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Monika ist ganz und gar aus dem Häuschen. Die Abendzeitung teilt ihr in einem Schreiben mit, dass die Familie den ersten Preis und damit eine Reise in die Karibik gewonnen hat. Doch bald stellt sie sich die Frage, was in der Zeit der Abwesenheit aus Amadeus werden soll. Und auch Amadeus reagiert ganz aufgebracht: "Wer wird sich um mich kümmern?" Bislang ist Monika der Auffassung gewesen, dass Amadeus nur im engeren Umkreis ihres Hauses sein Unwesen treibt. Diese Reise belehrt sie aber eines anderen. Denn es gelingt ihr mit einigen Tricks, den Bannkreis des Hauses außer Kraft zu setzen und Amadeus mitzunehmen. Und dass er mit dabei ist, erklären die überraschenden Vorgänge am Flughafen und am Zielort. Für Amadeus und Monika ist dies alles etwas komplett Neues.-
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Seitenzahl: 122
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Marie Louise Fischer
SAGA Egmont
Komm mit mir, liebes Hausgespenst (Band 6)
Genehmigte eBook Ausgabe für Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
Copyright © 2018 by Erbengemeinschaft Fischer-Kernmayr, (www.marielouisefischer.de)
represented by AVA international GmbH, Germany (www.ava-international.de)
Originally published 1980 by F. Schneider, Germany
All rights reserved
ISBN: 9788711719688
1. Ebook-Auflage, 2018
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach
Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com
„Ein Brief für dich!“ rief Frau Schmidt von der Küche her, als Monika aus der Schule nach Hause kam.
„Für mich?“ wiederholte Monika und merkte selber, daß dies etwas dämlich oder – wie man bei ihr in Bayern sagen würde – deppert klang. Aber Tatsache war, daß sie so gut wie nie Post erhielt. Sie lebte mit ihren Eltern und Geschwistern in einem schönen alten Haus an einem Seerosenteich auf dem Land, und alle ihre Freunde wohnten in der Nähe. Ingrid, die Tochter eines Gymnasiallehrers, lebte mit ihren Eltern im letzten Haus von Heidholzen, dem Weiler, zu dem auch das Haus am Seerosenteich gehörte. Norbert, der mit Monika und Ingrid befreundet war und in die gleiche Klasse ging, wohnte mit seinen Eltern in einer Etagenwohnung in Geretsried, dem nächsten größeren Dorf, in dem sie alle drei zur Schule gingen. Gabi, Monikas Freundin aus früheren Zeiten, lebte in München, aber sie schrieb nie, rief höchstens an.
Monika fiel also wirklich nicht sogleich ein, woher sie Post bekommen haben konnte.
Der Brief lag auf dem Garderobenständer, und sie entdeckte ihn, noch ehe sie aus ihrem Anorak geschlüpft war. Der grüne Aufdruck fiel ihr sofort ins Auge.
„Er ist von der Abendzeitung!“ schrie sie.
„Na und?“ antwortete die Mutter aus der Küche.
„Da hab ich doch beim Preisausschreiben mitgemacht! Du weißt, wo man die richtigen Texte zu den richtigen Bildern bringen mußte!“ Monika ließ ihre Mappe auf den Boden fallen, grapschte nach dem Brief und rannte in die Küche.
Frau Schmidt machte Salat an. „Na, ausziehen hättest du dich schon erst können.“
Monika riß den Umschlag auf. „Später, Mutti, später… das ist viel zu aufregend.“ Ihre Wangen brannten, ihre grünen Augen funkelten, und sogar ihr rotes, glattes Haar, das sie mit Gummibändern zusammenhielt, schien zu sprühen.
„Na, du bildest dir doch wohl hoffentlich nicht ein, den ersten Preis gewonnen zu haben?“ fragte Frau Schmidt und mischte gelassen den Salat.
Monika sagte erst gar nichts und überflog den Brief. Dann ließ sie ihn sinken und sah ihre Mutter an. Von einer Sekunde zur anderen wurde sie ganz blaß.
„Was hast du?“ fragte Frau Schmidt erschrocken. „Ist dir nicht gut?“
„Ich hab ihn“, sagte Monika tonlos.
„Was hast du?“
„Ich hab ihn!“ Monikas Wangen röteten sich wieder. „Den ersten Preis!“ Sie umarmte ihre Mutter und wirbelte sie durch die große alte Küche. „Ich habe gewonnen, gewonnen, gewonnen! Eine Kreuzfahrt durch die Karibik und eine Woche Aufenthalt für zwei Personen auf Nassau!“
„Nicht so wild, Monika! Laß mich aus, mir wird ja ganz schwindelig!“
„Mutti, Mutti, was sagst du denn dazu? Ist das nicht herrlich?“
„Ich kann es gar nicht glauben! Zeig mir den Brief!“
Monika ließ ihre Mutter los und reichte ihr das Schreiben. „Du glaubst wohl, ich kann nicht lesen?“ Sie hielt sich den Bauch vor Lachen.
„Tatsächlich!“ Frau Schmidt las. „Du hast gewonnen! Ist es denn die Möglichkeit!“
„Na, einer muß doch den ersten Preis machen!“
„Aber gerade du! Ich wußte gar nicht, daß du so ein Glückskind bist.“
Die Worte griff Monika sogleich auf. „Ich bin ein Glückspilz!“ Sie tanzte auf einem Bein und rief ins Leere: „Amadeus, alter Junge! Hast du’s schon gehört… ich bin ein Glückspilz!“
„Monika, ich bitte dich, laß das Gespenst erst mal aus dem Spiel…“
„Aber er muß doch wissen, daß ich verreise! Und außerdem hat er es nicht gern, wenn man ihn als Gespenst bezeichnet.“
„Deshalb brauchst du doch nicht gleich mit ihm Verbindung aufzunehmen. Er erfährt ja doch alles, was in diesem Haus vorgeht.“
„Aber er könnte es übelnehmen, wenn ich es ihm nicht sofort erzähle.“
Dieses Gespräch könnte auf manchen, der von Amadeus, dem Hausgespenst, noch nie etwas gehört oder gelesen hat, reichlich merkwürdig wirken. Deshalb möchte ich gleich erklären, was es mit Amadeus auf sich hat. Es gibt ihn wirklich. Es ist ein Kobold von der Art, von der viele im Haus und im Garten herumgeistern, nur daß wir sie nicht sehen und meist auch nicht einmal fühlen. Aber dieser Kobold ist in die Gestalt eines Jungen geschlüpft, der vor etwa 200 Jahren im Seerosenteich ertrunken ist, und seitdem gespenstert er im Haus, auf der großen Wiese davor, im Stall, im Garten und sogar in der Ruine des alten Schlosses herum, die auf einem Hügel hinter dem Haus steht. Meist ist er unsichtbar, aber er kann sich auch als Amadeus sichtbar machen. Durch sein Unwesen hat er die früheren Bewohner des schönen alten Hauses vertrieben. Selbst die Schmidts waren nahe daran aufzugeben, so sehr sie sich auch gewünscht hatten, auf dem Land zu leben. Denn wenn man keine Nacht schlafen kann und einem auch tagsüber die Gegenstände um die Ohren fliegen, macht einem auch die schönste Behausung keinen Spaß. Zum Glück war es Monika gelungen, Freundschaft mit Amadeus zu schließen. Seitdem macht er zwar immer noch die tollsten Späße – denn völlig unbeachtet kann und mag ein Kobold nicht –, leben aber wenigstens läßt er die Schmidts nachts gut schlafen.
Wer die Schmidts sind? Nun, da ist erst einmal Monika, die wir schon kennen. Ihre Mutter Hilde Schmidt sieht ganz ähnlich aus, aber ihr Haar ist hellblond, und ihre Linien sind rundlicher. Womit nicht gesagt sein soll, daß sie dick ist. Nur: Monika ist dünn wie ein Bindfaden. Außerdem gibt es noch eine Schwester, Liane, sehr hübsch und sehr eitel und modebewußt, sechzehn Jahre, und Bruder Peter, zwölf, etwas mürrisch und grob, weil er sich zwischen diesen drei weiblichen Wesen und dem Hausgespenst, gegen das er sich nicht wehren kann, ziemlich eingekeilt fühlt. Ein Vater Schmidt ist auch da. Er heißt Max und ist kaufmännischer Angestellter. Aber viel lieber arbeitet er mit den Händen. Er ist glücklich, wenn er etwas zu sägen oder zu mauern findet.
Ja, und dann sind da noch Kaspar, ein großer, bernhardinerartiger Hund, der eigentlich Peter gehört. Doch Peter nimmt ihn zwar gelegentlich mit auf seine Streifzüge durch Wiesen und Wald, versorgt wird er aber von Monika. Sie ist es, die ihm sein Futter gibt und ihn regelmäßig bürstet. Kaspar hat auch seine liebe Last mit dem Hausgespenst, vor dem er sich schrecklich fürchtet. Wenn Amadeus – ob nun sichtbar oder unsichtbar – in der Nähe ist, sträuben sich ihm sofort die Haare. Sehen läßt sich Amadeus übrigens nur vor Monika.
Mit zur Familie müssen wir wohl auch Bodo rechnen. Bodo ist ein Pferd, ein schwerer Hannoveraner, der in der Reitschule nicht mehr zu gebrauchen war und den die Schmidts übernommen haben. Er gehört Monika und Liane, die ihn abwechselnd pflegen und ausreiten, wobei, wie es sich denken läßt, der größere Anteil auf Monika fällt, weil Liane viel seltener zu Hause ist.
Nun aber zurück zu jenem sonnigen Vorfrühlingstag, an dem Monika die Nachricht von der Abendzeitung bekam, daß sie den ersten Preis gewonnen hatte.
„Ach, hör mir auf mit Amadeus“, sagte Frau Schmidt, „viel wichtiger ist: versäumst du nicht zuviel in der Schule, wenn du in der Karibik herumkreuzt?“
„Aber, Mutti, kannst du denn nicht lesen? Die Reise fällt doch genau in die Pfingstferien!“
„Da hast du aber Glück gehabt.“
„Glück? Ach was, Köpfchen! Weil die Reise in die Pfingstferien fällt, habe ich ja nur mitgemacht.“
Frau Schmidt zögerte. „Und wen willst du mitnehmen?“
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Ingrid natürlich!“
Dazu sagte Frau Schmidt nichts, aber gerade weil sie nichts sagte, fiel es Monika ein, daß sie gekränkt sein könnte.
„Natürlich würde ich auch gern mit dir verreisen, Mutti“, fügte sie hinzu, „aber Ingrid hat mir doch beim Rätselraten geholfen. Wir haben beide die Lösung eingeschickt und uns gegenseitig versprochen, die andere mitzunehmen, falls eine von uns…“
„Zwei so kleine Mädchen allein? Ich weiß nicht… solltest du nicht lieber mit Liane…“
„Na, erlaube mal, Mutti! Wir sind zehn Jahre… so klein doch auch nicht mehr! Und was Liane betrifft, auf die müßte ich doch dauernd aufpassen, wegen Jungen und so. Und außerdem, Mutti, das habe ich dir doch erzählt: Norbert fährt auf dem gleichen Schiff, er macht die gleiche Reise. Mit seinen Eltern. Die Steins werden sich schon um uns kümmern. Du brauchst keine Sorge zu haben.“
„Aber wir kennen sie doch nur flüchtig, und wir können nicht von ihnen verlangen…“
„Klar können wir! Was ist das schon für eine Mühe, mich und Ingrid im Auge zu behalten? Wir sind doch beide die Bravheit in Person.“
„Ich fürchte, du siehst das alles zu einfach. Erst müssen wir mit Vati darüber sprechen… und dann mit den Steins… und mit Ingrids Eltern…“
„Das sehe ich ja ein. Sprich nur mit Gott und der Welt darüber, Mutti, aber eins sage ich dir: Die Reise machen Ingrid und ich. Nachdem wir sie erst mal gewonnen haben, kann uns nichts mehr davon abhalten.“ Monika faßte ihre Mutter um die Taille. „Mach nicht so ein Gesicht! Hast du nicht vorhin noch gesagt, daß ich ein Glückspilz bin!?“
Mutter und Tochter hatten Zeit für diese ausgiebige Unterhaltung, weil Monika mittags immer als erste nach Hause kam. Liane und Peter, die ihre alten Schulen in München besuchten, hatten einen viel weiteren Weg. Herr Schmidt aß in der Kantine seiner Firma.
„Schon gut, schon gut“, sagte Frau Schmidt, der die Entwicklung der Dinge ein wenig über den Kopf wuchs, „jetzt zieh dir aber erst einmal deinen Anorak aus und wasch dir die Hände!“
„Weil du es bist!“ Monika gab ihrer Mutter einen Kuß auf die Wange und eilte, den Anorak herunterzerrend, in die Wohndiele zurück. Sie stülpte das Kleidungsstück achtlos über einen Haken und lief zum Telefon. „Ich muß sofort Ingrid anrufen!“
„Sei nicht so voreilig! Warte erst ab, bis Vati…“
„Nein, sie muß es wissen!“
Die Wohndiele war ein sehr großer Raum, von dem verschiedene Türen links und rechts seitwärts führten. Über eine Treppe kam man in den ersten Stock. Im Hintergrund gab es einen Erker, der höher lag als das übrige Zimmer. Trotz seiner Ausmaße wirkte der Raum gemütlich. Das kam wohl daher, daß der Boden aus dicken Holzbohlen bestand und auch die Wände holzgetäfelt waren.
In dieser Wohndiele spielte sich das Familienleben der Schmidts ab. Hier stand der Tisch, an dem sie abends aßen – mittags wurde nur eine Kleinigkeit in der Küche gegessen – und auch spielten. Hier stand der Fernseher und auch das Telefon.
Monika wählte eine Nummer.
Ingrids Mutter meldete sich.
„Könnte ich, bitte, Ingrid sprechen? Hier ist Monika!“
„Hat es nicht Zeit bis später? Wir wollten gerade zu Tisch gehen!“ Ingrids Mutter war in allem sehr genau; sie legte großen Wert auf gute Manieren.
Unter gewöhnlichen Umständen hätte Monika auch darauf Rücksicht genommen, sich entschuldigt und erklärt, später noch einmal anrufen zu wollen.
Aber jetzt war sie so aufgeregt, daß sie sich nicht abwimmeln ließ. „Nein, es ist sehr wichtig“, beharrte sie, „und es dauert auch nur ganz kurz… keine halbe Minute. Ich muß Ingrid unbedingt etwas mitteilen. Etwas sehr Wichtiges.“
„Hat es mit der Schule zu tun?“ fragte Ingrids Mutter beunruhigt.
„Mit Ingrids Schicksal!“ erklärte Monika und gab ihrer Stimme bewußt einen düster geheimnisvollen Ton.
„Ja, aber um Himmels willen…“
„Lassen Sie mich Ingrid sprechen!“
Das wirkte. Monika hörte, wie Ingrid gerufen wurde. Während sie wartete, glitt ihr Blick zu dem altersdunklen Ölgemälde, das dem Telefon gegenüber hing. Es stellte Amadeus dar, so wie sie ihn kannte: einen Jungen mit übergroßen, weit auseinander stehenden Augen und altmodisch frisiertem, weiß gepudertem Haar. Gekleidet war er wie ein vornehmer Junge des achtzehnten Jahrhunderts. Er trug einen hellblauen Seidenanzug, am Hals ein Spitzenjabot, und Spitzen auch an den Manschetten.
Monika lächelte das Bild an und schickte ihm versuchsweise eine Kußhand. Aber es rührte und rüttelte sich nicht, ein Zeichen dafür, daß der wirkliche Amadeus – der Kobold also, der die Rolle des verstorbenen Amadeus übernommen hatte – nicht in der Nähe war. Monika war erleichtert darüber, denn sie war nicht sicher, wie er die Nachricht von der bevorstehenden Reise aufnehmen würde.
Ingrid jedoch reagierte genauso, wie Monika es sich gedacht hatte: Erst blieb ihr die Luft weg, dann machte sie einen Luftsprung und stieß einen Freudenschrei aus, der ihre Eltern alarmiert herbeilaufen ließ.
„Reg dich nicht auf, Ingrid“, mahnte Monika, „du brauchst jetzt Nerven. Du mußt deinen Eltern beibringen, daß wir sehr gut allein reisen können. Mach ihnen klar, daß Steins die gleiche Reise machen… auch auf der Wassermann. Wir sind also in bester Obhut. Das mußt du deinen Eltern einbleuen.“
„Werd ich!“ versprach Ingrid. „Verlaß dich drauf… diese Chance laß ich mir doch nicht vermiesen.“
„Ich verlasse mich drauf.“
Monika legte den Hörer auf und wählte sofort noch einmal, diesmal Norberts Nummer.
Er kam selber an den Apparat und meldete sich mit vollem Mund.
„Hei, Norbert, hier spricht Monika…“
„Was ist? Wir sitzen gerade beim Essen.“
„Dann paß nur auf, daß du dich nicht verschluckst! Ich habe das Preisausschreiben gewonnen! Ingrid und ich kreuzen Pfingsten mit euch durch die Karibik!“
Norbert verschluckte sich tatsächlich und mußte erst einmal ausgiebig husten. „Du kriegst die Motten!“ sagte er dann.
„Wir wollen unbedingt, aber du mußt uns helfen, daß es auch wirklich klappt. Du weißt ja, wie Eltern sind. Sie werden uns natürlich nicht gern allein reisen lassen. Du mußt deinen Eltern klarmachen, daß sie unseren Eltern versprechen müssen, auf uns aufzupassen.“
„Klaro“, sagte Norbert, „wird gemacht. Soll mein Vater anrufen?“
„Nicht so hastig. Immer langsam mit die jungen Pferde. Mein Vater weiß es noch gar nicht, und Ingrid muß es ihren Eltern auch erst schonend beibringen. Sie werden sich dann schon bei euch melden.“
„Ich bereite sie vor.“
„Recht so! Und nun mampf schön weiter!“
Am liebsten hätte Monika noch Gabi, ihre alte Freundin in München, angerufen. Aber inzwischen waren Liane und Peter nach Hause gekommen, und die Mutter rief zum Essen. Monika war nicht so unklug, gerade jetzt den Familienfrieden durch ein Telefongespräch zur unpassenden Zeit zu stören.
Natürlich wurde in den nächsten Tagen in jeder freien Minute über nichts anderes gesprochen als über die gewonnene Reise. Die Schulkameraden und Kameradinnen und die Geschwister beneideten und beglückwünschten die Freundinnen von Herzen. Norbert freute sich wie ein Schneekönig, daß sie auf der Karibikkreuzfahrt dabei sein würden. Ingrids Eltern und Frau Schmidt waren dagegen bedenklich und besorgt.
Aber Herr Schmidt sah die Sache zum Glück anders. Er rief bei der Abendzeitung an und erzählte, daß seine zehnjährige Tochter gewonnen hätte.