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Der Seemann Kuttel Daddeldu ist eine Kunstfigur des Dichters Joachim Ringelnatz, der selber jahrelang zur See fuhr. Er taucht erstmals in Ringelnatz' "Gedicht vom Seemann Kuttel Daddeldu" auf und ist die Hauptfigur in dem Gedichtband "Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid" (1920), einer Sammlung aus schwarzhumorigen Balladen und Moritaten, mit denen Ringelnatz in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts auch auf der Kabarettbühne auftrat. Die hier versammelten Gedichte und Prosatexte entstammen folgenden Werken: Die Schnupftabaksdose (1912), Stumpfsinn in Versen (1912), Joachim Ringelnatzens Turngedichte (1920), Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid (1920), Turngedichte, Neue Gedichte der erweiterten Ausgabe (1923), Kinder-Verwirr-Buch (1931), Verstreut Gedrucktes, Nervosipopel, Elf Angelegenheiten (1924). Joachim Ringelnatz wurde als Hans Bötticher am 7. August 1883 in Wurzen (Sachsen) geboren. Er starb am 17. November 1934 in Berlin. Der Sohn eines gutsituierten Tapetenentwerfers drückte am königlichen Staatsgymnasium Leipzig die Schulbank, bis er der Schule verwiesen wurde. Die anschließend besuchte Privatschule verließ er nach der Obersekunda und fuhr daraufhin mehrere Jahre zur See: zunächst als Schiffsjunge, später als Matrose und Freiwilliger der Marine. Mit 25 Jahren debütierte Ringelnatz im Künstlerlokal "Simplicissimus" in München-Schwabing mit eigenen Versen. 1920 erhielt er ein Engagement an der Berliner Kleinkunstbühne "Schall und Rauch". Mit seinen Dichtungen bereiste Ringelnatz über ein Jahrzehnt alle wichtigen Kabarettbühnen des deutschsprachigen Raums. 1933 erhielt er in Deutschland Auftrittsverbot. Völlig verarmt verstarb er im darauf folgenden Jahr. Alexis Krüger, geboren 1972 in Lüneburg, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik in Berlin. Von 1986 bis 1995 arbeitete er als Musiker.
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