Kräuterbuch für Hunde - Angela Knocks-Münchberg - E-Book

Kräuterbuch für Hunde E-Book

Angela Knocks-Münchberg

4,6

Beschreibung

Warum knabbern Hunde beim Grasfressen nur an bestimmten Halmen? Weil sie instinktiv wissen, welches Kraut aus der Natur ihnen gut tut. So wie sich der Mensch die Heilkraft der Kräuter zunutze macht, hält die Natur auch für unsere Hunde allerlei Heilkräuter bereit, mit denen viele Beschwerden und Erkrankungen auf natürliche Weise gelindert und sogar geheilt werden können. In diesem Buch wird nicht nur ausführlich beschrieben, wie man die geeigneten Kräuter sammelt und konserviert, wie man sie anwendet und richtig dosiert, sondern auch, welche Inhaltsstoffe sie haben, wie sie wirken und gegen welche Beschwerden sie eingesetzt werden können.

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Autor und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/ oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

IMPRESSUM

Copyright © 2014 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Titelgestaltung und Layout: www.ravenstein2.de

Satz: Atelier Lehmacher

Lektorat der Originalausgabe: Anneke Fröhlich

Titelfoto: Shutterstock

Fotos im Innenteil: Liesel Baumgart, Gabriele Lehari,

Shutterstock.de, Karl-Heinz Widmann

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6219-1

INHALT

Einleitung

Sammelkalender für Heilkräuter

Heilkräuter sammeln

Heilkräuter zubereiten und verabreichen

Kräutertees

Kräuteröle und -salben

Tinkturen

Sprays und Spülungen

Kräuterpillen und -säckchen

Tipps zur Verabreichung

Dosierung

Anwendungen im Überblick

Inhaltsstoffe von Heilkräutern

Alkaloide

Ätherische Öle

Bitterstoffe

Cholin

Flavone

Gerbstoffe

Glykoside

Harze

Muzilaginosa

Organische Säuren

Saponine

Vitamine

Krankheiten von A bis Z mit Heilkräutern behandeln

Abszesse

Allergien

Altersschwäche

Analdrüsenentzündung

Appetitlosigkeit

Arthritis und Arthrose

Augenprobleme

Blähungen

Blasenleiden

Durchfall

Ekzeme

Erbrechen

Hauterkrankungen

Herzleiden

Hüftgelenksdysplasie

Husten

Insektenstiche

Juckreiz

Nervosität und Hyperaktivität

Nierenleiden

Ohrenprobleme

Parasiten

Prellungen und Verstauchungen

Reisekrankheit

Schuppen

Schwächezustand

Verbrennungen

Verstopfung

Wunden und Wundbehandlung

Würmer

Zahn(fleisch)probleme

Die Heilkräuter

Arnika oder Bergwohlverleih

Brennnessel

Eibisch, Echter

Hagebutte

Holunder, Schwarzer

Johanniskraut

Knoblauch und Bärlauch

Löwenzahn

Petersilie

Quecke

Ringelblume, Gemeine

Rosmarin

Salbei, Echter

Spezielle Heilmittel

Die Kräuterapotheke

Anhang

Tipps zum Weiterlesen

Kontakt zur Autorin

EINLEITUNG

„Die Natur braucht sich nicht anzustrengen, bedeutend zu sein. Sie ist es.”

Robert Walser, schweizerischer Schriftsteller

Es ist schön zu beobachten, wie viele Menschen sich allmählich wieder der Natur besinnen. Viele synthetisch hergestellte Medikamente weisen lange Auflistungen von möglichen Nebenwirkungen aus. Dies mag mit ein Grund dafür sein, dass wir uns immer häufiger nach anderen Möglichkeiten umschauen. Die Kräuterheilkunde ist eine Alternative, um seine Gesundheit wiederzuerlangen und zu behalten. Was dem Menschen so viel Gutes bringen kann, ist auch für unsere Tiere eine hervorragende Behandlungsmöglichkeit. Die Kunst, mit Kräutern zu heilen, ist so alt wie die Menschheit selbst und auch die Tiere haben seit jeher Kräuter zu sich genommen.

Obwohl unsere Hunde zu den Karnivoren (Beutetierfressern) gehören, haben ihre Vorfahren schon zu Urzeiten lange Wegstrecken zurückgelegt, um Heilkräuter zu suchen und zu sich zu nehmen. Somit haben sie ihre pflanzliche Kost nicht nur über den Inhalt des Magen-Darm-Trakts der Beutetiere aufgenommen, sondern gezielt danach gesucht. Dieser Instinkt ist auch in unseren heutigen Haushunden noch immer vorhanden. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist das Grasfressen der Hunde. Vielleicht haben Sie sich schon immer gewundert, warum Ihr Hund dabei so wählerisch ist. Wiesen weit und breit – aber er zupft nur an bestimmten Stellen das Grün heraus. Die Lösung dieses Rätsels ist ganz einfach, denn er hat gerade nach einem Heilkraut gesucht, nämlich der Quecke. Dieses Kraut trägt seinen umgangssprachlichen Namen „Hundsgras” nicht ohne Grund. Die Quecke versorgt den Hund mit Ballaststoffen, die er zur Anregung der Darmtätigkeit braucht, und auch bei Übelkeit nimmt er gerne davon, um anschließendes Erbrechen auszulösen. Wenn man in der Stadt wohnt, hat man natürlich nicht überall die Möglichkeit, seinem Tier dieses Gras anzubieten. Alternativ dazu kann man ihm aber auch Queckenwurzel klein schneiden und eventuell etwas eingeweicht ins Futter geben. In der Wurzel schlummern auch noch andere Heilwirkungen, die Sie in diesem Buch an späterer Stelle finden werden.

Die Kräuterheilkunde basiert im Wesentlichen auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Wenn die Zellen eines Teiles des Körpers nicht richtig funktionieren oder arbeiten, so hat dies unweigerlich eine Störung in anderen Teilen des Körpers zur Folge. In jedem Lebewesen greifen körperliche und seelische Probleme ineinander. Somit sollten Sie auch hier immer nach der eigentlichen Ursache suchen. Versuchen Sie Ihrem Hund, soweit nur irgend möglich, eine artgerechte Haltung zu bieten. Hierzu gehören Spaziergänge, bei denen viel frische Luft und Sonne getankt werden können. Agility, Dogdance oder Flyball fordern Ihren Hund körperlich und geistig. Und wenn man diese Möglichkeiten nicht hat, bieten sich Gehorsamsübungen an, die man überall ausführen kann.

An dieser Stelle darf selbstverständlich auch die Ernährung nicht vergessen werden. Je natürlicher sie ist, umso besser ist sie für die Aktivität, Ausdauer und Gesundheit Ihres vierbeinigen Freundes. Bei einer ausgewogenen Balance dieser Bestandteile steht einem gesunden Leben Ihres Hundes kaum noch etwas im Wege. Wenn Ihr Liebling trotzdem einmal erkranken sollte, halten Sie mit diesem Ratgeber eine Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden in Ihren Händen.

Das Schöne an den Heilkräutern ist, dass Sie diese auf Ihren Spaziergängen mit Ihrem Hund überall finden können. Sie brauchen dazu lediglich ein wachsames Auge und gutes, trockenes Wetter. In diesem Buch sind sehr viele Kräuter benannt, die Sie selbst bestimmen und sammeln können. Allerdings gibt es einige Dinge dabei zu beachten:

Verwenden Sie niemals Heilkräuter, die an häufig befahrenen Straßen wachsen, denn sie enthalten Schadstoffe aus den Autoabgasen.Meiden Sie ebenfalls Kräuter, die in der Nähe von Feldern wachsen, die gedüngt oder gespritzt werden.Wenn Sie das erste Mal Heilpflanzen selbst sammeln wollen, empfiehlt es sich, ein Pflanzenbestimmungsbuch mitzunehmen.

Einige Heilpflanzen stehen unter Naturschutz oder sind in unserer Gegend nicht zu finden. Solche Kräuter können Sie in ausgezeichneter Qualität aus Reformhäusern oder Apotheken beziehen. Auf die Erwähnung von Pflanzen, die giftig sind, wurde in diesem Buch absichtlich verzichtet. Die Natur bietet uns dafür andere Heilkräuter an, bei denen wir keine Gefahr laufen, unserem Tier zu schaden. Kommen Sie nun mit auf eine spannende Reise in die Welt der Heilkunst mit Kräutern.

Die Natur hält für Hunde allerlei Heilmittel bereit. (Foto: Shutterstock.de/Joop Snijder Photography)

Sammelkalender für Heilkräuter

Mit * gekennzeichnete Pflanzen kommen nur selten bis gar nicht bei uns vor oder stehen unter Naturschutz.

Deshalb bitte getrocknet in der Apotheke erwerben, falls sie nicht im eigenen Garten angebaut werden!

HEILKRÄUTER SAMMELN

(Foto: Karl-Heinz Widmann)

Wie eingangs erwähnt, sollten gewisse Richtlinien beim Sammeln von Heilkräutern beachtet werden. Für das Sammeln sind die Kenntnisse zum Bestimmen der Heilkräuter Voraussetzung. Wenn wir dieses Wissen haben, kommt es darauf an, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Art und Weise zu ernten. Erfahrungsgemäß bringen frisch gepflückte Kräuter die besten Heilerfolge. Manchmal schon von Februar an bis weit in den November hinein kann man frische Kräuter selbst pflücken. Einige findet man sogar im Winter unter der Schneedecke, falls man sich den Standort gemerkt hat. Es empfiehlt sich jedoch, für den Winter einen kleinen Vorrat anzulegen. Dies kann in Form von getrockneten oder auch tiefgefrorenen Kräutern sein. Wenn Sie sich für letztere Aufbewahrungsform entscheiden, sollten Sie die Möglichkeit haben, Ihre Heilkräuter schockgefrieren zu können. So bleiben neben den heilenden Wirkstoffen auch viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente erhalten. Auf jeden Fall holen wir uns unsere Heilkräuter zu dem Zeitpunkt, an dem ihr Wirkstoffgehalt am größten ist. Auf Seite 11 finden Sie einen Kräutersammelkalender, in dem Sie nachschauen können, wann welche Kräuter von Mutter Natur für die Ernte bereitgestellt werden. Allgemein gilt jedoch Folgendes:

Blüten werden zu Beginn der Blütezeit geerntet.Blätter werden vor und während der Blütezeit geerntet.Wurzeln gräbt man im zeitigen Frühjahr oder im Herbst aus.Früchte werden zur Zeit der Reife gepflückt.

Verwenden Sie gesunde, saubere und frische Pflanzen, die frei von Ungeziefer sind. Wie schon erwähnt, sind chemisch gedüngte Felder und Wiesen, verkehrsreiche Straßen, Bahndämme oder Gebiete in der Nähe von Industrieanlagen keine geeigneten Orte zum Sammeln, da die Pflanzen mit großer Wahrscheinlichkeit durch Schadstoffe belastet sind. Viele Kräuter lassen sich auch im eigenen Garten anpflanzen.

Gehen Sie sorgsam mit der Natur um! Reißen Sie nicht ganze Pflanzen mit Wurzel heraus, sondern nehmen Sie nur die Pflanzenteile, die Sie wirklich brauchen. Sammeln Sie Ihre Kräuter an sonnigen Tagen, wenn der Tau vergangen und die Pflanzen in einem trockenen Zustand sind.

Abhängig von den Mondphasen ändert sich auch der Wirkstoffgehalt in den einzelnen Pflanzenteilen. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich beim Sammeln nach den Mondphasen zu richten. Bei abnehmendem Mond ist die Erde aufnahmefähiger, die Säfte in den Pflanzen ziehen daher mehr zur Wurzel. Dagegen steigen die Säfte bei zunehmendem Mond mehr in die oberirdischen Pflanzenteile, ein idealer Zeitpunkt zum Sammeln von Blüten, Blätter und Früchte für den frischen Gebrauch. Wenn Sie Ihre Kräuter und Früchte für den Wintervorrat ernten und trocknen wollen, dann nutzen Sie dafür den abnehmenden Mond.

Die älteste und beliebteste Möglichkeit, Heilkräuter haltbar zu machen, ist wohl unumstritten das Trocknen. Dabei sollte das zu trocknende Grün weder zu hohen Temperaturen noch unmittelbarer Sonneneinstrahlung oder Feuchtigkeit ausgesetzt sein.

Die Kräuter werden vor dem Trocknen klein geschnitten, jedoch nicht gewaschen. Legen Sie das zerkleinerte Sammelgut locker auf Tücher oder unbedrucktes Papier. Ein schattiger Ort draußen oder luftige, warme Räume eignen sich gut für eine schnelle Trocknung. Blätter und Blüten kann man auch gebündelt an einem kühlen, gut belüfteten und trockenen Platz aufhängen und im Anschluss zerbröseln.

Geht man mit offenen Augen durch die Natur, findet man auch viele Heilkräuter. (Foto: Gabriele Lehari)

In unseren Breiten ist Lavendel nur als Kulturpflanze im Garten zu finden. (Foto: Karl-Heinz Widmann)

Bei sehr saftigen Pflanzenteilen, Rinden oder Wurzeln kommt man allerdings nicht immer ohne künstliche Wärme aus. Am besten trocknet man sie im Backofen. Hierfür werden die Pflanzenteile auf einem mit Küchenkrepp belegten Backblech ausgebreitet. Die Temperatur im Backofen sollte 35 Grad Celsius nicht übersteigen. Damit die verdunstende Feuchtigkeit entweichen kann, bleibt die Backofentür dabei einen Spalt offen (indem man zum Beispiel einen Kochlöffel in die Tür steckt). Die so haltbar gemachten Heilpflanzen müssen rascheltrocken sein und sollten möglichst keine Feuchtigkeit mehr enthalten. Zum Aufbewahren eignen sich gut dunkle Gläser. Die Öffnung wird mit einem sauberen Baumwolltuch verschlossen. Denn selbst getrocknete Heilpflanzen unterliegen noch immer einem Stoffwechsel und sollten deshalb nicht luftdicht aufbewahrt werden. Auch Papiertüten, wieder verschließbare Kartons oder Baumwolltaschen, die man oben herum zubinden kann, eignen sich für die Aufbewahrung.

Blüten und Blätter sollten beim Sammeln nicht gedrückt oder gar gequetscht werden. Nehmen Sie zum Sammeln eine kleine Baumwolltasche oder einen Korb. Plastiktüten sind ungeeignet, denn die Kräuter beginnen darin zu schwitzen und werden später beim Trocknen schwarz.