Land of Gods. Die Kinder vom Olymp - Alia Cruz - E-Book

Land of Gods. Die Kinder vom Olymp E-Book

Alia Cruz

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Beschreibung

**Wenn nur ein Mensch dein göttliches Herz besänftigen kann…** Als Schönste der Schönsten im Luxus des Olymps leben und die Herrschaft über die gesamte Menschheit übernehmen, das wurde der Halbgöttin Liliana von Zeus versprochen. Nur dafür hat sie die versunkene Insel Atlantis verlassen und keinen der um sie in Arenakämpfen ringenden Jungen zum Mann genommen. Doch der Zugang zum Olymp ist versperrt und der Göttervater Zeus schwächer denn je. Stattdessen lebt Liliana nun auf einem künstlichen Olymp inmitten Griechenlands und versinkt immer tiefer in ihrer eigenen Wut und Einsamkeit. Bis der Todesgott Hades ihr einen Sklaven zum Geschenk macht – einen athletischen Straßenkämpfer, mit dem sie ihre Fähigkeiten üben soll und der sie einen ganz neuen Blick auf die Menschen werfen lässt…   //Alle Bände der fantastischen »Gods«-Reihe:  -- Band 1: Isle of Gods  -- Band 2: Land of Gods -- Band 3: City of Gods -- Gods: Alle Bände der göttlich-romantischen Reihe in einer E-Box!//  Die Reihe ist abgeschlossen. Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden und haben ein abgeschlossenes Ende.

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Alia Cruz

Land of Gods. Die Kinder vom Olymp

**Wenn nur ein Mensch dein göttliches Herz besänftigen kann …** Als Schönste der Schönsten im Luxus des Olymps leben und die Herrschaft über die gesamte Menschheit übernehmen, das wurde der Halbgöttin Liliana von Zeus versprochen. Nur dafür hat sie die versunkene Insel Atlantis verlassen und keinen der um sie in Arenakämpfen ringenden Jungen zum Mann genommen. Doch der Zugang zum Olymp ist versperrt und der Göttervater Zeus schwächer denn je. Stattdessen lebt Liliana nun auf einem künstlichen Olymp inmitten Griechenlands und versinkt immer tiefer in ihrer eigenen Wut und Einsamkeit. Bis der Todesgott Hades ihr einen Sklaven zum Geschenk macht – einen athletischen Straßenkämpfer, mit dem sie ihre Fähigkeiten üben soll und der sie einen ganz neuen Blick auf die Menschen werfen lässt …

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© privat

Alia Cruz lebt in Oberhausen. Lange Zeit hat die Autorin als Tierheilpraktikerin und Tierpsychologin gearbeitet. Seit 2016 widmet sie sich hauptsächlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Daneben hat sie auch ihr zweites Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Journalistin im Galoppsport. Da Pferderennen ihre Leidenschaft sind, reist sie auch gerne zu großen Renntagen außerhalb Deutschlands. Aber dabei darf das Lesen nie zu kurz kommen.

Prolog

Walhalla – 16 Jahre zuvor

Odin hasste es zu warten. Doch er zwang sich Geduld und Verständnis aufzubringen. Die Götter waren schwach, denn die Menschen glaubten nicht mehr. Sie verloren an Kraft.

Das betraf nicht nur die nordischen Götter. Hades, dem Bruder des mächtigsten griechischen Gottes Zeus, ging es sicher nicht anders. Odin musste dem Gott der Unterwelt eine Verspätung zugestehen. Die Reise nach Walhalla war beschwerlich. Das Portal, das die Götter nutzten, befand sich hoch im Norden Finnlands. Wenn er sich aufgrund schwindender Kräfte nicht mehr teleportieren konnte, blieb ihm nur die Reise mit dem Hundeschlitten durch Schnee und Eis.

Ob Hades diese Strapazen vielleicht gar nicht auf sich genommen hatte? Doch Odin hatte von einem Götterboten die Nachricht erhalten, dass Zeus' Bruder kommen würde.

Darauf musste er sich einfach verlassen. Sein Anliegen war zu wichtig. Wenn er nicht selbst mit seiner Energie hätte haushalten müssen, wäre er ruhelos in den Gemächern seines Palastes auf und ab gelaufen. Stattdessen saß er träge in einem thronähnlichen Sessel direkt am Feuer.

Die Flammen konnten ihn nicht wirklich wärmen. Innere Kälte hatte schon lange Besitz von ihm ergriffen und ließ ihn ständig frösteln. Er zog die Tierfelle enger um sich, doch auch das half nicht.

Die letzte Reise hatte ihn unglaublich geschwächt. Er hätte sie gar nicht unternehmen sollen. Zeus hatte sie alle auf den Olymp zitiert und ihnen einen Plan dargelegt, wie er alle Götter der Welt retten wollte. Odin war skeptisch, ob dem griechischen Gott dieses Unternehmen gelingen würde. Doch da er selbst keine bessere Idee hatte, musste er sich auf Zeus verlassen.

Während er in die Flammen starrte, erinnerte sich Odin an das Treffen zurück. Seine nordischen Götter hatten sich dem Vorschlag von Zeus genauso gebeugt wie alle anderen – die südamerikanischen Götter, die römischen, die keltischen und die griechischen Götter. Zeus hatte erklärt, dass sich sein Bruder Poseidon derzeit auf der Insel Atlantis befände – verbannt und vom Rest der Götter abgeschnitten. Dort sollte es Menschen geben, die noch glaubten. Zeus verlangte nun von allen fünf großen Götterdynastien jeweils ein Baby. Die fünf Kinder würde er verschlingen und sie auf Atlantis mithilfe eines Trankes wieder ausspucken.

Auf dieser vom Rest der Welt abgeschnittenen Insel würden sie heranwachsen, stark werden, um eine neue Dynastie von Göttern zu gründen. So wären sie nach circa 16 Jahren bereit die Welt erneut zu erobern. Sie würden den Menschen den Glauben zurückgeben.

Zeus wollte die geschwächten Götter selbst auch nach Atlantis bringen. Als Eisgestalten würden sie verharren, bis die göttlichen Kinder ihre Kräfte erlangten und die anderen Götter befreiten, die durch den wiedererwachten Glauben der Menschen wieder zu alter Stärke zurückfinden würden.

Ein überaus weitreichender und langfristiger Plan. Doch alles war besser, als zu verblassen und ein Nichts zu werden. Bis in alle Ewigkeit zu existieren, ohne wirklich leben zu können.

Das Zittern, das Odins Körper einfach nicht verlassen wollte, wurde bei diesem Gedanken stärker. Der nächste beunruhigende Gedanke kam sofort hinterher. Der Grund für dieses so wichtige Treffen mit Hades. Es gab derzeit nur ein einziges Kind der nordischen Götterdynastie, das Zeus' Vorgaben entsprach, und dieses befand sich im Moment nicht in Walhalla. Odin brauchte dieses Kind, koste es, was es wolle.

Hades war nicht minder gefährlich und verschlagen als Loki, der nordische Gott der List. Doch Odin hatte sich dagegen entschieden, seine eigenen Leute zu benutzen. Es musste jemand außerhalb des nordischen Götterclans sein.

Es klopfte.

Das konnte nur Hades sein!

Endlich.

Entweder war das sein Untergang oder die Rettung.

1

Thessaloniki, Griechenland – in der heutigen Zeit

Isabel betrachtete Quinn, den Sohn des Poseidon. Wie gebannt starrte er auf den Bildschirm des Laptops. Ihr Quinn. Groß, muskulös, mit Narben im Gesicht und auf dem Körper, die ihn so verwegen und schön machten. Die blonden Haare lockten sich leicht und fielen ihm in die Stirn. Er ließ sie auf ihren Wunsch hin wachsen.

Isabel konnte ihr Glück immer noch nicht fassen. Das erste Mal hatte sie ihn am See auf Atlantis gesehen. Quinn war einer der menschlichen Jugendlichen, die man in Lager interniert hatte, damit sie lernten zu kämpfen. Die fünf stärksten von ihnen sollten mit den fünf göttlichen Kindern der Insel liiert werden. Erst später hatten sie erfahren, dass Quinn ein Halbgott war und auch von Zeus' Plan, dass sie eine neue Dynastie von Göttern gründen sollten. Quinn war zunächst ihrer Schwester Liliana versprochen worden. Letztendlich hatten die Götter den Sohn des Poseidon aber nur benutzen wollen, um den Gott des Meeres hervorzulocken und ihn zu bekämpfen, der damals wie heute Atlantis versteckt hatte. Durch seine Vernichtung hätten sie von Atlantis aus die Erde wieder betreten und herrschen können.

Zeus' Pläne waren schiefgelaufen. Er, Hades und Thanatos waren zwar auf die Erde gelangt, aber noch hatten sie die Herrschaft nicht zurückerobern können. Zu Isabels und Quinns Glück. Sie konnten ihre Liebe nun genießen und zumindest Atlantis war von Zeus', Hades' und Thanatos' Herrschaft befreit.

Doch sie hatten ihren Preis dafür gezahlt. Die drei Götter waren mit Isabels Schwester Liliana geflohen. Isabels Brüder Harry und Dian waren auf Atlantis geblieben, um die Insel gerecht zu regieren. Sie vermisste die beiden unendlich.

Ihre Schwester Brigitte hatte die Insel ebenfalls verlassen, war aber nicht mit ihnen nach Griechenland gekommen. Sie stammte von einer keltischen Göttin und einem Menschen ab und eben diesen Menschen, ihren Vater, wollte Brigitte suchen.

Quinn drehte sich um. Seine meerblauen Augen schafften es täglich aufs Neue, Millionen von Schmetterlingen in ihrem Bauch aufflattern zu lassen.

»Hey, kleine Göttin, alles in Ordnung?«

Isabel setzte sich auf Quinns Schoß. Sobald er die Arme um sie schloss, war alles wieder im Lot. Die Sehnsucht nach ihren Geschwistern ließ nach und auch die Frage, wie sie Liliana und die drei Götter finden sollten, trat kurz in den Hintergrund. Doch nur aus diesem Grund hatten sie ihre Heimat Atlantis verlassen. Laut Quinns Vater waren sie beide dazu auserkoren zu verhindern, dass Zeus, Hades, Thanatos und Liliana Unglück und Leid über die Menschen bringen würden.

»Ich habe an Liliana gedacht.«

Quinn blickte ihr tief in die Augen und sah ihren Schmerz darin. Sie konnte es in seinem Gesicht ablesen. Sanft streichelte er über ihren Rücken.

»Ich weiß, sie ist deine Schwester und sie war nicht immer so bösartig, aber du musst irgendwann den Gedanken zulassen, dass du sie vielleicht nicht retten kannst.«

Isabel wollte aufbegehren. Es war immer wieder das gleiche Thema, sie hatten sogar ihren ersten Streit wegen Liliana gehabt. Denn die Halbgöttin war die Tochter einer nordischen Walküre und eines Menschen. Isabel schluckte die Worte herunter. Quinn hatte ja Recht.

»Ich werde es trotzdem versuchen.«

Sein Lächeln raubte ihr den Atem. »Ich weiß und ich werde dich sicher nicht daran hindern, deswegen liebe ich dich so sehr, kleine Göttin.«

In ihrer ersten Nacht auf dem griechischen Festland hatten Quinn und Isabel sich vereint, am Strand, ganz sanft und mit mehr Liebe, als sie es sich je hätte vorstellen können. Der Liebesakt hatte sie endgültig untrennbar miteinander verbunden.

Seine Küsse brachten jedes Mal die Erinnerung an diese besondere Nacht hoch. Es war das erste Mal, dass sie einfach nur zusammen sein konnten. Diese Nacht war für immer in ihrem Herzen eingebrannt. Wie Quinn sie gehalten und ihr Zeit gegeben hatte. Mit jeder seiner Berührungen hatte sie gespürt, wie sehr er sie liebte und begehrte. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie wirklich angekommen, bei jemandem, der sie verstand, sie respektierte und ihr vertraute. Dem es wichtig war, dass es ihr gut ging und der sie um jeden Preis der Welt glücklich machen wollte. Seine Hände auf ihrem Körper konnten damals wie heute Empfindungen wachrufen, die nicht nur körperlicher Natur waren, die so tief gingen, dass ihr Herz vor Glück in tausend Teile zerspringen wollte. Sie konnte nur hoffen, dass es ihm genauso erging, dass sie ihm all das, was er ihr gab, zurückgeben konnte. Denn das hatte sie sich geschworen. Sie teilten etwas ganz Besonderes, das sie für immer festhalten wollte.

Quinn war nur ein Halbgott, doch mit dem mächtigen Poseidon als Vater war er genauso unsterblich wie Isabel, die Tochter der Aphrodite und des Ares. Nur Zeus, Thanatos und Hades stellten eine Gefahr dar. Die drei mächtigen griechischen Götter würden sicher Mittel und Wege finden, Götter oder Halbgötter zu töten. Ihnen zumindest dauerhaft zu schaden. Daran hegte Isabel keinen Zweifel.

Der Gedanke machte ihr Angst. Quinn und sie hatten nur wenig Erfahrung mit ihren Eigenschaften als Götter und es gab niemanden, der ihnen helfen konnte. Poseidon hatte Atlantis, nicht nur die Heimat vieler Menschen, sondern auch der Götter der Erde, am Meeresgrund versteckt – unerreichbar, auch für Quinn und Isabel.

Als Tochter der Göttin der Liebe hatte Isabel die Fähigkeit, Pflanzen zu erschaffen, mit ihnen zu reden und sie als Waffe zu benutzen. Quinn konnte unter Wasser atmen. Von seinem Vater hatte er einen Dolch bekommen. Doch was er damit anstellen konnte, wussten sie noch nicht. Viel war es nicht, um gegen drei mächtige Götter zu kämpfen.

Zumal sie viel Zeit verloren hatten, bis sie sich in der neuen Welt zurechtfanden. Computer hatte es auf Atlantis nicht gegeben, keine moderne Technik, auch keine Autos.

Als sie vor einigen Monaten hier gestrandet waren, war all das Wissen sofort in ihrem Kopf gewesen, als seien sie in der modernen Welt aufgewachsen. Zuerst hatten sie sich Geld, menschliche Identitäten und eine Bleibe beschaffen müssen.

Quinn hatte noch ein anderes unschlagbares Talent erkannt: Er bewies ein gutes Händchen für das Glücksspiel. Immer griff er nach dem richtigen Los und konnte die Zahlen der Lotterie relativ treffsicher voraussagen. Quinn nannte es Bauchgefühl. Einmal waren sie sogar in einem Casino gewesen und hatten eine Menge Geld mit nach Hause gebracht. Sie erspielten sich nur so viel, wie sie für ein unbehelligtes Leben benötigten.

Isabel träumte davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu sehen, aber auch ein Leben zu führen, in dem sie beide einer normalen Arbeit nachgingen. Sie würde viele Leben mit ihrem Quinn leben können. Sie hatten eine Ewigkeit Zeit.

Allerdings mussten sie dafür erst ihre Aufgabe meistern. Denn wenn Zeus und seine Verbündeten ihre Pläne umsetzten, dann würde es vielleicht keine Erde mehr geben, auf der Isabel und Quinn ihre Träume verwirklichen konnten.

***

Dion, Griechenland

Liliana biss sich so fest auf die Lippe, dass sie zu bluten begann. Der Schmerz half ihr nicht einfach loszuschreien. Sie saß an einem kleinen Bach, den sie vor ein paar Tagen entdeckt hatte, und seitdem war sie jeden Nachmittag hergekommen, um ihre Ruhe zu haben.

Sie hasste Dion. Es war nicht mehr als ein Dörfchen am Fuß des Olymps. Nein, nicht des göttlichen Olymps, sondern dieses verdammten Gebirges. Früher hatten die Menschen tatsächlich geglaubt, der Berg sei die Heimat der Götter. Dion hatte den Beinamen »Zeusstadt«, doch von einer Stadt konnte nicht die Rede sein, da war auf Atlantis mehr los gewesen. Touristen jeden Alters tummelten sich hier. Die Einwohner waren hingegen meist ältere Semester. Ihr Tagesablauf schien hier recht einfach gestrickt.

Absolut nicht das, was Liliana sich von ihrem neuen Leben erhofft und erwartet hatte. Herrschaft über die Menschen, über die Erde, ein aufregendes Leben als Göttin, all das hatten ihr Zeus, Hades und Thanatos versprochen, als sie mit ihnen von der Insel geflohen war.

Seit Monaten saßen sie in diesem Ort fest. Das Städtchen war die Wahl von Zeus gewesen. Denn hoch oben auf dem Berg befand sich das Portal, das sie zum wahren Olymp hätte bringen können. Doch das Portal war versiegelt. Es gab kein Durchkommen. Sie hatten vor vielen Wochen versucht durch die Tür zu kommen. Zunächst hatten sie nur den Nebel gesehen. Nachdem sie dort ein paarmal abgeprallt waren, hatte Zeus es zumindest geschafft, das erste Siegel zu brechen und sie waren hoffnungsvoll durch den Nebel geschritten. Doch dann hatte sich eine Tür offenbart. Der Eingang zum Olymp. Ebenfalls versiegelt. Thanatos hatte als Erster versucht hindurchzukommen und sich dabei schwer verbrannt. Die Tür glomm rot auf und verbrannte jeden, der es versuchte. Es gab kein Durchkommen, das Siegel war zu mächtig. Keiner der Götter wusste bislang eine Lösung für das Problem. Also hatte Zeus am Fuß des Berges einen kleinen Olymp geschaffen. Das war aber auch seine einzig gute Tat gewesen.

Lilianas neue Heimat war für die Menschen als unscheinbare Hütte sichtbar, doch das war eine Illusion. Trat man über die Schwelle, wurde man vom Anblick von Marmor und Gold empfangen, die die zahlreichen Räume zierten. Ja, so hatte sich Liliana den Olymp vorgestellt, mit allem erdenklichen Luxus. Doch was nützte es einem, wenn man sich zu Tode langweilte?

Was nützte ein Ballsaal, wenn es kein Orchester gab? Keine Götter, die darin tanzten?

Was nützte ein riesiges Himmelbett, wenn niemand das Lager mit ihr teilte?

Seit diesem Zauber war Zeus geschwächt. Noch so ein Punkt, der Liliana zur Weißglut trieb. Zeus lag meist auf einem Diwan und ließ sich von ihr bedienen. Er sah aus wie ein alter Mann und roch auch so. Widerlich. So mächtig, wie sie gedacht hatte, war er nicht.

Thanatos und Hades hatte sie kaum gesehen in den letzten Wochen. Sie hatten damit zu tun, sich als Geschäftsleute unter die Menschen zu begeben. Recht erfolgreich, wie Liliana zugeben musste. Die beiden stellten sich geschickt an im Kauf und Verkauf von Aktien, im Investieren und vor allem darin, Menschen zu ihrem Vorteil zu manipulieren.

Das war alles gut und schön, sie hatte ein luxuriöses Zuhause und mehr und mehr Geld zur Verfügung … doch wozu?

Liliana war die Tochter einer mächtigen Walküre, sie sollte Walhalla regieren und nicht in diesem verfluchten griechischen Dorf festsitzen.

Hier am Bach war sie allein, nein, sie war eigentlich immer allein. Es ärgerte sie, aber es war unmöglich, die Gedanken an ihre Geschwister zu verhindern. Was war aus ihnen geworden? Harry, Dian, Brigitte und Isabel. Als sie an Isabel dachte, fühlte sie einen Stich in ihrem Herzen. Ihre Schwester hatte diesen tollen Jungen bekommen. Quinn. Der gut aussehende Kämpfer und Sohn des Poseidon. Er hätte ihr gehören sollen.

Die ganze Welt hätte ihr gehören sollen.

Sie zog die Knie an und schlang ihre Arme darum. Nein, sie würde jetzt nicht weinen. Aber die Wut und die Enttäuschung verursachten diesen Kloß in ihrem Hals, der einfach nicht verschwinden wollte.

»Alles okay mit dir?«

Verdammt! Als Walkürentochter hatte sie bessere Sinne als jeder Mensch, sie war stärker und schneller, die perfekte Kriegerin – wieso hatte sie das Mädchen nicht kommen hören?

»Ja.«

Warum setzte es sich einfach hierhin? Kapierte die dumme Göre nicht, dass sie allein sein wollte?

»Du siehst traurig aus.«

»Ich bin nur müde.« Lust auf ein Gespräch hatte Liliana überhaupt nicht.

»Ich mag den Platz hier. Ich komme oft her, dich habe ich aber noch nie hier gesehen.«

Liliana wollte widersprechen. Das war ihr geheimer Rückzugsort! Dann fiel ihr ein, dass es eben nicht so war. Nichts auf dieser bescheuerten Erde gehörte ihr allein. Noch nicht.

Schweigend musterte sie das Mädchen. Sie war sehr hübsch, auch wenn Liliana es ungern zugab. Etwas dünn vielleicht und blass, aber trotzdem eine echte Schönheit. Die langen glatten Haare leuchteten in der Sonne blauschwarz. Sie hatte ein schmales Gesicht mit einer geraden Nase, schwarze Augenbrauen, schwarze lange Wimpern und große, fast schwarze Augen.

Wahrscheinlich lief ihr jeder Dorftrottel hinterher. In Griechenland waren so gut wie alle dunkelhaarig. Liliana fiel mit ihren hellblonden Haaren und den himmelblauen Augen ziemlich aus dem Rahmen. Sie war nun mal ein Kind der nordischen Götter – okay, einer nordischen Walküre und eines Menschen. Wie sie den Gedanken hasste, eine Halbgöttin zu sein. Was hatte ihre Mutter sich dabei nur gedacht? Nie würde sich Liliana mit einem Menschen abgeben.

»Ich heiße Taisia.«

»Liliana.«

»Was für ein schöner Name. Hat er eine Bedeutung?«

»Keine Ahnung.« Liliana hatte noch nie darüber nachgedacht. »Deiner?«

»Ja, es ist ein altgriechischer Name und bedeutet ›die Zarte‹.«

Das passte wie die Faust aufs Auge, nur interessierte es Liliana nicht sonderlich.

»Ich sollte nach Hause gehen.« Sie erhob sich.

»Ihr seid neu in der Stadt? Du und deine Onkel? Vielleicht können wir ja Freunde werden.« Taisia streckte ihr die Hand entgegen.

Liliana ignorierte die Geste. Freunde werden? Mit Sicherheit nicht.

2

Walhalla – 16 Jahre zuvor

Odin hatte Hades nie gemocht. Der schwarzhaarige Gott mit dem schmalen Gesicht und dem verschlagenen Blick aus den dunklen Augen hatte ihm schon immer Unbehagen bereitet.

Doch auch Hades war geschwächt. Beruhigend, dass es dem griechischen Gott der Unterwelt nicht anders erging als den nordischen Göttern.

»Setz dich doch. Ich sehe, die Reise hat dich angestrengt.« Es war Odin wichtig, Hades darauf hinzuweisen, dass er nicht gerade wie das blühende Leben wirkte.

Hades kam seiner Aufforderung nach und nahm im Sessel gegenüber Platz.

»Wenn es um Zeus' Plan geht, dann …«

»Darum geht es, aber nicht direkt«, tönte Odin mit tiefer und klarer Stimme und war froh, dass zumindest sie mit gewohnter Kraft durch den Raum hallte.

Wenn es Hades nicht passte, unterbrochen zu werden, so ließ sich der Gott nichts anmerken.

»Es geht um das Kind, das wir zur Verfügung stellen«, erklärte Odin.

Hades schlug die langen dünnen Beine übereinander. Seine Gliedmaßen erinnerten Odin immer an Spinnenbeine und Spinnen zählten nicht gerade zu seinen Lieblingstieren.

»Welches Kind habt ihr ausgewählt?«

Das war das große Problem. Es gab nicht viel auszuwählen. »Wir haben nur ein Kind, das das entsprechende Alter hat.«

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