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Ich war, was Frauen einen "hübschen Jungen" nennen; rotwangig, blond, schlank, gut gebaut und etwas über vierzehn, als man beschloß, mich die Schule besuchen zu lassen. Dieser Beschluß war aus dem folgenden Grunde gefaßt worden. Eines schönen Nachmittags ging ich die Treppen hinter unserem hübschen Kindermädchen hinauf, einem lebensfrischen feschen Weibstück, das gerade das vollgestellte Teebrett in die Kinderstube tragen wollte. Ich benützte den Vorteil, daß ihre Hände nicht frei waren, hob ihre Röcke von hinten in die Höhe und schwelgte im Anblick ihrer strammen Beine, Lenden und ihres drallen Hintern. Dann führte ich meine Hand zwischen ihre warmen Beine, wo ich etwas Haariges berührte....
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Seitenzahl: 294
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DIE GESCHICHTE VON DEN KÖRPERLICHEN UND PSYCHlSCHEN ERLEBNISSEN DESJULIAN ROBINSON
DEM SPÄTEREN VISCOUNT LADYWOODVON IHM VERMERKT, ALS ER UNTER DEM PANTOFFEL STAND.
DOWNLANDS HALL, SUFFOLK
MLLE. HORTENSE DE CHAMBOUNARD
DIE RUTE
WANDLUNG
AUFKLÄRUNG
DER MUND MIT DEM SCHNURRBART
WIE MAN KINDER MACHT
DAS GOLDENE ELEXIR
KLEIDE MICH AN!
LORD ALFRED RIDLINGTON
IM WINTERGARTEN
DIE KAMMERJUNGFER UND DER PANTOFFEL
BEATRICE
DIE VORBEREITUNGSPRÜFUNG
IN MADEMOISELLES BETT
AM MORGEN
UNTER ELISE - ERSTE ERLEBNISSE
UNTER ELISE - UNMENSCHEN
UNTER ELISE - AN MAUD VERKAUFT
RÜCKBLICK
VERGELTUNG - „SAEVA VENUS“
ELISE - ZUM LETZTENMAL
MAUD
KURZE KLEIDER
MAN SETZT SICH AUF MICH
GERTRUDE STORMONT
HOTEL PICCADILLy
MAMA
BACCHUS DOCENS
HORTENSE
IM DAMEN-AUSSTATTUNGSGESCHÄFT
BEI DER FRAUENÄRZTIN
WIEDER IN DOWNLANDS HALL
KEIN EHERING
LORD ODER LADY UND ALFRED RiDLiNGTON
SUMMUM BONUM
EIN ABEND
MADEMOISELLES TEETISCH UND ANDERES
„MIT WELCHEM RECHTE TRÄGST DU BEINKLEIDER?“
SEINE EIGENE FRAU
MYLORDS NACHMITTAG
RIDLINGTON-COURT
MAMA
EIN MAIMORGEN
MEINE HOCHZEIT
FLITTERWOCHEN
EHELICHE RECHTE
EPILOG
Impressum
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Ich war, was Frauen einen „hübschen Jungen“ nennen; rotwangig, blond, schlank, gut gebaut und etwas über vierzehn, als man beschloß, mich die Schule besuchen zu lassen.
Dieser Beschluß war aus dem folgenden Grunde gefaßt worden. Eines schönen Nachmittags ging ich die Treppen hinter unserem hübschen Kindermädchen hinauf, einem lebensfrischen feschen Weibstück, das gerade das vollgestellte Teebrett in die Kinderstube tragen wollte. Ich benützte den Vorteil, daß ihre Hände nicht frei waren, hob ihre Röcke von hinten in die Höhe und schwelgte im Anblick ihrer strammen Beine, Lenden und ihres drallen Hintern. Dann führte ich meine Hand zwischen ihre warmen Beine, wo ich etwas Haariges berührte. Ich bin mir dessen nicht sicher, ob sie etwas dagegen hatte. Ich glaube, Sie hätte die Sache zu geeigneter Zeit unter vier Augen abgemacht, aber, sobald sie meine Hand fühlte, ergab sich die unerwartete Wirkung, daß sie, die puterrot geworden war, unverzüglich das Brett fallen ließ. Als sich die Milch nach der einen Seite, der brühheiße Tee und das siedende Wasser träufelnd nach der anderen ergossen und Tassen und Untertassen das Treppenhaus hinabkollerten und gemächlich zerbrachen, rief sie — ein liebliches Bild der Verwirrung: „Ach, junger Herr! Julian! Sie schlimmer, schlimmer Junge!“
Das Gepolter und das Geschrei trieben die Wirtschafterin herbei. Das Mädchen war rot wie eine Pfingstrose, und ich schaute äußerst läppisch drein. Sie übersah die Lage mit einem Blicke. Mein Los an jenem Abend war die Entziehung des Nachtmahls und eine gehörige Tracht Prügel mit einem alten Pantoffel; außerdem mußte ich zeitiger zu Bett. Dem „Hauptquartier" wurde eingehender Bericht erstattet, und man schickte mich auf die Schule, wo ich nahezu zwei Jahre verblieb.
Meine Eltern waren zu sehr von gesellschaftlichen Pflichten und vom öffentlichen Leben in Anspruch genommen, als daß sie sich um mich hätten kümmern können. Mein Vater hegte die Erwartung, über kurz oder lang in die Regierung zu kommen, unter der er zu jener Zeit eine kleine Stellung innehatte. Seine Erwartungen wurden erfüllt, und späterhin kam er auch ins House of Lords und wurde in den Grafenstand erhoben. Mich entzückte die Aussicht, einst Lord zu werden, aber vorläufig war ein großes altes Haus der Ort meiner Bestimmung, ein Haus, das dem Bruder meines Vaters gehört hatte und nun auf dessen drei Töchter überkommen war, die er bei seinem Tode zurückgelassen hatte. Es war ein schöner alter Wohnsitz bei Stowmarket in Suffolk mit tausend Morgen Wald- und Weidelandes. Meine Cousinen Maud, Beatrice und Agnes waren reizende Mädchen und wurden von einer liebenswürdigen, jungen französischen Gouvernante erzogen, der auch ich gegen ein Extrahonorar von fünfzig Pfund jährlich überantwortet wurde.
Mademoiselle de Chambounard war schlank und zart gebaut, von reizender kleiner Gestalt, mit einer Fülle prachtvollen schwarzen Haares, großen dunkeln ugen und bleichem Teint. Sie kleidete und gebärdete sich wie eine Prinzessin.
Meine Cousinen waren ebenso reizend und schienen viel von Mademoiselles Luftigkeit und Mutwillen in sich aufgenommen zu haben. Sie waren alle nach der neuesten Mode gekleidet Maud war zwanzig, Beatrice achtzehn, Agnes sechzehn Jahre alt Ich verliebte mich auf der Stelle in Beatrice. Sie war das bête-noire. Ich glaube, daß wir beim ersten Anblick spürten, wir seien Seelenverwandt. Mir fielen sofort meiner Cousinen zierliche Füßchen und Schuhe auf, ihre tadellose Haltung, ihre hübschen kurzen Röcke und genügend viel von ihrer Unterkleidung, um deren ausgesuchte Feinheit zu erkennen. Agnes, der Liebling, war die kühlste, Beatrice, die stets in die Patsche kam, war die gutmütigste und schönste, Maud, die aufreizend Unschuldige. Ich kann meine aufgeregten Empfindungen nicht beschreiben, als nach einer Fahrt von nahezu zwanzig Meilen mich unser Bedienter inmitten dieser jungen Damen im vollen Bewußtsein dessen zurückließ, daß mein Schicksal nun in ihren Händen liege. Mademoiselle empfing mich mit der Bemerkung, daß sie schon mancherlei von mir gehört habe und setzte hinzu, daß alle es komisch fänden, etwas „Männliches“ in ihrer Umgebung zu haben; daß sie aber hoffe, ich werde brav und recht gehorsam sein. Dann klingelte sie nach dem Mädchen, namens Marie, befahl ihm, mir mein Zimmer zu zeigen und Sagte mir, daß ich später zu ihr und meinen Cousinen ins Schulzimmer kommen möge.
Auf dem Wege zum Schulzimmer begegneten wir einem großen hübschen jungen Weibe, das anscheinend nur da stand, um mich zu sehen. Sie hatte reizende dunkle Augen in einem länglichen Gesicht Es war Fräulein Elise, Mademoiselles Kammerjungfer. Ich betrat das Schulzimmer ein wenig aufgeregt und übler Laune, was Mademoiselle sofort herausfand. Sie stellte mich meinen Cousinen vor, die ich förmlich und mit jener Würde begrüßte, auf die ich stolz war, und die sich meiner Ansicht nach für einen jungen Mann schickte. Aber Mademoiselle machte mich sofort in meinen und in den Augen der andern dadurch höchst lächerlich, daß sie darauf bestand, daß ich jede von ihnen um einen Kuß bitten müsse. Das machte mich furchtbar verwirrt, denn die Küsse wurden von den Mädchen nicht gern gegeben, und ich mußte lange betteln, bis ich sie widerwillig und herablassend erhielt Mademoiselle machte mich dann wegen meines schlechten Betragens herunter und befahl mir entschiedenen Tones ihr die Hand zu küssen, die sie mir entgegenhielt. Ich tat es nicht gerade liebenswürdig und wünschte mich weit weg. Mürrisch setzte ich mich nieder; in einer Gernütsverfassung, die Mademoiselle sofort zur Bemerkung veranlaßte:
„Julian, benehmen Sie sich ordentlich, sonst lasse ich Sie von Elise zu Bett bringen!“
Das unterdrückte Kichern, das diesen Worten folgte, erhöhte meine schlechte Laune, aber ich wollte sie nicht zeigen und mir Selbstbeherrschung auferlegen, da ich der festen Meinung war, daß Gleichgültigkeit und unerschütterliche Ruhe Mademoiselle gehörig die männliche Art empfinden lassen müßten, womit ich ihre ungebührliche Freiheit erwiderte, und daß sie der Ausdruck gerechten Tadels seien, mit dem ich ihre Ungezogenheit-sie mußte merken, daß ich ihr Betragen so einschätzte -belegte. Ich erwartete auch, daß Mademoiselle sich durch mein Vorgehen ehrlich beschämt fühlte.
Solch ein Einfall! Mich von ihrem Dienstmädchen zu Bett bringen zu lassen!
Der Abend ging ohne weiteren Zwischenfall vorüber. Damals ahnte ich noch nicht, daß Mademoiselle mich nur auf die vollendetste Art zum Besten hielt.
Sie verstand es leicht und anregend zu plaudern. Sie veranlaßte mich offen und aufrichtig mit ihr zu sprechen, ihr von meinen Neigungen und Abneigungen zu erzählen und ihr mein Inneres in einem Maße zu enthüllen, das mich selbst stutzig machte, als ich späterhin im Bette darüber nachdachte.
Sie setzte sich auf ein Taburett und hielt einen Fächer, den sie kokett in ihrer lieblichen mit Grübchen versehenen Hand spielen ließ. Der eine Fuß lag auf der Querstange des Kamingitters, so daß ihre verführerische Stellung die schlanken Beine und die durchbrochenen Strümpfe bis zu einer gewissen Höhe sehen ließ und auch ab und zu einen Ausblich auf herrliche Spitzen und schneeweiße Unterkleidung gestattete. Natürlich tat ich so, wie wenn ich das alles nicht bemerkte, und ich wußte mich so gut zu verstellen und bis zu einem nicht geringen Grade unbekümmert zu tun, daß sie erstaunt und gewissermaßen verwirrt sein musste. Im stillen fand ich sie jedoch außerordentlich nett und fühlte, daß ich sie ernstlich liebgewinnen würde.
Ach! Nach kurzer Zeit schon hatte ich Ursache, ganz anders über den Polsterlitz zu denken.
Während die Gouvernante und ich miteinander plauderten, hatte sich Maud in ein Buch vertieft, anscheinend entschlossen, nicht den geringsten Anteil an unserem Gespräche zu nehmen. Sie war jedenfalls rasch zu irgend einem Entschlusse gelangt. Immerhin hatte ich die Empfindung, als ob ihrer Gleichgültigkeit eine ziemlich große Verachtung für mich beigemischt war.
Zwischen Beatrice und mir hatten sich von allem Anfang ein stillschweigendes Übereinkommen und verständnisvolle Freundschaftlichkeit ergeben. Das gute Ding war augenscheinlich sehr besorgt um mich.
Um den Mund meiner Cousine Agnes spielte immerwährend ein kaltes aber vergnügtes Lächeln. Sie sprach nichts und machte sich nie bemerkbar.
Ich fand das Leben entzückend, das diese Mädchen führten. Sie nahmen den Tee mit warmen Imbiß um halb sechs, das Abendessen um halb acht und um halb elf gingen sie zu Bett; das Frühstück nahmen sie zwischen neun und zehn ein, das Mittagessen um zwei Uhr.
Am ersten Abend bereitete mir das Nachtmahl riesiges Vergnügen. Die auserlesenen und tief ausgeschnittenen Toiletten entzückten mein leicht erregbares Gemüt. Alles war froh und ausgelassen und man erwähnte nichts von Schulaufgaben.
In jener Nacht schlief ich sofort ein. Der Tag meiner Ankunft in Downlands Hall war zu Ende.
In elendem Zustande erwachte ich am nächsten Morgen. Seitdem der Diener, der mich hergebracht hatte, weggefahren war, hatte ich nicht ein einziges männliches Wesen im ganzen Umkreise gesehen.
Ich sah voraus, daß ich meiner Männlichkeit entkleidet, verweichlicht und für nichts tauglich gemacht würde und empfand einen nicht zu unterdrückenden Zorn und leidenschaftlichen Groll gegen meine Eltern, die mich in solch eine Lage gebracht hatten, Ich beschloß, ihnen sofort zu schreiben und in scharfen Worten ernste Verkeilungen zu machen. Damals hatte ich noch nicht begriffen, daß gerade diese Erziehungsmethode ihnen wünschenswert schien, Es kochte in mir, als ich aufstand, und ich faßte den Entschluß bei der erstbesten Gelegenheit loszugehen und mir Geltung zu verschaffen.
Meine ganze Umgebung kam mir äußerst merkwürdig und unnatürlich vor, während ich mich unmutig ankleidete; und als Elise mich abholte, um mich ins Speisezimmer zum Frühstück zu führen, konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich sagte ihr kurzweg, daß ich den Weg selbst zu finden wüßte. Sie sah geärgert drein. Sagte aber einfach, sie habe mich zu führen; als wir dann ins Zimmer kamen, flüsterte sie Mademoiselle etwas zu.
Diese und die Mädchen waren mit reizend einfachen Kleidern angetan und sahen so frisch und schön aus, daß ich für den Augenblick meine Vereinsamung und meine Entschließungen vergaß. Bald ergab sich aber die Gelegenheit zum Aufruhr. Zwei Briefe waren für mich gekommen, die Mademoiselle übernahm, öffnete und vor meinen Augen las, ohne mir einen Einblick zu gestatten oder mir zumindest zu sagen, wer sie geschrieben habe. Sie warf nur die Bemerkung hin, daß die Briefe keiner Antwort bedürfen, und daß ich ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis weder Briefe zu schreiben noch in Empfang zu nehmen habe. Ich protestierte und machte Mademoiselle die ernstesten Vorstelungen; doch alles ohne Erfolg. Sie hieß mich niedersitzen, frühstücken und den Mund halten; sonst müßte sie mich vom Tische fortschicken. Ich sah ein, daß mir nichts anderes übrig blieb und so setze ich mich schließlich in sehr gedrückter Stimmung zum Frühstück.
Der Unterricht pflegte um halb zehn Uhr zu beginnen, sagte mir Mademoiselle, als ich gefrühstückt hatte. Ich könnte schon ins Schulzimmer hin übergehen, meinte sie.
„Geben Sie mir meine Briefe,“ rief ich leidenschaftlich erregt aus, „ich muß sie haben.“ Während ich dies sagte, näherte ich mich dem Tischende, wo Mademoiselle saß. Sie hielt die Briefe geöffnet in der rechten Hand.
„Nein,“ sagte sie sehr ruhigen Tones, „Sie werden sie nicht bekommen. Verlassen Sie das Zimmer.“
Ein wenig nach halb zehn Uhr machte ich mich verdrossen auf den Weg ins Schulzimmer. Mademoiselle war noch nicht anwesend; die Mädchen waren schon da.
„Ach, Julian !“ sagte Beatrice, indem sie vom Dante aufblickte, in dem sie gebüffelt hatte, „wirst du's aber kriegen I Wie konntest du nur so roh und ungestüm sein ?“
„Kriegen!" gab ich zurück. „Was willst du damit sagen ? Ich habe doch ein gutes Recht auf meine eigenen Briefe, während ich Mademoiselles Betragen unehrenhaft nennen muß!“ — „In ein bis zwei Stunden wirst du nicht mehr so reden, mein Junge“, sagte Maud von ihrer Staffelei am Fenster aus.
„Ein wenig schneidige weibliche Zucht wird sicherlich vieles ändern“, warf Agnes ein, die ein Blumenbukett herrichtete.
„Unsinn“, fuhr ich auf. „Das kann und darf nicht sein !“
„Kann und darf nicht?!“ kam es von allen dreien zurück. „Was darf Mademoiselle nicht?“
„Er hat vermutlich nie von einer Reitpeitsche gehört**, fügte Maud hinzu. „Mademoiselle hat ein schrecklich grausames Peitschchen. Au! wie das beißt!** Und sie lachte laut auf.
Aber da trat Mademoiselle schon ein. Festen Schrittes. Sie sagte jedem der Mädchen einige Worte über ihre Arbeiten, dann setzte sie sich, anmutig und elegant, aufs Taburett.
„Nun, Herr Julian,“ sagte sie, „Sie müssen wissen, daß ich Ihre Erzieherin bin und Sie völlig mein Sklave sind. Bitte mich nicht zu unterbrechen! Ich erwarte mit Bestimmtheit unbeschränkten Gehorsam und äußerste Unterwerfung von Ihnen, In Zukunft werden Sie beim bloßen Rauschen eines Unterrocks erbeben; durch ihn sollen sie beherrscht werden. Wenn Sie genügend kindisch sind, um die Auflehnung und das lächerliche Gehaben von heute früh noch einmal zu zeigen, wird es für Sie nur von den schlimmsten Folgen begleitet sein.“
„Mademoiselle,“ fuhr ich dazwischen, „ich begreife Sie nicht. Mein Vater schickte mich her, weil ich für die Schule zu schwach bin.“
„Und zu ungeberdig für zuhause. Zu unanständig!“ (Ich errötete.) „Zu neugierig! Zu sehr bestrebt zu erfahren, was junge Damen unter den Unterröcken haben.“ (Ich war sprachlos und warf einen verstohlenen Blick auf die Mädchen, die gespannt lauschten.) „Jal Ich weiß alles. Der Unterrode will jetzt seine Rache haben, und Sie werden im mehrfachem Sinne des Wortes eine Zeit lang unter ihn kommen. Knien Sie zu meinen Füßen nieder.“ (Ich zögerte, umsomehr als die Mädchen sich stark über mich lustig machten.) „Knien Sie sofort nieder", wiederholte sie, indem sie sich in ihrem Sessel zurechtsetzte und dabei ein wenig aufrichtete, und halten Sie die Hände auf den Rücken.“
Das war schließlich nicht allzuarg, und da ich so verlegen war und mich sehr schämte, und auch sehr wenig zu meinen Gunsten vorbringen konnte, gab ich nach. Mademoiselle klingelte dann.
„Elise,“ sagte sie, „schnalle die Ellbogen dieses Burschen so fest wie möglich auf seinem Rücken zusammen.“
Elise packte mich fest am Oberarm. Ihre Kraft setzte mich in Erstaunen. Der geringe Widerstand, den ich leistete, war bald gebrochen. Ich kann das seltsame Gemisch von Empfindungen nicht beschreiben, die ich durchmachte, als Elise sich so vor mich stellte, daß mein Kopf in einer Höhe mit ihrer Taille war, und als sie entzückt, Mademoiselle's Befehl ausführen zu können, grob an mir zerrte.
Ich wurde dessen gewahr, was Zola das „mächtige weibliche Parfüm“ nennt: odor di femina.
Zwei Riemen wurden fest um meine Arme gewunden, gerade oberhalb der Ellbogen. Jeder Riemen hatte einen kleinen Metallring und durch diese führte Elise drei- oder viermal eine weiße Schnur, mit der sie dann die Ringe so fest wie möglich zusammenzog. Ach, wie sie mir weh tat! Sie schien mir die Arme brechen zu wollen. Ich schrie auf, ich leistete den größtmöglichen Widerstand, aber ich konnte den Riemenzug nicht aushalten. Ich wand mich, um loszukommen, aber Elise stand mir zu Häupten und drückte mich nieder.
„Fester", sagte Mademoiselle.
Jetzt, mein Herr,“ fuhr Mademoiselle fort, „sind Sie in der rechten Verfassung, um Prügel zu empfangen, und Sie sollen sie haben. Sie haben sich wegen der Briefe unverschämt benommen." Klapps, klapps, gings auf beide Wangen; der eine Schlag mit der linken, der andere mit der rechten Hand. Wie diese weichen, süßen, mit Grübchen versehenen Hände Schmerz zu bereiten wußtenI Wie meine Wangen jucktenI Wie ich mich in völliger Hilflosigkeit wand, um freizukommen ! „Sie wehren sich dagegen eine Gouvernante zu haben, Sie wehren sich gegen die Oberherrschaft des Weibes, gegen den Pantoffel — bei jedem Teile der Aufzählung erhielt ich zwei Backenstreiche —, „ich werde Sie schon eines Besseren belehren. Sie sehen," — klapps, klapps, — „daß Sie's ertragen müssen."
Ich hätte nie geglaubt, daß solche zierliche Händchen so zuschlagen könnten. Ich gebe zu, daß es anfangs meinen Schmerz linderte, vor Mademoiselles schönen Füßen, in nächster Nähe von ihr knien zu dürfen und ihre anmutige Gestalt genau zu betrachten, wenn sie mit den Armen zum Schlage ausholte. Zuguterletzt ward mir von den Backenstreichen aber ganz schwindlig! Ich war so blöde und bestürzt, daß ich kaum merkte, wie sie mir die Hände abwechselnd zum dankbaren Küssen darbot.
„Ach, bitte, bitte, lösen Sie meine Fesseln und lassen Sie mich aufstehen." Ich sehnte mich nach Bewegungsfreiheit und hätte gern die Hände zum Gesicht geführt. Sie erfüllte meinen Wunsch jedoch nicht.
Statt dessen fragte sie Elise, ob ich nicht frech zu ihr gewesen sei.
„Ja, Mademoiselle, sehr* Herr Julian war äußerst unverschämt, als ich ihn aus seinem Schlafzimmer abholte, um ihm den Weg zum Speisezimmer zu zeigen*“
„Schon gut, Elise* Mit Ausnahme der Unterrichtszeit wird der junge Herr morgen und die zwei nächsten Tage unter deiner Obhut stehen, und ich glaube, daß du ihm während dieser Zeit Respekt vor dir beibringen wirst. Und jetzt, Julian, werden Sie Ihrer Beinkleider beraubt werden. Nehmen Sie auf lange Zeit Abschied von ihnen. Ich weiß nicht, wann Sie sie wiedersehen werden. Die Hosen machen Sie nur widerspenstig und ungezogen und lassen Sie eine Miene lächerlicher, unberechtigter Überlegenheit zur Schau tragen. Wir müssen ein Mädchen aus Ihnen machen. Elise, hilf ihm auf die Füße und zieh ihm feine Hosen ab."
„0, Mademoiselle! 0, bitte nicht vor Ihnen und den Mädchen. Bitte, nicht …“
Elise lockerte jedoch hastig die Riemen, die mich zum Knien zwangen, während meine Arme noch gebunden gelassen wurden und machte sich mit dem öffnen meiner Hosen zu tun. Als echtes Mädchen riß sie zuerst, zu meiner großen Beschämung, die Hosenknöpfe vorn auf und tappte an meinem Leib mit beiden Händen gleichzeitig herum, während sie vor mir kniete. Ich kann nicht sagen, was ich empfand, als ich in diesem Zustande einem Mädchen so nahe war, das seine Hände auf meinem Körper spielen ließ; als meine Hose vorn geöffnet und meine Scham entblößt wurde und mein Glied fast in Berührung mit ihrem wogenden Busen kam, während sie mit unnachgibiger Geschwindigkeit meine Hose abknöpfte.
Nun war die Hose von den Trägern gelöst und Elise schob meine Beinkleider und Unterhose gleichzeitig bis zu den Schuhen hinab; dann machte sie sich mit mir zu schaffen und steckte die Hand sogar zwischen die Beine, um mein Glied zu berühren. Inmitten meiner tiefen Beschämung spürte ich das Beginnen einer sinnlichen Erregung, wie ich sie beim Aufheben der Röcke des Kindermädchens gehabt hatte. Jetzt hatte sich das Blatt für mich gewendet, denn jetzt waren meine Beine vom Hemdende bis zu den Knöcheln vor diesen Weibern und Mädchen entblößt. Ohne viele Umstände zu machen und mit verwirrender Heftigkeit zog Elise meine Schuhe und Socken aus, dann riß sie Hose und Unterhose herunter, faltete sie zusammen und legte sie auf einen Stuhl.
Meine Wangen glühten und ich kam mir riesig hilflos vor.
„Nun, Julian, wie fühlst du dich? Um deiner Unterwerfung unter den Unterrock — das Emblem des weiblichen Geschlechts — zu bekräftigen und feine Herrschaft über dich zu demonstrieren, wirst du dich mit einem Unterrock über deinem Kopf bis zur Beendigung des Unterrichts, das ist bis halb zwölf, in den Winkel stellen. Um halb zwölf Uhr, Julian, wird Elise dich holen und in mein Schlafzimmer führen, wo ich deinen Hinteren ausklopfen will, so schneidig, wie nur je der Hintere eines Mannes mit der Rute behandelt worden ist."
Der Unterricht ging vor sich, wie wenn ich gar nicht existierte* Beatrice schoß einige Böcke bei ihrem Dante und mußte sich — wollte Gott, daß ich's gesehen hätte! — über die Ottomane legen, ihre Röcke in die Höhe heben und ein Dutzend Hiebe von Mademoiselles kleiner Peitsche entgegennehmen* Dann wurden ihr die Hosen für die Dauer des ganzen Tages entzogen.
Endlich schlug es halb zwölf. Die Mädchen entfernten sich; desgleichen Mademoiselle. Nach einigen Minuten holte mich Elise. Sie streifte den Unterrock ab und packte mich von rückwärts bei den Ohren. Dann schob sie mich zornig und roh vor sich her, wobei sie mir alle Augenblicke mit dem einen oder dem anderen Knie einen schrecklichen Stoß verfetzte.
Auf diese schändliche Art, außer Atem, mit halb ausgerissenen Ohren, halb zerbrochenen Armen und wirbelndem Kopfe, wurde ich in Mademoiselles Schlafzimmer hineingejagt, damit diese meinen Hinteren mit der Rute bearbeiten könne.
Eine Art mesmerischen Einflusses war anscheinend aus jenem durch und durch weiblichen Kleidungsstücke in mich gefahren, aus jenem Unterrocke, der zuerst mit Mademoiselles Leib in solch engem Kontakte und dann So lange aber meinem Kopfe und vor meinem Gesichte gewesen war, während ich, der ich in Ungnade gefallen war, im Winkel standl !Er hatte mir jedenfalls meine Stärke, meine ganze Widerstandskraft und meine Selbstachtung genommen und mich vor mir selbst verächtlich gemacht — kurz, mich völlig entmannt Da stand ich nun vor Mademoiselle, eingeschüchtert und gedemütigt; nicht So Sehr wegen der Aussicht auf die Schläge, wie wegen des Gefühls, daß ich ihr völlig ausgeliefert war.
Mademoiselle sah hochmütig drein. Sie fragte, ob mich mein Glück nicht mit Freude erfülle. Ich weiß nicht was es war, aber irgend etwas lag in diesen Worten, was meinen Sinn änderte. Liebevoll und bewundernd hingen meine Blicke an Mademoiselle und ich Sagte, daß ich die Gunst zu schätzen wisse. Diese Bemerkung trug mir eine Schallende Ohrfeige ein. Wieder aus der Fassung gebracht, nahm ich mir vor, mich durch nichts mehr foppen zu lassen und keinen Ton mehr zu reden.
Das Zimmer war groß und hübsch eingerichtet. Das außerordentlich Schöne Bett stand Schräg in der vom Kamin weitestgelegenen Ecke unter einem schwerseidenen Himmel, der von der Zimmerdecke niederhing.
Mademoiselle ließ Elise eine lange Bank aus geschnitztem Färbereichenholz, die ungefähr einen Fuß breit war, in die Mitte des Zimmers stellen und einen weichen Polster darauflegen. Diesen mußte Elise mit Stricken an der Bank befestigen. Ich mußte mich dann an das eine Ende steilen, worauf Elise mir die Beine bei den Knöcheln zusammenriemte. Dann entfernte sie sich aus dem Zimmer. Mademoiselle sperrte die Tür ab und wandte sich mir zu. Trotzdem daß ich zitterte, konnte ich nicht umhin zu bemerken, wie sie vor lächelnder sieghafter Genugtuung erglüht war. Gemächlich näherte sie sich mir, hob rückwärts mein Hemd in die Höhe und betrachtete zu meiner tiefsten Beschämung einige Sekunden lang meinen Rücken. Dann stellte sie sich, während sie das Hemd noch immer hochhielt, ein wenig weiter weg und versetzte mir einige brennende Streiche mit der Rute. Das Gefühl war mir ganz neu. Ich hätte nie geglaubt, daß es auch nur ein Zehntel so schmerzlich wäre, wie es in Wirklichkeit der Fall war. Ich schrie laut auf.
Mademoiselle knöpfte dann zu meinem Entsetzen die Weste auf und hob mein Hemd mit beiden Händen vorne in die Höhe. Ich konnte mich nicht rühren. Ich war sprachlos. Mademoiselle stand indessen vor mir und nahm meine verborgensten Körperteile in ruhigen und genauen Augenschein. Sie ließ sogar mehreremale ihre feine Hand über mein Glied und das was dazu gehört streichen. Dann ließ sie das Hemd los, löste die Fesseln an meinen Armen und teilte mir mit, daß ich nackt gepeitscht werden solle. Mit einer juwelbesetzten Damenreitpeitsche in der Hand stellte sie sich zu meiner Linken und befahl mir Rock und Wette abzulegen. Ich zögerte und wurde unruhig. Sie gab meinen nackten Beinen einen Streich mit der Peitsche. Die Rute hatte geschmerzt; dieses bösartige kleine Ding aber biß wie eine Furie. Ich stieß einen gellenden Schrei aus und fuhr mit den Händen an die Beine, aber ich erreichte damit nur, daß auch sie ihr Teil abbekamen. So ging's fort, bis ich schließlich in heller Verzweiflung Rock und Weste herunterriß.
„Jetzt das Hemd! Rasch!“
Die Peitsche hob sich. Mademoiselles Augen funkelten in wilder Glut. Diesmal riß ich so schnell wie noch nie das Hemd vom Leibe. Da stand ich nun splitternackt vor ihr, rot übergossen, vor Schande halbtot und mit brennenden Schmerzen.
„Nun“, sagte sie schließlich, „muß dein Hinterer in die richtige Lage gebracht werden, damit ich ihn bearbeiten kann.“
„Ach, Mademoiselle, verzeihen Sie mir! Ich bereue meinen Ungehorsam und meine Torheit! Verzeihen Sie mir doch!“
„Ich verzeihe nie! Leg dich aufs Gesicht!“
Ich sah ein, daß es hier nur Nachgibigkeit gebe; ich gehorchte also mit einem Seufzer der Verzweiflung. Mit der einen Hand drückte sie meinen Kopf in den Polster. Die breite Bank zwang mich dazu, die Lenden auseinanderzuhalten und übte einen grausamen Druck auf meine empfindlichden Körperteile aus. Mademoiselle schlang um meinen Hals einen Riemen, den sie unter der Bank durchzog und einen zweiten oberhalb des Gefäßes um den Leib; dann band sie meine Hände unterhalb der Bank zusammen. Die Stellung, in der ich mich befand und der weiche Polster, der bald angenehm warm wurde, ließen in mir ein wollüstiges Empfinden aufkommen, dem meine Leiden jedoch ein frühes Ende bereiteten.
„letzt werden wir doch sehen, ob ein Weib eines Mannes Hinteren ordentlich bläuen kann!“ Mit welchem Nachdruck sie nur das schändliche Wort aussprach! „Und ob ein Bursche sich weiblicher Zucht und Herrschaft und besonders der einer Gouvernante zu unterwerfen habe oder nicht?“ Sie steckte ihre Hand von rückwärts zwischen meine Beine und hielt das fest, dessen bloßen Besitzes ich mich vor ihr Schämte. Sie zog daran, bis ich mir eingestehen mußte, daß ich mit Leib und Seele ihr Sklave sei. In diesen Augenblicken wurde mir zum erstenmale die verborgene Quelle klar, der die Macht des Weibes entspringt* Ein deutlicher Begriff von dem Unterschied der Geschlechter wurde mir durch ihre zarten Finger vermittelt.
Ein einzigesmal wurde meine Qual unterbrochen. Mademoiselle hatte mich von rechts und von links mit der Rute gezüchtigt. Mein Stöhnen war Schreien und gellenden Rufen gewichen. Mademoiselle verlangte, ich müsse die Prügel ruhig hinnehmen, bei welcher Drohung ich in krampfhaftes Lachen ausbrach. Sie zog daraufhin ruhigen Gemüts eine Schublade auf und holte ein pflaumenförmiges Stück Holz hervor, dessen verdickter Teil eine Lederschlinge trug, in die sie ein parfümiertes Taschentuch steckte. Dann zwängte sie mir den Pfropfen in den Mund und knüpfte die Enden des Taschentuches auf meinem Nacken fest zusammen. Ich wäre fast erstickt, denn ich war in der Tat geknebelt.
Mademoiselle hatte mich von rechts und von links aus mit der Rute bearbeitet. Jetjz trat sie an die rechte Seite des Kopfendes der Bank, hob zierlich ihre Röcke auf und legte das rechte Bein quer über mich. Während sie auf meinem Nacken saß und mich förmlich mit den Unterröcken erstickte, die hinter ihr und über meinen Kopf hinweg bis zum Fußboden niederfielen, ging sie daran, mich der Länge nach zu peitschen. Sie konnte meinen Rücken eingehend betrachten, während der gegenüberliegende Schrankenspiegel das Bild meiner gespreizten Lenden zurückwarf. Obgleich der Riemen gelöst worden war, konnte ich doch kaum den Kopf bewegen, denn wenn ich's versuchte, drückte sie mich nur um so fester hinunter. Ich vermag das Gefühl nicht zu beschreiben, das mich in der bisher ungekannten Lage unter dem Leibe eines jungen Weibes überkam. Jetzt kamen die Schläge der Länge nach, langsamer und schärfer; sie brannten wie glühendes Eisen und als die geschmeidigen Spitzen der Rute mich zwischen die Lenden trafen, war's mir, als würde ich umgebracht. Die Pein trieb mich zum Wahnsinn, und es war mir bereits völlig gleichgültig, was Mademoiselle im Spiegel von meinen entblößten Teilen sehen konnte.
„So, mein Herr, das genügt fürs erstemal. Immerhin hab ich dich hübsch anständig durchgebläut. Du wirst dich hüten, mir nochmals zu trotzen", fügte sie ruhigen Tones hinzu, während sie sich anscheinend ein wenig ermüdet in einen großen weitsitzigen Armsessel warf.
Gebrochen lag ich auf den Knien da. Plötzlich löste Mademoiselle die Riemen und entfernte den Knebel. Ich konnte mich kaum rühren und war halb bewußtlos. Ich befand mich in einem kataleptischen Zustande.
Ich war völlig erschöpft, mein Kopf fiel auf ihren Schoß und Tränen flossen mir über die Wangen. Bald erholte ich mich jedoch. Sie hieß mich dann ihre Hände und die Überbleibsel der Rute küssen und mich demütig aber aufrichtig für die Prügel bedanken. Ich führte sofort alle ihre Befehle aus, denn ich war meiner Willenskraft völlig beraubt. Ich mußte mich niederducken und ihre Füße und Beine küssen; einen süßen Augenblick lang hielt sie meinen Kopf zwischen ihren weichen Schenkeln gefangen. Außer mir vor Schmerz, machten meine Gefühle für Mademoiselle eine mir noch heute höchst unverständliche aber völlige Wandlung durch. Ich liebte sie ebenso stark, wie ich sie früher verabscheut hatte.
Und gerade wegen Ihrer Grausamkeit liebte ich sie, und plöltzlich überkam mich ein unbezähmbares gieriges Verlangen sie liebkosend an mich zu drücken. Ich betete förmlich den Boden an, den ihre Füße traten.
Warum eigentlich?
Einige Minuten lang lag Mademoiselle zurückgelehnt im Stuhl, während ich zwischen ihren Beinen gesenkten Hauptes kniete und den berauschenden Duft einsog, der von ihrem Körper ausging.
Schließlich erhob sie sich. Sie goß Wein in ein großes Kristallglas und ließ mich trinken. Dann zeigte sie auf Kleidungsstücke, die Elise zurückgelassen hatte und sagte, ich möge mich damit bekleiden.
Sie half mir dann beim Anlegen des Hemdes und langer Strümpfe, von Mädchenhosen, Unterröcken, einem schlecht passenden Mieder und einer Taille. Wie komisch mich all das berührte! Entehrt fühlte ich mich jedoch, als ich hörte, daß ich über all den Kleidungsstücken noch eines von Mademoiselles Spitzenhöschen tragen müsse, dessen Schnürbänder um meinen Hals zugezogen wurden, während meine Arme durch die Beinlöcher durchschlüpfen mußten und ich somit die Hosen als Ärmel trug. Mit Strumpfbändern waren sie an den Handgelenken umspannt. In diesem Aufzug sollte ich in Gegenwart der Mädchen am Essen teilnehmen, zum Zeichen meiner Unterwerfung und der Unschädlichmachung meines nun „versüßten" Mannestums. Nicht genug daran, daß ich die Unterröcke ausstehen mußte! Wahrhaft mädchenhafte Empfindungen wurden aber in mir ausgelöst durch das zarte, zierliche, spitzenbesetzte, für den Bedarfsfall unverwendbare Taschentuch, das ich in der Hand hielt, und ich machte mir tatsächlich Gedanken darüber, ob ich nicht wirklich ein Mädchen sei, als ich ins Speisezimmer geschoben und den Cousinen als „Fräulein Julia und nicht das sehr schlimme Herrchen Julian, das nachhause geschickt worden ist" vorgestellt wurde, In aufreizender Ruhe trieben die Mädchen ihren Ulk mit mir; die eine sagte, meine Ärmel erinnern sie an einen Bischof der unter dem Pantoffel stehe. Agnes wiederum machte den hinterlistigen Vorschlag, mir ein Kissen unterzulegen, als sie bemerkte, daß mir das Sitzen Schmerz bereite.
So kam es, daß ich bald mehr Gouvernanten hatte als die eine. Mademoiselle herrschte durch die Verbindung ihres weiblichen Wesens und ihrer Kraft; einer Kraft, die durch das Wesen ihres Geschlechts unwiderstehlich gemacht war. Aber ich konnte Mademoiselle bis zu einem gewissen Grade ausweichen und ihr entfliehen. Beatrice beherrschte mich durch Liebe und Liebesleid, denn die Liebe war süß und bitter zugleich. Meine Beziehungen zu ihr waren zu zart, zu intim, als daß ich auch nur den Wunsch hätte hegen sollen, mich ihr zu entziehen.
Vor ihr konnte ich kein Geheimnis bewahren! Von allem Anfang hatte sie es für ausgemacht gehalten, daß ihr Wunsch mir Befehl sei, und ich pflichtete stillschweigend bei. Ich hatte noch immer vieles zu lernen, und ich habe auch noch vieles zu berichten, bevor ich zu jenem Lebensabschnitt komme, worauf sich das eben Gesagte bezieht.
jener Nachmittag, an den ich mich noch gut und lebhaft erinnere, brachte mir viele neue erschreckende Offenbarungen und Erfahrungen, In vieler Beziehung war ich völlig naiv, und ich wußte auch nichts über das wahre Wesen meiner Leidenschaften und Instinkte. Damals waren sie noch nicht geweckt, und ihre Bedeutung erfüllte mich mit Zweifel und Neugierde.
Ich war mir eines subtilen und undefinierbaren Einflusses bewußt, aber seine Ursache war mir noch ein Geheimnis, seine Macht ein Rätsel. Das Beisammensein mit jungen Weibern berührte mich ganz anders, als das mit Männern; warum, wußte ich nicht. Ich vermutete, daß mich Mademoiselle aufgeregt habe, als sie mit meinem Gliede spielte, und ich schämte mich aus unbekannten Gründen des Besitzes dieses Körperteils, besonders einem Weibe gegenüber. Ich wußte auch nicht, warum mich die Frauenhosen und Unterröcke in andauernder, entzückender Aufregung hielten und mein Glied unverschämt und schmerzend groß werden ließen, und warum sich der ungewohnte Ausfluß einer eiweißartigen Flüssigkeit einsteilte.
Das hübsche Boudoir war mit rosa Seide und erlesenen Aquarellen geschmückt. Man erkannte gleich, daß hier ein Weib wohne.
Die Hohepriesterin dieses reizenden Heiligtums, sonnenbestrahlt, rosig gefärbt, parfümiert und im Wesen berückend, war Mademoiselle. Nie noch war sie mir so verführerisch erschienen! Sie hatte zugesagt, daß ich nach dem Essen im Boudoir „Beweise“ erbringen und ihr alles erzählen müsse, und sie hielt ihr Wort Sie hatte angeordnet, daß man uns nicht höre. Mit gewinnender Milde sagte sie mir, daß sie nun ganz mir gehöre. Meine Vergehen seien vergeben und vergessen. Das Essen hatte sie erfrischt. Sie war nicht mehr von jener Hinterlist, die mich so sehr aus der Fassung gebracht hatte, sondern von sanfter Zutraulichkeit. Dennoch empfand ich nicht für sie, wie für eine Schwester. Begierden waren unbewußt in mir erwacht; aber der geheimnisvolle Zauber war mir noch nicht erschlossen worden, und ich begnügte mich mit der bewundernden Betrachtung meines Gegenübers, während ich mich in den schwellenden Diwan zurücklegte. Ihr volles schwarzes Haar hatte sich gelockert, und die herabhängenden dichten Strähnen hoben sich wunderbar von der weißen Haut ab. Die Schönheit der roten Lippen und weißen Zähne, der rosigen Ohren und des lieblichen Haupts, das bewundernswert dem anbetenswürdigen Nacken und Busen aufgesetzt war, berückte mich. Mademoiselle lag verführerisch auf dem breiten Schlafsofa und ließ einen guten Teil ihrer Beine sehen. Sie tat so, wie wenn sie lese, schlürfte schwarzen Kaffee und fütterte mich mit Kuchen und rotem Burgunder, der so kostbar schmeckte wie Nektar.
„Nein, Julian, da du um meinetwillen ein Mann sein willst, werde ich dich jetzt nicht Julia nennen. Du hast mir doch viel zu erzählen. Ich stehe dir ganz zur Verfügung, und wie du siehst, bin ich in der heilen, liebenswürdigsten Laune. Was hast du zu beichten. Leg los!“ „Ich wüßte nicht recht was, Mademoiselle. Vieles, vieles; aber ich bring es nicht fertig, es in Worte zu kleiden. Ich hatte geglaubt, es werde mir hier so elend zumute sein, ausschließlich unter Mädchen, und nun …“
„…denkst du anders darüber. Sei nur hübsch vorsichtig.“
„Es hatte mir unmöglich geschienen, freundschaftlich für Sie zu empfinden; auch haben sie mich so hart bestraft. Und es ist merkwürdig, daß ich Sie gerade deswegen gern habe, daß ich Sie geradezu liebgewonnen habe. Ich will in Ihrer Nähe sein, will immer bei Ihnen bleiben, will …“
„Was willst du noch?“
„Ach! Darf ich's sagen? Ich … ich will Sie lieben!“ „Wahrhaftig? Nun gut; ein Zeichen meiner Gunst ist dir mit dem Kleidungsftück zuteil geworden, das du um Hals und Brust trägst. Ich bin der Ansicht, daß ein Kavalier kein vorzüglicheres und intimeres Zeichen der Gunst seiner Dame zur Schau tragen könnte, als ihre Hosen. Da es aber gewöhnlich auf Helm oder Schild gedeckt wird, so will ich, wenn es dir recht ist, deinen Kopf in die Hosen einwickeln.“
„Nicht doch, Mademoiselle; dann könnte ich Sie nicht mehr sehen!“
„Sonst wär's dir aber recht; nicht?“
„Ja.“
„Du wärest dann, im wahrsten Sinne des Wortes, bis über die Ohren verliebt,“ entgegnete sie lachend, „und ich wäre genötigt, dich nochmals zu prügeln. Aber jetzt sag' mir, wie du mich gern lieben möchtest?“