Wenn die Angst den Schüler am Sprechen hindert. Auf dem Weg zum sensiblen Umgang mit Sprechängsten - Mario-Francisco Zodl - E-Book

Wenn die Angst den Schüler am Sprechen hindert. Auf dem Weg zum sensiblen Umgang mit Sprechängsten E-Book

Mario-Francisco Zodl

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Leseerziehung, Note: 1,3 (13 Punkte), Justus-Liebig-Universität Gießen (Germanistik), Veranstaltung: Die sog. Lernervariablen und ihre Auswirkungen auf den Lernprozess, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit behandelt den Faktor Angst. Dabei möchte der Autor vor allem darauf abzielen, die Komplexität des Gegenstands Sprache offenzulegen, um so für den Faktor Angst mögliche neue Strategien für Lehrende und Lerner zu entwickeln. Für die Konzeption der Arbeit dienen folgende Fragestellungen als Orientierung: 1) Was ist (Sprech-)Angst und wie kann sie beim Schüler bestimmt werden? 2) Wenn die (Sprech-)Angst eine natürliche Erscheinung ist, sind mündliche Noten dann nicht etwa unnatürlich? 3) Welche Strategien zur Abschwächung der (Sprech-)Angst existieren bereits? Für die Beantwortung der Fragen werden insgesamt drei Schritte notwendig sein. Im ersten Schritt wird die psychologische Betrachtungsweise von Angst der psycholinguistischen Betrachtungsweise gegenübergestellt, da meines Erachtens vor allem die psychologische Seite die Sensibilisierung für den hier vorgestellten Faktor erhöhen kann. Das Verständnis für die psychisch-physiologischen Prozesse im Schüler bildet somit eine wesentliche Grundlage im Lehrer-Schüler-Verhältnis. Zukünftige Lehrer sollten sich demnach stärker darauf fokussieren, um so ihre eigenen Reaktionen auf vermeintliche Ich-habe-keine-Lust-Impulse des Schülers einer kritischen Selbstanalyse zu unterwerfen. Aus möglichen Ich-habe-keine-Lust-Impulsen des Schülers werden somit überzeugende Ich-habe-Angst-Impulse. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Einbettung der Angst bzw. Sprechangst in den eigentlichen Rahmen dieser Arbeit, der quantitativ auch überwiegen wird. Wie verhält es sich diesbezüglich also mit der Sprechangst im Fremdsprachenunterricht und existieren hier überhaupt Ursachen, die sich von der gewöhnlichen Sprechangst – also im nicht Fremdsprachenunterricht – tatsächlich unterscheiden? Für die Beantwortung dieser Fragen werden sowohl der derzeitige Forschungsstand als auch die Erklärungsansätze von Schülern herangezogen, um somit einen zweiseitigen Blick zu ermöglichen. Abschließend werden dann schließlich mögliche Strategien vorgestellt, die eine Abschwächung der Sprechangst herbeirufen können.

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Inhaltsverzeichnis

 

1 Einleitung

2 Angst vs. Sprechangst: Von der Psychologie zur Psycholinguistik

2.1 Angst: Eine psychologische Betrachtungsweise

2.2 Sprechangst: Eine psycholinguistische Betrachtungsweise

3 Fremdsprachenangst: Was versteht man darunter?

3.1 Ursachen für die Fremdsprachenangst

3.2 Sprechängste aus der Sicht der Schüler: Mögliche Erklärungen

4 Strategien zur Abschwächung der Sprechangst im Unterricht

4.1 Angstbewältigung

4.2 Bewältigung von Sprechängsten

5 Fazit

Literaturverzeichnis

 

1 Einleitung

Die gegenwärtigen globalen Entwicklungen unserer Zeit führen zur Vorstellung nicht mehr existierender Landesgrenzen. Menschen, die zuvor noch am anderen Ende der Welt lebten, werden zu realen Nachbarn und erzeugen ein für Kosmopoliten buntes Durcheinander von Kultur und Sprache. Diese kulturell-sprachlichen Disparitäten sind jedoch trotz unserer aufgeklärten Welt keine Zustände, die von Jedermann akzeptiert werden. Im Gegenteil: Immer mehr Menschen äußern ihren Unmut und verweisen auf die Bedrohung der eigenen abendländischen Kultur; Ängste, die nicht neu sind, da sie bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkamen, als man sich in Europa – zur damaligen Zeit ein locker gefügter Staatenbund mit einer österreichischen Hegemonialstellung – vom napoleonischen Joch befreien konnte und ein nationales Bewusstsein forderte.

 Ängste sind jedoch keine emotionalen Zustände der Vergangenheit, die nur die eine Gruppe von Menschen haben. Für unser heutiges Zeitalter gilt es nämlich, vor allem den stark traumatisierten Flüchtlingskindern/-jugendlichen, die letztlich in das deutsche Bildungssystem integriert werden müssen und wollen, mehr Beachtung zu schenken, da sie ihre Ängste stets mit sich tragen, wodurch eine gelungene Integration scheitern kann. Denn: Die unmittelbare Wirklichkeit des Gedankens ist das Wort, welches durch bestimmte Formen der Angst, wie der Sprechangst, nicht artikuliert werden kann. Da Kinder und Jugendliche jedoch die Zukunft einer Gesellschaft bilden sollen, muss eine Sensibilisierung für mögliche schulische Probleme auf allen Ebenen stattfinden, da bestimmten Verhaltensauffälligkeiten der Lerner tieferliegende Ursachen haben können. Hier sollte das Motto gelten: Auf Probleme eingehen, bevor die Kinder eingehen!

 Die hier vorliegende Seminararbeit möchte zwar nicht den Anspruch erheben, soziologische sowie historische Entwicklungen deuten zu wollen, führt diese Thematik jedoch aufgrund des Wissens um die Bedeutung einer essenziellen Sensibilisierung für sozio-kulturelle Dynamiken, die kontemporär die sprachliche Ebene erfassen, dennoch an. Für die Produktion sprachlich-mündlicher Sequenzen benötigt man nämlich Menschen, die sich wiederum in einen multidimensionalen Raum – bestehend aus mannigfaltigen Faktoren – einbetten lassen. Einflussnehmer wie Alter, Geschlecht, (Sprach-)Lernerfahrung, Angst, Motivation aber auch die Einstellung zur Zielkultur sowie das konstituierte Selbstbild tragen somit zur Erfolgs- bzw. Misserfolgsgeschichte des Individuums bei. Eine aus dem Seminar hervorgegangene entscheidende Fragestellung wäre diesbezüglich die Frage danach, wie einflussreich die jeweiligen Faktoren für das gesteuerte und das natürliche Lernen tatsächlich sind.

 Um den Rahmen der Arbeit jedoch nicht zu sprengen, wird hinsichtlich der Faktoren eine Reduktion vollzogen, sodass der Faktor Angst hier die Grundlage bilden wird. Dabei möchte die Arbeit vor allem darauf abzielen, die Komplexität des Gegenstands Sprache offenzulegen, um so für den Faktor Angst mögliche neue Strategien für Lehrende und Lerner zu entwickeln. Für die Konzeption der Arbeit dienen folgende Fragestellungen als Orientierung:

1. Was ist (Sprech-)Angst und wie kann sie beim Schüler bestimmt werden?

2. Wenn die (Sprech-)Angst eine natürliche Erscheinung ist, sind mündliche Noten dann nicht etwa unnatürlich?

3. Welche Strategien zur Abschwächung der (Sprech-)Angst existieren bereits?

Für die Beantwortung der Fragen werden insgesamt drei Schritte notwendig sein. Im ersten Schritt wird die psychologische Betrachtungsweise von Angst der psycholinguistischen Betrachtungsweise gegenübergestellt, da meines Erachtens vor allem die psychologische Seite die Sensibilisierung für den hier vorgestellten Faktor erhöhen kann. Das Verständnis für die psychisch-physiologischen Prozesse im Schüler bildet somit eine wesentliche Grundlage im Lehrer-Schüler-Verhältnis. Zukünftige Lehrer sollten sich demnach stärker darauf fokussieren, um so ihre eigenen Reaktionen auf vermeintliche Ich-habe-keine-Lust-Impulse des Schülers einer kritischen Selbstanalyse zu unterwerfen. Aus möglichen Ich-habe-keine-Lust-Impulsen des Schülers werden somit überzeugende Ich-habe-angst-Impulse. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Einbettung der Angst bzw. Sprechangst in den eigentlichen Rahmen dieser Arbeit, der quantitativ auch überwiegen wird. Wie verhält es sich diesbezüglich also mit der Sprechangst im Fremdsprachenunterricht und existieren hier überhaupt Ursachen, die sich von der gewöhnlichen Sprechangst – also im nicht Fremdsprachenunterricht – tatsächlich unterscheiden? Für die Beantwortung dieser Fragen werden sowohl der derzeitige Forschungsstand als auch die Erklärungsansätze von Schülern herangezogen, um somit einen zweiseitigen Blick zu ermöglichen. Abschließend werden dann schließlich mögliche Strategien vorgestellt, die eine Abschwächung der Sprechangst herbeirufen können. Auch sie ergeben sich aus dem zweiseitigen Blick und dienen somit sowohl dem Lehrer als auch dem Schüler.