3,99 €
Aus dem Inhalt: Die Schlumpfmütze stammt aus der Antike. In Anatolien trugen die Könige solche Mützen aus dem gegerbten Hodensack des Stieres. Was der wulstige Zipfel vorne einst war, läßt sich dabei leicht erahnen. Wie eine Media-Markt-Neueröffnung um Mitternacht Filmszenen einer Zombie-Apokalypse ähnelte. Wie der Billigbekleidungsmarkt Kik mit seinen Kleiderständern in Hakenkreuzform auffiel. Als Harald Schmidt und Oliver Pocher das Nazometer testeten und ein Empörungsbeben auslösten. Wie eine Sächsin einen Flug nach Porto buchen wollte und ein Ticket nach Bordeaux bekam. Wie eine Frau zwei Jahre lang im Bad lebte und mit dem Gesäß an der Toilette festwuchs. `Schmerz-Index der Insektenstiche´ - ein Forscher mit Kultstatus wurde schon von über 150 Insektenarten gestochen. Die Schmerzintensität beschreibt er auf einer Skala von 1-4 mit krassen Kommentaren, die manchmal an Weinproben erinnern. Und vieles Krasse mehr...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 28
Vorwort
Konsumbies im Schnäppchenrausch
Schlumpfmütze made in Phrygia
Der antike Elvis
Pesthauch
`Onkel Adi´ im Kindermalbuch
Hakenkreuz-Kleiderständer bei Kik
Lego-KZ
Das Nazometer
Gebetsteppich im Erdorbit
Tetanus-Impfung vor Kreuzigung
Zwei Jahre im Bad – Frau wächst an Toilette fest
Ticket nach Bordeaux statt Porto
Mann fällt in Kunstwerk
Mordsmäßige Matheaufgabe
Massenmörder im Adventskalender
Sechs Jahre blaugemacht
Reiskuchen-Harakiri
Bespaßende Bestatter
Wenn das vierte Lichtlein brennt...
Pestleiche gesucht
Neue Titanic mit Mr. Mensink
„Der König trinkt!“
Milchpause im Fegefeuer
Leuchtschafe
Lego-Man
Phosphat-Idyll in der Südsee
Schmerz-Index der Insektenstiche
Napoleons Rat
Erich Kästner: Maskenball im Hochgebirge
Quellenverzeichnis
Buchempfehlung
Dieses kleine Buch ist überwiegend aus gesammelten Zeitungsartikeln entstanden. Manches davon ist, außer daß es krass ist, auch zum Nachdenken oder Staunen.
Sämtliche Artikel, bis auf die Zitate, habe ich in meinem gewohnten Schreibstil wiedergegeben und teilweise eigenen Humor hineingebracht. Den lüsternen Schlumpf habe ich aus alten Comics zusammengesetzt, aber das, was über den Mützenzipfel gestülpt ist, war natürlich nicht darin.
So hatte ich beim Schreiben und Gestalten des Buches selbst viel Spaß, und den wünsche ich euch nun auch damit.
Darius Reinehr, *1970 in Wiesbaden, Freier Autor
Bei der Neu-Eröffnung des Media Marktes im Alexa-Einkaufszentrum in Berlin am 12. September 2007 um Mitternacht ereigneten sich Szenen wie bei einer Zombie-Apokalypse.
Fünftausend drängten Richtung Ladentore, als das Verkaufspersonal dem Druck der Meute, die grölend gegen die Tore hämmerte, nicht mehr standhielt und um 13 Minuten vor Mitternacht das erste Rolltor hochfahren ließ. Dieses war noch nicht oben, als die erste Menschenwelle regelrecht hereingestürzt kam. In kürzester Zeit war der Laden voll von rennenden und drängenden `Kunden´, die über die Rolltreppen auch in die oberen Etagen geschwappt waren und teils stapelweise die Warenkartons abräumten und einige sich darum stritten und prügelten. Inzwischen war auch das zweite Rolltor oben und die Glasscheibe am Haupteingang unter dem Druck der weiter hereinströmenden Menge geborsten. Sogar eine Rolltreppe wurde ramponiert. Es gab mehrere Verletzte, die vom Rettungsdienst versorgt wurden. Die Polizei war bereits mit einer Hundertschaft angerückt und hatte Mühe, die chaotischen Zustände zu ordnen. Verkäuferinnen standen entsetzt auf ihren Kassentischen, während der Marktleiter per Megaphon versuchte, die Menge zu beruhigen – vergeblich. Die Rolltore wurden heruntergefahren, die Polizei verhinderte weiteren Zulauf und bewegte die Menge, den Markt zu verlassen, der darauf geschlossen wurde.
„Media Markt – Ich bin doch nicht blöd.“ Der Slogan hat sich hier zynischerweise als Irrtum erwiesen.
Gerechterweise bleibt zu erwähnen, daß die meisten Menschen dort diese Eskalationen nicht wollten und froh waren, als sie wieder draußen waren. Denn durch das Gedränge war es eine Weile kaum möglich hinauszugelangen. Polizei und Sicherheitsdienst mußten dabei helfen.
Die Situationen erinnerten an Szenen aus dem Original-Zombie `Dawn of the dead´ von George A. Romero aus dem Jahr 1978, auch bekannt unter dem Titel `Zombies im Kaufhaus´.
In der Stadt Eskisehir im westlichen Anatolien gibt es eine Gruppe von Schlumpfmützen-Aktivisten.
Ihr Gründer, Mustafa Tekeli, der selbst eine solche Mütze trägt, erklärt deren historische Bedeutung.