Klopfen gegen Lampenfieber - Michael Bohne - E-Book

Klopfen gegen Lampenfieber E-Book

Michael Bohne

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Beschreibung

Die meisten Menschen reagieren mit Nervosität, Unsicherheit oder Angst, wenn sie irgendwas zu präsentieren haben, sei es im Beruf vor einer Gruppe von Kollegen, auf einem Seminar, einer Bühne oder vor einem Mikrophon oder einer Kamera. Gleiches kann für eine Prüfung, ein Bewerbungsgespräch, eine Vorstellungsrunde o.Ä. gelten. Diese Unsicherheiten und Ängste beiseitezuräumen und eigene Energien wieder frei fließen zu lassen, gelingt Ihnen leicht mit diesem Buch. Mit den Klopftechniken der Energetischen Psychologie und einigen anderen sehr hilfreichen Techniken, können Sie störendes Lampenfieber in den Griff bekommen und damit Ihre emotionale Belastung massiv reduzieren. Sie werden überrascht sei, welche Energien plötzlich frei werden und welche Kraft Sie in sich entdecken können. Die mit diesem Buch sehr leicht nachvollziehbaren Techniken, die direkt auf Ihr Gefühlszentrum einwirken, werden Sie Ihre Nervosität und Angst bei öffentlichen Auftritten vergessen lassen, Ihre Unsicherheit in positive Gefühle und Gedanken verwandeln und Ihnen zu einer Toppräsentation verhelfen. Dr. Michael Bohne ist einer der erfolgreichsten Auftrittcoaches Deutschlands. Er hat Hunderte von Menschen darin unterstützt, ihre öffentlichen Auftritte zu meistern und sich dabei auch noch gut zu fühlen.

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Seitenzahl: 150

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Michael Bohne

Klopfen gegen Lampenfieber

Sicher vortragen, auftreten, präsentieren

 

 

 

Über dieses Buch

Die meisten Menschen reagieren mit Nervosität, Unsicherheit oder Angst, wenn sie irgendetwas zu präsentieren haben, sei es im Beruf vor einer Gruppe von Kollegen, auf einem Seminar, einer Bühne oder vor einem Mikrophon oder einer Kamera. Gleiches kann für eine Prüfung, ein Bewerbungsgespräch, eine Vorstellungsrunde o. Ä. gelten.

Diese Unsicherheiten und Ängste beiseitezuräumen und eigene Energien wieder frei fließen zu lassen, gelingt Ihnen leicht mit diesem Buch. Mit den Klopftechniken der Energetischen Psychologie und einigen anderen sehr hilfreichen Techniken können Sie störendes Lampenfieber in den Griff bekommen und damit Ihre emotionale Belastung massiv reduzieren. Sie werden überrascht sein, welche Energien plötzlich frei werden und welche Kraft Sie in sich entdecken können. Die mit diesem Buch sehr leicht nachvollziehbaren Techniken, die direkt auf Ihr Gefühlszentrum einwirken, werden Sie Ihre Nervosität und Angst bei öffentlichen Auftritten vergessen lassen, Ihre Unsicherheit in positive Gefühle und Gedanken verwandeln und Ihnen zu einer Toppräsentation verhelfen.

Dr. Michael Bohne ist einer der erfolgreichsten Auftrittscoaches Deutschlands. Er hat Hunderte von Menschen darin unterstützt, ihre öffentlichen Auftritte zu meistern und sich dabei auch noch gut zu fühlen.

 

 

Hinweis: 

Dieses Buch informiert über eine neue Stressreduktions- bzw. Psychotherapietechnik, die Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP), deren Stärke u. a. darin liegt, dass sie auch als Selbsthilfetechnik genutzt werden kann. Die beschriebenen Übungen haben sich in der Praxis als sicher und effektiv bewährt. Natürlich kann es immer passieren, dass das Klopfen nicht wirkt, da man bei der Selbstanwendung etwas nicht bedacht hat, man sich nicht auf den für das belastende Thema relevanten Aspekt eingeschwungen hat oder da eine vielschichtigere Problematik vorliegt, bei der die Klopftechnik als Selbsthilfeverfahren nicht mehr wirkt. 

Wer mittels der beschriebenen Klopftechniken eigene Anliegen behandelt, tut dies natürlich auf eigene Verantwortung hin. Autor und Verlag beabsichtigen nicht, individuelle Diagnosen zu stellen oder dezidierte Therapieempfehlungen zu geben. Die hier beschriebenen Techniken und Übungen sind nicht als Ersatz für eine professionelle Behandlung bei gesundheitlichen Problemen oder größeren psychischen Störungen zu verstehen, sondern sollen es ermöglichen, erste eigene Anwendungserfahrungen mit den Klopftechniken zu machen. 

Wer professionell Patienten oder Klienten mittels PEP oder anderer Klopftechniken behandeln möchte, sollte sich trotz der bisweilen einfach anmutenden Techniken unbedingt darin von einem erfahrenen Ausbilder schulen lassen. 

Vita

Dr. med. Michael Bohne ist Arzt, Coach, Trainer und Psychotherapeut. Er trainierte als Auftrittscoach die Fernseh- und Radiojournalisten von ARD und ZDF (u. a. im Rahmen der ARD.ZDF medienakademie) und Orchestermusiker vieler deutscher Opern- und Sinfonieorchester sowie zahlreiche solistisch arbeitende, international auftretende Opernsänger. Ferner arbeitete er als externer Coach und Managementtrainer für verschiedene Unternehmen, wie z. B. die VW Coaching Gesellschaft, die NORD/LB, den NDR u. a. Er hatte verschiedene Lehraufträge und Gastdozenturen für den Bereich Probespieltraining und Auftrittscoaching, u. a. an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, am Orchesterzentrum NRW.

Michael Bohne ist einer der renommiertesten Weiterentwickler der Klopftechniken in Deutschland und bildet Ärzte, Psychotherapeuten und Coaches in PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) aus. Im deutschsprachigen Raum ist er einer der führenden Experten für Auftrittsoptimierung und mentale Stärke. Ferner war er Coach und Berater für den Club of Rome Deutschland (Schulprojekt). Zahlreiche Publikationen, Interviews und Vorträge zu den Themen PEP, Klopftechniken, mentale Stärke und Auftrittsoptimierung. www.dr-michael-bohne.de

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Dezember 2022

Copyright © 2008 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Lektorat Bernd Gottwald

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung mauritius images; Titel-Illustration: Marcus Zimmermann

Innen-Illustrationen: Marcus Zimmermann, deluzi, Berlin, www.deluzi.de

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-01385-8

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

Inhaltsübersicht

Hinweis

Widmung

Gebrauchsanweisung

Kapitel 1 Volkskrankheit Lampenfieber?

Lampenfieber ist keine Krankheit

Lampenfieber zwischen Entwicklungschance und Risiko

Gute Chancen trotz Anspannung

Lampenfieber versus Auftrittsängste

Erfolgswissen

Kapitel 2 Klopfen gegen Lampenfieber

Bedeutung des emotionalen Selbstmanagements bei öffentlichen Auftritten

Die 8 Schritte des emotionalen Selbstmanagements

Kurzform des emotionalen Selbstmanagements

Praktisches Wohlfühlwissen

Strategien zur Steigerung des Wohlgefühls

Wenn der Erfolg sich nicht gleich einstellt

Kapitel 3 Das Selbstwertgefühl – Immunsystem gegen Angriffe auf die eigene Person

Wie bekommt man ein hohes Selbstwertgefühl?

Bedeutung des Selbstwertgefühls bei öffentlichen Auftritten

Kapitel 4 Die Top Ten positiven Auftrittserlebens

Top 1: Sinnhaftigkeit

Top 2: Prozessorientierung

Top 3: Tätigkeit

Top 4: Positive Zielsetzungen

Top 5: Das reale Alter

Top 6: Innere Begleiter

Top 7: Körperlichkeit

Top 8: Selbst-Wertschätzung

Top 9: Positive Erinnerung

Top 10: Auftritt aktiv gestalten

Kapitel 5 Kreatives und intelligentes Fehlermanagement

Anhang

Dank

Literatur zum Thema

Hinweis

Dieses Buch informiert über eine neue Stressreduktions- bzw. Psychotherapietechnik, die Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP), deren Stärke u. a. darin liegt, dass sie auch als Selbsthilfetechnik genutzt werden kann. Die beschriebenen Übungen haben sich in der Praxis als sicher und effektiv bewährt. Natürlich kann es immer passieren, dass das Klopfen nicht wirkt, da man bei der Selbstanwendung etwas nicht bedacht hat, man sich nicht auf den für das belastende Thema relevanten Aspekt eingeschwungen hat oder da eine vielschichtigere Problematik vorliegt, bei der die Klopftechnik als Selbsthilfeverfahren nicht mehr wirkt. 

Wer mittels der beschriebenen Klopftechniken eigene Anliegen behandelt, tut dies natürlich auf eigene Verantwortung hin. Autor und Verlag beabsichtigen nicht, individuelle Diagnosen zu stellen oder dezidierte Therapieempfehlungen zu geben. Die hier beschriebenen Techniken und Übungen sind nicht als Ersatz für eine professionelle Behandlung bei gesundheitlichen Problemen oder größeren psychischen Störungen zu verstehen, sondern sollen es ermöglichen, erste eigene Anwendungserfahrungen mit den Klopftechniken zu machen. 

Wer professionell Patienten oder Klienten mittels PEP oder anderer Klopftechniken behandeln möchte, sollte sich trotz der bisweilen einfach anmutenden Techniken unbedingt darin von einem erfahrenen Ausbilder schulen lassen. 

Meinen Lehrern und Förderern, ohne die ich nicht das wäre, was ich bin.

Gebrauchsanweisung

Wenn Sie Ihre Auftritte, Präsentationen, Vorträge und Wettkämpfe verbessern wollen, müssen Sie natürlich etwas Zeit und ein wenig Mühe investieren. Denn es geht darum, dass Sie Ihr Denken, Ihr Fühlen und Ihr Handeln verändern, dass Sie die Beziehung zu sich selbst verbessern und Sie, etwas technisch ausgedrückt, Ihr Gehirn sozusagen umprogrammieren.

Erfahrungsgemäß melden sich Menschen mit Auftrittsstress häufig sehr kurzfristig vor einem Auftritt, um professionelle Hilfe z.B. in Form eines Auftritts-Coachings in Anspruch zu nehmen. Dass Menschen meist erst sehr spät etwas gegen ihren Auftrittsstress unternehmen, ist im Grunde ganz normal und liegt daran, dass Menschen alles, was ihnen Unlust bereitet, eben zunächst verdrängen. Und so kommt es häufig, dass kurz vor den drohenden Auftritten die Angst plötzlich so groß wird, dass sie sich angesichts des Auftritts nicht mehr weiter verdrängen lässt. Meist fehlt dann jedoch die Zeit, ausführliche Maßnahmen gegen das störende Lampenfieber zu ergreifen. Dieses Phänomen wurde in dem vorliegenden Buch berücksichtigt. Es gibt deshalb verschiedene Empfehlungen, je nachdem, wie viel Zeit Sie noch bis zu Ihrem Auftritt, Ihrem Vortrag bzw. Ihrer Präsentation haben:

Wenn Sie noch Wochen oder Monate Zeit haben, dann können Sie das gesamte Buch von vorn bis hinten durchlesen und durcharbeiten, einige weitere der im Literaturteil empfohlenen Bücher lesen, und vielleicht haben Sie ja dann sogar noch Zeit und Lust, sich einen Workshop oder ein Einzelcoaching bei einem erfahrenen Auftritts-Coach oder Mentaltrainer zur Verbesserung Ihrer Auftrittskompetenz zu gönnen.

Wenn Sie nur Tage oder Wochen Zeit haben, dann sollten Sie sofort mit dem Klopfen gegen Lampenfieber beginnen (S. 43) und einige positive Visualisierungsübungen durchführen (S. 71) und sich vielleicht noch einen selbstwertstärkenden, selbstbezüglichen Werbeslogan erarbeiten (S. 86) oder ggf. einige der Top Ten des positiven Auftrittserlebens beherzigen (S. 93). So können Sie auch in relativ knapper Vorbereitungszeit den vorhandenen Stress reduzieren und einen Teil der gewünschten guten Gefühle in Ihrem Kopf mit dem kommenden Auftritt verknüpfen. Sollte der Stress allerdings sehr groß sein, könnte es sein, dass Sie nur einen Teilerfolg erzielen werden.

Wenn Sie nur wenige Stunden oder Tage Zeit haben, sollten Sie nur noch Ihr emotionales Selbstmanagement mittels der Klopftechnik verbessern und sich die ganze Zeit über klar machen, wie alt Sie in Wirklichkeit sind (S. 102). Meist schrumpfen Menschen nämlich innerlich, wenn sie sich bei öffentlichen Auftritten nicht wohl fühlen, und die Bewusstwerdung des realen Alters hat meist eine sehr selbstberuhigende Wirkung. Für alles Weitere hat Ihr Gehirn wahrscheinlich keine freien Speicher mehr, da es emotional schon zu sehr in Aufruhr ist. In diesem Fall müssen Sie auch mit nur kleinen Erfolgen zufrieden sein, was nicht heißt, dass es unter Zeitdruck nicht möglich wäre, mit den vorgeschlagenen Techniken und Strategien auch in kurzer Zeit viel zu verändern.

Egal welchen Weg Sie gehen, ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß, gutes Gelingen, und genießen Sie Ihren Auftritt.

 

Ihr Michael Bohne

Kapitel 1Volkskrankheit Lampenfieber?

«In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.»

Augustinus (354–430)

Die meisten Menschen reagieren mit Nervosität, Unsicherheit oder Angst, wenn sie im Aufmerksamkeitsfokus einer Gruppe stehen[1], also einen öffentlichen Auftritt erleben. Und ein öffentlicher Auftritt findet nicht nur auf einer Bühne oder vor einer Kamera statt, er beginnt vielmehr bereits dort, wo mindestens ein uns wichtiger anderer Mensch zugegen ist. Also auch bei einem Vorgesetzten- oder Bewerbungsgespräch, einer Prüfung, einem Verkaufsgespräch oder einem Rendezvous handelt es sich im Grunde genommen um einen öffentlichen Auftritt. Wer kennt das nicht, in einer Vorstellungsrunde darauf zu warten, dass er endlich an der Reihe ist, sich vorzustellen und dabei zu merken, wie er immer aufgeregter wird, je näher sein Vorstellungsauftritt rückt. Oder die Erfahrung, sich bei einer Veranstaltung als Zuhörer zu melden, um etwas zu sagen, und plötzlich fühlt man sich klein, unbedeutend, das Herz schlägt höher und es befällt einen diese gewisse Unsicherheit.

Lampenfieber ist keine Krankheit

Wenn so viele Menschen sich bei öffentlichen Auftritten unwohl fühlen, unter störendem Lampenfieber oder gar unter richtigen Auftrittsängsten leiden, dann ist es absurd, all diese Menschen als krank zu bezeichnen. Dies hieße ja, dass der Großteil der Menschheit krank sei.

Lampenfieber und Auftrittsängste sind vielmehr völlig normale Phänomene, sie sollen hier als leistungsrelevante Gefühle verstanden werden. Denn positives Lampenfieber ist leistungssteigernd und störendes Lampenfieber und Auftrittsängste sind leistungsmindernd (siehe auch S. 34). Viele Ärzte und Psychotherapeuten hingegen betrachten jegliche Formen von Auftrittsstress als eine Art Krankheit, so z.B. als Soziale Phobie. Dies ist jedoch so ohne weiteres nicht korrekt. Bei der Sozialen Phobie, einer Angst vor den anderen sozusagen, unter der 11–15 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens einmal leiden, müssen ganz konkrete Symptome vorhanden sein[1], die bei vielen Menschen, die unter gewöhnlichem Auftrittsstress leiden, gar nicht vorhanden sind.

Auch wenn der Auftrittsstress und das störende Lampenfieber so groß sind, das sie krankheitswertig sind, die Betreffenden also wirklich darunter leiden, kann es sehr sinnvoll sein, sich nicht als krank zu definieren und sich keine Diagnose verpassen zu lassen. Selbst wenn man sich in seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung durch seinen Auftrittsstress blockiert fühlt, ja selbst wenn man die Kriterien einer Sozialen Phobie erfüllen sollte, kann es sehr viel besser sein, den Diagnosestempel abzulehnen und sich lieber zu fragen, wie man denn den Stress selbst hergestellt hat.

Mit einer Diagnose hätte man nur etwas festgeschrieben, was so statisch nun auch wieder nicht ist. Auftrittsängste und störendes Lampenfieber sind ja sehr gut veränderbare Phänomene – durch manche Formen von Psychotherapie genauso wie durch ein differenziertes Auftritts-Coaching oder durch verschiedene andere Trainings und Maßnahmen[2].

In meiner Arbeit als Auftritts-Coach, Psychotherapeut und Psychiater beobachte ich jedoch immer wieder, dass vielen Menschen durch konventionelle, vor allem problem- und konfliktorientierte Psychotherapien häufig nicht hinreichend geholfen werden kann, ihre professionellen Auftritte mit einem besseren Gefühl zu meistern. Auch die gewünschte Leistungssteigerung wird mit diesen Maßnahmen häufig nicht zufriedenstellend erreicht. Auch wenn die wissenschaftliche Datenlage es vermuten lässt, dass die anerkannten Psychotherapiemethoden wirksam sind, kann dies in der Praxis ganz anders aussehen, da die Bedingungen, unter denen wissenschaftliche Studien entstehen, eben oft sehr anders sind als die Bedingungen, unter denen in der Praxis gearbeitet wird. Außerdem wollen Menschen mit störendem Lampenfieber meist auch keine klassische Psychotherapie machen, sondern lediglich Mittel und Techniken an die Hand bekommen, mit denen sie ihren Auftrittsstress reduzieren können, damit sie sich bei ihren Auftritten, Präsentationen oder Vorträgen einfach wohler fühlen.

Ein fundamentaler Nachteil der konventionellen Psychotherapien, ausgenommen die lösungs- und ressourcenorientierten Methoden, liegt vor allem darin, dass die Hilfesuchenden noch immer sehr stark pathologisiert werden, also primär auf das geschaut wird, was nicht funktioniert. Bei öffentlichen Auftritten geht es jedoch um Fähigkeiten und Leistungen. Auch deshalb ist das Auftrittsthema eher ein Coachingthema, also ein berufsrollenbezogenes bzw. leistungsorientiertes Thema. Und da ist, wenn man sich eine externe Unterstützungsmaßnahme gönnen möchte, Coaching angezeigter als Psychotherapie; zumal die problem- und pathologieorientierten Psychotherapien zu einer Destabilisierung und Labilisierung führen können und ja zum Teil auch sollen. Dies kann dann für Menschen, die ihre Leistungen zeitnah immer wieder bei öffentlichen Auftritten unter Beweis stellen müssen, geradezu verheerende Auswirkungen haben, da die noch vorhandene Stabilität durch diese Form von Therapie weiter reduziert wird.

Mögliche Probleme durch problemorientierte Psychotherapie

So berichtete eine Opernsängerin, durch eine begonnene Psychotherapie so sehr verunsichert worden zu sein, dass es ihr schwerer fiel denn je, abends auf die Bühne zu gehen, dort von sich überzeugt zu sein und eine Spitzenleistung abzuliefern. Dies lag u.a. daran, dass sie in der Psychotherapie auch mit Problemen aus ihrer Kindheit konfrontiert wurde, die zunächst nicht direkt etwas mit ihrem Auftrittsthema zu tun hatten, die jedoch noch nicht verarbeitet waren und die Sängerin daher verunsicherten. Hierbei handelt es sich um einen extrem unerwünschten Begleiteffekt von Psychotherapie, der eine solche Maßnahme für Spitzenleister, die zeitgleich noch auf der Bühne funktionieren müssen, häufig als nicht angezeigt erscheinen lassen.

In einem nur wenige Sitzungen dauernden Auftritts-Coaching, in dem nur auf die Auftrittssituation fokussiert wurde, lernte die Sängerin, wie sie sich selbst den Stress gemacht hatte und mit welchen mentalen und emotionalen Strategien sie ihre Auftritte wieder mit Freude erleben konnte. Sie war zwar für Psychotherapie im Grunde offen gewesen, wollte jedoch etwas haben, was ihr auch zeitnah hilft, und sie wollte vor allem nicht ihre gesamte Kindheit aufarbeiten müssen.

Wenn Sie sich jemanden suchen möchten, um mit ihm an der Verbesserung Ihres Auftrittserlebens zu arbeiten, sei er nun Auftritts-Coach, Sportcoach, Mentaltrainer oder Psychotherapeut, dann sollte dieser Profi sich mit dem Thema auskennen[3], also mindestens ein paar Dutzend Menschen mit Auftrittsstress behandelt bzw. gecoacht haben, mindestens zwei bis drei verschiedene psychotherapeutische Aus- bzw. Fortbildungen absolviert haben und er sollte sich vor allem mit lösungs- und ressourcenorientierten Verfahren auskennen, wie z.B. systemischer Therapie, Hypnotherapie, lösungsorientierter Kurzzeittherapie, Energetischer Psychologie oder Neurolinguistischem Programmieren (NLP). Das Wichtigste ist allerdings, dass Sie sich bei diesem Menschen wohl fühlen, Vertrauen haben und dass Sie das Gefühl haben, dieser Mensch traut Ihnen zu, dass Sie Ihr Problem gut überwinden werden. Wer nicht an Sie glaubt, kann Ihnen auch nicht helfen. Solche Helfer sollten Sie tunlichst meiden, da diese Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach wirklich nicht helfen, ja Ihnen sogar schaden können.

Wenn wir uns bei Auftrittsstress den Stempel krank aufdrücken (lassen), dann besteht eben die Gefahr, dass wir nicht mehr genau hinschauen, wo denn unsere eigenen Anteile an dem Zustandekommen der Aufregung oder dem Leistungsknick liegen. Außerdem leiden Menschen, die öffentliche Auftritte als unangenehm erleben, beileibe nicht nur unter Ängsten. Die vorherrschenden negativen Gefühle bei öffentlichen Auftritten sind neben verschiedenen Ängsten vor allem auch unangenehme Gefühle wie

Scham,

Peinlichkeit,

Ausgeliefertsein,

Hilflosigkeit,

Verlassenheit,

sich allein (gelassen) zu fühlen.

Viele Menschen jedoch können einfach nur ihr persönliches Bestleistungsniveau nicht erreichen oder lediglich ihre Konzentrationsfähigkeit ist gestört, ohne dass sie an irgendeinem der hier erwähnten Symptome ernsthaft leiden würden. Es wäre verfehlt, all diese Menschen als krank zu titulieren. Vor allem im Spitzensport haben viele Athleten das Problem, wegen zu viel ungünstigen Stresses ihre persönlichen Bestleistungen im Wettkampf nicht bringen zu können. Diese Menschen sind natürlich überhaupt nicht krank. Dennoch kann es sein, dass sie erheblich unter diesem Wettkampfstress leiden, und dieser Stress kann das ganze Leben überschatten. Und natürlich kann dieser Stress zu einer ernsthaften psychischen Krise oder sogar Erkrankung anwachsen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, warum Sie so geworden sind, wie Sie sind, Interesse an einer umfassenderen Bearbeitung eigener Konflikte und Probleme haben oder Sie das Gefühl haben, dass das störende Lampenfieber nur eines Ihrer Probleme ist und Sie unter den anderen Problemen vielleicht noch mehr leiden, dann kann es das größte Geschenk sein, das Sie sich selbst machen können, sich eine Psychotherapie zu gönnen (auch wenn Sie nicht wirklich krank sind). Aber auch hier gilt, unabhängig von der therapeutischen Schule: Sie müssen sich vor allem wohl bei Ihrem Therapeuten fühlen und ihm vertrauen können. Auch sollten Sie zumindest nach geraumer Zeit (also wenigen Stunden) eine spürbare Verbesserung Ihrer Lebensqualität verzeichnen. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte es nämlich sein, dass die Therapie stagniert, dass irgendetwas schiefläuft oder dass ggf. das gewählte Therapieverfahren oder der Therapeut doch nicht die richtigen für Sie sind. Dann sollten Sie Ihre Unzufriedenheit in jedem Fall thematisieren, und wenn sich weiterhin nichts verändert und Ihnen die Erklärungen des Therapeuten dafür nicht schlüssig erscheinen, nicht davor zurückschrecken, die Behandlung zu beenden und sich einen neuen Kooperationspartner zu suchen.

Pillen gegen den Stress: Doping oder Selbsthilfe?

Viele Auftrittsgestresste erleben sich selbst tatsächlich als wirklich krank, und wenn sie zum Arzt gehen, werden sie dort meist auch wie Kranke behandelt. Die herrschende Meinung geht leider immer noch davon aus, dass Kranke nun einmal Medikamente bräuchten, und dann ist es natürlich naheliegend, all diesen Auftrittskranken Medikamente zu verschreiben, was ja viele Hausärzte, Psychiater und selbst Homöopathen tagtäglich auch so praktizieren. Dass sich die Pharmaindustrie darüber sehr freut, steht außer Zweifel. Allerdings ist den Auftrittsgestressten damit meist nicht wirklich geholfen, da sich eben durch die Medikamente, die es gibt und die ja tatsächlich auch sehr häufig verordnet werden[4]