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Bei Reinigungs- und Pflegeprodukten wird immer mehr Wert auf natürliche Inhaltsstoffe gelegt, die der Haut nicht schaden. Pflanzen aus der Natur und aus dem Garten dienen dabei oftmals als Grundlage für schonende Pflegemittel, die auch selbst hergestellt werden können. Aber welche Heilkräuter sind für die Naturkosmetik geeignet und welche anderen Rohstoffe werden benötigt, um selbst kosmetische Produkte herzustellen? Neben vielen praktischen Erläuterungen und Tipps wie Cremes, Suspensionen, Tinkturen und vieles mehr zubereitet werden, bietet das Buch alles, was zum Verwöhnen von Haut und Seele nötig ist, wie Badezusätze und Massageöle zum Entspannen und zur Mobilisierung.
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Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Inhalt
Meine Leidenschaft
Die Vielfalt nutzen
Der Naturgarten
Pflanzen, die es in sich haben
Pflanzen sammeln und konservieren
Wie komme ich an die Inhaltsstoffe?
Natur pur – Pflanzen für Schönheit und Wohlbefinden
Unsere Haut
Welcher Typ sind Sie
Die Auswahl
Alant
Arnika
Birke
Brennnessel
Frauenmantel
Johanniskraut
Kamille
Lavendel
Melisse
Pfefferminze
Ringelblume
Rosmarin
Salbei
Schafgarbe
Die Rose – königliche Hautpflege
Königin der Blumen
Kleiner botanischer Exkurs
Verwendung der Rose
Königliche Schönheit
Die Verwendung der Rose in der Naturkosmetik
Natürliche Rohstoffe
Was benötigt wird
Hilfsstoffe für die Kosmetik
Wirkstoffe
Selbst gemacht
Die Unterschiede
Cremes und Salben selbst herstellen
Zum Verwöhnen und Wohlfühlen
Auf die Mischung kommt es an
Kräuterauszugsöle
Richtig massieren
Der Haut zuliebe
Gesichtspflege mit Kräutern
Schöne Haare
Nützliche Adressen
Literatur
Impressum
(Foto: sonnisonne/fotolia.com)
MeineLeidenschaft
(Foto: fotolyse/fotolia.com)
Schon während meiner Ausbildung zum Drogisten gab es einige Rezepturen mit Kräutern und ätherischen Ölen auf dem Markt. Aus der damals bescheidenen Auswahl ist mittlerweile eine große Palette geworden, die man für eine Vielzahl von gesundheitlichen und psychischen Beschwerden verwenden kann. Dabei ist es immer wieder faszinierend, wie diese hochwertigen Rohstoffe in den verschiedensten Ländern verwendet werden. In Asien wird beispielsweise mit der Bergamotte Tee parfümiert, der dann als Earl Gray zu uns kommt.
Im Lauf der Jahre habe ich durch meine Reisen rund um die Welt die unterschiedlichsten Kulturen und deren Umgang mit Heilpflanzen kennengelernt. Bei einer meiner zahlreichen Einkaufstouren war ich in der Provence unterwegs und kam gerade dazu, als sich ein Bauer am Destillierkessel verbrannte. Ohne zu zögern träufelte er einige Tropfen Lavendelöl auf die Verbrennung. Nach seinen Angaben war er sofort schmerzfrei und auch die Rötung ging rapide zurück.
Und auch in unseren heimischen Kräutergärten wachsen viele heilkräftige Pflanzen. Die Ringelblume ist solch ein Heilkraut. Egal ob als Babyöl oder als Körper- und Massageöl, sie wirkt manchmal Wunder. Um das Bewusstsein für unsere Heilkräuter zu schärfen und die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man Naturkosmetik selbst herstellen kann, habe ich dieses Buch geschrieben. Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Spaß und hoffe, Ihnen ein wenig von den vielen Möglichkeiten der Anwendung mitgeben zu können.
Wolfgang StixIm Juni 2013
Die Vielfaltnutzen
(Foto: maxim ibragimor/shutterstock.com)
Der Naturgarten
Zurück zur Natur, das wünschen sich immer mehr Menschen. Gesunde Lebensmittel aus regionalen Betrieben, bessere Umweltbedingungen und natürliche Heilmittel auf pflanzlicher Basis – wir besinnen uns wieder auf die wichtigen Dinge im Leben.
Im eigenen Garten, auf dem Balkon und der Terrasse können wir dem Wunsch nach mehr Natur ein Stückchen näher kommen und darüber hinaus sogar die ökologische Vielfalt erhalten.
Das geht vor allem dann, wenn heimische Gewächse angebaut werden, wenn nicht immer alles akribisch sauber gehalten wird, sondern Natur und Natürlichkeit die „Oberhand behalten“ können. Wenn bunte Blütenhecken möglichst vielen Nützlingen Unterschlupf gewähren und somit ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen entsteht, dann ist ein Gärtnern ohne Gift möglich.
Bunte Vielfalt
Im naturnahen Garten herrscht eine bunte Vielfalt. Neben Gemüse und Blumen sind es vor allem Kräuter, die gerne angebaut werden und viele nützliche Eigenschaften in sich tragen. Sie haben einen hohen Zierwert durch schöne Blätter und Blüten und können vielfältig als Heilpflanzen eingesetzt werden. Das gilt bei verschiedenen Beschwerden genauso wie bei kosmetischen Belangen. Kräuter, aber auch einige Gehölze haben aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nicht nur heilkräftige Eigenschaften, sondern können auch zur Reinigung und Pflege von Haut und Haaren verwendet werden.
Arnika, Ringelblume und Wildrose finden in jedem Garten einen Platz, bestimmte Sorten gedeihen sogar im Topf gut. Blüten, Blätter oder Wurzeln sind die Grundlage für einfach herzustellende Salben und Cremes, die unserer Haut gut tun, sie schützen und verschönern, ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe.
Die Kräuterspirale
Pflanzen wachsen dann besonders gut, wenn der Standort richtig gewählt wird. Sonne oder Schatten, Trockenheit oder eher feuchte Bedingungen, nährstoffreicher Boden oder besser karge Bedingungen – Pflanzen haben, wie Menschen auch, unterschiedliche Ansprüche. Wenn wir darauf Rücksicht nehmen, belohnen sie uns mit üppigem und vor allem gesundem Wachstum, denn bei der Nutzung von Pflanzen zu Heilzwecken oder für die Kosmetik sind jegliche Pflanzenschutzmaßnahmen mit Pestiziden tabu.
Eine Kräuterspirale ist bestens geeignet, um viele verschiedene Kräuter und Heilpflanzen auf kleinem Raum zu vereinen und ihnen dabei beste Wachstumsbedingungen zu verschaffen.
Beim Bau einer Kräuterspirale werden durch den spiralförmig ansteigenden Aufbau unterschiedliche Lebensbedingungen geschaffen. So können auch in kleinen Gärten die vielfältigen Ansprüche der Kräuter erfüllt werden.
Eine Kräuterspirale beansprucht wenig Platz und beherbergt viele Pflanzen.(Foto: miket/fotolia.com)
Beim Bau einer Kräuterspirale werden verschiedene Zonen angelegt, mit unterschiedlichen Bodeneigenschaften und Sonneneinstrahlung.
Die untere Zone der Kräuterspirale kennzeichnet einen feuchten, nährstoffreichen Boden. Hier wachsen Kräuter wie Schnittlauch, Kerbel, Indianernessel.In der mittleren Zone, die in Sonne bis Halbschatten liegt, sollte die Erde dagegen schon nicht mehr so nährstoffreich und eher trocken sein. Zum Beispiel Melisse, Pimpinelle und Ysop bevorzugen diese Standortbedingungen.Die obere Zone der Kräuterspirale ist voll besonnt, der Boden durchlässig und nährstoffarm. Salbei, Rosmarin und Lavendel, die allesamt der Haut guttun, fühlen sich hier wohl.Pflanzen, die es in sich haben
Seit jeher wurden Heilpflanzen nicht nur zu medizinischen Zwecken, sondern auch in der Kosmetik eingesetzt. Pflanzen, die in unseren Gärten und in der Natur wachsen, sind die beste Grundlage, um natürliche Reinigungsund Pflegeprodukte selbst herzustellen. Schon das Sammeln der Kräuter und das Zubereiten der Naturkosmetik machen große Freude.
Reinigung und Pflege sind wichtig für die Haut, dabei darf aber auch das Verwöhnen nicht vergessen werden. Mithilfe von selbst hergestellten pflanzlichen Massageölen gelingt es, dem Alltag für einen Augenblick zu entfliehen.
Heilpflanzen für die Naturkosmetik
Viele Kräuter wie Arnika und Ringelblume, aber auch Halbsträucher und Gehölze wie Lavendel, Rosmarin und Birke haben heilkräftige Wirkungen. Zu kosmetischen Zwecken wurden diese und viele andere Pflanzen bereits im alten Ägypten, in Indien und Persien verwendet.
Duftspender und Parfüms waren in der Antike sehr beliebt, außerdem verwendete man die fettlösenden Effekte verschiedener Kräuter, wie der Schafgarbe, zur Reinigung fettiger Haut. Auch von Badezusätzen mit diversen Kräuterölen und Milch oder Honig kann man immer wieder lesen.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen
Die Wirkungen von Pflanzen in der Kosmetik sind ganz unterschiedlich und basieren auf den jeweiligen Inhaltsstoffen. Bei Kamille, Ringelblume und Schafgarbe ist es vor allem der entzündungshemmende Effekt, der eingesetzt wird, bei Johanniskraut die beruhigende, bei Pfefferminze die desinfizierende Wirkung. Verantwortlich dafür sind vor allem Alkaloide, ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe.
Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in unterschiedlichen Pflanzenteilen. Mal sind die Blätter, mal die Blüten, mal die Rinde, mal die Wurzel, mal die Früchte besonders angereichert. Außerdem ist der Wirkstoffgehalt von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Tageszeit, der Standort, die Ernte und Aufbewahrung – all das wirkt sich auf den Gehalt an Inhaltsstoffen aus.
Will man Naturkosmetik selbst herstellen, ist es wichtig, einerseits die Wirkstoffe der Pflanzenteile zu kennen, die man verwenden möchte, andererseits auch den Hauttyp und mögliche Anwendungen.
Mit Bedacht verwenden
Alle Heilpflanzen und Hilfsstoffe, die zu kosmetischen Produkten verarbeitet werden, können mitunter Allergien auslösen oder zu Hautirritationen führen. Bei der Anwendung sollten Sie mögliche Vorerkrankungen oder Empfindlichkeiten bedenken und das Produkt zunächst an einer kleinen Hautstelle ausprobieren.
Wildrosen haben einen intensiven Duft.Sie eignen sich, um Parfüme herzustellen.(Foto: schankz/shutterstock.com)
Pflanzen sammeln und konservieren
Blüten und Blätter der Pflanzen, die wir für kosmetische Zwecke benötigen, werden am besten an einem nicht zu sonnigen Vormittag geerntet, wenn die Feuchte der Nacht abgetrocknet ist. Der Gehalt an Inhaltsstoffen ist dann am größten.
Für Salben, Cremes oder andere kosmetische Produkte werden entweder die gesamte Pflanze oder nur bestimmte Teile überwiegend in getrockneter und zerkleinerter Form verwendet.
Ganze Stängel, zum Beispiel von Rosmarin, trocknet man am besten an der Luft. Sie werden zusammengebunden und kopfüber an einem trockenen luftigen Platz aufgehängt. Wenn beim Anfassen das Kraut raschelt, ist die Trocknung abgeschlossen.
Blüten und Blätter kann man ebenfalls an der Luft trocknen, zum Beispiel auf einem großen Sieb oder einem Leinentuch. Dabei muss man aufpassen, dass die Pflanzenteile nicht fortwehen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann das Kraut auch anfangen zu schimmeln und wird dann unbrauchbar. Gibt es um das Haus herum keinen guten Platz zum Trocknen, wird der Herd zu Trockenzwecken umfunktioniert. Dabei darf die Temperatur nicht über 45°C ansteigen, denn sonst werden zu viele Inhaltsstoffe zerstört. Am besten legt man einen Holzlöffel in die Ofentür, die nicht ganz geschlossen werden darf, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Auch hier gilt: Rascheln Blüten und Blätter beim Berühren, ist die Trocknung abgeschlossen.
Wer gern kosmetische Produkte selbst zubereitet oder auch Blüten und Blätter für Tees und anderes trocknet, sollte sich einen Dörrapparat anschaffen. Bei guten Geräten kann die notwendige Temperatur exakt eingestellt werden, eine Luftzirkulation trocknet die Pflanzenteile rundum, und außerdem wird der Herd nicht blockiert.
Kräuter lassen sich gut an der Luft trocknen und dann lange aufbewahren.(Foto: vaivirga/shutterstock.com)
Kräuter aufbewahren
Naturkosmetik wird ohne Konservierungsstoffe zubereitet. Deshalb stellt man immer nur kleine Gebinde her, die dann schneller aufgebraucht werden können. Damit immer getrocknete Pflanzenteile vorrätig sind, füllt man Blüten und Blätter in dunkle Gläser mit Schraubverschluss und bewahrt diese an einem trockenen Platz auf. Vergessen Sie nicht, die Gläser mit Inhalt und Abfülldatum zu beschriften. Getrocknete Kräuter halten sich etwa ein Jahr. Bis zur neuen Ernte müssen sie aufgebraucht sein.
Wie komme ich an die Inhaltsstoffe?
Um den höchstmöglichen Gehalt an Inhaltsstoffen in den Kräutern zu haben, muss zunächst, wie schon erwähnt, zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Leicht bedeckte, warme Vormittage sind zum Ernten ideal. Doch wie bekommt man nun die Inhaltsstoffe aus den Pflanzen in Salben, Cremes und andere kosmetische Produkte?
Tee
Um die Wirkstoffe von Heilpflanzen nutzen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, einen Tee zuzubereiten. Dazu werden meist eine Handvoll Blätter oder Blüten mit kochendem Wasser übergossen. Das Ganze muss dann 10–20 Minuten stehen, dann wird über einen Kaffeefilter abgeseiht. Ein Tee entspricht einem wässrigen Kräuterauszug (siehe Seite 59, Lavendelwasser), der für viele verschiedene kosmetische Produkte verwendet werden kann.
Kräuter-Gesichtswasser
Nach der täglichen Reinigung des Gesichts wird ein Wattebausch in den abgekühlten Tee getaucht und damit das Gesicht leicht abgerieben. Aus hygienischen Gründen sollte täglich vor Gebrauch ein neuer Tee zubereitet werden.
Abkochung
Die Abkochung wird häufig bei Wurzeln und allgemein bei Pflanzenteilen mit einem hohen Bitter- und Gerbstoffgehalt vorgenommen. Die getrockneten Pflanzenteile werden hierbei mit kaltem Wasser übergossen und dann langsam erhitzt. Nach einer Kochzeit von fünf Minuten wird die Abkochung wie beim Tee filtriert. Auch dieses Produkt wird wie ein wässriger Kräuterauszug angewendet.
Ölauszüge und alkoholische Auszüge
Wirkstoffe von Pflanzen lassen sich sehr gut auch mithilfe von Öl und Alkohol ausziehen (siehe Seite 45). Ein Kräuter-Ölauszug wird sehr oft bei der Herstellung von Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Ein Auszug mit Alkohol ist eine Tinktur, die vor der Anwendung verdünnt werden muss. Tinkturen sind als Gesichtswasser und -lotionen beliebt.
Natur pur –Pflanzen für Schönheit und Wohlbefinden
(Foto: Chamille White/shutterstock.com)
Unsere Haut
Kosmetische Produkte und Verfahren werden zur Unterstützung und Regeneration der Haut eingesetzt. Mit einer durchschnittlichen Größe von 1,5–2 Quadratmetern und einem Gewicht von 5–10 kg ist die Haut nicht nur unser größtes, sondern auch das vielseitigste Organ.
Sie schützt uns gegen die Wirkung physikalischer Kräfte wie Wärme, Kälte, Sonnenstrahlen und Druck, gegen chemische Stoffe und Krankheitserreger. Sie schützt unsere darunterliegenden Organe und dient als Kälteschutz und Fettspeicher. Die Haut ist jedoch nicht nur eine praktische Verpackung, sie ist ein Indikator für unseren Gesamtzustand. Viele Redewendungen tragen dem Rechnung: „Wir fühlen uns wohl in unserer Haut“, „Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren“, „Uns wird die Haut zu eng“.
Im Laufe des Lebens durchläuft die Haut natürliche Veränderungsprozesse. Sie wird dünner, die Zellerneuerung verlangsamt sich, Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit und Fettgehalt nehmen ab, die Elastizität verringert sich. Diese Prozesse können wir nicht verhindern, wir können jedoch sehr wohl durch Unterstützung die Veränderungen verlangsamen und mildern.