FKK - Darius Reinehr - E-Book

FKK E-Book

Darius Reinehr

0,0

Beschreibung

Dieses Buch ist ein Sammelsurium von faszinierendem, kuriosem und krassem Wissen zu Astronomie, Wortbedeutungen, Flaggen- und Wappenbedeutungen, Geschichte, besonderen Orten u.v.m. Wenn sich die Leute hierzulande zum Public Viewing versammeln, erschaudern Touristen aus den USA. Denn dort heißt so die Aufbahrung von Leichen im offenen Sarg. Und wenn der englische Komiker Stephen Fry fragt: "Wo ist mein Handy?" bricht das Publikum in Gelächter aus. In den USA gibt es dagegen skurrile Wörter wie to abseil, to blitz, Kinder Egg oder Überpackers. Mehr dazu im Buch. Nero war der Brandschutzkaiser. Daß er Rom anzünden ließ, hat sich historisch als falsch erwiesen, vermutlich waren es doch ein paar christliche Fanatiker, die frustriert davon waren, daß sich ihre Weltuntergangstermine ständig verschoben. Nero war trotzdem kein Vorbildkaiser und `gewann´ jedes Wagenrennen und jeden Musikwettbewerb. Er trat auch gerne im Theater auf, mimte sogar in den Wehen liegende Schwangere oder gab den vor Wut rasenden Herkules. Stets dabei, seine 5000zählige Applaudiermannschaft, die das Publikum zu Jubelstürmen mitriss. Mehr zu Geschichte im Buch, z.B. Die `Lömel´ in China; Die Amazonen - Von Troja über Sauromatien in die Mongolei, wo ihre jüngste DNA-Nachfahrin lebt. Vom Mond Mimas, den Astronomen auf dem ersten Sondenfoto für den Todesstern aus `Star Wars´ hielten und somit für einen Scherz. Vom Zwergstern Nemesis, `der bösen kleinen Schwester der Sonne´, die die Dinos verschwinden ließ. Und vieles mehr - Ein Trip (im wahrsten Sinne des Wortes) bis zum äußersten Rand des Sonnensystems. Außerdem: Die indianischen Tierkreiszeichen, die zutreffender als die europäischen sind; Schachboxen - Sieg durch K. o. oder Schachmatt (international etabliert); Pi - Die Kreiszahl mag keinen Föhn. - Die krasseste Story aus der Welt der Mathematik. Und vieles Faszinierende, Kuriose und Krasse mehr...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 156

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Im Buchhandel auch erhältlich als:

ISBN: 978 3 7557 6038 2

Titelbild `Von Ulan-Bator auf den Triton´:

Seltenfarbige Südpolarlichter über Tasmanien

Seltenfarbige Telefonzelle auf der Isle of Man

Das Gute, Schöne und Wahre darin magst du streben, Tugend, Kunst und Wissensklare gereichen dir zum Segen.

Darius Reinehr

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil I

Kunterbuntes

1.

Nero, der Brandschutzkaiser

2.

Blitzkrieg im Kindergarten oder Public Viewing im Leichenhaus

Germanismen und Pseudo-Anglizismen

3.

Stört der Stör den Löwen?

Die indianischen Tierkreiszeichen

4.

Schachboxen – Sieg durch K. o. oder Schachmatt

5.

Pfeifenrauchsport – Leistungsgemütlichkeit

6. π

Die Kreiszahl mag keinen Föhn. – Ein Vorstoß in die Unendlichkeit

7.

Keltische und germanische Gene, laurentische und gondwanische Trilobiten und ein pangäisches Supergebirge

Teil II

Bedeutungen

8.

Was macht Venus am Freitag?

Die Bedeutungen der Wochentagsnamen

9.

Frühjahrsputz im Februar

Die Bedeutungen der Monatsnamen

10.

Keine Panik im Paradies! oder Der Kosmos ist o.k.

Ein bißchen Wörterkunde

11.

Die Deutschlandflagge in Gold-Rot-Schwarz? Das walisische Kreuz nicht im Union Jack?

Ein bißchen Flaggenkunde

12.

Leopardierte Löwen und gelöwte Leoparden

Ein bißchen Wappenkunde

Teil III

Historie

13.

Amazonen und Adoptivkaiser

Kurioses und Faszinierendes aus der Antike

Der Galliereinfall in Rom

Der Zug der Kimbern und Teutonen

Keltensturm über Hellas

Die Reiche der Diadochen und Epigonen

Die Galater – Keltische `Gäste´ in Anatolien

Das Römische Reich und die Hellenistische Welt

Die `Lömel´ in China

Buddha und Herakles – Hellenistisch-buddhistische Einflußnahmen

Die Kalasha – Alexanders Nachfahren im Hindukusch

Die Amazonen – Von Troja über Sauromatien in die Mongolei

Karthager und Kelt-Iberer in Südamerika

Aquae Mattiacorum – Kelt-germanisch/römische Eintracht im Badeort

Massalia – Wo Druiden und Pythagoräer zusammentrafen

Pytheas, der legendäre Forschungsreisende

Die Adoptivkaiser – Als die Philosophen regierten

Teil IV

Orte

14.

Wiesbaden

Besondere Stadt im Taunus und am Rhein

15.

Helgoland

Einzigartige Insel in der Nordsee

Teil V

Astronomie

16.

Mars-Schnecken und Tritons bizarre Geysire

Faszinierendes und Kurioses im Sonnensystem

17.

Exomonde, Weiße Löcher und Andromedas Zentrum

Nachwort

Die ideale Weltregierung

Sinnsprüche und Zitate

Quellenverzeichnis

Bücherempfehlung

Vorwort

Am 17. August 1970 in Wiesbaden-Sonnenberg zur Welt gekommen, haben meine Eltern mit mir als Kind sehr oft Wanderungen durch die Wälder unternommen. Auch im Museum sind wir des öfteren gewesen. Zuhause habe ich vor dem Schlafen gerne Märchen, Fabeln und Sagen vorgelesen bekommen. Und wenn meine Mutter mit mir in einer Arztpraxis oder in einem Fachgeschäft gewesen ist, hat sie mir für die Wartezeit meistens ein Lexikon gegeben. Besonders fasziniert haben mich darin die Abbildungen von Edelsteinen und Flaggen. Auch unseren beleuchtbaren Globus habe ich gerne `studiert´. Ich habe mich so schon damals für Vieles interessiert und bin deshalb auch in der Schule freudig dabei gewesen.

Der Titel dieses Buches liegt in der damaligen Zeit begründet. Mir hat es nämlich nicht gereicht, zum Beispiel Rom, Paris und London als Hauptstädte zu lernen; auch Ushuaia von Feuerland und Ulan-Bator von der Mongolei habe ich mir gemerkt. Und durch mein Interesse an Astronomie habe ich mir auch schon Monde wie Triton und Nereide vom Neptun gemerkt.

Aber diese Phase der Begeisterung für Natur und Wissen bekam eine Unterbrechung in Form von teilweise pubertätsbedingtem Abenteuerdrang. Nachdem ich diesen zum Teil doofen Lebensabschnitt, in dem ich mich oft verlief, überstanden hatte und zur Besinnung gekommen war, habe ich begonnen, mich mit Philosophie zu beschäftigen.

Irgendwann ist mir klar geworden, daß ich in meinen Interessen direkt an meine Kindheit anknüpfe. Die Idee zu diesem Buch hatte ich vor einigen Jahren. Die Beschäftigung damit ist für mich faszinierend und wundersam. Als ich im Oktober 2016 an dem Kapitel `Wiesbaden´ schrieb und mit den Heilquellen beschäftigt war, wurde das Quellenviertel, in dem sie sich befinden, vom Regierungspräsidium in Darmstadt zum Heilquellenschutzgebiet erklärt. Und als ich im Winter 2017/2018 das Astronomie-Kapitel schrieb, in dem ich die Voyager-Mission vorstelle, las ich bei meinen Recherchen, daß die NASA kurz zuvor, am 29. November 2017, die Schubdüsen von Voyager I erstmals seit 1980 aktiviert und einen Tag zuvor die ebenfalls seit 37 Jahren nicht mehr verwendeten Triebwerke von Voyager II neu gezündet hatte.

Die Grundlagen dieses Buches habe ich nach meinem Belieben ausgewählt und jede einzelne davon für sich neu zusammengestellt. Ich habe dabei in meinem gewohnten Aufsatzstil geschrieben. Die Kapitel 14 und 15 basieren großenteils auf meinen Ortskenntnissen. Gestaltung, Formatierung und Lektorat habe ich selbst vorgenommen. Ich wünsche euch viel Freude bei der Lektüre.

Teil I

Kunterbuntes

Nero, der Brandschutzkaiser

(37-68/Regnum: 54-68)

Inzwischen gilt die Annahme, daß Kaiser Nero Rom in Brand setzen ließ, als widerlegt.

Einer plausiblen These zufolge waren Christen doch dafür verantwortlich. Die Sekte der Christen, aus der später die Kirche hervorgegangen ist und deren Glauben wichtige Inhalte der Lehre Jesu nicht mehr enthielt, verkündete den Weltuntergang und Tag des Jüngsten Gerichts. Weil dieses Ereignis aber nicht eintraf, verschoben sie den Termin jedesmal auf ein späteres Datum. Eines Tages müssen Fanatiker unter ihnen davon so frustriert gewesen sein, daß sie beschlossen, etwas nachzuhelfen. Und so zündeten sie Rom an, in der Nacht vom 18. auf 19. Juli 64, als der Stern Sirius am Firmament stand, was nach christlicher Prophezeiung ein Weltuntergangstermin war. Gelegt wurde das Feuer im Zirkus Maximus, der aus Holz konstruiert war und wie Zunder brannte. Daß sich die Flammen auf einen Großteil der Stadt ausbreiteten, lag an der Bauweise. Die Mietshäuser waren aus Holz gebaut mit verputzten Fassaden und standen zu dicht aneinander. Die meisten Stadtviertel wurden zerstört. Zehntausende waren obdachlos.

Nero erwies sich als vorbildlich, ließ in seinen Palastgärten Notunterkünfte für die Bevölkerung errichten, den Getreidepreis senken und Prämien für das Räumen von Schutt zahlen. Als er die Stadt wiederaufbauen ließ, konnte Nero seine Faszination für Architektur ausleben. Er führte bauliche Neuerungen und Sicherheitsbestimmungen ein. Die neuen Häuser wurden aus Ziegelsteinen und Beton gebaut, hatten eine Maximalhöhe, mehr Abstand zueinander und in den Erdgeschossen Säulenhallen als Feuerwehrzugänge. Zudem wurden die Straßen breiter gebaut. Nebenbei ließ er seine Palastanlage mit Parks, Pavillons und einem See auf ein Drittel der Stadtfläche ausdehnen und eine turmhohe Kolossalstatue mit Strahlenkranzkrone von sich errichten. Sein neuer Palast war eine architektonische Glanzleistung; der ausgeklügelte Kuppelbau der Domus aurea – des Goldenen Hauses – mit faszinierenden Licht- und Klangeffekten ist bis heute wegweisend.

Auch zum Volk war er finanziell großzügig. Die pompösen öffentlichen Thermen, die er bauen ließ, waren stilbegründend. Die hohen Kosten, die das Ganze hatte, verärgerten Senat und Adel.

Daß er Jahre zuvor seine Mutter Agrippina ermorden ließ, wurde noch akzeptiert, hatte sie ihm als Knaben doch selbst durch Mord in der Familie auf den Thron verholfen und später, als er sich ihrem Einfluß entzog, gegen ihn intrigiert. Solcherlei war in der julisch-claudischen Dynastie üblich. Daß Nero aber seine beliebte Ehefrau Octavia verbannte und später ermorden ließ, um die intrigante Poppaea zu heiraten, die er später in einem Tobsuchtsanfall selbst getötet haben soll, entsetzte Senat und Adel.

Nero verstand sich als Künstler und begann damit, seine Amtsaufgaben an andere zu delegieren, während er lieber dichtete, sang und auf der Lyra spielte. Er war vielseitig in seinen Ambitionen. Nackt und triefend vor Öl übte er den griechischen Ringkampf am eigens von ihm dafür eingerichteten Gymnasion in Rom. Bei Senat und Adel waren die griechischen Traditionen aber nicht beliebt, geschätzt wurde die altrömische biedere Kultur. Bei künstlerischen Wettbewerben trat er auch als Theaterschauspieler auf, gerne in Frauenrollen, sogar in den Wehen liegende Schwangere mimte er. Für Heroisches schwärmte er, wenn er den vor Wut rasenden Herkules auf der Bühne gab. Auch an Wagenrennen nahm er teil. Selbstverständlich gewann er jeden Wettbewerb und jedes Turnier. Und für stadionfüllenden Applaus war stets gesorgt; bei seinen Auftritten war eine Applaudier-Mannschaft von fünftausend adligen jungen Männern dabei, die eigens in verschiedenen Beifallarten geschult waren und das Publikum zu Jubelstürmen mitrissen. Besonders gerne trat er in Griechenland auf, denn er schwärmte für den Hellenismus. Daß er Hellas von der Steuer befreite, war ein weiteres Ärgernis für den Senat.

Das Einschlafen bei seinen Auftritten konnte mit dem Tode bestraft werden, ebenso Witze über ihn zu machen. Er hatte ein Überwachungsnetz von Spitzeln über Rom gespannt, das bis in die Latrinen reichte. Als sich einmal der Dichter Lucan auf dem Locus erleichterte und dabei einen Vers Neros zitierte, daß „es wie Donner aus dem Bauch der Erde war“, brachte ihm das die Todesstrafe ein. Intellektuellen wurde dann meist, wie auch Politikern und Aristokraten, der Freitod befohlen, was eine herbe Form der Respekterweisung war.

Ab dem Jahr 66 war `der Bühnenkaiser´ auf 16monatiger Tournee durch Griechenland, auf der er 1808 musikalische und sportliche Preise gewann. Auf seine Anordnung fanden die Wettbewerbe von mehreren Jahren zusammengezogen während seines Aufenthaltes statt. Das waren im Durchschnitt drei bis vier Preise am Tag. Vielleicht erhielt er für einzelne Auftritte mehrere Preise zugleich, zum Beispiel wenn er ein Lied mit lyrischem Text sang und dabei auf der Leier spielte in drei Kategorien oder beim Theater für die beste Bühnendarbietung und für das feschste Kostüm gleich zwei Lorbeerkränze. In Rom zog er wie ein siegreicher Feldherr im Triumphzug ein, nur daß er anstatt der Trophäen besiegter Völker seine gewonnenen Lorbeerkränze und Pokale präsentierte.

Inzwischen hatten sich einflußreiche Senatoren und militärische Befehlshaber gegen ihren exaltierten Kaiser gewandt; begünstigend dazu kam seine gesunkene Beliebtheit beim Volk. Als Nero sich weder um einen Krieg in Judäa noch um eine Revolte der westlichen Legionen kümmerte, weil er stattdessen lieber seine Stimme schulte oder mit seinen Beratern über die Vorzüge der Wasserorgel sprach und von seinem Vorhaben, auch als Ballettänzer aufzutreten, wurde er vom Senat zum Staatsfeind erklärt. Nach seiner offiziellen Absetzung versuchte er mit wenigen Vertrauten, die ihm noch die Treue hielten, zu flüchten, was aber scheiterte. Von den Verfolgern in die Enge getrieben, wählte er den Freitod, um der Verhaftung und Hinrichtung zu entgehen. „Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde“, soll er gesagt haben.

Nero war in seinen ersten fünf Regierungsjahren durchaus besonnen. Er war milde in der Rechtsprechung, erließ ein Gesetz, wohl unter dem Einfluß des Philosophen Seneca, der sein Lehrer in Jugendjahren und Berater war, das den Besitzern von Sklaven verbot, diese wie Sachen zu behandeln und willkürlich zu töten. Er förderte Wissenschaften und Künste, erwies dem Senat Respekt und hatte geeignete militärische Befehlshaber zum Teil selbst eingesetzt und so die außenpolitische Stabilität mit gewährleistet.

Die adligen Historiker schrieben trotzdem vorwiegend negativ über ihn. Im späteren christianisierten Rom wurde er gar zum Antichristen erklärt. Heute ist er zumindest teilweise rehabilitiert, dank neuer historischer Erkenntnisse auf Grundlage von Ausgrabungen und neutraler antiker Berichte. Dennoch bleibt `Quo vadis?´ mit Sir Peter Ustinov in seiner grandiosen Rolle des wahnsinnigen Nero ein toller Film.

Blitzkrieg im Kindergarten oder Public Viewing im Leichenhaus

Germanismen und Pseudo-Anglizismen

Daß heutzutage im deutschen Sprachraum viele Wörter aus dem Englischen verwendet werden, meist auf groteske Weise in deutsche Sätze `gesteckt´, ist bekannt. Weniger bekannt dabei ist, daß viele englische Wörter falsch verwendet werden oder es sie im Englischen nicht gibt. Bezeichnet werden sie als Pseudo-Anglizismen.

Über das Wort Handy wird sich in Großbritannien belustigt. Wenn der beliebte Komiker Stephen Fry auf deutsch fragt: „Wo ist mein Handy?“ bricht das Publikum in Gelächter aus. Dieses unpassende Wort gibt es dort nicht. Das Wort Beamer gibt es im Englischen auch nicht für das, was hier damit gemeint ist. Ein Projektor heißt dort einfach Projector. Gebeamt wird nur bei Raumschiff Enterprise. Auch Showmaster, Home Trainer, Oldtimer, Mobbing, Hotline und Servicepoint sind keine in den englischsprachigen Ländern gebräuchlichen Bezeichnungen, sondern wirres Sprachflickwerk made in Germany.

Eine deutsche Touristin wollte in einem Laden in Manhattan eine Baseball-Mütze kaufen und fragte nach einem Basecap. Der Verkäufer war irritiert. Ein Basecap ist dort eine Zierleiste vom Baumarkt. Ein deutscher Händler bot ernsthaft einen Rucksack als Body Bag an. In den USA wird als solches ein Leichensack bezeichnet. Und wenn sich hierzulande die Leute zum Public Viewing versammeln, erschaudern Touristen aus den USA. Denn dort ist Public Viewing die Bezeichnung für die Aufbahrung von Leichen im offenen Sarg.

Egal, ob die Wörter richtig aus dem Englischen übernommen oder wirr zusammengeflickt werden, bleibt es doch fragwürdig, warum die deutsche Sprache krampfhaft so verändert wird.

Wenn Globalplayer in ihrer Businesslounge genug gecoacht wurden (wie der Klimawandel noch zu beschleunigen ist), chillen sie, holen später ihre Yuppie-Girls vom Shoppen in der City ab und begeben sich zum Event in einer nahegelegenen Location und trinken unterwegs Coffee to go.

Inzwischen werden aber auch in englischsprachigen Ländern zuviele aus dem Deutschen übernommene Wörter von Sprachschützern beklagt.

Die New York Times titelte eine Buchkritik: `Marathon Mensch – An angst-ridden man encounters his doppelgänger´. Schüler mit schweren Ranzen werden Überpackers genannt, lebensgroße Weihnachtskrippen in den Vorgärten als Überkitsch bezeichnet. Es gibt Pretzel(!) und Strudel. Und ein Jägerdude ist einer, der auf Partys einen Jägermeister nach dem andern kippt. Im Unterschied zu den Briten aber ärgern US-Amerikaner deutsche Politiker nicht mit Wörtern wie Achtung, Bomber, Panzer, sondern finden deutsche Lehnwörter als Erbe der Dichter und Denker wunderbar. Das ist vor allem Leitmotif(!) und Weltanschauung der Bildungsbürger.

Viele deutsche Wörter sind dabei schon seit langem fest in den englischen Sprachgebrauch integriert, zum Beispiel Blitzkrieg und Kindergarten. In einer Strophe von `Sympathy for the Devil´ von den Rolling Stones singt Mick Jagger: „when the Blitzkrieg race“. Es gibt sogar ein Verb to blitz (überrumpeln). Und eine Filmkomödie mit Arnold Schwarzenegger hat den Originaltitel `Kindergarten Cop´. Es gibt auch ein Kinder Egg oder Kinder Surprise (das Kinder Überraschungsei). `Too many kinder in Americas gartens´, lautete ein Titel in Newsweek. Das Wort abseilen wird verwendet als to abseil. Von Autobahn über Lebkuchen und Leitkultur bis Zeitgeist wurden viele deutsche Wörter ins Englische übernommen – Gesundheit!

Die deutsche und die englische Sprache sind eng miteinander verwandt; sie entstammen beide dem Altgermanischen und sind in etwa gleichem Maße mit Latein und Altgriechisch angereichert. Dennoch haben sie sich getrennt weiterentwickelt. Es ist in Ordnung, daß viele Wörter wechselseitig übernommen wurden, aber eine Totalvermischung, wie sie zur Zeit in Deutschland stattfindet und vor allem von Leuten vorangetrieben wird, die ihrer eigenen Sprache kaum mächtig sind, halte ich für ablehnenswert, zumal beide Sprachen für sich sehr schön sind.

Stört der Stör den Löwen?

Die indianischen Tierkreiszeichen

Die Astrologie ist ein wichtiger Bereich der Spiritualität der Indianervölker Nordamerikas. Den Charakteren der Menschen sind 12 Tierkreiszeichen zugeordnet. Diese symbolisieren im Unterschied zu den 12 europäischen Sternzeichen ausschließlich Tiere. Und die indianischen Zuordnungen der Wesensarten sind im Gegensatz zu einigen europäischen genau und richtig.

Das europäische Sternzeichen Fische ist vage, denn es bleibt offen, welche Fische gemeint sind – im Schwarm oder einzeln lebende? Haie oder Heringe? Sogar Haie ist noch zu vage – gemächliche Walhaie oder quirlige Tigerhaie? Die indianische Zuordnung für diesen Wesenstyp ist Puma. Das ist präzise. Und es ist meiner Erfahrung gemäß zutreffend.

In meiner Familie und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind einige Fische-Geborene, auf die das Tierkreiszeichen Puma paßt. Sie sind sensibel und kratzbürstig, verantwortungsbewußt sowie herzig und schroff. Besondere Gaben sind Phantasie und Kreativität.

Lustig ist, daß beim Sternzeichen Löwe der Stör die indianische Zuordnung ist, also in etwa umgekehrt – immerhin ein als edel geltender Raubfisch, dessen Rogen ihm bzw. ihr besser gelassen würde.

Das Sternzeichen Schütze ist bei den Indianern der Wapiti. Auch das kann ich in meiner Familie und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bestätigen. Dieser Wesenstyp ist familiär und beständig, aber auch beharrlich und stur. Besonders ausgeprägt sind Gerechtigkeitssinn und Willenskraft.

Natürlich mag ich auch die übrigen Tierkreiszeichen und schätze viele Menschen, die ich kenne, die in diesen geboren sind, als da wären: Rabe, Hirsch, Otter, Biber, Specht, Schneegans, Braunbär, Schlange und Roter Habicht.

Indianische Tierkreiszeichen

Europäische Sternzeichen

Puma

Fische

19. Februar - 20. März

Roter Habicht

Widder

21. März - 20. April

Biber

Stier

21. April - 21. Mai

Hirsch

Zwillinge

22. Mai - 21. Juni

Specht

Krebs

22. Juni - 22. Juli

Stör

Löwe

23. Juli - 23. August

Braunbär

Jungfrau

24. August - 23. September

Rabe

Waage

24. September - 23. Oktober

Schlange

Skorpion

24. Oktober - 22. November

Wapiti

Schütze

23. November - 22. Dezember

Schneegans

Steinbock

23. Dezember - 20. Januar

Otter

Wassermann

21. Januar - 18. Februar

Die Grundmerkmale der Wesensarten von den Tierkreiszeichen treffen auf die Menschen meistens zu.

Ein weiterer astrologischer Faktor ist der Aszendent, der Wesensmerkmale unterschwelliger Art bezeichnet. Aszendent ist das Sternbild, das bei der Geburt über dem östlichen Horizont aufgeht. Aus 12 generellen Wesensarten werden so (12 x 12) 144 spezielle.

Noch weitere Faktoren sind die Positionen von Sonne, Mond und Planeten in Bezug zu den Sternbildern am Ort und zum Zeitpunkt der Geburt. Dadurch werden die Wesensarten nochmals um ein Vielfaches spezieller.

Schachboxen – Sieg durch K. o. oder Schachmatt

Bei dieser ungewöhnlichen Sportart sind 11 Runden angesetzt, die zwischen Blitzschach und Boxen zu je 3 Minuten wechseln mit 1minütigen Pausen. Die ungeraden Runden sind Schachrunden. Klar ist dabei auch die Entscheidung nach Punkten möglich.

Iepe Rubingh, Begründer und erster Weltmeister

Iepe Rubingh, am 17. August 1974 in Rotterdam geboren, hat das Schachboxen erfunden und 2003 in Berlin den ersten Schachboxverein SBC gegründet. Zuerst veranstaltete er Schaukämpfe in Berlin, Amsterdam und Tokio. Bei der ersten Weltmeisterschaft, die 2003 in Amsterdam von der ebenfalls von ihm gegründeten Organisation WCBO (World Chess Boxing Organisation) ausgerichtet wurde, gewann der damals 29jährige den Titel.

Beim Titelkampf gegen Jean Louis Veenstra, genannt Louis The Lawyer, wurde es für Rubingh in der 7. Runde eng, als sein Springer auf F5 eingekesselt war. So versuchte er, den Kampf boxerisch zu entscheiden. In der 10. Runde trieb er seinen Kontrahenten in die Seile und traf ihn schwer, so daß er angezählt wurde, aber sogleich der Gong ertönte. Es kam zur 11. Runde, in der Louis, nicht mehr konzentrationsfrisch, beim Schach den entscheidenden Fehler machte. So fiel nicht er, sondern nur sein König.

Nach dem Sinn davon gefragt, erklärte Rubingh, er interessiere sich für die Dialektik von Körper und Geist, antike Ideale, Olympia und die Symbiose von Sport und Kunst. Vor dem Schachboxen fiel er als Aktionskünstler auf. In Berlin und Tokio hatte er dicht befahrene Straßenkreuzungen mit einem Gewirr von rot-weiß-gestreiften Bändern abgeriegelt und den Verkehr zum Erliegen gebracht, um ein Zeichen gegen verschwindende Freiräume zu setzen, wofür er in Tokio zehn Tage inhaftiert wurde. Auch hatte er in Berlin einen Baum mit Schläuchen ausgestattet in einen Springbrunnen verwandelt, was er `Das Wunder von Berlin´ nannte.

Inspiriert zur Idee des Schachboxens wurde Rubingh durch den Fantasy-Comic `Froid Équateur´, 1992, von Enki Bilal über ein surreales Turnier, das nach dem Boxkampf zur Schachpartie wechselt. Rubingh übte zuerst Boxen und Schach als separate Hobbys aus.