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Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Wurde in der Vergangenheit durchaus schon das ein oder andere Mal nach dem Sinn und Zweck und der eigentlichen Relevanz von Kinder- und Jugendarbeit für die Gesellschaft gefragt (vgl.Giesecke 1984 ”Wozu noch Jugendarbeit?“; Thole 2000 ”Warum überhaupt noch Jugendarbeit“ S.275), stand sie doch nie unter einem solchen inhaltlichen und strukturellen Veränderungsdruck wie heute. Der Prozess des gesellschaftlichen Wandels und die Konsequenzen des PISA-Schocks produzieren für die Kinder- und Jugendarbeit augenblicklich einen so noch nicht da gewesenen existentiellen Handlungs(/Wandlungs-)bedarf. Die strukturellen Veränderungen unserer Gesellschaft überfrachten die Kinder- und Jugendarbeit derzeit mit immer neuen und oft auch widersprüchlichen Anforderungen, die sie in ihre Arbeit integrieren soll. In Ermangelung eines dies verarbeitenden Selbstkonzepts, fällt es der Kinder- und Jugendarbeit jedoch zusehends schwerer, den Prozess des Ausgleichs und der Integration dieser Anforderungen zu einem positiven Abschluss zu führen, zu vieles ändert sich derweil zu grundlegend. In einem diffusen, wenig fundierten und mit den Zielen von Kinder- und Jugendarbeit selten austarierten Reaktionsmix, läuft Kinder- und Jugendarbeit aktuell eher Gefahr sich zu überfordern und zu einer Ergänzungsinstitution anderer Einrichtungen wie z.B. der Schule zu werden. Denn Kinder- und Jugendarbeit in ihrem vielseitigen äußeren wie inhaltlichen Erscheinungsbild ist keine unabhängig operierende Institution. Seit knapp fünfzig Jahren steht sie offiziell als dritte Institution neben der Schule und dem Elternhaus im System der Sozialisationsinstanzen und muss sich mit Veränderungen der am Systemverbund beteiligten Personen und Einrichtungen auseinandersetzen. War Wandel, Wechsel und Fluktuation, ob gesellschaftlich, inhaltlich oder die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen als AdressatInnen betreffend, für Kinder- und Jugendarbeit bisher also ein traditionell alltägliches Geschäft, ist der Umfang und die Intensität des Wandels von der jetzigen Form der Kinder- und Jugendarbeit kaum noch zu kompensieren... ...Die zukünftig entscheidende Frage für die Kinder- und Jugendarbeit wäre also, ob sie sich aktiv an einer inhaltlich strukturellen Neupositionierung ihres Feldes beteiligt oder ob sie sich von andern Institutionen ins Abseits einer reinen Wochenendveranstaltung drängen lässt?
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