Kulturtranfer in Alejo Carpentiers frühem Roman "El reino de este mundo" - Mario-Francisco Zodl - E-Book

Kulturtranfer in Alejo Carpentiers frühem Roman "El reino de este mundo" E-Book

Mario-Francisco Zodl

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,0 (11 Punkte), Justus-Liebig-Universität Gießen (Romanistik), Veranstaltung: Carpentiers frühe Romane, Sprache: Deutsch, Abstract: Ordnet man die heutige Zeit nach Grundcharakteristika epochal ein, so muss man diese als Zeit der unaufhaltsamen Globalisierungsprozesse charakterisieren, in der Entfernungen nicht mehr zu existieren scheinen. Geografische Grenzen sind längst überholt. In den sogenannten imperialen Zentren entstehen Gesellschaften der Multikulturalität. Während Philanthropen einen humanen Fortschritt in dieser Entwicklung erkennen, assoziiert eine andere Gruppe von Menschen diese kulturelle Disparität mit dem Aussterben des nationalen Kulturerbes, weshalb ihrerseits eine Agenda der Abschreckung verfolgt wird. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Gedanke der Globalisierung zwar aufgegriffen, jedoch werden hierfür andere lokale als auch temporale Koordinaten verwendet: Es wird im Zentrum dieser diskursiven Ausarbeitung um den karibischen Raum gehen, genauer gesagt um Haiti, da dieser Ort in vormoderner Zeit ebenfalls Schauplatz unzähliger Menschenbewegungen war, aus der Kulturtransfers auf unterschiedlichen Ebenen zustande gekommen sind. Orientiert an den soeben genannten Kulturtransfers macht sich die hier vorliegende Seminararbeit zum Ziel, Aufschluss über die reziproken Dynamiken innerhalb transkultureller Phasen zu geben, indem der Roman „El reino de este mundo“ von Alejo Carpentier herangezogen wird. Wie wird jene Transkulturation fiktional beschrieben? Vor allem die Annahme einer reziproken Dynamik soll kritisch durchleuchtet werden, da sich das vom kubanischen Anthropologen Fernando Ortiz geprägte Theoriegebäude der Transkulturation nicht auf alle Gesellschaften – wenn nicht sogar auf keine – übertragen lässt. Somit bildet folgende These die Quintessenz dieser Arbeit: Kolonialismus und Imperialismus stehen nicht für einen reziproken Kulturaustausch.

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Inhaltsverzeichnis

 

1 Einleitung

2 Historische Kontextualisierung: Sklaverei als Annäherungsversuch?

3 Transkulturation und Exotismus: Eine definitorische Bestimmung

4 Ebenen der Transkulturation in El reino de este mundo

5 Figuren als Repräsentanten der Transkulturation

6 Fazit

Literaturverzeichnis

 

1 Einleitung

Ordnet man die heutige Zeit nach Grundcharakteristika epochal ein, so führt kein Weg daran vorbei, diese als Zeit der unaufhaltsamen Globalisierungsprozesse zu charakterisieren, in der Entfernungen nicht mehr zu existieren scheinen. Geografische Grenzen sind längst überholt. Menschen, die gestern noch im Orient lebten, schlagen heute schon ihre modernen Zelte im Okzident auf und schaffen somit vor allem in den sog. imperialen Zentren Gesellschaften der Multikulturalität. Während Philanthropen einen humanen Fortschritt in dieser Entwicklung erkennen, assoziiert eine andere Gruppe von Menschen diese kulturelle Disparität mit dem Aussterben des nationalen Kulturerbes, weshalb ihrerseits eine Agenda der Abschreckung verfolgt wird. Denn: Im trojanischen Pferd der Einwanderung steckt nur das Ziel, den im Mittelalter gescheiterten Versuch der globalen islamischen Expansion wiederzubeleben.

 Im Rahmen dieser Arbeit wird der Gedanke der Globalisierung zwar aufgegriffen, jedoch werden hierfür andere lokale als auch temporale Koordinaten verwendet: weder der Orient noch die aktuellen globalen Ereignisse stehen hier im Vordergrund. Es wird im Zentrum dieser diskursiven Ausarbeitung vielmehr um den karibischen Raum gehen, genauer gesagt um Haiti, da dieser Ort in vormoderner Zeit ebenfalls Schauplatz unzähliger Menschenbewegungen war, aus der Kulturtransfers auf unterschiedlichen Ebenen zustande gekommen sind.

 Orientiert an den soeben genannten Kulturtransfers macht sich die hier vorliegende Seminararbeit zum Ziel, Aufschluss über die reziproken Dynamiken innerhalb transkultureller Phasen zu geben, indem der Roman El reino de este mundo von Alejo Carpentier herangezogen wird. Wie wird jene Transkulturation fiktional beschrieben? Vor allem die Annahme einer reziproken Dynamik soll kritisch durchleuchtet werden, da sich das vom kubanischen Anthropologen Fernando Ortiz geprägte Theoriegebäude der Transkulturation nicht auf alle Gesellschaften – wenn nicht sogar auf keine – übertragen lässt. Somit bildet folgende These die Quintessenz dieser Arbeit: Kolonialismus und Imperialismus stehen nicht für einen reziproken Kulturaustausch.

 Für die Überprüfung der These wird in vier Schritten gearbeitet. Zu Beginn wird es um die Begriffe Transkulturation und Exotismus gehen, um somit eine erste definitorische Grundlage zu bieten. Anschließend, im zweiten Schritt, soll die kurze historische Kontextualisierung dazu dienen, wesentliche Beweise, die die Annahme einer wechselseitigen Dynamik innerhalb transkultureller Prozesse falsifizieren, zu liefern. Die Kontextualisierung soll also zeigen, dass die Phasen der Transkulturation nicht übertragbar sind auf die historische Realität. Was die Kulturbegegnung im haitianischen Raum genau beeinflusst hat, wird im darauffolgenden dritten Punkt Ebenen der Transkulturation in El reino de este mundo näher durchleuchtet. Auch hierfür sei anzumerken, dass der Roman als Grundlage dient. Da jeder Kulturaustausch nicht nur eine pragmatische Perspektive eröffnet – sich also nicht nur auf Dinge oder Sachen beschränken lässt – werden die den kulturellen Austausch erst möglich machenden Individuen, die als sog. Repräsentanten der Transkulturation gelten können, ebenfalls herangezogen, wobei es hier ausschließlich um literarische Figuren gehen soll. Wie eng also die Grenze zwischen historischen und literarischen Figuren in Alejo Carpentiers Werken tatsächlich ist, wird in dieser Arbeit nicht untersucht.