Klosterbräu - Silke Porath - E-Book

Klosterbräu E-Book

Porath, Silke

3,8

Beschreibung

»Und jetzt ein kühles Spöttinger Bräu!« - Die Leute lieben das Spaichinger Bier, den Inhaber der Brauerei aber offensichtlich nicht: Er wird erwürgt. Mitten in der Klosterkirche. Pater Pius’ detektivischer Verstand arbeitet auf Hochtouren und als Kommissarin Verena Hälble einen Undercover-Mann braucht, schickt sie kurzerhand den Ordensmann nach Berlin. Und der gerät mitten hinein in einen Strudel aus Bier, Bonzentum und bitteren Wahrheiten …

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Seitenzahl: 325

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Silke Porath / Andreas Braun

Klosterbräu

Kriminalroman

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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© 2012 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung: Christoph Neubert

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

Erster Tag

»Hier ist Steven, und ihr hört Radio Donauwelle! Guten Morgen, Frühlingsgefühle! Die Sonne strahlt und der Lenz scheint den Winter ernsthaft in seinen wohlverdienten Winterschlaf zu schicken. Pünktlich zu den ersten warmen Sonnenstrahlen läuten die Biergärten die Saison ein und unsere neue Kollegin Mina ist heute im Möhringer ›s’Törle‹ und sammelt Liveeindrücke bei den hiesigen Frühschoppenfans. Auf ihrem Weg ins Vergnügen kann sie heute unbesorgt das Dach öffnen, Radio Donauwelle wählen und den Sportfreunden Stiller mit ›Frühling‹ lauschen. Blitzer, Staus und andere Gemeinheiten haben wir heute keine zu melden. Euer Steven lehnt sich nun entspannt zurück und spürt mal tief in seinen Bauch hinein, ob der eine oder andere Schmetterling schon aus der Winterstarre erwacht ist.«

Die Kerze auf dem Altar flackerte, als Pater Pius sich verneigte und schwungvoll zur Gemeinde umdrehte. Die Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg war an diesem Frühlingssonntag gut gefüllt. Die ersten Ausflügler des Tages wollten wohl einen der dem Kloster und der benachbarten Gaststätte am nächsten gelegenen Parkplätze erwischen und vertrieben sich die Zeit bis zur Öffnung des Biergartens mit dem Besuch im Gottesdienst. Pater Pius wusste, dass längst nicht alle der über 100 Besucher des Gebets und der Predigt wegen gekommen waren. Der Prior freute sich trotzdem über jeden Einzelnen – schließlich war die Kuppel der Spaichinger Bergkirche dem Petersdom in Rom nachempfunden. Tag für Tag strebten Pilger in die kleine Stadt am Rande des Schwarzwalds und brachten neben vielen interessanten Gesprächen auch den einen oder anderen Euro, den die Patres an ihre Hilfsprojekte auf den Philippinen weiterleiten konnten.

Pius breitete beide Arme zum Segen über die Gemeinde aus. Zu seiner Rechten standen die Brüder im Chorgestühl. Alle hielten die Köpfe gesenkt. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Bruder Johannes von einem Bein aufs andere trat. Ja, Pius hatte sich bei seiner Predigt ereifert und zehn Minuten überzogen. Der Koch des Konvents hatte also allen Grund, nervös zu sein, drohten doch die sorgsam terminierten Kartoffelgratins im Backofen der Klosterküche zu verkohlen.

»So gehet hin im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.« Pius’ warme Stimme hallte im Gotteshaus wider. Die Gemeinde antwortete mit einem einstimmigen »Amen«. Noch ehe Pater Wolfgang oben auf der Empore die ersten Orgeltöne gespielt hatte, huschten einige Menschen bereits durch die Tür. Pius hörte, wie sein eigener Magen knurrte, und schickte den Hungrigen ein stilles Gebet hinterher. Dann wandte er sich um, verneigte sich noch einmal vor der Monstranz und folgte den Brüdern in die Sakristei. Während alle anderen durch die Hinterpforte ins Freie strömten, um am kleinen Klostergarten und dem ehemaligen Brunnenhaus vorbei zu den Wohnräumen des Klosters zu eilen, blieb Pius noch in der Sakristei.

»Saubande«, sagte er lächelnd, als er die Messgewänder sah, die die beiden Ministranten achtlos über den einzigen Stuhl in dem winzigen Raum geworfen hatten. Die Jungen, beide zwölf Jahre alt, hatten immerhin die großen Körbe, in welchen sich die sonntägliche Kollekte befand, ordentlich nebeneinander auf den Tisch gestellt, ehe sie davongerannt waren. Pius konnte ihnen nicht verdenken, dass sie am ersten wirklich warmen Tag des Jahres lieber nach draußen jagten, als die Gewänder auf Bügel zu hängen. Der Pater nickte zufrieden, als er in den Kollektekörben neben zahllosen Münzen auch über ein Dutzend grüne und rote Scheine sah. Die Brüder im fernen Asien würden jeden Cent brauchen, denn noch immer litt das Land unter den Folgen des Tsunamis.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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