Kompaktes Allgemeinwissen für Kinder - 4 in 1 Sammelband: Altes Ägypten | Deutsche Geschichte | Die Bibel für Kinder | Weltretten leicht gemacht - Peer Galenski - E-Book + Hörbuch

Kompaktes Allgemeinwissen für Kinder - 4 in 1 Sammelband: Altes Ägypten | Deutsche Geschichte | Die Bibel für Kinder | Weltretten leicht gemacht E-Book und Hörbuch

Peer Galenski

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Beschreibung

Altes Ägypten Wisst ihr eigentlich, wie Pyramiden aussehen und wo sie zu finden sind? Diese Frage kannst du sicherlich schon beantworten: Na klar, dass sind diese großen, dreieckigen Bauten in der Wüste von Ägypten! Vermutlich hast du auch schon davon gehört, dass sie tausende von Jahren alt sind, man dort mit etwas Glück noch immer eine Mumie finden kann und die Pyramiden heutzutage jedes Jahr von Touristen besucht werden. Deutsche Geschichte Hast du dich schon einmal gefragt, warum wir unser Staatsjubiläum im November feiern, wenn doch der Zweite Weltkrieg im Mai endete? Oder warum wir so viele Wörter aus dem Lateinischen in unserer Sprache haben? Oder wer Karl der Große war und warum er so groß war? Ob es nur Könige gab oder vielleicht auch Königinnen? Alle diese Fragen, und natürlich noch mehr, kann dir dieses Buch beantworten. Für uns ist es wichtig, zu wissen, woher wir kommen, was früher geschehen ist und auch heute noch unser - dein - Leben beeinflusst. Michael Ende, ein bekannter Schriftsteller, hat einmal gesagt ,,Ohne Vergangenheit kann man keine Zukunft haben''. Die Bibel für Kinder Kinder sind von Natur aus neugierig und das ist gut so. Sie wollen ihr Umfeld kennenlernen, die Welt verstehen, Regeln erfassen. Die sechs ,,W'' ,,Wer?, Wie?, Was?, Wieso?, Weshalb?, Warum?'' hört man nicht umsonst in der Erkennungsmelodie der ,,Sesamstraße''. Kinder wollen alles wissen. Da tauchen dann auch so Fragen auf, wie ,,Wer ist Jesus?'', ,,Was feiern wir Weihnachten und Ostern?'', ,,Was sind die Zehn Gebote?'' oder ,,Wer hat die Bibel gemacht?''. Weltretten leicht gemacht Unsere Welt ist im Wandel, das Klima verändert sich. Arten, die lange auf unserer Erde existiert haben, verschwinden und die Ressourcen werden knapp. Die Menschen sehen langsam ein, dass Entwicklung nicht immer gut ist. Wir beuten unsere Erde aus, dabei sollten wir sie pflegen, denn wir haben nur diese eine.

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Zeit:5 Std. 25 min

Sprecher:Nicole Baumann
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ALTES ÄGYPTEN

DEUTSCHE GESCHICHTE

DIE BIBEL FÜR KINDER

WELTRETTEN LEICHT GEMACHT

4 IN 1 SAMMELBAND

Kompaktes Allgemeinwissen für Kinder

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Inhalt

Das alte Ägypten Geschichte für Kinder

Vorwort

Die Geschichte des alten Ägyptens

Wann und wo war das „alte Ägypten“?

Altes, mittleres und neues Reich: Wie veränderte sich Ägypten im Lauf der Zeit?

Der Nil als Lebensader

Leben im alten Ägypten: Landwirtschaft und Gesellschaft

Die Arbeit auf den Feldern

Der ägyptische Kalender

Welche Berufe hatten die alten Ägypter?

Alltag

Das Familienleben

Schule wie heute?

Das Haus der Familie

Die Küche der Ägypter

Kleidung und Frisuren

Welche Feste feierten die Ägypter?

Machten die Ägypter Sport?

Wie gesund waren die Ägypter?

Zauber oder Heilkunst?

Die Schrift der alten Ägypter

Götter und Totenkult

Welche Götter hatten die Ägypter?

Der Mythos des Totengerichts

Mumien und wie man sie „herstellte“

Das Geheimnis der Pyramiden

Warum ging das Reich unter?

Woher weiß man heute so viel über das alte Ägypten?

Deutsche Geschichte kinderleicht erklärt

Das erwartet dich in diesem Buch

Ur- und Frühgeschichte

Urgeschichte

Frühgeschichte

Die Germanen – wilde Barbaren?

Das Mittelalter: Von Bauern, Rittern und Königen

Die Neuzeit

Die frühe Neuzeit

Die „späte“ Neuzeit

Die Urkatastrophe

Die Welt in Brand

Aufbruch

Die Bundesrepublik

Wiedervereinigung und Gegenwart

Bibelgeschichten für Kinder und Jugendliche

1. Das erwartet Sie in diesem Buch

2. Entstehung und Aufbau der Bibel

2.1. Das „Alte Testament“

2.2. Das „Neue Testament“

3. Auch für die Großen: Die Kinderbibel

4. Warum mein Kind im Glauben erziehen?

5. Die Bedeutung der Feiertage

5.1. Weihnachten

5.2. Ostern

5.3. Pfingsten

5.4. Was feiert man noch so?

6. Bibeltexte leicht erzählt

6.1. „Die Segnung der Kinder“ – Kinderevangelium

6.2. „Die Zehn Gebote“ – Und Gott redete alle diese Worte

6.3. „Auf der Hochzeit“ – Wasser zu Wein

6.4. „Jesus hilft“

6.5. „Die Frage nach dem ewigen Leben – Der barmherzige Samariter“

6.6. „Josef und seine Brüder“

6.7. „Vom verlorenen Groschen“ – Ein Gleichnis

7. Zu guter Letzt

7.1. Ist alles so passiert, wie es in der Bibel steht?

7.2. Wer war Jesus?

7.3. Die Reisen des Apostels Paulus

7.4. Warum beten?

7.5. Psalmen

Das kleine Weltretten 1x1

Das erwartet Sie in diesem Buch

Unsere Welt heute

Das Ökosystem Erde

Das Klima wandelt sich

Erderwärmung

Versauerung der Meere

Entwicklung der Landwirtschaft

Fragmentierung der Landschaft

Viehzucht

Überdüngung

Pestizideinsatz

Klima & Energie

Unbegrenzte Energie

Artenrückgang – das sechste große Artensterben

Die Rolle von invasiven Arten

Insektensterben – wenn die Kleinsten verschwinden

Der Rückgang der Vögel

Das aktuelle Problem Feldhamster

Verschmutzung – was tun mit unserem Müll?

Plastikmüll

Problem Mikroplastik

The Ocean Cleanup

Zukunftsstrategien und Projekte

Das Klima

Landwirtschaft

Energie

Ökosysteme

Es ist noch nicht zu spät

Das alte Ägypten Geschichte für Kinder

Das Leben der alten Ägypter, Ihre Götter, Pharaonen und Pyramiden kindgerecht undunterhaltsam entdecken

Peer Galenski

Vorwort

W

isst ihr eigentlich, wie Pyramiden aussehen und wo sie zu finden sind? Diese Frage kannst du sicherlich schon beantworten: Na klar, dass sind diese großen, dreieckigen Bauten in der Wüste von Ägypten! Vermutlich hast du auch schon davon gehört, dass sie tausende von Jahren alt sind, man dort mit etwas Glück noch immer eine Mumie finden kann und die Pyramiden heutzutage jedes Jahr von Touristen besucht werden.

Ganz bestimmt kennst du auch Kleopatra. Sie war die wohl schönste und berühmteste Königin Ägyptens. Alle Männer sollen in sie verliebt gewesen sein. Sogar Cäsar! Falls du die Filme mit Asterix und Obelix gesehen hast, kennst du auch die Bilder von Kleopatras Schönheitsritualen, bei denen sie luxuriöse Bäder in Becken gefüllt mit Eselsmilch nahm.

Auch die Hieroglyphen werden dir nicht unbekannt sein. Die Ägypter waren das Volk, das diese geheimnisvoll und magisch aussehenden Schriftzeichen erfand. Nach dem Untergang des alten Ägyptens waren sie vergessen worden. Jahrhundertelang war niemand anderes in der Lage, sie zu entziffern.

Natürlich ist das nicht alles: Das alte Ägypten war eine der größten und mächtigsten Kulturen der Antike. Kein Wunder, dass noch heute viele Menschen von dieser Zeit fasziniert sind. Wir wollen uns auf eine Reise durch diese vergangene Welt begeben und Antworten auf viele Rätsel finden!

Wer waren die alten Ägypter? Wie sah ihr Alltag aus? Wie lebten ihre Könige? Und warum haben ihre Götter auf den Bildern die Köpfe von Tieren? Komm mit in die geheimnisvolle Vergangenheit und werde selbst zum Entdecker!

Die Geschichte des alten Ägyptens

Wann und wo war das „alte Ägypten“?

D

as Land Ägypten gibt es auch heute noch. Die Geschichte dieses Landes reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück, viel weiter, als du dir vielleicht vorstellen kannst, denn sie umfasst insgesamt mehr als 3.000 Jahre. Das ist ein langer Zeitraum, weshalb Historiker die Geschichte in verschiedene Epochen unterteilt haben.

Als eine Epoche bezeichnet man einen Zeitabschnitt, mit dem es den Menschen leichter fällt, sich in der Geschichte zu orientieren. Die Epoche, die das „alte Ägypten“ beschreibt, beginnt ungefähr 3.100 v. Chr. und endet 30 v. Chr. In dieser Zeit wurde Ägypten von den Pharaonen regiert.

Natürlich lebten auch davor schon Menschen in Ägypten. Forscher konnten mit Funden und Ausgrabungen beweisen, dass es schon vor ungefähr 5.500 Jahren Menschen gab, die am Nil sesshaft wurden. Über Jahrhunderte waren sie ohne feste Häuser herumgezogen und suchten immer wieder nach Gebieten, die nicht jedes Jahr vom Nil überschwemmt wurden. Schließlich fanden sie Land, wo sie Ackerbau betreiben könnten, Vieh züchteten und feste Häuser bauten. Diese Hütten wurden aus Lehm errichtet und über die Jahre entstanden Dörfer, Städte und schließlich sogar ganze Königreiche. Das alte Ägypten war geboren.

Wobei das auch nicht ganz stimmt. Eigentlich müsste man sagen: Zwei ägyptische Reiche waren geboren, denn zunächst gab es das Königreich Oberägypten und das Königreich Unterägypten. Wer König in Oberägypten war, also im Niltal, trug die "weiße Krone" und der König Unterägyptens, das sich im Nildelta befand, die "rote Krone". König Menes, der König von Oberägypten war, vereinigte 3.000 v. Chr. die beiden Reiche. Nun gab es nur noch einen Pharao, der das ganze Land regierte. Er trug eine Doppelkrone, die die Herrschaftssymbole von Ober- und Unterägypten vereinte, und Pschent genannt wird.

Allerdings streiten sich Historiker bis heute über die genauen Ereignisse, die zur Einigung führten. Es gibt schon Unklarheiten über den Namen des ersten Königs. In manchen Überresten, die Forscher gefunden haben, taucht der Name König Narmer auf. Auf der sogenannten Narmer-Palette sieht man König Narmer, wie er die Doppelkrone trägt. Vermutlich ist er jedoch identisch mit König Menes. Also lass dich nicht verunsichern, wenn die Namen und genauen Jahreszahlen in anderen Büchern etwas anders sind.

Altes, mittleres und neues Reich: Wie veränderte sich Ägypten im Lauf der Zeit?

Da das alte ägyptische Reich selbst über mehrere Jahrhunderte existierte, unterteilen Historiker auch diese Zeit noch einmal in verschiedene Epochen. Jede Phase zeigt gewisse Besonderheiten, sodass man sie von den anderen abgrenzen kann. Es gibt immer Forscher, die die genauen Grenzen etwas anders ziehen. So genau kann man das auch gar nicht, da Umbrüche immer langsam und über mehrere Jahrzehnte stattfinden. Es kann also gut sein, dass du unterschiedliche Jahreszahlen findest. Trotzdem hat man sich auch die folgenden Zeitalter im alten Ägypten geeinigt:

Das alte Reich

Das alte Reich beginnt ungefähr um 3 000 v. Chr., als die Könige der dritten Dynastie die Macht ergriffen. Ein anderer Name für das alte Reich ist das „Pyramidenzeitalter“. Hier begann man nämlich erst mit dem Bau der Pyramiden. Zuvor hatte es diese Bauten, die für uns eine der wichtigsten Besonderheiten Ägyptens sind, noch gar nicht gegeben.

In dieser Epoche florierte das Land. Die Ernten waren gut, Ägypten erarbeite sich den Wohlstand, der einem größten Teil der Bevölkerung ein gutes Leben ermöglichte, und es wurde viel gehandelt. Unter diesen Bedingungen konnte sich auch die Kultur entwickeln. Die Kunst und Wissenschaft entfalteten sich und prägten die ägyptische Kultur. Insgesamt dauerte die Zeit des „alten Reiches“ über 500 Jahre.

Das mittlere Reich

Nach dieser Epoche folgte das sogenannte „mittlere Reich“. In dieser Phase ist vor allem bemerkenswert, dass sich das Land und der ägyptische Kulturraum immer weiter nach Süden ausgedehnt haben. Regiert wurde Ägypten in dieser Periode von den Pharaonen der 11., 12. und der 13. Dynastie. Um 2000 v. Chr. kam mit Amenemhet I. der erste Pharao der 12. Dynastie an die Macht, die eine der berühmtesten und größten der ganzen ägyptischen Geschichte werden sollte.

Auch in dieser Zeit war Ägypten sehr reich. Da es im Inneren des Landes wenig Probleme gab, konnte sich Amenemhet I. auf seine Außenpolitik konzentrieren und Kriege führen. Er eroberte Korosko und brachte einen großen Teil Nubiens unter seine Herrschaft. Er führte aber nicht nur Krieg, sondern pflegte auch friedliche Kontakte mit anderen Völkern, um Ägyptens Einfluss zu steigern. Mit den Phöniziern knüpfte er wichtige Handelsbeziehungen.

Das neue Reich

Nach einer kurzen, aber dunklen „Zwischenepoche“, in der verschiedene Völker in Ägypten einfielen und mehrere Landstriche verwüsteten, folgte eine neue Blütezeit mit dem „neuen Reich“. Diese Zeit umfasst ungefähr die Zeit von 1550 bis 1070 v. Chr.

Diese Epoche ist sehr bekannt, weil Ägypten damals von einigen der bekanntesten Pharaonen beherrscht wurde. Wir lernen später noch mehr über die Herrscher mit den klangvollen Namen der Königin Hatschepsut, der Königsgattin Nofretete oder den Pharaonen Tutenchamun und Ramses II. Das waren die Pharaonen der 18., 19. und der 20. Dynastie.

In dieser Zeit entstanden viele der bedeutendsten Bauwerke. Außerdem wurde Ägypten schon wieder größer. Die Pharaonen schafften es, ihren Einflussbereich bis weit über die alten Grenzen hinaus auszudehnen.

Die „Spätzeit“

Ihr merkt, dass die Dynastien eine gute Hilfe sind, um die Epochen zu unterteilen. Den größten Einschnitt gibt es nun in der „Spätzeit“. Von da an waren nämlich nicht mehr Ägypter, sondern nur noch fremde Herrscher auf dem Pharaonenthron und regierten das Land unter einer Fremdherrschaft. Verschiedene Völker eroberten das Land. Zunächst waren es die Assyrer, die das Land im Krieg eroberten und den König stellten. Danach zogen die Perser in Ägypten ein und machten es zu einem Teil ihres großen Reiches. Ägypten war nun nicht mehr eigenständig, sondern für viele Jahre Teil des sogenannten persischen Reiches. Erst 332 v. Chr. konnten die Perser wieder aus Ägypten vertrieben werden.

Das schafften sie jedoch nicht allein. Der Mann, der die Perser vertrieb, ist dir mit Sicherheit nicht unbekannt. Es war Alexander der Große. Und da dieser selbst den Plan verfolgte, ein großes Weltreich zu erschaffen, wurde Ägypten nun wieder von einem fremden Herrscher regiert und Teil des Alexander-Reiches.

Die Ägypter freuten sich zunächst, dass sie von der Herrschaft der Perser befreit worden waren. Und unter Alexander folgten einige glückliche Jahre für das Land. Alexander gründete auch die Stadt Alexandria, die ein bedeutendes Zentrum der damaligen Welt werden sollte. Als Alexander starb und sein ehemaliger General Ptolemaios 323 v. Chr. die Herrschaft übernahm, entwickelte Alexandria sich zu einem wichtigen Zentrum der Kultur und der Künste. Die Bibliothek, die zu den sieben Weltwundern der Antike zählt, beherbergte einen unglaublichen Wissensschatz mit unzähligen Büchern und Schriften. Leider wurde sie später zerstört. Was für eine Schande! Wenn sie nicht zerstört worden wäre, würden wir heute bestimmt noch viel mehr über die Antike wissen.

Der Nil als Lebensader

Wenn man an den afrikanischen Kontinent denkt, denkt man oft an Hitze und Sand. Dieses Bild zeigt sich auch, wenn man mit dem Flugzeug über Nordafrika fliegt: Wüste, wohin man auch sieht. Doch wenn man über Ägypten fliegt, ändert sich dieses Bild plötzlich: Auf einmal taucht ein grüner Streifen Land auf, der an der Nordküste beginnt und sich Richtung Süden durch das ganze Land schlängelt. Inmitten des ganzen Grüns entdeckt man eine weitere Farbe: Tiefblau.

Du hast bestimmt schon erraten, dass es sich um den Nil handelt. Er bringt genug Wasser in das Landesinnere, damit um ihn herum statt Wüste ein fruchtbarer Landesabschnitt entsteht, an dem sich die ersten Ägypter angesiedelt haben.

Die Bedeutung des Nils für die Entwicklung des alten Ägyptens kann gar nicht genug betont werden. Es wäre nicht gelogen zu behaupten, dass es ohne den Nil keine Pyramiden, Pharaonen, Hieroglyphen und ägyptische Städte gegeben hätte. Der Nil, der der längste Fluss der Welt ist, ist wortwörtlich die Lebensader Ägyptens.

Weil über 90 % des Landes von Wüste bedeckt sind, entstanden die Siedlungen Ägyptens ausschließlich am Nil und einigen Oasen. Zum einen gab es dort genug Wasser, zum anderen sorgten die jährlichen Überschwemmungen des Flusses dafür, dass das Land von dunklem Schlamm bedeckt wurde, der sehr fruchtbar war und es den Ägyptern ermöglichte, genug Getreide anzubauen. Die Menschen arbeiteten also dort, trafen sich, um sich auszutauschen, wuschen ihre Wäsche in seinem Wasser und verehrten ihn sogar.

In den nächsten Kapiteln wirst du immer wieder bemerken, dass der Nil eine bedeutende Rolle für alle verschiedenen Bereiche im Leben eines Ägypters hatte. Und sogar der Name des Landes hängt mit dem Nil zusammen. Ägypten wurde damals „Kemet“ genannt. Das bedeutet „Schwarzes Land“ und hängt mit dem dunklen Nilschlamm zusammen.

Leben im alten Ägypten: Landwirtschaft und Gesellschaft

Die Arbeit auf den Feldern

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iese Flut bestimmte den Rhythmus des ganzen Landes. Beginn eines Jahres war die große Flut. Diese dauerte fast vier Monate lang an. Sobald sich das Wasser zurückzog und der Schlamm den Boden bedeckte, begannen die Bauern mit ihrer Arbeit. Verschiedene Getreidesorten wie Gerste und Emmer wurden ausgesät und die Felder bestellt.

Nun kam auch das Vieh zum Einsatz. Alle Nutztiere der Ägypter wurden auf die Felder getrieben, wo sie die Saat in den Boden eintraten. Es tummelten sich Rinder und Esel, aber auch kleinere Tiere wie Schweine auf den Äckern. Und nur wenige Wochen später konnte eine reiche Ernte eingefahren werden.

Auf alten Zeichnungen der Ägypter sieht man oft, wie die Männer mit Sicheln auf den Feldern arbeiten, um die Ernte einzufahren. Das Getreide wurde in großen Körben gesammelt. Diese waren so schwer, dass sie von zwei Männern zusammen mit einem Stock getragen werden mussten. Nachdem die Spreu von den Körnern getrennt worden war, wurde die Ernte in riesigen Kornspeichern gelagert, die extra dafür gebaut worden waren.

Mit dem Getreide konnte genug Brot für alle Ägypter gebacken werden und die Gerste, die zum Bier-Brauen benutzt wurde, war ein weiterer wichtiger Ertrag. Beides zusammen stellte die Grundnahrungsmittel dar und der Getreideanbau war ihr größter Reichtum.

Nach einiger Zeit schafften es die Ägypter, den Nil noch besser zu nutzen und bauten komplizierte Bewässerungssysteme, mit denen sie das Nilwasser sogar noch weiterleiten und besser kontrollieren konnten. Es wurden Kanäle gegraben, die das Land durchzogen und Wasser zu unfruchtbaren Feldern brachten. Die Ägypter waren sehr klug und erfanden verschiedene Schöpfgeräte, die ihnen dabei halfen, Wasser in Eimer zu füllen. Noch heute benutzen einfache Bauern in Ägypten Geräte, die diesen sehr ähnlich sind.

Der ägyptische Kalender

Zeit hatte für die alten Ägypter eine andere Bedeutung als für uns moderne Menschen. Kein Wunder also, dass auch ihr Kalender ganz anders funktionierte. Zu Hilfe kamen ihnen bei der Erfindung ihres Kalenders vor allem zwei Dinge: Zum einen ihre ausgezeichnete Beobachtungsgabe, zum anderen der Mond.

Der Mondkalender

Ganz zu Beginn der altägyptischen Dynastien orientierten sich die Menschen vor allem an dem Mond. Sie zählten die Tage von einem Vollmond zum nächsten, was immer 29 bis 30 Tage ergab. Somit hatten sie einen Monat eingeteilt; also fast wie heute. Ganz richtig war der Kalender allerdings nicht, da ihr Jahr nach dieser Rechnung nicht 365 Tage dauerte, sondern nur 360. Aber auch dafür hatten die Ägypter eine Lösung. Sie zählten einfach zur Mitte des Jahres fünf weitere Tage dazu und schon hatten sie die richtige Zahl an Tagen für ein Jahr. Ganz schön clever!

Das Sonnenjahr

Das war aber nicht der einzige Kalender. Die Ägypter richteten sich außerdem nach dem Sonnenjahr und den verschiedenen Jahreszeiten. Und eine regelmäßige Beobachtungshilfe boten die jährlichen Überschwemmungen des Nils. Der Fluss war also auch noch wichtig für die Zeitrechnung der Ägypter und es entstand eine weitere Variante des Kalenders.

Da die Nilüberschwemmungen in drei Phasen unterteilt werden konnten, wurden darauf die drei ägyptischen Jahreszeiten. Die erste hieß Achet, was „Überschwemmung“ bedeutete. Darauf folgte Peret, was sich mit „Herauskommen“ übersetzten lässt. Damit meinte man die Ernte, die zu wachsen begann. Am Ende des Jahres folgte Schemu, die „Hitze“. Ein typisches ägyptisches Datum war zum Beispiel „9. Tag des 4. Monats der Hitzezeit“. Bei diesem Kalender wurden die fünf zusätzlichen Tage nicht in die Mitte, sondern an das Ende des Jahres angehängt. Somit war auch dieser Kalender wieder richtig.

Welche Berufe hatten die alten Ägypter?

Eine Hochkultur und seine Gesellschaft

Zusammengefasst kann man festhalten, dass die Ägypter dank des Nils Wohlstand entwickelt hatten. Um sich auf die Überschwemmungen vorzubereiten, erfanden sie einen Kalender und organisierten sich. Daraus bildete sich eine feste Ordnung, wie die Gesellschaft aufgebaut war und wer herrschte. Um das alles noch besser zu organisieren, entwickelten sie eine Schrift. All diese Merkmale führen dazu, dass man das alte Ägypten als eine Hochkultur bezeichnet.

Um sich den Aufbau der Gesellschaft besser vorzustellen, haben Wissenschaftler eine Gesellschaftspyramide entworfen. Je höher ein Beruf gestellt war, desto weiter oben befindet er sich in dieser Pyramide. In diesem Kapitel lernen wir die verschiedenen Gruppen und ihre Aufgaben kennen.

Berufe und Aufgaben

Die Bauern:

Eine große Anzahl der ägyptischen Bevölkerung waren die Bauern. Sie arbeiteten das ganze Jahr über hart und mussten ihre Steuern in Form von Naturalien abgeben. Das Getreide, das sie als Steuer bezahlten, wurde in riesige Getreidespeicher gebracht und dort gelagert. Viel blieb meistens nicht für die Bauern selbst übrig. Insgesamt war ihr Leben eine eintönige Angelegenheit, es gab zu fast jeder Zeit etwas auf den Feldern zu tun, außer in der Flutzeit. Aber es blieb keine Zeit für Urlaub. In der Flutzeit wurden sie in der Regel zu den vielen Bauplätzen des Pharaos gerufen und mussten dort weitere Arbeiten leisten. Aber trotz allem gab es auch für die fleißigen Bauern Abwechslung: Das ganze Jahr über gab es religiöse Feste und Feiern, an denen auch sie teilnahmen.

Die Handwerker:

Die Handwerker waren eine angesehene Berufsgruppe und arbeiteten meist unter dem Pharao oder einem Lehnsherrn. Man kann sie in verschiedene Gruppen unterteilen. Es gab Handwerker mit großem künstlerischem Geschick. Sie arbeiteten als Maler, Zeichner und Bildhauer. Eine weitere Gruppe waren die Handwerker, die körperlich anstrengendere und gröbere Arbeiten verrichteten. Das waren Maurer, Zimmerleute, Steinmetze und andere Arbeiter auf den Baustellen. Manche Handwerker arbeiteten zu Hause, andere wiederum phasenweise auf den Pyramidenbauplätzen. Für diese Zeit lebten sie dann auch direkt in der Nähe der Baustelle in kleinen Dörfern, bevor sie wieder nach Hause zurückkehrten.

Beamte, Ärzte und Priester:

Etwas höher gestellt waren Beamte am Hof des Königs und anderen Berufe wie Ärzte oder Priester, die weniger körperliche Arbeiten ausübten und eine höhere Bildung besaßen. Die Beamten waren sehr wichtig, da sie beispielsweise das Land vermaßen und die Steuern überwachten. Priester waren meist gleichzeitig Ärzte und genossen hohes Ansehen. Es gab auch noch einige wichtige Berufe, die heute etwas verrückt erscheinen: Die Einbalsamierer waren sehr wichtig, denn jeder Ägypter, der genug Geld hatte, ließ sich nach seinem Tod zur Mumie einbalsamieren. Damit sollte das Leben im Jenseits gewährleistet werden. Aber dazu kommen wir später.

Die Schreiber:

Es gab viele verschiedene Stufen von Beamten, aber ein Beruf stach noch einmal deutlich heraus: der Schreiber. Im alten Ägypten konnten nur wenige Menschen lesen und schreiben. Es war aber gleichzeitig sehr wichtig, um alles richtig organisieren zu können. Wenn man als Schreiber arbeitete, war einem das Ansehen bei den anderen Ägyptern sicher.

Der Wesir:

Klar, der Pharao regierte eigentlich das Land. Aber nicht einmal er konnte all die Aufgaben bewältigen, die dieses Amt mit sich brachte. Deswegen brauchte er einen Stellvertreter, den Wesir. Das war das zweitwichtigste Amt im ganzen Reich. Außer dem Pharao war keiner so mächtig wie er. Beim Wesir liefen alle Fäden der Reichsverwaltung zusammen und er hatte eine Vielzahl an Ausgaben: Er verwaltete den Palast, die Staatskasse, ernannte Richter und Schreiber. Zunächst wurde immer ein Sohn des Pharaos als Wesir bestimmt. Später wählte man den Wesir unter den Beamten, die sich besonders durch gute Arbeit ausgezeichnet hatten. Im neuen Reich gab es dann auch zwei Wesire, einen Wesir für Oberägypten und einen Wesir für Unterägypten. Der Grund dafür war, dass Verwaltungsaufgaben zu diesem Zeitpunkt so umfangreich geworden waren, dass es unmöglich wurde, all diese Aufgaben allein zu bewältigen.

Der Pharao:

An oberster Stelle stand schließlich der Pharao. Er hatte als politischer und religiöser Führer die alleinige Entscheidungsgewalt über alles, was im Reich passierte. Natürlich ließ er sich von Beratern unterstützen. Aber letztendlich war er es, der die Gesetze erließ, über Krieg und Frieden entschied und der oberste Richter war. Für die Ägypter war er nicht nur König, sondern gleichzeitig auch ein Gott und hatte das Amt des Hohepriesters inne. Man kannte den Pharao auch als „Sohn des Re“.

Exkurs: Wer waren die bekanntesten Pharaonen?

Tutenchamun – der kleinste und bekannteste Pharao

Tutenchamun hatte geschafft, wovon wohl viele Kinder träumen: einmal König zu sein. Er wurde schon mit neun Jahren zum Pharao und regierte als Kind dieses riesige Reich. Allerdings hört sich das viel toller an, als es in Wirklichkeit war. Eigentlich hatte der junge Pharao nicht viel zu sagen. Stattdessen übten Berater, hohe Beamte, Priester und Generäle die Macht aus. Er starb bereits mit 18 Jahren.

Warum? Das ist bis heute ein großes Rätsel. Ob es nur ein Unfall war oder er umgebracht wurde? Die Mumie wurde 1992 von dem britischen Forscher Howard Charter gefunden, der die Grabkammer öffnete. Der beeindruckendste Fund unter all den Schätzen war die Totenmaske des Königs. Sein Gesicht war mit dieser bedeckt. Mehr als 11 Kilogramm reines Gold wurden dafür verwendet. Zu sehen ist diese unfassbar wertvolle Maske heute in einem Museum in Kairo.

Ramses II. – der große Baumeister

Ramses II. ist uns heute vor allem bekannt, da unter seiner Herrschaft die meisten und eindrucksvollsten Gebäude errichtet wurden. Er lernte von Kindesbeinen an, was es bedeutete, Pharao zu sein und wurde von seinem Vater genau auf seine Rolle vorbereitet.

Er muss wohl sehr selbstbewusst, eitel und vielleicht etwas größenwahnsinnig gewesen sein. Er ließ riesige Statuen von sich errichten. Auch der Felsentempel Abu Simbel, den er direkt in den Fels hauen ließ, zählt zu den prachtvollsten Bauten der Ägypter.

Dies war möglich, da er zum einen sehr lange herrschte – die Lebensspanne der Menschen damals war insgesamt viel kürzer als heute – und Ägypten sich zum ersten Mal seit langer Zeit in keinem Krieg befand. Er war nämlich auch derjenige, der den ersten Friedensvertrag der Welt schloss.

Hatschepsut – die erste Dame

Pharao zu sein – das war eigentlich eine reine Männerangelegenheit, bis Hatschepsut an die Macht kam. Sie war vielleicht die mächtigste Frau, die es jemals im alten Ägypten gegeben hat. Als ihr Mann, Pharao Thutmosis II. starb, war der gemeinsame Sohn Thutmosis III. noch zu jung, um die Herrschaft zu übernehmen. So wurde sie Regentin und sie stand zwei Jahrzehnte lang an der Spitze Ägyptens. Irgendwann am Anfang dieser Regentschaft fasste sie einen ungeheuerlichen Plan: Sie würde sich selbst zum Pharao machen. Damit wurde sie die erste Pharaonin, die es jemals in Ägypten gegeben hatte. Unter ihrer Herrschaft blühte Ägypten auf. Sie hinterließ ihren Nachkommen ein geeintes, wohlhabendes und blühendes Land.

Kleopatra – die letzte Pharaonin

Macht, Intelligenz, Schönheit und Verführung – dies sollen die Talente der bewunderten Kleopatra gewesen sein, die alles dafür tat, ihr Land vor dem Untergang zu bewahren. Umsonst! Sie herrschte im ersten Jahrhundert über Ägypten. Am Ende musste sie mitansehen, wie ihr Reich seine Unabhängigkeit verlor und zur Kolonie des Römischen Reiches wurde. Sowohl mit Caesar als auch mit Marcus Antonius soll sie wohl ein Verhältnis gehabt haben. Aus ihrer Liebschaft mir Caesar ging sogar ein gemeinsamer Sohn hervor.

Alltag

Das Familienleben

I

m alten Ägypten lebten die Menschen in Großfamilien, die nicht nur aus den Eltern und Kindern bestanden, sondern auch mehrere Generationen umfassten, zusammen unter einem Dach. Obwohl die Lebenserwartung nicht so hoch war, kam man schnell auf eine große Zahl an Familienmitgliedern, da die Ehen sehr früh geschlossen wurden. Die Frauen heirateten durchschnittlich mit 12 bis 14 Jahren.

Die Männer waren etwas älter. Als Familienoberhaupt regelten sie die meisten Angelegenheiten für die Familie in der Öffentlichkeit. Außerdem waren sie tagsüber außer Haus, um ihren Berufen nachzugehen und genug Geld zu verdienen, um die ganze Familie zu versorgen.