Kira, die Wandlerin - 04 - Schwarze Schwingen - Ed Berg - E-Book

Kira, die Wandlerin - 04 - Schwarze Schwingen E-Book

Ed Berg

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Beschreibung

In der kleinen Stadt, die bis vor kurzem noch ein friedliches Dasein führte, hat eine Reihe mysteriöser Diebstähle die Gemeinschaft tief erschüttert. Jeder Einbruch hinterlässt dieselbe unheimliche Signatur: schwarze Vogelfedern. In "Schwarze Schwingen" entfalten sich Geheimnisse, Magie und ein Kampf gegen dunkle Mächte durch die Augen von Kira und Lucas, zwei jungen Wandler:innen, die fest entschlossen sind, die Wahrheit hinter den unerklärlichen Vorfällen zu enthüllen. Ihre Reise führt sie in die verborgene Welt der Wandler:innen, wo sie auf den sagenumwobenen Stab der Vögel stoßen - ein mächtiges Artefakt, das die Fähigkeit besitzt, Vögel zu kontrollieren und für finstere Zwecke zu missbrauchen. Als sie entdecken, dass der Stab in den Händen einer skrupellosen Person ist, deren Durst nach Reichtum keine Grenzen kennt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kira und Lucas müssen ihre eigenen Fähigkeiten und das Wissen der Gemeinschaft nutzen, um den Stab zurückzugewinnen und die Stadt vor weiterem Unheil zu bewahren. "Schwarze Schwingen" ist mehr als nur ein Fantasyroman; es ist eine tiefe Erforschung der Verbindung zwischen Mensch und Natur, Freundschaft und Verantwortung. Du wirst in eine Welt entführt, in der die Grenzen zwischen dem Realen und dem Magischen verschwimmen, und in der jede Entscheidung das Schicksal der ganzen Gemeinschaft beeinflussen kann. Kira und Lucas sind nicht nur Protagonist:innen; sie sind Symbole der Hoffnung und des Mutes, die zeigen, dass selbst in den dunkelsten Zeiten das Licht der Menschlichkeit niemals erlischt. Ihre Reise ist gespickt mit Spannung, emotionalen Wendungen und tiefen Einblicken in das Herz des Mysteriums, das sie umgibt. Begleite Kira und Lucas auf ihrem atemberaubenden Abenteuer und entdecke, was es wirklich bedeutet, für das Gute zu kämpfen. "Schwarze Schwingen" wartet darauf, seine Geschichte mit dir zu teilen, eine Geschichte, die so unvergesslich ist, dass du noch lange nach dem Zuschlagen des Buches in dir nachhallen wird. Bist Du bereit, Deine Flügel auszubreiten und in ein Abenteuer zu fliegen, das Du nie vergessen wirst?

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WIDMUNG

Liebe Leserinnen und Leser,

Dieses Buch widme ich meinem Sohn. Jede Seite, jedes Wort ist von der Liebe geprägt, die ich für ihn empfinde, und der Hoffnung, dass er in diesen Geschichten die gleiche Begeisterung und Freude findet, die ich beim Schreiben verspürt habe.

Möge diese Geschichte ihn daran erinnern, dass Mut nicht darin besteht, keine Angst zu haben, sondern darin, der Angst ins Auge zu blicken und dennoch weiterzumachen. Möge er immer die Weisheit haben, die richtige Entscheidung zu treffen, auch wenn der Weg unklar ist. Und vor allem, möge er nie vergessen, dass er, egal wohin er geht oder was er tut, geliebt und geschätzt wird.

Wie die Charaktere in diesem Buch, ist auch er auf einer Reise – einer Reise des Wachstums, des Lernens und des Entdeckens. Ich hoffe, dass diese Geschichte ihm Mut gibt, die Flügel auszubreiten und seine Träume zu verwirklichen, egal wie weit entfernt sie auch sein mögen.

Euer Ed

INHALT

Kapitel 1: Schule

Kapitel 2: Winterferien

Kapitel 3: Beunruhigende Diebstähle

Kapitel 4: Diebstähle nehmen zu

Kapitel 5: Ostern & Hinweise

Kapitel 6: Hinweise verdichten sich

Kapitel 7: Vogelversteck

Kapitel 8: Infiltration

Kapitel 9: Befreiung

Kapitel 10: Neuer Verbündeter

Kapitel 11: Stab der Vögel

Kapitel 12: Stabbeschaffung

Kapitel 13: Schwerer Verlust

Kapitel 14: Fälschung

Kapitel 15: Konfrontation

Kapitel 16: Hilfe in der Not

Kapitel 17: Epilog

KAPITEL 1: SCHULE

Das letzte Abenteuer unserer Lieblings-Wandler:innen, Kira und Lucas, schien mehr wie ein Traum aus einem Fantasy-Roman als ein Teil ihres tatsächlichen Lebens zu sein. Sie hatten sich erfolgreich gegen den Bärenwandler Helmut Ursinger in der Bärenhöhlenmine behauptet und sein intrigantes Spiel gestoppt und ihre Wandler:innenkräfte genutzt, nicht nur um sich selbst, sondern auch die gesamte Gemeinschaft zu schützen. Sie hatten tapfer gekämpft und gewonnen, und die Geschichte ihres Sieges breitete sich in der ganzen Stadt aus, verhüllt in den Schleiern von Mythen und Legenden.

Aber jetzt, nach all den Wirren und Aufregungen der letzten Tage und Wochen, fanden sie sich wieder in ihrem alltäglichen ‚Chaos‘ wieder. Sie gingen zur Schule, machten Hausaufgaben, schrieben Tests und bemühten sich, mit den alltäglichen Sorgen und Freuden ihrer Altersgenoss:innen Schritt zu halten. Kira und Lucas saßen wieder in den gleichen Klassenzimmern, aßen in der gleichen Cafeteria und liefen durch die gleichen Schulflure, die plötzlich so gewöhnlich schienen.

Der Alltag hatte sie nun wieder fest im Griff, und die außergewöhnlichen Abenteuer, die sie erlebt hatten, schienen schon wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Aber tief im Inneren wussten sie, dass sie nicht einfach nur Schüler:innen waren. Sie waren Wandler:innen, mit einem Geheimnis, das sie verbindet, und einer Verantwortung, die sie tragen. Und obwohl das normale Leben seinen Lauf nahm, konnten sie das prickelnde Gefühl, dass ein neues Abenteuer schon bald am Horizont auftauchen könnte, nicht abschütteln.

Die letzten Wochen waren geprägt von Schulprojekten, Prüfungen und Hausaufgaben gewesen. Beide hatten hart gearbeitet, um ihre Noten zu verbessern und ihre Lehrer:innen zufriedenzustellen. Ihre Schule war bekannt für ihren hohen Anspruch und ihre engagierten Schüler:innen. Daher waren die kommenden Winterferien eine wohlverdiente Pause von dem anspruchsvollen Schulleben. Sie hofften, dass sie in diesen entspannen konnten.

In ihrer Freizeit nahm Kira an der Kunst-AG teil und arbeitete an einem besonderen Projekt: einem großen Wandgemälde in ihrem Zimmer, das die Vielfalt der Tierwelt darstellen sollte. Die Tierwelt war ihr sehr wichtig, und sie war eng mit ihr verbunden. Keine Überraschung als Wandlerin. Sie hatte bereits ein paar Wochen an dem Gemälde gearbeitet und war fest entschlossen, es während der Winterferien fertigzustellen.

Neben seinen schulischen Verpflichtungen hatte Lucas in seiner Freizeit begonnen, Gitarre zu lernen. Er hatte schon immer ein Talent für Musik und hatte nun beschlossen endlich Gitarrenspielen zu lernen. Er machte schnell Fortschritte. Im Musikunterricht hatte er bereits mehrere Stücke auf der Gitarre vorgespielt, und seine Mitschüler:innen waren beeindruckt von seinen Fähigkeiten.

In der Pause frage Lucas neugierig: „Na Kira, wie läuft es eigentlich mit deinem Wandgemälde? Die letzten Wochen waren wir irgendwie nur bei mir zu Hause.“

„Es läuft ganz gut“, antwortete Kira. „Ich denke, ich werde es in den Ferien fertigstellen können. Ich habe schon eine Menge Fortschritte gemacht. Es wird wunderschön, wenn es fertig ist.“

„Ich bin mir sicher, dass es großartig wird“, sagte Lucas und lächelte sie an.

„Und wie läuft es mit deiner Gitarre, Lucas?“ fragte Kira. „Ich finde ja, du wirst immer besser, weißt du das?“

Lucas errötete leicht. „Danke, Kira. Ich übe ja auch viel. Es macht mir einfach Spaß. Vielleicht kann ich dir die Tage etwas vorspielen, langsam kann man es sich auch anhören.“ und lächelte Kira dabei an.

„Da freue ich mich schon darauf, das zu hören“, antwortete sie.

Die Tage vor den Winterferien waren geprägt von einer Mischung aus konzentrierter Anstrengung und erwartungsvoller Aufregung. Kira und Lucas, die sich inmitten ihrer Klausuren befanden, nutzten jede freie Minute, um sich auf die kommenden Tests vorzubereiten. Trotz des Drucks und der Anstrengungen, die mit dem Lernen einhergingen, war ihre Stimmung ausgelassen, getrieben von der Vorfreude auf die bevorstehenden Ferien.

Das letzte ihrer Projekte fand heute seinen Abschluss. In ihren Händen hielten sie das Produkt tagelanger Arbeit: ihr Bio-Referat zum Thema „Studium von Vogelverhalten, einschließlich Zug- und Fütterungsverhalten und Kommunikation“. Ihre Forschung für das Referat hatte sie tief in die faszinierende Welt der Vögel geführt, und sie hatten viel über ihre einzigartigen Verhaltensweisen und Kommunikationsmethoden gelernt.

Die Bio-Stunde kam ihnen an diesem Tag wie eine Ewigkeit vor. Sie sahen einander an und nickten sich zu – sie waren bereit. Als ihr Name aufgerufen wurde, stiegen sie vor die Klasse und stellten ihr Referat vor.

Lucas begann mit einer allgemeinen Einführung in das Thema: „Das Verhalten von Vögeln ist ein faszinierendes Feld, das Wissenschaftler seit Jahrhunderten fesselt. Vögel zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Verhaltensweisen, die von Fütterung bis zur Fortpflanzung reichen und von einfachen Routinen bis zu komplexen Strategien reichen.“ Er präsentierte ihre Präsentation, die sie zusammen vorbereitet hatten, bis das nächste Thema kam.

Kira übernahm von dort und sprach über das Zugverhalten: „Vögel sind bekannt für ihre bemerkenswerten Zugrouten, die sie jedes Jahr zurücklegen. Diese Reisen können Tausende von Kilometern umfassen und führen die Vögel durch eine Vielzahl von Lebensräumen. Vögel nutzen verschiedene Methoden, um sich auf diesen Reisen zu orientieren, einschließlich Sonnen- und Sternenpositionen, magnetische Felder und geografische Merkmale.“ Auch hier folgten mehrere Seiten in der Präsentation und viele Informationen zu den Routen der Vögel.

Lucas fuhr fort mit dem Thema Fütterungsverhalten: „Vögel haben verschiedene Methoden entwickelt, um Nahrung zu finden und zu sammeln. Einige Vögel, wie Spechte, hämmern in Bäume, um Insekten zu erreichen, während andere, wie Falken und Adler, ihre scharfen Augen und kräftigen Krallen nutzen, um Beute aus der Luft zu greifen.“ Die Präsentation zeigte die unterschiedlichsten Nahrungsquellen der heimischen Vögel.

Kira beendete das Referat mit dem Thema Kommunikation: „Vögel verwenden eine Vielzahl von Methoden zur Kommunikation, einschließlich Gesang, Körperhaltung und Flugmuster. Die Kommunikation kann verwendet werden, um Territorien zu markieren, Paare zu finden oder Gefahren zu signalisieren.“

Sie beendeten ihr Referat mit einem Video, das sie selbst aufgenommen hatten, in dem das Verhalten der Vögel in ihrer eigenen Nachbarschaft dargestellt wurde. Es war eine beeindruckende Demonstration dessen, was sie gelernt hatten, und ein bewegendes Beispiel für die Schönheit und Komplexität der Natur.

Als sie fertig waren, herrschte einen Moment lang Stille in der Klasse. Dann brach Applaus aus. Der Lehrer stand auf und lächelte sie an: „Nur weil ihr nach jedem Referat klatscht, heißt das nicht, die die Referierenden bessere Noten kriegen.“ Er lachte jedoch dabei. „Aber dieses war eine Eins, Kira und Lucas. Das war ein hervorragendes Referat.“

Die Erleichterung, die sie fühlten, war unbeschreiblich. Sie hatten es geschafft. Sie hatten nicht nur ihren Lehrer, sondern auch sich selbst beeindruckt. Und am Ende des Tages war das das wichtigste – zu wissen, dass sie alles gegeben hatten und stolz auf das sein konnten, was sie erreicht hatten.

Nun hatten sie nur noch eine letzte Stunde vor sich. Kira und Lucas saßen nebeneinander im Klassenzimmer ihrer neunten Klasse und warteten ungeduldig auf das Läuten der Schulglocke. Die Winterferien standen vor der Tür und würden heute, am zwölften Februar, beginnen. Nach vierzig Minuten, in denen sie ihrem Mathematik-Lehrer nur halb zuhörten und sehnlichst auf die Glocke warteten, schaute Kira auf die Uhr. Nur noch wenige Minuten trennten die beiden von der ersehnten Freiheit.

„Kannst du es glauben, Lucas? Endlich Ferien!“ flüsterte Kira, ihre Augen funkelten vor Vorfreude, während sie ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Die letzten Minuten des Unterrichts zogen sich wie Kaugummi.

Lucas lächelte, seine Augen glänzten bei dem Gedanken an die kommenden freien Tage. „Ja, ich kann es kaum erwarten. Ich habe so viele Pläne mit dir in den Ferien!“ Seine Stimme war voller Begeisterung, und man konnte ihm ansehen, dass er es ernst meinte.

In diesem Augenblick durchbrach das laute Läuten der Schulglocke die schwirrende Luft des Klassenzimmers, das Ende des Schultages verkündend und zugleich den Beginn der lang ersehnten Ferien. Ein kollektives Aufatmen und freudiges Gemurmel erfüllten den Raum.

„Na dann raus mit euch, wir sehen uns in zwei Wochen wieder!“, sagte ihr Mathematik-Lehrer mit einem lachenden Zwinkern, während er seinen Aktenkoffer schloss und seine Sachen zusammenpackte. Seine Worte waren wie das Startsignal für ein Rennen, und die Schüler:innen sprangen von ihren Stühlen, bereit, die Freiheit zu genießen.

„Wir haben es geschafft, Lucas“, sagte Kira, ihre Augen leuchteten vor Glück, während sie ihre Bücher in den Rucksack stopfte. „Die Winterferien können beginnen.“ Ihre Stimme klang fast schon feierlich, als würde sie einen Triumph verkünden.

Lucas nickte, sein Lächeln breitete sich noch weiter aus. „Ja, das können sie. Und ich freue mich darauf, sie mit dir zu verbringen, Kira.“ Seine Worte waren aufrichtig und zeugten von einer tiefen Verbundenheit.

Gemeinsam traten sie hinaus in den Flur, der erfüllt war von der Energie und dem Lachen ihrer Mitschüler:innen, die sich ebenfalls auf die Ferien freuten. Sie verabschiedeten sich von Freund:innenen und Lehrer:innen, tauschten Umarmungen und Wünsche für eine frohe Ferienzeit aus, während sie langsam ihre Sachen zusammenpackten und die Schule verließen.

„Endlich Ferien“, murmelte Lucas, als sie die Schultore hinter sich ließen und in die eiskalte Februarluft traten. Sein Atem bildete kleine Wolken vor seinem Gesicht. „Ich kann es kaum erwarten, zu schlafen.“

Kira lachte und schlug ihn spielerisch auf den Arm. „Ach, komm schon, Lucas. Schlafen kannst du, wenn du alt bist. Wir haben so viel vor!“ Ihre Worte klangen herausfordernd, ihre Energie ansteckend.

„Also, ich dachte, wir könnten zuerst ein paar Stunden im Wald verbringen“, schlug Kira vor, ihre Stimme nur ein sanftes Flüstern, das nur für Lucas bestimmt war. „Ein bisschen in unseren Tierformen laufen, die Stille genießen.“

Lucas nickte zustimmend und ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Und danach könnten wir mal wieder ins Kino gehen. Es gibt einen neuen Film, den ich unbedingt sehen möchte.“ Sein Blick verriet seine Vorfreude auf das gemeinsame Erlebnis.

So schritten sie gemeinsam durch die kalte Winterluft, ihre Gedanken bereits bei den Abenteuern, die sie in den nächsten Tagen erleben würden, erfüllt von der Vorfreude und dem Versprechen der Freiheit, die nur die Ferien bieten können.

KAPITEL 2: WINTERFERIEN

Gleich als sie zu Hause ankamen, aßen sie schnell zusammen zu Mittag und gingen dann Hand in Hand zu ihrer Lichtung im Wald. Sie wanderten durch den schneebedeckten Wald, atmeten die frische Luft ein und hielten Ausschau nach möglichen Abenteuern. Sie entdeckten Spuren im Schnee, sahen Vögel fliegen und genossen einfach die Ruhe und Schönheit der Natur.

„Lucas, welche Tiere wollen wir heute sein?“, fragte Kira, als sie auf ihrer Lichtung ankamen und sie auf den schneebedeckten See vor ihnen blickten.

„Wie wäre es, wenn wir uns wieder in Bären verwandeln? Es passt zu dem Schnee um uns herum“, schlug Lucas vor, sein Gesicht in einem frechen Grinsen.

Kira lachte. „Du hast recht. Aber ich hoffe, wir finden heute nicht schon wieder LKWs, die durch den Wald in eine Mine fahren.“

Sie standen da, hielten inne und schlossen ihre Augen. Die Verwandlung war immer ein bemerkenswerter Prozess. Es war, als ob ihr Körper einen Schalter umlegte, als ob ihre DNA plötzlich in einer neuen Konfiguration neu geordnet würde. Ihre menschlichen Merkmale verschmolzen und veränderten sich, wurden durch die Merkmale der Bären ersetzt. Es war eine seltsame Sensation, ein Gefühl des Dehnens und Schrumpfens, des Wachsens und Veränderns. Aber es war auch ein Gefühl der Macht, der Stärke.

Mit geschlossenen Augen konzentrierte Kira sich auf die Veränderung, gab sich dem Gefühl hin und ließ es sie führen. Sie konnte fühlen, wie sich ihre Knochenstruktur veränderte, wie ihre Gliedmaßen dicker und stärker wurden, wie ihre menschlichen Hände und Füße sich in mächtige Tatzen verwandelten. Die Haut an ihren Händen und Füßen verdickte sich, verwandelte sich in robuste Ballen und scharfe Krallen.

Die Veränderung zog sich weiter über ihren Körper, ihr Rücken wurde breiter, ihre Muskeln spannten sich an und wuchsen. Sie konnte spüren, wie sich ihre Wirbelsäule ausdehnte und krümmte, ihre Haltung sich veränderte, um das Gewicht des neuen Körpers aufzunehmen.

Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihr aus, als das Fell zu sprießen begann. Es war wie eine Million kleiner Nadelstiche, die ihre Haut kitzelten, als sich jedes einzelne Haar hervorschob und wuchs. Das Fell war dicht und flauschig, ein schützender Mantel gegen die Kälte.

Ihr Gesicht begann sich zu verändern, ihre menschlichen Züge verblassten und machten Platz für diejenigen eines Bären. Ihre Nase vergrößerte sich und wurde zu einer breiten, feuchten Schnauze. Ihre Augen veränderten sich, das Weiß verschwand und machte Platz für ein tiefes Braun, und ihr Blick wurde schärfer, durchdringender. Auch ihre Ohren veränderten sich. Sie verschoben sich an die Seiten ihres Kopfes und wuchsen, nahmen die Form von Bärenohren an.

Schließlich spürte sie die Veränderung in ihrem Inneren, eine Verschiebung in ihrem Bewusstsein. Sie spürte die Präsenz der Bärin, ihrer Stärke und ihre Ruhe. Sie war nicht mehr nur Kira, das Mädchen, sondern auch Kira, die Bärin, stark und furchtlos.

Mit einem letzten Seufzer öffnete sie ihre Augen und sah die Welt um sich in ihrer neuen, aber dennoch so vertrauten alten, Form. Sie war jetzt eine Bärin, mächtig und majestätisch, bereit, dem Abenteuer entgegenzutreten, das vor ihr lag.

Sie blickte zu Lucas und auch er stand bereits als Bär neben ihr auf seinen Hinterbeinen. Ihrer beider dichtes Fell funkelte im Schnee, und ihre Augen glitzerten mit einer lebhaften Neugier. Sie stiegen auf alle Viere und schüttelten sich, als ob sie sich in ihre neuen Körper ein-lebten.

Sie setzten ihren Weg durch den Wald fort, ihre mächtigen Tatzen hinterließen tiefe Spuren im Schnee. Es war ein aufregendes Gefühl, durch den Wald zu rennen, ihre Muskeln spannten sich an, während sie sich durch den Schnee kämpften. Der Wald war ihr Spielplatz, und sie nahmen jede Chance wahr, um ihr Glück zu genießen.

Nach ein paar Stunden des Spiels und der Erkundung kehrten sie nach Hause zurück. Sie schauten sich an und nickten, eine stille Zustimmung zwischen ihnen. Dann begann die Verwandlung erneut, diesmal rückwärts. Ihre Bärenkörper schrumpften und veränderten sich, ihre Merkmale wurden wieder menschlich.

Als sie wieder in ihren menschlichen Körpern standen, blickten sie auf den Wald zurück und machten sich auf den Weg nach Hause. Es war ein weiterer erfolgreicher Tag, ein weiterer Tag, an dem sie das Glück hatten, ihre einzigartige Gabe zu nutzen. Sie wussten, dass sie gesegnet waren, und sie waren dankbar für jeden Moment, den sie als Wandler:innen erleben durften. Sie nahmen sich an den Händen und gingen gemeinsam nach Hause, bereit für die nächsten Tage und die neuen Abenteuer, die sie mir ein bisschen Glück bringen würden.

Nach ihrem Waldspaziergang fuhren sie mit dem Bus ins Zentrum und gingen ins Kino, um sich den neuen Film anzusehen, den Lucas so gerne sehen wollte: „Falcon Fury“: Ein Actionfilm über einen Elite-Agenten, der die Welt im Alleingang rettet. Sie lachten, aßen Popcorn und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Nach dem Film beschlossen sie zurück nach Hause zu fahren und als der Freitag vor den Winterferien zu Ende ging, saßen Kira und Lucas in seinem Zimmer, tranken Kiras geliebten Café Mocha und sprachen über ihren Tag. Sie waren müde, aber glücklich. Sie freuten sich auf die kommenden freien Tage und die Abenteuer, die sie zusammen erleben würden.

„Es war ein toller Tag, Lucas“, sagte Kira, während sie ihren Mocha trank. „Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was die Ferien so alles für uns bereithalten.“

Lucas lächelte und stieß mit seiner Tasse gegen ihre. „Auf die Winterferien, die Ruhe und Entspannung und auch auf die Abenteuer, die vielleicht noch kommen werden.“

Mit diesen Worten prosteten sie sich zu und blickten hoffnungsvoll in die Zukunft. Die Winterferien hatten gerade erst begonnen, und sie konnten es kaum erwarten, zu sehen, was sie bringen würden.

Die Winterferien waren eine besondere Zeit für Kira und Lucas. Sie fanden Momente der Ruhe und des Vergnügens in ihrer Zweisamkeit. In den Ferien, abseits von Schulstress und der normalen Routine, erlebten sie einen wertvollen Abschnitt ihrer Beziehung, der ihre Bindung noch weiter stärkte.

Sie verbrachten lange Stunden am Kamin in Kiras Haus, gewickelt in kuschelige Decken, heiße Schokolade in den Händen. Sie teilten Geschichten, Träume und Lachen, während der Schnee draußen leise fiel. Oft blieben sie einfach nur in stiller Zweisamkeit, einander nahe, und genossen die ruhige Wärme, die sie miteinander teilten.

Aber nicht alle ihre Ferienmomente waren zum Glück ruhig und beschaulich, sodass sie sich von den letzten Wochen des Schulstresses erholen konnten. An einigen Tagen wagten sie sich hinaus in den Schnee. Sie bauten Schneemänner, lieferten sich Schneeballschlachten und gingen Schlittenfahren. Das Lachen und die Ausgelassenheit, die sie dabei empfanden, wärmten ihre Herzen mehr als jeder Kamin.

Einmal verwandelten sie sich in Wölfe und erkundeten den schneebedeckten Wald. Sie rannten durch die glitzernde Winterlandschaft, spielten und jagten einander, bis sie schließlich erschöpft aber glücklich nebeneinander im Schnee liegen blieben, die Flocken in ihrem Fell schmelzend.

Auch gemeinsames Kochen wurde zu einem wichtigen Teil ihrer Ferienzeit. Sie bereiteten gemeinsam köstliche Mahlzeiten zu und probierten neue Rezepte aus. Während dieser Stunden in der Küche tauschten sie Geschichten aus, lachten über Missgeschicke und genossen einfach die Gesellschaft des anderen.

Kira wollte ihr großes Wandgemälde in ihrem Zimmer in den Ferien fertigstellen. Sie hatten sich das ganze Wochenende dafür eingeplant. Während Kira ihr Kunstprojekt fertigstellte, es ständig anpasste und verbesserte, bis es ihrer Vorstellung entsprach, saß Lucas bei ihr im Zimmer auf ihrem Bett und spielte mit ruhigen Gitarrenklängen im Hintergrund, durch die sie endlich die Inspiration fand, die sie brauchte.

Die Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster ihres Zimmers, ihr Kunstwerk in ein warmes Licht tauchend. Mit konzentriertem Blick und sorgfältigen Handbewegungen setzte Kira den letzten Pinselstrich auf die Wand. Der Geruch von Ölfarben füllte den Raum, mischte sich mit dem süßen Duft von Kiefernholz aus Lucas Gitarre.

Lucas saß weiter in ihrer Nähe, seine Finger tanzten sanft über die Gitarrensaiten. Die beruhigenden Melodien, die er spielte, hüllten den Raum in eine entspannte Atmosphäre. Er war ganz in seine Musik versunken, sein Blick auf die Saiten gerichtet, während seine Finger sanft über das Holz strichen.

Mit einem zufriedenen Lächeln trat Kira einen Schritt zurück, um ihr fertiges Kunstwerk zu bewundern. Die Farben auf der Leinwand erzählten eine Geschichte, ihre Geschichte. Sie konnte die vielen Stunden Arbeit sehen, die sie in jedes Detail gesteckt hatte. Sie war stolz auf das, was sie geschaffen hatte.

Lucas hörte auf zu spielen und betrachtete ihr Kunstwerk. „Es ist wunderschön, Kira“, sagte er, seine Stimme war leise, fast ehrfürchtig, während er auf sie zuging und sie von hinten umarmte.

Sie lächelte ihn über ihre Schulter an und dankte ihm. „Deine Musik hat mir dabei geholfen“, antwortete sie. „Es hat eine beruhigende Wirkung, die es einfacher macht, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.“

Er lächelte zurück und strich mit den Fingern über die ihre Wange. „Dann bin ich froh, dass ich helfen konnte“, sagte er. Kira drehte sich um und küsste in sanft und liebevoll.