KommUNIKATion - Sigrid Tschiedl - E-Book

KommUNIKATion E-Book

Sigrid Tschiedl

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Beschreibung

Dieses Buch bietet einen fachlichen Überblick über Kommunikationsthemen sowie eine breite Palette an praktischem "Handwerkszeug" und die Möglichkeit, Unbekanntes auszuprobieren. Es soll Sie dabei unterstützen, Neues (über sich selbst) zu erfahren und Bekanntes wieder ins Gedächtnis zu rufen bzw. aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das Buch ist aber nicht nur ein "Sach"-Buch, sondern auch ein "Mach"- Buch. Theorie und Praxis haben hier die gleiche Bedeutung. So können Sie Ihren individuellen Zugang zu den jeweiligen Themen selbst wählen. Was kommt auf Sie zu? Was finden Sie in diesem Buch? Möglichkeiten, die eigenen Kommunikationsmittel kennenzulernen Wege zu einer wertschätzenden Kommunikation miteinander Neue An- und Einsichten durch unterschiedliche Perspektiven und Betrachtungsmöglichkeiten (z.B. zur Abwechslung, mit Gefühl oder Spaß) Charme – die eigene Ausstrahlung kennenlernen Humor – zulassen und einbringen Präsentation – die Bühne erobern, sich selbst motivieren Tipps und Tricks für Auftritt und Wirkung – persönlich, praktisch, professionell Jede Menge Übungen und Anregungen zur kreativen Gestaltung Ihrer persönlichen Kommunikation

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Inhalt

KommUNIKATion

Impressum

Vorwort

Kapitel 1

Wie wirken wir?

Wirkung in der Kommunikation

Wirkung durch Persönlichkeit und Selbstbewusstsein

Wirkung ist Haltung ist Körpersprache

Welcher Körpersprachetyp sind Sie?

Wirkung ist Emotion ist Mimik

Wirkung ist Stimmung ist Stimme

Wirkung ist glaubhaft – wenn alles zusammenpasst!

Kapitel 2

Vom positiven ersten zum intensiven zweiten Eindruck

Der gelungene Start – Blickkontakt, Begrüßung, Begegnung

Auf den ersten Blick – mit den Augen zum Kontakt

Auf den ersten Ton – mit der Stimme berühren

Auf den ersten Griff – Was der Händedruck verrät

Abstände und Umstände

Keine Begegnung ohne Beziehung

Sympathie – ein positives Vorurteil

Besondere Begegnung – dauerhafte Kontakte

Fazit

Kapitel 3

Mit allen Sinnen kommunizieren – vom Senden, Empfangen und Verstehen

Der Reiz trifft auf den Sinn

Ihr persönlicher Sinnschwerpunkt

Erinnerungen haben Sinn

Sinn macht Gefühl

Der Reiz wird zur Botschaft

„Was ich meine, wenn ich sage ...“ – jede Nachricht hat vier Seiten

„Was ich verstehe, wenn du sagst ...“ – jeder Empfänger hat vier Ohren

Die Botschaft bestimmt der Empfänger!

Ein „Kommunikations-Gehörtest“

Jedes Ohr hat seine Qualitäten

Zwischen den Ohren wechseln, Nachrichten verstehen

Kapitel 4

Persönlichkeit verbindet – die Charmeoffensive

Was macht Charme aus?

Persönlichkeit/Individualität

Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit

Selbstbewusstsein/sicheres Auftreten

Stimmige Kommunikation in Mimik, Gestik und Sprache

Der Situation angepasstes Benehmen/Flexibilität

Authentizität

Charisma – bewusst wertschätzend

Das geschickte Kompliment

Komplimente annehmen

Das gewinnende Lächeln

Die Dos und Don‘ts der charmanten Kommunikation

Kapitel 5

Mit Humor – vom Sinn des Unsinns

Humor, was ist das? – Wirkung und Wesentliches

Wie und wo wirkt Humor?

Humor, wie geht das? – Paradoxes und Praktisches

Humor wann und warum (nicht)? – Einwände und Ermutigung

Was blockiert Humor? Und warum Sie das nicht weiter beeindrucken sollte!

Wo(durch) entsteht Humor? Wie Sie ihn finden und anwenden!

Situationskomik

Allgemeine Übereinstimmungen

Persönliche Eigenheiten, individuelle Eigenschaften

Lachen, aber richtig!

Humor als Marke „ICH“ – sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen

Humor – was bringt das?

Kapitel 6

Bühne frei für mich! – Sicherer Auftritt, starke Wirkung!

Sich selbst-bewusst präsentieren

Die Rolle und ich – eine/r für alle und alle sind ich!

Rollen: ja bitte – spielen: nein danke!

Rollenbilder kennenlernen und persönlich gestalten

Situationen in Eigenregie übernehmen – definieren, probieren­, improvisieren

Dem Publikum eine Chance geben!

Auf Sendung gehen – selbstbewusst präsent sein

Lampenfieber, na und?

Vor dem „Auftritt“ – gut selbstmotiviert ist halb präsentiert!

Präsentationsbeginn – von der inneren Einstellung zur äußeren Darstellung

Balance durch Vielfalt und Emotion

Ihr Typ ist gefragt! – Nutzen Sie Ihr individuelles Ausdrucksspektrum!

Kapitel 7

Zwischen-menschlich kommunizieren – ganz­heitlich und wertschätzend!

Einander einschätzen – sich aufeinander einstellen

Welcher Kommunikationstyp sind Sie? Ich seh’ in mir, was du nicht siehst! – Selbsteinschätzung und Fremdbild

Ich bin anders – du auch! Die Perspektive wechseln

Kommunikation – jetzt aber „richtig“!

Das innere Trio – Bauch, Kopf, Herz

Bauchgefühl – spüren und glauben

Kopfarbeit – denken und verstehen

Herzensangelegenheit – wünschen und wollen

Alle gemeinsam besser als einsam!

Kapitel 8

„Kommunikationsfundgrube“ – Fragen und Antworten, Be- und Merkenswertes

Noch Fragen? Ja bitte!

Wortschöpfungen wirken

Positiv denken, positiv sprechen

Wie der „Schnabel gewachsen ist“

Nur „ich“ bin persönlich!

Die Feedbackregeln im Überblick

Der letzte Eindruck bleibt – das merke ich mir!

Das „gelungene“ Finale

Zum Schluss noch ein wenig Merk-Würdiges

Bücher, die weiterführen oder -helfen

Danksagung

Mag.a Sigrid Tschiedl

Dr. med. Roman F. Szeliga

 

 

Persönlichkeit wirkt einzigartig

Impressum

© Verlagshaus der Ärzte GmbH, Nibelungengasse 13, A-1010 Wien

www.aerzteverlagshaus.at

2. Auflage 2023 (1. Auflage 2011)

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.

ISBN 978-3-99052-289-9

Umschlag und Grafik Schrift-Bild-Marke „KommUNIKATion“: Andrea Malek, malanda-buchdesign, 8321 St. Margarethen/Raab

Satz: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram

Projektbetreuung: Hagen Schaub

Autoren und Verlag haben alle Buchinhalte sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags wird daher nicht übernommen.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Vor Ihnen liegt ein sehr persönliches Buch. Es ist ein Buch über Kommunikation und Wirkung – Ihre individuelle Art von Kommunikation und Ihre einzigartige Wirkung. Sie können es auf Ihre ganz persönliche Weise lesen und nutzen.

Es soll Ihnen ebenso einen fachlichen Überblick über Kommunikationsthemen bieten wie eine breite Palette an praktischem „Handwerkszeug“ und die Möglichkeit, Unbekanntes auszuprobieren. Es soll Sie dabei unterstützen, Neues (über sich selbst) zu erfahren und Bekanntes wieder ins Gedächtnis zu rufen (oder aus einer anderen Perspektive zu betrachten).

Dieses Buch ist nicht nur ein „Sach“-Buch, sondern auch ein „Mach“-Buch.

Theorie und Praxis haben hier die gleiche Bedeutung. So können Sie Ihren individuellen Zugang zu den kommenden Themen selbst wählen.

Was kommt auf Sie zu? Was finden Sie in diesem Buch?

Möglichkeiten, die eigenen Kommunikationsmittel kennenzulernen, um

dadurch sich selbst im Umgang mit anderen besser verstehen

dadurch neue Wege in der Kommunikation für sich zu erkennen und zu nutzen

dadurch besser ankommen

Wege zu einer wertschätzenden Kommunikation miteinander

Neue An- und Einsichten durch unterschiedliche Perspektiven und Betrachtungsmöglichkeiten (z.B. zur Abwechslung, mit Gefühl oder Spaß)

Charme – die eigene Ausstrahlung kennenlernen

Humor – zulassen und einbringen

Präsentation – die Bühne erobern, sich selbst motivieren

Tipps und Tricks für Auftritt und Wirkung – persönlich, praktisch, professionell

Jede Menge Übungen und Anregungen zur kreativen Gestaltung Ihrer persönlichen Kommunikation

So persönlich, wie Sie, liebe Leserin/lieber Leser, dieses Buch für sich lesen werden, so persönlich ist es auch geschrieben. Alle Themen, die ich Ihnen in diesem Buch präsentieren darf, sind durch einen jahrelangen Prozess der Selbsterfahrung zu meinen persönlichen Themen geworden, die ich auch täglich zu leben versuche und in meinen Seminaren mit voller Überzeugung vertrete.

Die Arbeit im Theater, der Oper, auf und hinter der Bühne hat mich dabei viel gelehrt und Stoff für jede Menge Anekdoten und persönliche Praxisbeispiele geliefert.

Theorie und Übungen in diesem Buch sollen Sie dazu anregen, der eigenen Persönlichkeit Möglichkeiten und Raum zu schaffen, sich positiv und authentisch „in Szene zu setzen“.

Es fällt mir schwer, ohne optische und akustische Mittel Phänomene von Kommunikation und Wirkung zu beschreiben. Ich versuche es trotzdem; nicht ohne den ehrgeizigen Anspruch, hinter jedem Wort, das Sie in diesem Buch lesen, persönlich zu stehen und zu versuchen, es aktiv selbst umzusetzen. Ich möchte das „Rad nicht neu erfinden“, sondern Ihnen auf meine Art einen Zugang zu einer gelungenen, wertschätzenden, persönlichen Kommunikation vermitteln.

Ich hoffe, Sie finden auf den kommenden Seiten für sich jede Menge Zugänge, Impulse und praktische Ansätze. Ich freue mich, dass Sie sich auf die Suche nach Ihrer einzigartigen Wirkung machen, und wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und Spaß!

 

Alles Liebe

Sigrid Tschiedl

Homepage: www.sigridtschiedl.at

Kontakt: [email protected]

Sie sind Trainer/in oder Coach für Kommunikation, Körpersprache oder Werte und wollen Übungen zu den Themen dieses Buches bei Ihren Seminaren und Trainings verwenden?

Werfen Sie einen Blick in meinen Backstagebereich und finden Sie dort viele Übungen aus diesem und anderen meiner Bücher zum Download und zur weiteren Nutzung für Sie und Ihre Kurs- und Seminarteilnehmer/innen.

www.sigridtschiedl.at/backstage

Sprechstundeoder das Vorwort des Arztes

Als mich Sigrid (Tschiedl) bat, an diesem Buch mitzuwirken, in dem es um Emotionen, um Humor, vor allem aber um den Mensch als Unikat geht, habe ich sofort zugesagt.

Die Gründe dafür möchte ich Ihnen kurz darlegen.

Ich kenne Sigrid von einer Zeitungsannonce … Nein, um es gleich richtigzustellen – es war keine Kontaktanzeige, sondern ein lesenswerter, begeisternder Artikel über ihre Lebensphilosophie, ihre Trainingstätigkeit, und hier vor allem über ihr Hauptthema, die „Charmeoffensive“.

Von diesem Charme und den Inhalten überwältigt, nahm ich sofort Kontakt auf, da ich aufgrund unserer ähnlichen emotionalen Kommunikationsansätze großes Potential in einer Zusammenarbeit sah. Mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht (und wie wichtig dieser erster Eindruck ist, lesen Sie dann noch im Buch…).

Ich schätze Sigrid als kompetenten, authentischen und irrsinnig sympathischen Menschen, der es schafft, mit Charme, Herz, Hirn und Humor nicht nur die für das Thema EMOTION offenen Menschen zu begeistern, sondern auch den starren Emotionsverweigerern das Tor zu mehr Leichtigkeit im Leben zu öffnen.

Die Arbeit mit ihr macht auch mir selbst viel Spaß und ich freue mich schon jetzt sehr auf unsere nächsten gemeinsamen Trainings- und Workshops.

Fazit: Wenn so ein einzigartiger Mensch ein einzigartiges Buch schreibt, dann muss man doch dabei sein!

Mein persönliches Hauptthema, mit dem ich seit mehreren Jahren als Vortragender und Trainer im deutschsprachigen Raum unterwegs bin, ist „Humor im Business“.

„Lachen ist wie Aspirin, es wirkt nur doppelt so schnell.“

Dieses Zitat von Groucho Marx sollten sich viele Führungskräfte ins Auftragsbuch schreiben und nicht nur gerade jetzt, wenn ihnen die momentane Wirtschaftslage Kopfschmerzen bereitet …

Humor ist ein Erfolgsfaktor. Humor ist die beste Ergänzung zur Kompetenz. Humor motiviert, begeistert, verkauft. Ihre Ideen, Ihre Werte, Ihre Produkte.

Humor und positive Emotionen sind viel ansteckender als jeder Keim, egal, ob er vom Vogel, Rind oder Schwein stammt oder auf Sprossen sitzt – und ich muss es ja wissen, schließlich bin ich ja Arzt ...

Als einer der Mitbegründer der Cliniclowns im Jahr 1991 kenne ich auch die therapeutische Seite des begeisternden, ehrlichen und authentischen Humors. Was hier mit schwerkranken Menschen – egal ob jung oder alt – auf der emotionalen Seite möglich wird, ist beeindruckend. Doch warum müssen wir alle erst krank werden, um Humor als Lebenselixier, als legales Doping für die Seele zu akzeptieren?

„Kennen Sie jemanden, der beim Lachen einen Herzinfarkt bekommen hat? Nein?“, meint auch der Professor für Psychiatrie an der Standford University William Fry selbstsicher: „Es wäre auch das erste Mal gewesen.“ So viel Beweis muss reichen – ein Beweis für die Heilkraft des Lachens und der guten Stimmung.

In diesem Buch finden Sie daher ein emotionales Rezeptbuch voller kreativer Ideen, wie Sie die tägliche Kommunikation angenehmer, gewinnbringender und erfolgreicher machen können.

Ich wünschen Ihnen mit diesem Buch von Sigrid Tschiedl viel persönliche Inspiration, viele Impulse und viel Vergnügen (und dieses werden Sie mit Sicherheit haben).

Vergessen Sie bei all dem nicht die wichtigste Turnübung, die es gibt: Sich auch selbst wieder einmal auf den Arm zu nehmen.

Dr. Roman F. Szeliga

 

Mehr von und zu Dr. Szeliga finden Sie ...

... in seinen Büchern:

Herz mit Hirn hat Hand und Fuß. Wie Humor und gute Gefühle Ihr Leben verändern

Frustschutzmittel – Wie Sie es schaffen, alles halb so schlimm oder doppelt so gut zu finden

Erst der Spaß, dann das Vergnügen. Mit einem Lachen zum Erfolg

... und im Web unter:

www.roman-szeliga.com

www.happyundness.at

KAPITEL 1

Wie wirken wir?

Kommunikation ist ein weites Themenfeld, es betrifft uns alle – und zwar ganz persönlich!

Denn wir haben täglich Anteil an kommunikativen Prozessen. Wir kommunizieren schriftlich oder mündlich miteinander, durch Bilder oder Körpersprache. Kommunikation wirkt auf verschiedenen Ebenen: Worte können aufbauen oder verletzen, Gesten können einschüchtern oder einladen, ein Blick kann verbinden oder vernichten.

Doch jeder Mensch ist anders, auch was die Art und Weise betrifft, wie er Informationen und Emotionen vermittelt und selbst aufnimmt. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wie Sie auf andere wirken?

Ich verwende das Wort „wirken“ sehr bewusst, denn es hat jene Doppelbedeutung, die für mich Kommunikation ausmacht.

Einerseits ist „wirken“ ein aktives Wort, das eine aktive Tätigkeit bezeichnet – etwas bewirken, eine Wirkung erzielen, handeln.

Andererseits beschreibt es den Eindruck, den wir auf andere machen – auf jemanden wirken, einen Eindruck erwecken, (er)scheinen.

Das Wort „wirken“ drückt also sowohl Aktivität als auch Passivität aus. Beide Komponenten sind Elemente der Kommunikation. Beide gehören zu unserer ureigenen, persönlichen „Wirkung“.

Um zu erkennen, wie diese zustande kommt, ist es nützlich, zuerst einige allgemeine Prozesse und Begriffe der Kommunikation kennen und verstehen zu lernen. Übungen sollen Ihnen dabei helfen, die Theorie gleich in die Praxis umzusetzen. So wird der Inhalt der folgenden Kapitel nicht nur begreif-, sondern auch sofort spürbar – er wirkt also doppelt.

Wirkung in der Kommunikation

Wir tun es jeden Tag, mehr oder weniger bewusst, absichtlich oder unfreiwillig und in jedem Fall „immer“: kommunizieren.

Das Wort Kommunikation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet teilen, mitteilen, gemeinsam machen.

Kommunikation entsteht in Zusammenhang mit sozialer Interaktion.

Das bedeutet: Wo mindestens zwei Menschen einander wahrnehmen, entsteht Kommunikation und damit eine wechselseitige Wirkung.

Viele Wissenschaftler/innen und Forscher/innen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mit Kommunikation beschäftigt. Zu den populärsten unter ihnen zählt Paul Watzlawick („Anleitung zum Unglücklichsein“ siehe Bücher, die weiterführen oder -helfen).

Er hielt 1969 die wichtigsten Grundregeln (Axiome) für Kommunikation fest:

1. Man kann nicht nicht kommunizieren.

Anders gesagt: Man kommuniziert immer. Das bedeutet, wir senden Signale aus, die von anderen aufgenommen werden und für diese eine bestimmte Bedeutung haben.

Mit jemandem nicht zu reden, heißt also noch nicht, dass beim anderen nichts ankommt, denn wir verhalten uns, und das „Verhalten“ hat kein Gegenteil. Man kann es nicht unterlassen.

ÜBUNG:

Versuchen Sie einmal bei einer/m Freund/in oder einer/m Bekannten in der ersten Minute eines Treffens ohne einen bestimmten Grund nicht zu sprechen und beobachten Sie seine/ihre Reaktion. Sie werden überrascht sein, was sofort alles in Ihr Verhalten hineininterpretiert wird.

2. Kommunikation ist immer auch „nicht sprachlich“ (nonverbal).

Selbst wenn wir kein Wort sprechen, kommt eine Botschaft beim/bei der anderen an.

Körpersprache, Mimik und Gestik verraten uns. Denn nonverbale Kommunikation ist entwicklungsgeschichtlich älter als Sprache und wirkt direkter bzw. unverfälschter.

 

ÜBUNG/SELBSTREFLEXION:

„Ich hab doch gar nichts gesagt!“ Haben Sie jemals versucht, sich so in einem Streit zu verteidigen? Und sind Sie sicher, dass Sie nicht trotzdem ein Signal gesendet haben, das Ihrem Gegenüber gezeigt hat, dass Sie nicht auf seiner Seite stehen? Wie kommuniziert Ihr Körper Verwirrung, Langeweile oder Interesse?

3. In Situationen erleben wir unser Verhalten meistens als Reaktion auf das Verhalten des anderen.

Hierzu ein Beispiel: Eine Mann sagt über eine Frau nach einem ersten Date: „Sie hat ohne Punkt und Komma geredet, ich bin gar nicht zu Wort gekommen.“ Die Frau hingegen sieht die Situation so: „Er hat überhaupt nichts gesagt, das war so unangenehm. Ich musste die ganze Zeit reden.“

Wer ist hier das „Opfer“, wer der „Täter“? Und wer hat angefangen?

Wie schnell macht man das Benehmen anderer oder die Umstände für das eigene Verhalten verantwortlich und meint, gar nicht anders reagieren oder handeln zu können? Tatsächlich ist jeder von uns immer gleichzeitig Täter und Opfer. Zu erkennen, dass man die Anteile an beiden Rollen verändern und die eigene Reaktion beeinflussen kann, ist der erste Schritt zur selbstgestalteten Kommunikation.

ÜBUNG/SELBSTREFLEXION:

In welchen Situationen haben Sie das Gefühl, überhaupt keinen Einfluss auf Ihre Reaktion zu haben? Glauben Sie auch automatisch, sich beeilen zu müssen, wenn hinter Ihnen jemand an der Supermarktkasse wartet? Werden Sie ungeduldig, wenn das Auto vor Ihnen nicht sofort losfährt, wenn die Ampel auf Grün schaltet?

Versuchen Sie einmal, wenn Sie ein typisches Verhalten an sich bemerken, anders zu reagieren, als Sie es instinktiv tun würden (z.B. statt gereizt zu reagieren zu lachen, statt hektisch zu werden zweimal durchzuatmen) und beobachten Sie den Unterschied (innerlich und äußerlich).

(Teufels-)Kreislauf der Axiome

Ein typisches Beispiel: Die Ehefrau beschwert sich, weil ihr Mann sich immer mehr zurückzieht. Er hingegen rechtfertigt sich damit, dass er nur auf die ständigen Nörgeleien seiner Frau reagiert (nach Paul Watzlawick).

Wirkung durch Persönlichkeit und Selbstbewusstsein

Nicht nur charakterlich ist jeder Mensch einzigartig. Er ist es auch im Ausdruck! Dieser wird schon in der Kindheit geprägt.

Kinder imitieren Gesichtsausdrücke, Stimmfarbe und Bewegungen ihrer Eltern. Durch Nachahmung lernen wir miteinander zu kommunizieren und erleben so Ursache und Wirkung unseres Verhaltens. Gepaart mit der Persönlichkeit ergibt sich so im Laufe der Zeit unser individueller Ausdruck – sozusagen der eigene Stil.

Wir werden an unserer Stimme erkannt und unsere Bewegungen werden „typisch“. Jeder Mensch kommuniziert auf seine persönliche Art. Jede Persönlichkeit wirkt auf ihre Weise. Unsere Erfahrungen, innere Einstellung und unser Charakter sind dabei besonders ausschlaggebend.

Kennen Sie Ihre persönliche Wirkung? Sind Sie sich bewusst, was passiert, wenn Sie einen Raum voller Menschen betreten oder zu einer Gruppe dazustoßen? Fallen Sie auf oder bemerkt man Sie gar nicht? Wie werden Sie von anderen wahrgenommen? Wird es in Ihrer Gegenwart lauter oder ruhiger, hektischer oder konzentrierter? Welche Ausstrahlung, welche Bewirkkraft haben Sie?

Auf der Suche nach einer Verbesserung der eigenen Wirkung müssen wir zuerst in uns selbst gehen und unseren persönlichen Kommunikationsstil reflektieren.

Sich selbst den Spiegel vorzuhalten und Neues auszuprobieren, kann uns von unbewussten Gewohnheiten weg- und hin zu klarer, selbstbestimmter Kommunikation führen.

ÜBUNG/SELBSTREFLEXION:

Imitatoren/innen versuchen, den individuellen Ausdruck Prominenter genau zu kopieren. Was würde man an Ihnen kopieren müssen, um Sie für andere sofort erkennbar zu machen? Eine bestimmte Handbewegung, eine typische Redewendung, Ihr Gang?

Welche Reaktionen auf Ihr Verhalten beobachten Sie für gewöhnlich in Gesellschaft? Hört man Ihnen zu? Stehen Sie sofort im Mittelpunkt oder lässt man Sie nie zu Wort kommen?

 

Der Weg zum Selbstbewusstsein führt über die Selbstreflexion und Selbsterfahrung schlussendlich zum Selbstvertrauen!

Sigrid Tschiedl

 

Welche Dinge tun wir bewusst und welche sind uns vielleicht noch gar nicht aufgefallen?

Wie wenig wir oft über die eigene Wirkung wissen, obwohl wir uns selbst gut zu kennen glauben, kann vielleicht dieses kleine Praxisbeispiel veranschaulichen:

In einem meiner Seminare hatte ich einmal eine Teilnehmerin, die besonders ehrgeizig war. Sie wirkte durchaus selbstsicher, war das Präsentieren von Themen und das freie Reden vor mehreren Menschen gewöhnt und wollte nur hier und da ein paar Kleinigkeiten verbessern. Schon bei ihrer ersten Probepräsentation fielen sie allen Zuhörern auf, die drei kleinen Worte „Ich sag einmal ...“. Diese Worte verwendete die Kursteilnehmerin beinahe vor jedem Satz, als Pausenfüller, als Überleitung zu neuen Themengebieten, zur Abschwächung oder Verstärkung von Argumenten, schlicht ununterbrochen. „Ich sag einmal, dieses Thema geht uns alle etwas an ... und ich sag einmal, das ist mir besonders wichtig ... ich sag einmal, da wird mir jeder zustimmen, wenn ich ... ich sag einmal, endlich zum Schluss komme.“ In dieser Art lief der Vortrag in etwa ab, und was am Ende beim Publikum hängen blieb, war natürlich hauptsächlich „ich sag einmal ...“ Die kleine Redewendung wirkte ausweichend und schwächte die Überzeugungskraft der Darstellung.

Diese Rückmeldung gaben die Zuhörer/innen nun auf respektvolle Weise ihrer Seminarkollegin. Das absolut Erstaunliche daran war, dass sich diese ihrer Gewohnheitsredewendung in keiner Weise bewusst war. Sie hatte die drei genannten Worte noch nie von sich selbst gehört. Die Seminargruppe bot ihr an, mitzuzählen bzw. sie darauf hinzuweisen, wenn sich „ich sag einmal ...“ wieder in den Sprachgebrauch der Kollegin einschleichen würde. Bereits im ersten Satz, der in der nächsten Diskussion fiel, tauchten die drei Worte auf. Die Reaktion der Betroffenen war unglaublich. Sie hörte erstmals selbst die Redewendung, sie wurde ihr bewusst. In ihrem Gesicht war zuerst Überraschung, dann Verwirrung zu sehen. Sie schlug die Hand vor den Mund, als hätte Sie unabsichtlich etwas total Falsches gesagt. Das Unbewusste war plötzlich sichtbar geworden.

In den folgenden Stunden musste niemand mehr die besagte Teilnehmerin auf ihre Gewohnheit aufmerksam machen. Sie war entschlossen, den drei kleinen Worten den Kampf anzusagen und sie allenfalls nur mehr absichtlich zu verwenden. Es gelang ihr hervorragend.

Ich durfte noch mehrere verschiedene Seminare mit ihr absolvieren, habe aber „ich sag einmal“ nie wieder aus ihrem Mund gehört!

Oft bewirkt schon das Bewusstmachen von Vorgängen eine Veränderung des Verhaltens.

Ich möchte Sie einladen, sich in den kommenden Kapiteln auf jede Menge Übungen zur Selbstreflexion einzulassen und so sich selbst und ihre Wirkung besser kennenzulernen.

Wirkung ist Haltung ist Körpersprache

Kommunikation verstehen zu lernen bedeutet, die Wechselwirkung zwischen Körper und Geist zu erkennen und anzunehmen. Was wir denken und fühlen beeinflusst, wie wir uns ausdrücken – in Stimme, Mimik und Gestik.

Körpersprache lässt sich nur schwer manipulieren und wirkt oft mehr als das gesprochene Wort.

Was wir denken, wird in der Kommunikation von unserem Körper ausgedrückt – und zwar auf unverwechselbare Weise.

Welche „Haltung“ man zu einer Sache oder Person einnimmt, bestimmt letztlich auch, wie man sich verhält. Zahlreiche Körperspracheexperten/innen haben analysiert, wie Körperhaltung die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern/innen ausdrücken kann. Einiges davon ist allgemein bekannt. Desinteresse oder Ablehnung werden zum Beispiel anhand von fehlendem Blickkontakt, abgewandter Körperhaltung und verschränkten Armen erkannt.

Leider sind solche Analysen sehr fehleranfällig, da sie immer in Zusammenhang mit einer bestimmten Situation bewertet werden müssen. Beispielsweise kann jemand, der an einem kühlen Abend mit einem Freund im Garten sitzt, durchaus die Arme verschränken, um sich zu wärmen, und den Blick von seinem Gegenüber abwenden, um sich darauf zu konzentrieren, ihm besser zuzuhören. In diesem Fall würde das Verhalten vermutlich nicht als abwertend empfunden.

Entscheidend für den Eindruck, den wir auf andere machen, ist eben nicht nur unsere Körperhaltung, sondern auch unsere innere Haltung zur Situation.

Vielen ist klar, dass die Einstellung den Ausdruck mit beeinflusst.

Weniger bewusst ist uns meistens, dass uns unser Körper helfen kann, unsere innere Haltung zu verändern – und zwar mit ein bisschen Übung sehr positiv und je nach Bedarf.

ÜBUNG/SELBSTREFLEXION:

Setzen Sie sich bequem auf die Couch. Lassen Sie alle Ihre Muskeln locker und entspannen Sie sich. Merken Sie, wie schnell Energie und Tatendrang nachlassen?

Nun stehen Sie auf, lassen Sie die Schultern kreisen, laufen Sie einige Sekunden lang schnell am Stand, richten Sie sich auf und atmen Sie hörbar tief ein und aus. Sehen Sie, jetzt kann es losgehen – egal was.

Welcher Körpersprachetyp sind Sie?