Kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien zur Einführung - Nicolas Pethes - E-Book

Kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien zur Einführung E-Book

Nicolas Pethes

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Beschreibung

Nicht nur Individuen, sondern auch Gruppen, Kollektive und Nationen konstruieren ihre Identität durch den Bezug auf eine gemeinsame Vergangenheit: Jahrestage, Denkmäler, Museen und Bibliotheken bilden die rituelle und mediale Basis für das »kulturelle Gedächtnis«, das in den Kulturwissenschaften seit über zwei Jahrzehnten intensiv diskutiert wird. Diese Einführung präsentiert die wichtigsten Themen dieser Diskussion, indem sie den Bogen von der Kritik des Gedächtnisses bei Friedrich Nietzsche über die Etablierung einer kulturwissenschaftlichen Gedächtnistheorie bei Aby Warburg und Maurice Halbwachs bis hin zu gegenwärtigen Theorien spannt. Im zweiten Teil des Buchs werden unter den Stichwörtern Rituale, Rhetorik, Speichertechniken, Gedächtnismetaphern, Kanon, Zensur und Ästhetik die Techniken und Funktionen des kulturellen Gedächtnisses befragt.

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Seitenzahl: 200

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Kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorienzur Einführung

Nicolas Pethes

KulturwissenschaftlicheGedächtnistheorienzur Einführung

Wissenschaftlicher BeiratMichael Hagner, ZürichDieter Thomä, St. GallenCornelia Vismann, Frankfurt a.M. †

Junius Verlag GmbH

Stresemannstraße 375

22761 Hamburg

Im Internet: www.junius-verlag.de

© 2008 by Junius Verlag GmbHAlle Rechte vorbehaltenCovergestaltung: Florian ZietzTitelbild Sigrid Sigurdsson,Karl Ernst Osthaus Museum, HagenFotografie: Achim KukuliesVeröffentlichung der E-Book-Ausgabe März 2016ISBN 978-3-96060-011-4Basierend auf Printausgabe:ISBN 978-3-88506-073-42., überarb. Aufl. 2013

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Zur Einführung …

… hat diese Taschenbuchreihe seit ihrer Gründung 1978 gedient. Zunächst als sozialistische Initiative gestartet, die philosophisches Wissen allgemein zugänglich machen und so den Marsch durch die Institutionen theoretisch ausrüsten sollte, wurden die Bände in den achtziger Jahren zu einem verlässlichen Leitfaden durch das Labyrinth der neuen Unübersichtlichkeit. Mit der Kombination von Wissensvermittlung und kritischer Analyse haben die Junius-Bände stilbildend gewirkt.

Von Zeit zu Zeit müssen im ausufernden Gebiet der Wissenschaften neue Wegweiser aufgestellt werden. Teile der Geisteswissenschaften haben sich als Kulturwissenschaften reformiert und neue Fächer und Schwerpunkte wie Medienwissenschaften, Wissenschaftsgeschichte oder Bildwissenschaften hervorgebracht; auch im Verhältnis zu den Naturwissenschaften sind die traditionellen Kernfächer der Geistes- und Sozialwissenschaften neuen Herausforderungen ausgesetzt. Diese Veränderungen sind nicht bloß Rochaden auf dem Schachbrett der akademischen Disziplinen. Sie tragen vielmehr grundlegenden Transformationen in der Genealogie, Anordnung und Geltung des Wissens Rechnung. Angesichts dieser Prozesse besteht die Aufgabe der Einführungsreihe darin, regelmäßig, kompetent und anschaulich Inventur zu halten.

Zur Einführung ist für Leute geschrieben, denen daran gelegen ist, sich über bekannte und manchmal weniger bekannte Autor(inn)en und Themen zu orientieren. Sie wollen klassische Fragen in neuem Licht und neue Forschungsfelder in gültiger Form dargestellt sehen.

Zur Einführung ist von Leuten geschrieben, die nicht nur einen souveränen Überblick geben, sondern ihren eigenen Standpunkt markieren. Vermittlung heißt nicht Verwässerung, Repräsentativität nicht Vollständigkeit. Die Autorinnen und Autoren der Reihe haben eine eigene Perspektive auf ihren Gegenstand, und ihre Handschrift ist in den einzelnen Bänden deutlich erkennbar.

Zur Einführung ist in verstärktem Maß ein Ort für Themen, die unter dem weiten Mantel der Kulturwissenschaften Platz haben und exemplarisch zeigen, was das Denken heute jenseits der Naturwissenschaften zu leisten vermag.

Zur Einführung bleibt seinem ursprünglichen Konzept treu, indem es die Zirkulation von Ideen, Erkenntnissen und Wissen befördert.

Michael HagnerDieter ThomäCornelia Vismann

Inhalt

Einleitung: Was, wie und warum erinnern Kulturen?

I.Geschichte und Probleme kultureller Gedächtnistheorien

1.Natur oder Technik? Von der antiken Philosophie zur modernen Psychologie

2.Vergangenheit oder Gegenwart? Die kulturelle Funktion der Erinnerung bei Nietzsche

3.Politik oder Kunst? Ursprung und Überlieferung bei Freud und Warburg

4.Individuelles oder soziales Erinnern? Das kollektive Gedächtnis nach Halbwachs

5.Kommunikatives oder kulturelles Gedächtnis? Tradition und Identität nach Assmann

6.Erinnern oder Vergessen? Kultur als Gedächtnis der Gesellschaft in der Systemtheorie

II.Techniken und Funktionen des kulturellen Gedächtnisses

1.Rituale: Feiertage und Gedächtnisorte

2.Rhetorik: Mündlichkeit und Schriftlichkeit

3.Medien: Speichertechniken und Gedächtnismetaphern

4.Tradition: Kanon, Zensur und die Opfer der Geschichte

5.Ästhetik: Erinnerungskulturen in Musik, Kunst und Literatur

Schluss: Die Erzählbarkeit des Vergangenen zwischen Dokumentation und Fiktion

Anhang

Literatur

Über den Autor

1. Einleitung: Was, wie und warum erinnern Kulturen?

2006 erschien in einem Leipziger Verlag ein bemerkenswertes Buch: Die Historikerin Christine Fischer-Defoy publizierte das Adressbuch, das der Philosoph und Literaturkritiker Walter Benjamin (1892-1940) während des aufgrund seiner jüdischen Herkunft erzwungenen Exils in Frankreich ab 1933 geführt hatte. Der Band enthält fotografische Reproduktionen sowie Transkriptionen der 25 handschriftlich beschriebenen Seiten und Einlegeblätter, einen Kommentar zur Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des kleinen Büchleins sowie mehr oder weniger ausführliche Kommentare zu den von Benjamin nicht selten mit wechselnden Adressen verzeichneten Personen.

Inwiefern ist eine solche Publikation für eine Einführung in kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien von Interesse? Unter kulturwissenschaftlichen Theorien des Gedächtnisses kann man solche verstehen, die sich von psychologischen oder neurobiologischen Beschreibungen von Erinnerungsprozessen unterscheiden und stattdessen ›kulturelle‹ – also soziale, historische, philosophische, künstlerische usw. – Aspekte des Phänomens ›Gedächtnis‹ in den Blick nehmen. Ein Vademecum wie Walter Benjamins Adressbuch erscheint nun auf den ersten Blick als Hilfsmittel für das Gedächtnis eines Individuums und obendrein als eines, das möglicherweise private und für keine Öffentlichkeit bestimmte Einträge enthält. Als ein solches Hilfsmittel verdeutlicht ein Adressbuch aber, dass das Erinnerungsvermögen des Menschen mangelhaft ist und zumal im Fall einer großen Menge abstrakter und veränderbarer Daten eines Mediums bedarf, das die gewünschten Informationen auf eine Weise speichert, die sie jederzeit und zuverlässig abrufbar macht. Ein solches Speichermedium stellt im Abendland seit mehreren Jahrtausenden die Schrift dar, die als kulturell gewachsene und tradierte Technik zum jeweils individuellen Gedächtnis hinzutritt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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