Kompakt-Ratgeber Gold und Silber zur Vermögenssicherung - Michael Brückner - E-Book

Kompakt-Ratgeber Gold und Silber zur Vermögenssicherung E-Book

Brückner Michael

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Beschreibung

Praxistipps vom Finanzprofi Staatliche Schuldenberge, aus den Fugen geratene öffentliche Haushalte, Inflation und geopolitische Krisen: Viele Sparer und Anleger entscheiden sich in diesen Zeiten für den Stabilitätsanker Gold. Trotz gelegentlicher Preisschwankungen hat sich das gelbe Edelmetall in vielen Jahrhunderten und unterschiedlichen Marktphasen als wertbeständig und inflationsgeschützt erwiesen. Wie soll man in Gold investieren? Münzen kaufen – wenn ja, welche? In Barren investieren – wenn ja, in welcher Größe? Wo sollte man kaufen – und wo besser nicht? Und was ist von Silber als "Beimischung" zu halten? In diesem kompakten Ratgeber erhalten Sie nachvollziehbare Tipps für Ihr ganz persönliches Gold-Investment. Für Einsteiger und Fortgeschrittene.

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Inhalt

Vorwort von Thomas Bachheimer

Einleitung

1. Edelmetalle als Sachwerte

2. Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?

3. Alles Gold, was glänzt: Münzen und Barren

4. Gold sicher kaufen und verkaufen

5. Die sichere Aufbewahrung

6. In „Papiergold“ investieren

7. Goldgedeckte Stablecoins – wirklich ein Dreamteam?

8. Exkurs: Silber, Palladium und Platin – Edelmetalle für die Portfolio-Beimischung

9. Das Gold- und Silber-Minilexikon

Nachwort

Impressum

Vorwort von Thomas Bachheimer

Werte Leserinnen und Leser,

als Chefökonom der Goldvorsorge, Präsident des Goldstandard Institutes und jemand, der in der Welt der Edelmetalle gut bekannt und vernetzt ist, freue ich mich über die Veröffentlichung dieses umfassenden Ratgebers zum Einkauf von Edelmetallen. Die Entscheidung, in Edelmetalle zu investieren, ist ein bedeutender Schritt in Richtung finanzieller Weisheit und Stabilität. Dieses Buch wurde entwickelt, um Ihnen einen klaren und tiefen Einblick in diese faszinierende Welt zu geben.

Edelmetalle, insbesondere Gold, haben seit rund 5.000 Jahren eine zentrale Rolle in der Wirtschaftsgeschichte gespielt. In unserer heutigen Zeit, in der die Märkte von Volatilität und Unsicherheit geprägt sind, bieten sie eine einzigartige Mischung aus Beständigkeit und Potenzial. Dieser Ratgeber ist Ihre Landkarte auf diesem oft unerforschten Terrain. Autor Michael Brückner beleuchtet die zahlreichen Aspekte von Edelmetallinvestitionen, von den Grundlagen des Goldmarktes bis zu fortgeschrittenen Anlagestrategien.

Neben den klassischen Gründen für den Kauf von Gold – als Schutz gegen Inflation, als Diversifikation Ihrer Veranlagungsstrategie, aber auch als USt-freies und bankenunabhängiges Investment-Vehikel – gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass sich die Weltwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten wieder stärker an einem Goldstandard orientieren könnte. Diese Perspektive fügt eine weitere Dimension zur Bedeutung von Gold in der modernen Kapitalanlage hinzu und unterstreicht die Notwendigkeit, sich mit diesem zeitlosen Vermögenswert vertraut zu machen.

In diesem Ratgeber wird die Bedeutung von Edelmetallen als Sachwerte erkundet und untersucht, wie sie als sichere Häfen in turbulenten Zeiten dienen. Des Weiteren erstellt Michael Brückner eine detaillierte Analyse der Faktoren, die den Goldpreis beeinflussen – ein Wissen, das für jeden Investor unerlässlich ist – und er gibt praktische Ratschläge zum Kauf und Verkauf von Gold. Aber auch auf die Zeit nach der Akquisition wird Augenmerk gelegt, indem sich der Autor ausführlich der sicheren Aufbewahrung Ihrer wertvollen Anlagen widmet.

Mit einem Blick auf alternative Anlageformen und neue Trends wie „Papiergold“ und goldgedeckte Stablecoins öffnet das Buch das Tor zu modernen Investmentansätzen, die die traditionellen Grenzen sprengen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese neuen Trends in der Investment- und Geldwelt noch sehr jung sind und sich in den kommenden Jahrzehnten noch beweisen müssen. Im Gegensatz dazu haben Gold und Silber bereits ihre Beständigkeit und Nützlichkeit über Jahrtausende hinweg unter Beweis gestellt. Sie bleiben die einzigen Geldformen, deren Werterhalt und universelle Anerkennung über lange Zeiträume hinweg unumstritten sind. Dieser bewährte Erfolgsbilanz macht sie zu einer unverzichtbaren Komponente für jeden, der eine langfristige und sichere Wertanlage sucht.

Ein besonderer Abschnitt ist den oft übersehenen Edelmetallen wie Silber, Palladium und Platin gewidmet, zumal diese in jeder diversifizierten Veranlagungsstrategie eine wichtige Rolle spielen sollten. Abgerundet wird dieser einmalige Ratgeber mit einem Gold- und Silber-Minilexikon, welches Ihnen ein praktisches Werkzeug an die Hand gibt, um schnell wichtige Begriffe und Konzepte nachzuschlagen.

Ein Ziel des Autors dieses Buches ist es, Ihnen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch das Vertrauen in sich selbst zu stärken, um fundierte Entscheidungen in der Welt der Edelmetalle treffen zu können. Mögen Ihre Investitionen weise sein, die Anlage in Edelmetallen Ihnen Sicherheit geben und Ihre finanzielle Zukunft strahlend werden.

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg auf Ihrer Reise durch die Welt der Edelmetalle.

Ihr

Thomas Bachheimer

Chefökonom der Goldvorsorge

Einleitung

Vor etwas mehr als 100 Jahren erlebten die Deutschen, wohin es führt, wenn Notenbanken und Regierungen gigantische Defizite über die Notenbanken finanzieren: Das Land und seine Währung stürzten in eine Hyperinflation. Die Menschen wurden Milliardäre, ohne sich für ihre Scheine mit den vielen Nullen etwas kaufen zu können. Denn selbst Güter des täglichen Bedarfs waren nicht mehr verfügbar. Geldeinnahmen wurden sofort ausgegeben, weil die Mark in rasantem Tempo an Wert verlor. Wer auf Geld gesetzt hatte, verlor alles.

Auslöser für diese Hyperinflation war die Entscheidung der Reichsbank, schon drei Tage nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Golddeckung der Mark auszusetzen, um den Krieg über die Notenpresse finanzieren zu können. Schätzungen zufolge kostete der Krieg insgesamt 154 Milliarden Reichsmark, das waren mehr als das Dreifache der Wirtschaftsleistung des Jahres 1913. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Deutschland riesige Reparationszahlungen auferlegt, und als Deutschland mit diesen Zahlungen in Rückstand geriet, marschierten französische und belgische Truppen ins Ruhrgebiet ein.

Was die Hyperinflation für die Menschen bedeutete, brachte der Schriftsteller Hans Fallada (1893-1947) in seinem Roman Wolf unter Wölfen literarisch auf den Punkt: „Irgendwo in dieser Stadt stand eine Maschine und erbrach Tag und Nacht Papier über die Stadt. ‚Geld‘ nannten sie es. Sie druckten Zahlen darauf, wunderbare, glatte Zahlen mit vielen Nullen, die immer runder wurden. Und wenn du gearbeitet hast, wenn du dir etwas erspart hast auf deine alten Tage – es ist alles wertlos geworden. Papier und Dreck.“

Eine Hyperinflation ist in Staaten wie Deutschland und Österreich heutzutage zwar sehr unwahrscheinlich (laut Definition beginnt einen Hyperinflation ab einer Preissteigerungsrate von 50 Prozent pro Monat). Doch auch wenn die Inflationsrate im Euro-Raum ab dem Jahr 2023 wieder gesunken ist, so dürfte sie längerfristig über dem historischen Schnitt von 2 Prozent liegen. Grund hierfür ist der steigende Geldbedarf der Regierungen (sprich: deren langjährige Schuldenwirtschaft), der zumindest zum großen Teil über die Notenpresse (beziehungsweise bald über die Erzeugung von digitalem Zentralbankgeld) finanziert werden dürfte. Die Kosten einer verfehlten Klimapolitik, explodierende Sozialausgaben für die Renten, Zahlungen für Millionen von Migranten und steigende Rüstungsausgaben werden nur mit Geld von den Notenbanken zu finanzieren sein. Und die Zinsen werden diese Kaufkraftverluste nicht kompensieren, denn die dürften auf lange Sicht deutlich unter der Inflationsrate liegen.

Was will uns das sagen? Es sagt uns, dass es schon immer wichtig war und in Zukunft noch wichtiger sein wird, auf Sachwerte zu setzen. Im vorliegenden Buch geht es um den klassischen Sachwert Gold. Im Anhang werde ich Ihnen auch die Vor- und Nachteile von Silber-, Platin- und Palladium-Engagements erläutern und Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sicher und unkompliziert in diese „weiße Edelmetalle“ investieren können.

Natürlich ist Gold zunächst einmal eine Form der Geldanlage. Ein unverzinster, aber weitgehend inflationsgeschützter Sachwert, ein Wertaufbewahrungsmittel. Doch für viele hat das gelbe Edelmetall auch einen emotionalen Mehrwert. Vor allem die goldenen Anlagemünzen werden geschätzt. In einem Land wie Japan zum Beispiel, in dem Musik eine sehr wichtige Rolle spielt – Japaner gelten regelrecht als musikverliebt –, sind vor allem die österreichischen Philharmonikermünzen (bisweilen auch als „Phili“ bezeichnet) sehr begehrt. Und Goldschmuck – egal ob Gelb-, Rosé- oder Weißgold – wird rund um die Welt nicht nur von Damen geschätzt. Hinzu kommen goldene Sammlermünzen mit historischen Hintergründen, die Geschichte erzählen. Der frühere Mainzer Politiker und renommierte Numismatiker Professor Eckhard Pick nannte sein Buch nicht von ungefähr Die Sprache der Münzen.

Cineasten und James Bond-Fans mögen sich vielleicht daran erinnern, dass die Faszination von Gold auch Schurken mitunter auf Abwege brachte. „Mein ganzes Leben lang habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere“, schwärmt etwa Goldfinger in dem gleichnamigen 007-Streifen. Glücklich wurde er damit am Ende nicht, wie alle 007-Fans wissen.

Das gilt im Übrigen auch für den legendären Midas, nach der griechischen Sage der Sohn von Gordios und Kybele, der – mythischen Anekdoten zufolge – ebenso gierig wie dumm gewesen sein soll. Um zumindest letztgenanntes Handicap auszugleichen, nahm er den weisen Silenos gefangen. Doch von dessen Klugheit konnte Midas nicht profitieren, im Gegenteil. Als Dionysos, ein Schüler von Silenos, vom König die Freilassung des Gefangenen verlangte, musste er Midas einen Wunsch erfüllen: Fortan sollte alles, was er berührte, zu Gold werden. Der Wunsch wurde ihm gewährt – und schon bald sollte der gierige Midas feststellen, dass man Gold eben nicht essen und trinken kann. Wenn Brot und edler Wein sich im Moment der Berührung in Gold verwandeln, droht man zu verhungern und zu verdursten. Man wird zum reichsten Mann auf dem Friedhof. Sehr fraglich, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist.

Derlei Anekdoten machen die Ambivalenz des gelben Edelmetalls deutlich. Zum einen spricht vieles dafür, einen Teil seines Vermögens in das langfristig wertstabile Gold zu investieren, was zudem steuerliche Vorteile hat, wie ich Ihnen gleich noch erläutern werde. Zum anderen kann ein zu hoher Goldanteil im Depot ein erhöhtes Risiko darstellen. Denn mitunter ist die Schwankungsintensität des Edelmetalls (Volatilität) noch ausgeprägter als bei Aktien. Mittel- bis langfristig jedoch hat sich Gold als sehr wertbeständig erwiesen. Es überstand Kriege, Wirtschaftskrisen und Währungsreformen. Daher gilt das Edelmetall bis heute als „sicherer Hafen“, in den Anleger gern flüchten, wenn sich irgendwo etwas zusammenbraut. Dass Gold langfristig – trotz Zinsverzichts – ein lohnendes Investment ist, beweist der Goldexperte Tim Schieferstein in seinem Buch Gold & Silber für Einsteiger. Darin vergleicht er den US-amerikanischen Aktien-Index Dow Jones mit dem Goldpreis. Wer 1971 10.000 Dollar in die im Dow Jones-Index enthaltenen Aktien in vestierte, durfte sich bis Ende 2020 über satte 340.000 US-Dollar freuen (ohne Dividenden). Wer denselben Betrag in Gold investierte, hatte am Ende rund 430.000 Dollar auf dem Konto.

1. Edelmetalle als Sachwerte

Edelmetalle wie Gold und Silber gehören zu den so genannten Sachwerten, ebenso wie Immobilien und Aktien. Bargeld, aber auch alle klassischen Sparformen, Anleihen und Kryptowährungen wie Bitcoin & Co., stellen hingegen Geldwerte dar. Das heißt, Sie sparen Geld an, bekommen im günstigen Fall dafür Zinsen und vertrauen darauf, dass Sie mit diesem Geld auch in vielen Jahren noch Güter oder Dienstleistungen erwerben können, ohne dass Ihnen Notenbanken oder Regierungen zum Beispiel durch einen Währungsschnitt einen Teil Ihrer Rücklagen rauben.

Doch in welche Sachwerte sollten Sie nun investieren? Wo liegen die Vor-, aber auch die Nachteile einer Gold-Anlage? Die Empfehlung ist zwar nicht neu, man muss sie aber gelegentlich wiederholen, um Ungleichgewichte bei der Kapitalanlage zu verhindern. Es ist unverzichtbar, dass Sie Ihre Rücklagen möglichst breit gestreut anlegen und zudem eine Art „eiserne Reserve“ bilden, um unvorhersehbare finanzielle Belastungen tragen zu können, ohne Goldmünzen oder Aktien verkaufen zu müssen, deren Kurse sich womöglich ausgerechnet dann auf einem Tiefstand befinden. Mit anderen Worten: Es geht nicht darum, ob Sie mit Ihrem Vermögen in Gold oder Aktien investieren sollten, sondern in Gold und Aktien. Die Frage ist nur, wie hoch die jeweilige Gold- oder Aktienquote in ihrem Portfolio ausfallen sollte. Ein Goldanteil von 10 bis 20 Prozent galt lange Zeit als angemessen. Inzwischen ist diese „Faustformel“ aber überholt. Letztlich entscheiden Sie als Anleger, wie hoch Ihr individuelles Sicherheitsbedürfnis ist. Je mehr Sicherheit Sie wünschen, desto höher kann der Gold- (und Silber-) Anteil in Ihrem Portfolio ausfallen.

Wo liegen also die spezifischen Vorteile des physischen Goldbesitzes (also Goldmünzen und – barren) im Vergleich mit den anderen klassischen Sachwerten Immobilien und Aktien? Zunächst sichern Sie sich mit einem Goldinvestment einen klaren Steuervorteil. Goldmünzen und – barren können Sie innerhalb der Europäischen Union mehrwertsteuerfrei kaufen. Ein großer Vorteil gegenüber Silber, Platin und Palladium. Doch Vorsicht: Einige Sammlermünzen sind nicht von der Mehrwertsteuer befreit (darauf komme ich später noch ausführlicher zurück). Investieren Sie hingegen in Krügerrand, Maple Leaf, Philharmoniker, Panda & Co oder in Barren, dann wird nach dem heutigen Rechtstand keine Mehrwertsteuer fällig.

Nehmen wir an, der Goldpreis steigt um über 20 Prozent, und Sie möchten zwei Jahre nach dem Erwerb Ihre Goldbarren oder -münzen verkaufen. Auch in diesem Fall geht der Fiskus leer aus. Doch Vorsicht: Verkaufen Sie innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Erwerb, müssen Sie die Gewinne versteuern, sofern diese über 800 Euro (Freigrenze) liegen. Dies gilt aber gleichermaßen für alle Veräußerungsgewinne, die innerhalb der Spekulationsfrist von zwölf Monaten erzielt werden, also zum Beispiel auch, wenn Sie eine kostbare Uhr oder eine Weinsammlung mit Gewinn verkaufen. Ein weiterer Vorteil: In Zeiten der zunehmend gläsernen Bankkunden stellt der Erwerb von physischem Gold vielleicht eine der letzten Möglichkeiten dar, anonym Geld anzulegen. Derzeit können Sie in Deutschland bis zu einem Schwellenbetrag von 1.999,99 Euro in Gold investieren, ohne sich legitimieren zu müssen. In Österreich liegt die Grenze noch bei 9.999,99 Euro (Stand: Ende 2023). Das heißt, in Deutschland können Sie anonym derzeit allenfalls eine Feinunze Gold per Tafelgeschäft erwerben, ohne sich legitimieren zu müssen, in Österreich haben sie noch mehr Freiheiten. Wenn Sie Ihr Gold allerdings verkaufen möchten und sich an einen Händler oder eine Bank wenden, müssen Sie sich in der Regel ausweisen. Spätestens dann ist es mit der Anonymität also vorbei.