, warf man Verschwörung zum Sturz des Königs vor, Verbindungen zu einer abtrünnigen Splittergruppe, die Übernahme der Macht im Land.

Erbleichen bei Grabesstille. Unentschieden, wer den Stab fortbringt bei Gefahr, gab Philodemos im kleinen Kreis Verbündeter, zu denen Thrakom und Thymos gehörten, nicht nach. Agaton fügte sich respektvoll, haderte im Stillen. Ins Felsenkloster in die Berge, die geistig-spirituelle Enklave, die mit ihm die Grenzen schützen konnte, musste der Feuerstab gebracht werden, sicher vor zerstörenden Gebrauch.

Die Macht verfiel, Verlust, Keinerlands Niedergang, im Lichtwirbel schleuderte Philodemos den Stab davon, Blut tropfte aus den Augen. „Sie sind nah, reiten auf des Teufels Flügel!“

„Aber wie…?“, stammelte Ordan. „Wenn wir gemeinsam“, rief Agaton.

„Sie dürfen dich nicht kriegen! Die Gier nach der Macht des Stabes hält vor nichts zurück.“

„Vater!“

„Meine Bürde. Sei in Sicherheit, wenn ich versage. Führ den Kampf fort!“ Er trat zur Frau, küsste, wusste nicht, ob Pronus aufzuhalten gelang; eine Träne fiel, Abschied betroffen, dabei dachte Ordan, einen Ausweg zu erkennen.

„Sei stark, Agaton! Flieh ins Felsenkloster, dort weiß man Rat. Bewahre, was ich dich gelehrt habe.“ „Sie kommen!“, rief Ordan.

Vom Berg rollte eine Feuerwalze heran.

Zwischen Baumstrichen eine geladene Wolke, Unheil vom kaltblau dämmernden Himmel. Pronus stieg vom Pferd, im Gleichklang die Horde.

Trotz der Gefahr sprengte Kleinmut Risse und Löcher in die Wehr, kraftlos versickerte die Wut. In der Ruhe des Heims, an das behagliche Leben gewöhnt, misstraute Philodemos Pronus Vorgehen ungenügend. Mahnungen tatenlos verhallt, nicht gerechtfertigt, übertrieben Verhalten bändigen, uneins im Kreis der Räte, erlahmte der Entschluss und Philodemos würde den Feuerstab in den Händen des Sohnes sehen, beachtete die Begeisterung, die Pronus hervorrief, und so manches Versprechen nicht, leichtfertig Zurückhaltung erlegen.

Die vielen Reden und Debatten, Taten, die einsam blieben, müde insgeheim, vergeblich Anstrengung, so unnütz das Treiben, trügerisch der Stab, Zustimmung und Jubel, schwebend im hellen Schein. Vor der Zeit aus dem Kreis der Räte, entbunden der Aufgaben, zurückgezogen, Träger, bis mit den großen Feierlichkeiten das Einführen neuer Mitglieder in den Rat begann, wo bestimmt wurde über Fortgang und Geschick, die Hoffnungen sich richteten, der Erfüllung der Wünsche willen, lebte Philodemos zufrieden, übersah, dass ein anderer mit allen Mitteln nach den Zielen strebte.

„Du glaubst, ich überlasse ihn dir?“, sachte schlängelten Feuerzungen und glommen am Stab.

„Er ist mein! Und unser guter, lieber Philodemos kann ihn kaum halten!“, heizte herablassend Spott derbes Gelächter an. „Weit von dir schleudern! Befrei dich! Ich habe bestaunt, höre ihn rufen!“

Eine rasche Geste der Hand führte Soldaten zu, ein Streich des Stabes wehrte ab, Stöße entgegen streckten nieder.

„Was versuchst du, zu erreichen?“ Leise Hilfe, besänftigen; fliehen, tönte bitter. „Erinnere der alten Zeiten, Pronus. Du kannst den Sturm vermeiden!“

„Vermeiden?“ Dachte jämmerlich, glückliche Tage, schwirrte durch den Kopf. Stich nieder! toste und zerstieß die Gedanken. Dieser Lügner gibt den Stab nicht heraus, wird gebrauchen, töten. „Mein Stab! Alle Macht. Ich teile nicht!“, rief Pronus, der Stab fiel aus Philodemos Hand. „Mein Freund“, umfasste er den Dolch und sank tot nieder.

Blut aus der gerissenen Rinde, ein Stich ins Herz, zerfressend die Enttäuschung. „Tötet die Frau, sucht den Sohn“, befahl Pronus und verließ den Ort des Triumphes.

Durch Dornen und Nesseln brannte die Ahnung, beklemmend Spuren im weichen Boden. Am Fluss Wassermassen träge, im Stillstand ruhig, flossen mit ungeheurer Kraft. Dem Kampf entwichen, zerrissen an der Welt, aufgeben, Blut tropfte auf einen Stein; geflohen, schlug Schuld ins Gesicht, was betraf, entschwunden, unrühmlich ging es zu Ende, zog der Fluss hinein, schob den zarten Zweig mit, türmte auf, Agaton noch ober Wasser erdrückte immer neu die Welle, ausgeliefert erstickte die gleichgültige, feindselige Welt, der Tod besiegte. Hinunter in den Strom zerriebener Gewalten Teilchen in einen gestaltlosen, leeren Traum; aber aus dem Strudel, jeder unvollendete Atemzug schwärzer, schneller hoch, durchbrach Agaton die Fluten, konnte nicht mehr, der Tod lachte, anmutig begann der neue Tag. Eine Entscheidung zu treffen, forderte der Tod, Kampf oder ergeben.

Dem Glauben, zu wissen? Einem Schicksal zugetan? Das Leben verfällt gedankenlos, die Möglichkeit verbraucht in der Zeit.

Von den Wasserfluten mitgerissen, ragte nach dem Unwetter über dem Land ein Baum in den Fluss hinein, Agaton kämpfte an den Ästen zum Ufer, an einer Felswand hoch die Feinde in der Ferne, durch Dickicht, Wände aus Gras ein Schrei.

„Sie sind tot“, entsetzte Grauen, Schatten an jede Zelle, spannte, leerte geschlagen. Zerstörung besinnungslos, Agaton rührt sich nicht, wird warten bis Soldaten kommen und den Rest von ihm begraben.

„Flieh!“, rief der Vater in die Verlorenheit, in die Leere aufgesogen, den Eingeweiden übergeben der Mutter Erde Urkraft. Fort mit dem Schmerz, erlösten Geisterstimmen, beteuerten die Einsicht nach Aufgeben und Frieden. Agaton wehrte ab. Pronus wird jagen, holen und töten.

Die Ankunft des Suchtrupps wurde gemeldet. Dem Rückschlag zum Trotz entwickelte das Vorhaben sich prächtig, der Diebstahl verleitet das Volk zum Ausbruch, eine ruchlose Verschwörung im Gange. Verräter stürzten das Land ins Unglück, Pronus bewahrt davor, beschwor alle Macht dem einen Beschützer.

„Eure Majestät!“ Der Soldat mit Meldung berichtete von einer Spur zum Fluss, unmöglich, aus den Fluten zu entkommen, hatten großräumig bis weit hinauf in die Berge abgesucht, unwegsames Gelände zwang, abzubrechen. „Euer Gnaden wünschen, es wird veranlasst“, stotterte er, „stelle erneut einen Trupp zusammen.“

Pronus winkte ab, der Stab enthüllte nichts über die Flucht oder Agatons Aufenthalt und sollte er doch im Wald verhungern, von wilden Tieren angefallen werden, über die Grenzen fliehen, bedeutungslos wie Philodemos Kampf für Gerechtigkeit und Frieden. Nicht vor der Größe zu verneigen, verstand er noch gehörig Achtung zollen dem Willen. Unverständlich traf Reue, Furcht über Keinerland stärkt, Härte lehrt folgsam Wohlbehagen erfüllen, belohnte überwinden. Lass töten, die Menschen sich Richter und Henker sein.

Der Tod in Pronus Hand, gepflegt, durchgeführt, erledigt. Philodemos im Sterben verzieh, Entsetzen verlor sich traurig. Und Zirte? Ehrfürchtig, sanft, still den König bewundernd, verwarf Pronus das Glück, ausgelaufen der Nutzen, die enge Verbindung zum Rat nicht mehr hilfreich noch nötig. Die zukünftige Frau, Nichte Thrakoms, beachtet des Einflusses im Rätekreis, schätzen gelernt, hatte den falschen Weg gezeigt. Kein Denken, Mitgefühl, Verständnis oder Gründe, erlangen, begehrt die Macht, rein, klar, unfehlbar.

Selbst Thrakom blieben Abgründe der Absichten verdeckt, vermutete außer durchtrieben, antreibend besessen, Kraft zu verändern in Pronus, enttäuscht, weigerte Zirte, sich auf sein Drängen zu lösen. Verpflichtung gegenüber dem Volk, dem versprochenen Mann im Wandel empfand sie und das Land musste geführt werden, doch hilft der Stab nicht zur Größe, nach der er verbissen suchte.

Verräterin, Spionin aus Thrakoms und Philodemos Lager, selbstgefällig gerecht die verlogene Anteilnahme, bereitwillig dem Volk zu helfen und die Schlampe verlangte, auf den Stab verzichten.

Zerrissen von der Macht, hält Pronus in Schach, mit Angst die Menschen im Zaum, wird regelmäßig erinnern an die Möglichkeit der Verhaftung, mit Verhör, Verlust und Schmerzen bändigen, als Kräfte verselbständigten, die Welle von Gewalt sich überschlug über das Volk im Räderwerk, noch immer bereit im Glauben, des Vertrauens zur Bindung beraubt. Anhänger sollten bekommen statt dem Glück im Paradies des Feuerstabes und riefen, baten zu laben an der Ergebenheit und über die Menschen, Heerscharen niedergeworfen und vereinnahmt, dass die Quelle nicht versiege, fallen die Heuschrecken her, hinterlassen ein verödetes Land.

Mördergesichter im Spiegel, Erkenntnis im Schrecken, Lust und Kitzel im Geheimnis und Vorhaben, Macht über die Menschen, die gehorchen, lieben, die Pronus besaß, und besiegelte den Aufgang als absolutes Wort im Strahlenkranz geheimer Niedertracht, schuf Tod, den er kannte, und ließ das Herz geschmiedet in den Abgrund kalt auferstehen, wenn mit dem Geruch der Beute, die unweigerlich zum Fortgang der Ordnung gehörte, in Ketten auf den Wegen deren Erneuerung entsprach, um Stücke, die abfielen, gerissen wurde, lachte über Opfer, Ungehorsame, in Ungnade Gefallene, die Rang, Weg und Würden, die Macht nicht mehr streitig machten. Ein enger Kreis, Täter, jeder für Pronus stiftete den Ehrgeiz an, verhalf den Forderungen und er hetzte die Tiere aufeinander.

„Es gibt keinen wie dich“, schärfte Simat, der Vater, ein. „Du gehörst niemand, die anderen sind nichts unter vielen. Hast du verstanden, Pronus?“

Ein Toter hängt am Baum, in der Blutlache liegt ein Verräter, umgeben von Parasiten, fütterte Pronus das ekelnde Pack, die Beute blutete, wehrte sich, entfesselte größere Lust, zu nehmen, aber göttlich wähnend durch den Stab belastete, im Beisein der wilden Tiere, entfremdet Menschen, zischte ungeheuchelt Speichelregen in der Glut beim Tanz ums Feuer. Blutgier, Blutmacht, Blut des Freundes tropfte vom Stab, Zähnefletschen, zerfetztes Lachen. Im Abgang aus der Knochenhöhle das Rudel im Gebrüll, den fetten Anteil verschlungen, wartete bereits auf der Zustimmung neuen Happen Lohn.

Zirte opfern, flüsterten Dämonen in der Gier entwichen, zeichnete ein Bündnis, den Feuerstab zu fassen.

„Dunkle Götter!“, den Stab hoch in der Luft, doch besiegelt der Pakt hart wie Stein, der Menschen Zustimmung besaß Pronus deswegen nicht, zahlte Splitter um Splitter für jede Seele, die nicht folgt, und sie mussten seine Ordnung wählen, flammte Schmerz auf, brannte überlegen in der Brust. Den Rat entmachten, hielt nichts mehr ab und die vorenthaltene Gunst bitter heimzuzahlen, erfüllte der Dämonen Preis spaltbreit ins Herz das Versprechen, hatte Kalmyra im Wahn in ihrem Bann.

Die Leidenschaften der Menschen nicht im Pakt verschrieben, den schlechten Weg wählen mussten sie schon allein, riefen Flammenzungen Ungemach, Leid und Grauen, aber das Volk bereit für Pronus Taten Größe, bereitete Platz für Anliegen und seine Wünsche, der Feierlaune ein Fest zu Ehren; das Gelage mutierte die Grenze überschritten, den Menschen hinter sich, abartig und lüstern. Alles im Land gehörte, Pronus schwor, letzte Winkel durchsuchen, die Ablehnen, Aufruhr versteckt hielten und gärten, Schaum von Widerstand durfte den Flächenbrand nicht löschen. Niemals aufhören, nichts verzeihen, hallte an Seelenwände, verfolgen, was nicht der Macht entsprach.

Ein Wunder dieser Macht und Zauberkraft vollbringen, der Feuerstab teilte den Wunsch nach Gold nicht. Galaton, sein Großvater, der große König, der gutmütige, greise Narr, hatte es immer wieder geschafft, verwandelte mit unglaublichem Zauber einen Stein in Gold. Mühe, den Stab zu führen, ein Funken, ein Lichtbogen sprang, des Erfolges aufgeregt, enttäuschte noch zorniger. Statt zu Gold zu verwandeln, glühte der Stein und zersprang. Zerstörungskraft im Stab der Macht verstrickte, selbstsüchtig betrogen verfiel Pronus blinder Raserei. Recht behalten, Stärke, ohne Bedeutung auslöschen, kein Gut und Böse, in den großen Wellen des Weltmeeres verebbt.

König, lächerlich, Sklave der Zustimmung, brachte der Stab Veränderung, Erholung von der Last der Herrschaft und die neue Ordnung duldete kein Erwidern, teuflisch juckte Gewalt, eine Ungehörigkeit mit der Möglichkeit gestreichelt wissen, erregte; so einfach auszulöschen. Und unaufhörlich sabberten nach dem Herrn, die mit dem Leichentuch der groben Bestie das Maul säuberten. Bizarre, nimmersatte Fresse, nicht sattsehen am Verfall der Taten im Lobgesang an die Verworfenheit.

Pronus vermied, den Stab von Mäßigung zu hören, leitete widerwärtiger auf den gemeinsamen, glorreichen Weg. Noch überlegen dem engen Kreis im Gefolge mit eigenem Verlangen, verwehrt noch alle Macht, mit dem Gehorsam der Menschen wird es sich ändern.

In Agaton, zögernd, gütig und willenloser Träger, sah Pronus keinen ebenbürtigen Gegner, erst auf Kalmyras Drängen wurde weiter nach ihm gesucht. Ergreifen lautete der Befehl und erkennen, wer nicht in Pronus Welt passte, Kalmyra begleitete, dem Stab an seiner Seite verfallen, den Aufstieg. Gefallene kümmern nicht, nur der Macht entschlossen Werkzeug, gehorsam anbetend bekommen; versprechen, einschüchtern, unterdrücken, sich holen vom anderen, war Mäßigung nicht Pronus Religion.

Der Wunschwelt Abbild lustlos unerfüllt jedoch stumpfte mit den äußerlichen Grausamkeiten ab. Nicht die Menschen, die Toten suchten Pronus heim, Schatten aus der Geisterwelt saugten das Grauen an. Der Stab vermied den Abschied, hinüberzugleiten, darin zu zerfließen. Einen unerschöpflichen Vorrat von allem gab es, keinen Grund aufzuhören, selbstbetrogenes, nie mehr verwerfen verlockende Allmachtsfantasien oder ergeben, solange er die Macht hatte, die erlaubte, zu bestehen.

Ein unbedingt erhabener Ausdruck still durch die Zimmer, prägte bemüht beherrscht, überflüssige Gesten zu vermeiden, unruhige Augen verrieten, beobachtet, Befehlen zu gehorchen, Hass und Tod verfolgten und der Welt ausgesetzt, vergeudet und verloren. Gold, seidene Bezüge auf edlen Hölzern, erlesene Gewänder, Ruhm und Reichtum zerflossen in den blendenden Schein der Verhältnisse und Dinge. Empor Pronus Liebchen, Ratgeberin, wegweisend, alles verblich. Pronus fehlte Stärke, zu herrschen mit dem Stab, dennoch hält nichts auf; sie musste es tun, starrte nackt Entsetzen, verkündete die nicht endende Nacht.