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Fesselnde Landser-Geschichten in Romanheft-Länge
Der vorliegende Band „Bollwerk” lässt Sie in die verzweifelten Abwehrkämpfe der Wehrmacht auf den Seelower Höhen eintauchen.
Zusammengewürfelte Reste deutscher Divisionen liefern der übermächtigen Roten Armee erneut einen harten und verlustreichen Abwehrkampf am Oderbruch.
Wird es den abgekämpften deutschen Landsern gelingen, den Roten Ansturm aufzuhalten?
Über die Reihe „Landser im Weltkrieg“
„Landser im Weltkrieg“ erzählt fiktionale Geschichten vor historischem Hintergrund realer Schlachten und Ereignisse im Zweiten Weltkrieg. Im Zentrum stehen die Erlebnisse deutscher Landser fernab der großen Strategien am grünen Tisch.Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Hermann Weinhauer
Landser im Weltkrieg
Bollwerk – Deutsche Kampfgruppen gegen die Rote Armee
EK-2 Militär
Jeder Band dieser Romanreihe erzählt eine fiktionale Geschichte, die vor dem Hintergrund realer Ereignisse und Schlachten im Zweiten Weltkrieg spielt. Im Zentrum der Geschichte steht das Schicksal deutscher Soldaten.
Wir lehnen Krieg und Gewalt ab. Kriege im Allgemeinen und der Zweite Weltkrieg im Besonderen haben unsägliches Leid über Millionen von Menschen gebracht.
Deutsche Soldaten beteiligten sich im Zweiten Weltkrieg an fürchterlichen Verbrechen. Deutsche Soldaten waren aber auch Opfer und Leittragende dieses Konfliktes. Längst nicht jeder ist als glühender Nationalsozialist und Anhänger des Hitler-Regimes in den Kampf gezogen – im Gegenteil hätten Millionen von Deutschen gerne auf die Entbehrungen, den Hunger, die Angst und die seelischen und körperlichen Wunden verzichtet. Sie wünschten sich ein »normales« Leben, einen zivilen Beruf, eine Familie, statt an den Kriegsfronten ums Überleben kämpfen zu müssen. Die Grenzerfahrung des Krieges war für die Erlebnisgeneration epochal und letztlich zog die Mehrheit ihre Motivation aus dem Glauben, durch ihren Einsatz Freunde, Familie und Heimat zu schützen.
Prof. Dr. Sönke Neitzel bescheinigt den deutschen Streitkräften in seinem Buch »Deutsche Krieger« einen bemerkenswerten Zusammenhalt, der bis zum Untergang 1945 weitgehend aufrechterhalten werden konnte. Anhänger des Regimes als auch politisch Indifferente und Gegner der NS-Politik wurden im Kampf zu Schicksalsgemeinschaften zusammengeschweißt. Genau diese Schicksalsgemeinschaften nimmt »Landser im Weltkrieg« in den Blick.
Bei den Romanen aus dieser Reihe handelt es sich um gut recherchierte Werke der Unterhaltungsliteratur, mit denen wir uns der Lebenswirklichkeit des Landsers an der Front annähern. Auf diese Weise gelingt es uns hoffentlich, die Weltkriegsgeneration besser zu verstehen und aus ihren Fehlern, aber auch aus ihrer Erfahrung zu lernen.
Nun wünschen wir Ihnen viel Lesevergnügen mit dem vorliegenden Werk.
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
zunächst möchten wir uns herzlich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie dieses Buch erworben haben. Wir sind ein kleines Familienunternehmen aus Duisburg und freuen uns riesig über jeden einzelnen Verkauf!
Unser wichtigstes Anliegen ist es, Ihnen ein angenehmes Leseerlebnis zu bieten.
Damit uns dies gelingt, sind wir sehr an Ihrer Meinung interessiert. Haben Sie Anregungen für uns? Verbesserungsvorschläge? Kritik?
Schreiben Sie uns gerne: [email protected]
Nun wünschen wir Ihnen ein angenehmes Leseerlebnis!
Heiko und Jill von EK-2 Militär
Noch liegt der dichte Morgennebel über dem Vorfeld und versperrt die Sicht auf das Gelände und die, nun dort liegenden gefallenen Rotarmisten.
„Übernimm mal das MG Friedrich, ich schaue mal ob da vor noch einer am Leben ist und bleib ruhig es war wahrscheinlich nur ein Stoßtrupp. Der sollten bestimmt nur erkunden, wo und wie stark unsere Stellungen sind und stieß unglücklicherweise genau auf uns“. Friedrich Kleinkamp, gerade einmal 16 Jahre sah mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Freude an. „Aber Herr Feldwebel, der Herr Leutnant hat doch ausdrücklich befohlen, dass nur die erfahrenen Soldaten als Schützen 1 fungieren sollen!“ sagte er. Nun, da hatte der Junge mit dem erwartungsvollen Blick zwar recht, doch ich hatte nicht die Absicht ihn der als mein Schütze 2 tätig war, nach vorn zu schicken, um wieder für ein einigermaßen freies Schussfeld zu sorgen und eben auch zu schauen, ob noch jemand am Leben ist. Und darüber hinaus, wer wusste denn schließlich besser was, weggeräumt werden musste, um wieder uneingeschränkt schießen zu können? Ich als Feldwebel, der in diesen Apriltagen des Jahres 1945 auf immerhin 3 Jahre Ostfronterfahrung zurückblicken konnte, oder ein blutjunger Leutnant ohne irgendwelche Fronterfahrung, den man direkt aus der Offiziersschule an die Front geschickt hatte? Darüber hinaus, einen Leutnant ohne jede Erfahrung als Kompanieführer einzusetzen. So etwas war früher nicht denkbar gewesen, aber es schien wirklich einen starken Mangel an Offizieren zu geben, in diesen Tagen. Was sonst in Friedenszeiten vielleicht ein Hauptmann oder auch ein lang gedienter Oberleutnant erledigte, sollte nun ein 20-jähriger Leutnant ohne nennenswerte Kampferfahrung schaffen. Und was diesen jungen Männern an Erfahrung fehlte, sollten sie, wie auch alle anderen Soldaten die wir als Ersatz bekamen, mit Glauben und Eifer ausgleichen. „Unser Glaube zum Führer Adolf Hitler verbürgt den Endsieg!“ war immer wieder an Wänden oder als Plakate zu sehen. „Mach es einfach und wenn sich da vorn irgendetwas verdächtig bewegen sollte, halte einfach drauf!“ sagte ich zu Friedrich, ohne meine mich schon lang quälenden Gedankengänge durch meine Stimmlage zu verraten.
Also kroch ich auf dem Bauch ungefähr 50 Meter nach vorn um die ersten Hindernisse die mir Sicht und Schussfeld versperrten, wegzuräumen, da es erst 1 Uhr morgens war, gab mir die Dunkelheit wenigstens ein wenig Deckung und ich kam scheinbar ungesehen an. Jedenfalls kam vom Russen keine Reaktion die etwas anderes bewies. Mit Schauer wurde mir jetzt wieder klar, dass das was ich hier beiseiteschob und durchsuchte nicht irgendwelche Gegenstände waren, sondern Gefallene Sowjetsoldaten die es bis kurz vor unsere MG-Nest geschafft hatten und hier niedergestreckt wurden als ihr Angriff stecken blieb und der geringe Rest der überlebte, wieder zurück musste.
Ich hatte in den letzten 3 Jahren schon zu viel Tot und Elend gesehen um von dieser Arbeit noch besonders schockiert zu sein, auch wenn ich gelegentlich gegen einen Brechreiz ankämpfen musste, doch wie sollte es da erst Friedrich mit seinen jungen Jahren zu Mute sein, der den Krieg nur aus der Wochenschau kannte, denn er hatte das Glück aus einem kleinen Dorf zwischen der Oder und Berlin zu kommen. Er sagte selbst, er hatte zwar die Bomberströme gesehen, wenn sie wieder einmal Berlin bombardierten und manchmal ging auch schon mal eine Bombe in eines der umliegenden Felder herunter, wenn sich ein angeschossener Bomber dieser Last entledigte, oder er sah die Elendsströme von Ostflüchtlingen, die erst einzeln, doch später immer häufiger durch sein Dorf weiter nach Westen zog, doch den Feind selbst direkt zu Gesicht bekam er noch nie.
Nach etwa einer halben Stunde hatte ich die Gefallenen soweit weggeräumt, das sie nicht mehr im Weg waren, hatte sie noch schnell auf eventuelle persönliche Gegenstände untersucht und schlich mich dann wieder in die MG-Stellung zurück.
Ich wunderte mich, dass die Russen uns nach dem gescheiterten Stoßtruppunternehmen so einfach in Ruhe ließen und uns nicht mit ihrer Arie belegten, denn Munitionsmangel war bei den Roten ja nun mal ein Fremdwort.
Jedenfalls war ich froh als ich ohne Zwischenfälle in unsere Stellung ankam. Friedrich kniete hinter dem MG und beobachtete das Vorfeld. Als ich neben ihm hockte Schaute er mich an, rückte seinen viel zu großen Helm zurecht und wollte mir Ordnungsgemäß Meldung machen. Ich winkte ab und fragte ihm ob denn eigentlich alles in Ordnung sei und wie es ihm gehe.
Nach dem Angriff der Russen war es jetzt die erste Gelegenheit mit ihm über das gerade erlebte zu sprechen und er hatte sehr viel lauf dem Herzen, denn schließlich war es das erste Mal das er wirkliche Sprichwörtlich das weiße im Auge des Gegners sah.
Ich beantwortete ihm seine Fragen und hörte mir seine Ausführungen an.
Dabei konnte ich nicht verhindern das ich mit meinen Gedanken abschweifte und darüber nachdachte wie es kam das ich jetzt dort war wo ich war, in einem mehr schlecht als recht ausgebauten MG-Nest mit einem bunt zusammen gewürfelten Haufen von Männern die man eigentlich nicht als Soldaten bezeichnen konnte. Einige von ihnen so alt, dass sie meine Väter hätten sein können, unter ihnen auch Veteranen des ersten großen Krieges. Aber auch Knaben die gut und gerne meine kleinen Brüder hätten sein können wie mein Schütze 2 Friedrich Kleinkamp. Geführt von einem Leutnant der noch nie Pulverdampf von krepierenden Granaten gerochen hatte und noch nie das pfeifen einer Kugel gehört hatte, die an seinem Kopf vorbeiflog.
*
„Mensch was war den bei euch los?“ fragte mich Leutnant Schütz als er in unser MG-Nest gerutscht war und mich dadurch aus meinen Gedanken riss. „Ach nur ein Spähtrupp denke ich. Die wollten wahrscheinlich auskundschaften wo unsere Stellungen verlaufen um die Ergebnisse dann an ihre Arie zu geben.“ meinte ich zu dem unerfahrenen Leutnant. „Haben sie gesehen ob und wenn ja wie viel sich wieder absetzen konnte und sind vielleicht Russen um ihre Stellung herum gekommen?“ fragte Schütz weiter. „Nein Herr Leutnant konnte ich leider beides nicht beobachten, aber ich glaube nicht, dass welche unsere Stellung umgangen haben, dafür kam unser Feuerschlag zu überraschend.“ gab ich zurück. Der junge Leutnant zog die linke Augenbraue hoch und meinte nur“ Na ja mit glauben ist mir nicht viel geholfen, was meinen sie denn was mir der Hauptmann antwortet wen ich ihm das so vortrage? Ich werde ihm vorschlage das wir am besten einen Spähtrupp ins Gelände schicken um nach versprengten oder weiteren Truppen zu suchen, was meinen sie dazu?“ Ich antwortete nur „Jawohl Herr Leutnant:“ Was sollte man dazu auch sagen? Einerseits hatte er ja recht aber andererseits, mit welchen Leuten wollte er denn den Spähtrupp starten? Mit den Alten die bei jeder Bewegung irgendwelche anderen Schmerzen hatten und deren Moral mehr als zu wünschen übrig ließ oder mit den jungen Pimpfen deren Moral und Disziplin weit bessere war als bei den alten, es aber ein einziges Verbrechen war diese Jungens auch noch ins Feuer für eine Verlorene Sache zu schicken und über keine Kampferfahrung verfügten. Blieben also nur noch wir paar alten Landser, natürlich würde keiner von uns alten Frontschweinen nein sagen, doch wer sollte denn diesen Haufen noch zusammen halten wen es uns dann auch erwischt hätte? Aber auch diese Gedanken von mir sprach ich natürlich nicht aus. Schütz sah wahrscheinlich an meinem Gesichtsausdruck das ich mir meine eigenen Gedanken machte, sagte aber nur „Na ja ich werde dem Herrn Hauptmann erst einmal das hier geschehene melden, wir werden dann ja sehen was er dazu sagt, dann haltet hier erstmal weiter die Augen offen.“ er verabschiedete sich mit diesen Worten und ich gab ihm noch schnell die wenigen Sachen die ich bei den Gefallenen gefunden hatte. Ich schaute ihm nach und hoffte nur, dass dieser junge Offizier nicht wirklich auf die Idee kam sich noch irgendwelche Orden und Auszeichnungen verdienen zu wollen. Zu Friedrich gewandt sagte ich „Los Friedrich wir gehen in unser Ausweich- MG- Nest. Vielleicht haben die Russen doch unsere jetzige Stellung ausgemacht und dann bekommen wird doch noch ein paar schwere Koffer auf den Kopf wenn sie angreifen. Auf dem Weg dorthin schaute Friedrich mich an und fragte mit zitternder Stimme „Herr Feldwebel meinen sie wirklich das die Russen uns tatsächlich angreifen werden? Der Führer hat doch gesagt, dass die Wunderwaffen bald einsatzbereit sind und auch das neue Offensivtruppen bereitstehen!“ Um den jungen nicht unnötig noch mehr zu beunruhigen als er jetzt schon war meinte ich nur, dass wir uns trotzdem auf alle Eventualitäten vorbereiten müssten. Friedrich schaute mich fest in die Augen und sagte „Herr Feldwebel wir werden die Russen doch nicht über die Oder lassen, oder? Sie werden doch niemals herüberkönnen, meine Eltern wohnen doch nur wenige Kilometer weit weg!“ „Nun ja wir werden auf jedem Fall alles versuchen das zu verhindern“ sagte ich und dachte mir dabei, mein Gott Junge die Russen sind schon über so viele Flüsse gekommen, über den Don, den Dnjepr, den Donezk die Donau und die Weichsel und auch über die Oder sind sie schon an anderen Stellen und hier kommen sie auch früher oder später rüber wen nicht doch noch etwas an den Wunderwaffen dran ist. Doch jetzt war es wichtiger den jungen zu beruhigen und sagte ihm „Mach dir keine Sorgen, der Führer wird sich schon etwas einfallen lassen, er ist ja schließlich auch in Berlin und nun leg dich ein wenig hin und schlaf, ich übernehme die nächste Wache.“ Es dauerte nicht lange und er schlief ein doch kurz vorher sagte er leise „Ich werde sie jedenfalls nicht herüberlassen!“
*
Was ich damals nicht wusste war das eine noch nie da gewesene Streitmacht auf der anderen Seite der Oder zum Angriff bereit stand mit einer unglaublichen Zusammenballung von 16000- 20000 Artilleriegeschütze, 2,5 Mio. Soldaten aufgeteilt in 3 Sowjetischen Fronten und einer Luftstreitmacht die auf deutscher Seite kaum noch Gegner hatte.
Auch ahnte ich oder irgendein anderer Soldat an der Front nicht, dass Hitler keine Wunderwaffen oder neue Offensivdivisionen hatte denn obwohl wohl kaum ein Soldat daran glaubte, so hoffte man jedoch das irgendetwas daran doch dran sein könnte oder musste.
Und so stemmten wir uns gegen einen übermächtigen Feind um Deutschland und unsere Lieben zu schützen.
Ein Kamerad von mir erzählte mir einmal, dass sie es bei einem Gegenangriff in Schlesien schafften mehrere Ortschaften zurück zu erobern. Das Schicksal wollte es das ihr Kompanieführer seine eigene Heimatstadt mit freikämpfte, als sie in der Nähe seines Elternhauses waren, war er kaum noch in Zaum zu halten, der Kamerad meinte er kämpfte Buchstäblich wie die Berserker in den alten Wikingersagen, nun es gelang ihnen die Stadt zu befreien und der Kompanieführer stürmte in das Haus, doch was er dort sah war wohl zu viel für diesen Stahlharten, hoch ausgezeichneten und alt bewerten Frontoffizier. Er sah seine abgeschlachteten Eltern und hielt seine tote und offensichtlich geschändete und danach zu Tode gequälte Schwester in den Armen. So schnell das niemand es verhindern konnte zog er seine 08 und erschoss sich. Der Kamerad der mir diese Geschehnisse schilderte meinte das es nicht nur in diesem Haus so war, sondern im ganzen Ort, aber auch in vielen Orten in denen die Bewohner nicht schnell genug wegkamen, weil sie zu spät von den örtlichen Parteileitungen benachrichtigt oder sogar an einer rechtzeitigen Flucht gehindert wurden.
Es war also keineswegs nur Propaganda gegen den Feind, es war traurige Tatsache.
Wir kämpften also dafür, dass die Menschen die schon auf der Flucht waren und oft nur noch ihr Leben hatten, dies nicht auch noch verloren indem sie einem Grausamen Feind in die Hände fielen.
*
Als Friedrich gegen Mittag wieder wach wurde übernahm er dann die Wache und ich ging zum Kompaniegefechtsstand um vielleicht etwas neues zu erfahren und um zu schauen ob es vielleicht ein paar Panzerfäuste und Handgranaten gab, denn ein MG ist im Gefecht gegen Infanterie ja eine tolle Sache, doch gegen Panzer vollkommen nutzlos und Panzer hatten die Sowjets leider mehr als genug, da sie von den westlichen Alliierten reichlich damit versorgt wurden und auch ihre eigene Industrie auf vollen Touren lief.
Als ich so durch die Stellungen ging fiel mir sofort auf das unsere ehemaligen Hitlerjungen nun wenigstens halbwegs anständige Uniformen hatten denn als wir sie vor wenigen Tagen zugeteilt bekamen hatten sie alle nur ihre HJ-Uniformen an, und ich meinte zu unserem Leutnant das er doch bitte zusehen solle, das er für die Jungs anständige Wehrmachtsuniformen bekomme, notfalls auch ohne Rangabzeichen auch solle jeder schauen ob er ein paar Uniformteile entbehren könne ich gab meine mehr oder weniger überflüssigen Uniformstücke Friedrich, denn wenn die Russen sie in ihren Hitlerjugend- Uniformen in die Hände bekommen würden, würde er sie sofort erschießen und in richtiger Uniform hätten sie wenigstens eine gewisse Chance in der Gefangenschaft zu überleben.
Nun dies hatte also Augenscheinlich geklappt, „wenigsten was“, dachte ich mir dabei. Doch sah ich auch, dass die Bewaffnung der Jungen und des Volkssturms noch immer unbeschreiblich schlecht war. Meistens hatten sie Tschechische, Holländische oder auch Französische Gewehre und die Munitionslage für diese restlos Veralteten Waffen war noch schlimmer, denn teilweise hatten die Besitzer nur fünf Schuss dafür.
Als ich am Gefechtsstand ankam teilte mir Leutnant Schütz mit, dass der Herr Hauptmann, dessen Namen mir so gar nichts sagte und daher auch schnell wieder vergaß befohlen hatte das sich alle Einheiten spätestens halb 3 Uhr Nachts am 16. April auf die an den Seelower Höhen gelegene erste Verteidigungslinie absetzen sollen. An höherer Stelle wurde mit dem erwarteten Russischen Angriff spätestens gegen 4 Uhr am besagten 16. April gerechnet.
Das war für mich natürlich erst einmal ein mächtiger Schock, denn das wäre ja schon kommende Nacht. Es sollte auch jetzt noch nichts gesagt werden um keine Panik- Stimmung aufkommen zu lassen und der Feind sollte auch nicht durch eventuelle Gefangene gewarnt werden, dass wir seinen Angriffszeitpunkt kannten. Mir als Führer einer, direkt der Kompanie unterstellten MG- Mannschaft und den kurz nach meiner Ankunft herbeigerufenen Zug- sowie Gruppenführen wurde außerdem noch mitgeteilt, das mit starken Aktivitäten von Verrätern der Seydlitz-Truppe gerechnet wurde. Wie man diese Verräter erkennen sollte wurde uns leider nicht gesagt, was aber sehr gut zu wissen gewesen wäre den in unserem zusammen gewürfelten Haufen kannte ja leider niemand denn anderen.
Nach der Besprechung als soweit alle Fragen und Vorgehensweisen geklärt waren, fragte ich den Herren Leutnant nach einer Zuteilung von vielleicht vorhandenen Panzerfäusten und Handgranaten. Zu meiner Überraschung war beides in zufriedenstellendem Maße vorhanden. Ich bekam erst einmal 4 Panzerfäuste und eine Handgranatenkiste die noch fast halb voll war und ich dachte mir nebenbei „Nun ja wenigsten hat sich der befürchtete Spähtrupp damit erledigt.“ Da ich diese mir zugeteilten Waffen aber nicht allein tragen konnte wurde mir ein Kamerad vom kleinen aber doch verhältnismäßig schlagkräftigen Kompanietrupp, der ausnahmslos aus alt gedienten Frontsoldaten bestand mitgeschickt. Als wir so durch unsere jetzigen Stellungen gingen und ich die Männer sah die draußen auf Wache standen überkam mich mal wieder das Gefühl und die Gewissheit das diese Soldaten, wenn man sie so nennen durfte, nicht mehr viel mit der glorreichen und mächtigen Deutschen Armee die Polen, Dänemark, Norwegen, Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich überrannt, Nordafrika fast erobert und tief in die weiten der Sowjetunion vorgestoßen war gemeinsam hatte. Was ich hier sah war nur eine Ansammlung von abgekämpften Deutschen Landser die unterstützt wurden von einer Meute alter Männer die keine große Kampfmoral hatten und im Gefecht wahrscheinlich mehr Hindernis als Verstärkung währen und natürlich der Jungen die oftmals direkt von den Schulbänken an die Front geschickt wurden, doch im Gegensatz zu den Alten eine enorm hohe Kampfbereitschaft und ein sehr hohes Wissen im militärischen Sinne hatten. Dennoch war die Mannschaftsstärke und deren Kampfwert nicht hoch genug, von der Ausstattung mit Waffen und Gerät ganz zu schweigen.
War der Krieg mit dieser Armee noch zu gewinnen? Hoffte der Führer auf eine Rettung in letzter Minute, wie es einst bei seinem großen Vorbild, Friedrich dem Großen der Fall war? All dies ging mir durch den Kopf als ich mit dem Kameraden vom Kompanietrupp in meine Stellung ging und ich denke er hat sich auch so seine Gedanken über unsere Situation gemacht den er schaute oftmals nach rechts und links zu unseren neuen Kampfgefährten die kurze Zeit vorher noch ein mehr oder weniger ruhiges Zivilleben hatten trotz der ständigen Bombenangriffe, und schüttelte danach den Kopf und schaute dann einfach auf den Boden, sprach aber sonst kein Wort. Als wir in unsere Stellung ankamen schaute er mich an und fragte mich „Mensch was sagst du zu unserer Situation, wenn die Russen erst einmal wieder marschieren dann halten wir die vor Berlin nicht mehr auf, es sei denn Berlin schüttelt endlich mal was von ihren tollen Wunderwaffen aus dem Ärmel!“
Friedrich hörte diese Äußerung natürlich auch und griff nach dieser für ihn mehr als entmutigenden Frage nach dem für ihn wahrscheinlich letzten Strohhalm und antwortete an meiner Stelle „Der Führer wird sich schon was einfallen lassen. Er hat sich bis jetzt immer was einfallen lassen. Ich habe gehört er führt schon gesonderte Friedensverhandlungen mir den Westalliierten und wenn dann die Amis und die Engländer erst hier sind und an unsere Seite kämpfen dann können die Russen aber die Beine in die Hand nehmen und gleich bis Moskau durch…“ „Man kleiner jetzt hör aber auf. Die Amis sind jeden Tag hier und schmeißen ihre verdammten Bomben auf unsere Städte und die Tommies machen dasselbe jede Nacht und gemeinsam machen sie mit ihren verdammten Jabos sogar auf einzelne Soldaten jagt, das habe ich an der Westfront oft genug erlebt und was haben wir denen schon noch anzubieten für einen einseitigen Frieden?“ unterbrach der Kamerad vom Kompanietrupp, der übrigens den Rang eines Unteroffiziers innehatte, Friedrichs Ausführung. In Friedrichs Gesicht sah ich die tiefe Enttäuschung ob der ungeschminkten Wahrheit die ihm gerade zuteilgeworden war. Um ihn wenigstens wieder ein wenig zu ermutigen sagte ich zu beiden „Na ja ganz am Ende sind wir ja auch noch nicht, denkt nur an unsere Offensiven in den Ardennen oder am Plattensee damit hatten ja wohl weder die Amis noch der Iwan gerechnet.“ Und ich war froh das der Kamerad nicht etwas begegnete wie, „na ja gebracht hat es uns ja nichts“, oder „ja das hatte dann auch unsere letzten Reserven an Soldaten und Material vernichtet“. Er antwortete nur „Und wenn schon.“ verabschiedete sich kurz und machte sich wieder auf den Weg zur Kompanie. Zu Friedrich gewandt fragte ich ob alles klar sei? Friedrich sah zu mir auf und fragte mich ob ich glaubte, dass der Krieg zu einem guten Schluss für uns kommen würde. Ich sagte ihm das es eine Lösung für uns geben müsse, denn unsere ganzen Opfer könnten doch unmöglich alle umsonst gewesen sein, bei diesem Satz sah ich meine gefallenen Kameraden alle noch einmal vor meinem geistigen Auge und musste mich wegdrehen damit Friedrich nicht das glänzen in meinen Augen bemerkte und sagte dann zu ihm das er in den Mannschaftsbunker gehen und sich bis 16 Uhr ausruhen solle denn die nächste Nacht werde bestimmt anstrengend und wir müssten noch ein paar Geballte Ladungen anfertigen denn man könne die Russenpanzern ja nicht ohne irgendwas aufhalten und versuchte dabei so viel Optimismus in meine Stimme zu legen wie es ging.
Als Friedrich gegen 16 Uhr wieder zurück kam hatte er sogar ein volles Essgeschirr und eine zusätzliche Eiserne Ration für mich dabei, denn meine hatte ich im Laufe des Tages schon gegessen denn die Versorgungslage war sehr bescheiden und wir hatten schon eine Weile lang keine Verpflegung mehr bekommen. Als ich mein neues Essgeschirr gelehrt hatte, machten wir uns an die Anfertigung der Geballten Ladungen. Im Laufe dieser Arbeit fragte ich Friedrich ob er mit einer Panzerfaust umgehen könne? Er antwortete voller Freude „Na klar das hatte man uns bei einer Lehrveranstaltung in der Hitlerjugend beigebracht, da war sogar ein Offizier der Division „Großdeutschland“ als Lehrer dabei, bei so einem hatten wir uns alle richtig ins Zeug gelegt um uns nicht zu blamieren. Das war vielleicht ein tolles Ding.“ Ich war über seine hier offen zur Schau gestellte Naivität geschockt. Er sprach über das erlernen vom Umgang mit Kriegswaffen wie ich und meine Freunde über Fußball oder ähnliches als wir in seinem Alter waren doch für ihm schien es nichts Natürlicheres auf der Welt zu geben. Gegen 17 Uhr als wir einige Geballte Ladungen hergestellt hatten und ich Friedrich eine kurze Einweisung gegeben hatte, teilte ich ihm den Befehl von Leutnant Schütz mit. Als ich sein Unverständnis in seinem Gesicht sah fühlte ich mich verpflichtet ihm zu erklären, dass es besser wäre ein unbedeutendes Geländestück preiszugeben anstatt es zu halten und von der russischen Arie zusammen getrommelt zu werden, denn wenn man tot in den Verschütteten Gräben liegen würde, könne man die Russen auch nicht aufhalten. Auf Friedrichs Einwand, das der Iwan doch dann die Oder überschritten hätte erklärte ich ihm das er nicht genügend Platz hätte um dort einen sicheren Brückenkopf zu bilden ob diese Behauptung nun richtig war oder nicht, sie beruhigte ihn erst einmal. Nach diesem Gespräch meinte ich dabei ein lächeln versuchend „ Also ich gehe mal in den Mannschaftsunterstand und horche mal ob es was Neues gibt, oft weis ja ein alter Oberschnapser mehr als ein Kommandierender General. Anschließend schau ich noch einmal bei unserem Leutnant vorbei um zu erfahren wann und in welcher Reihenfolge wir uns nun genau absetzen sollen.“
Also ging ich in den Unterstand der eigentlich für 20 Mann Platz bot, aber momentan viel mehr Männer drin waren. Die Luft war durch Zigarettenqualm, Schweiß und anderen Mief zum schneiden dick und es roch nach Männern, die schon lange nicht mehr dazu gekommen waren sich anständi8g zu waschen. Im inneren war alles vertreten was das Großdeutsche Reich zu bieten hatte und in meinem Haufen zusammen gewürfelt wurde. Wir hatten in unserer Einheit Soldaten der Luftwaffe, ehemalige Seeleute der Kriegsmarine, die aus Mangel an Flugzeugen beziehungsweise Schiffen zum Heer abkommandiert wurden, einige Hitlerjungen wie Friedrich und angehörige des RAD, natürlich durfte auch der Volkssturm nicht fehlen. Er stellte die V 3 dar wie es unter uns alten Landsern manchmal mit etwas Sarkasmus hieß. Ich fühlte mich in diesem Haufen immer noch nicht wohl und fand irgendwie keinen richtigen Anschluß an die Kameraden, daher war ich eigentlich ganz froh das ich mit meiner MG –Mannschaft, die wegen Personalmangel über keinen Schützen 3 sondern nur aus mir und Friedrich bestand direkt Leutnant Schütz unterstellt war. Dennoch versuchte ich mich trotzdem mit den anderen bekannt zu machen und sie kennen zu lernen, denn von ihnen könnte im Ernstfall ja mein Leben abhängen und es war vom Vorteil die Macken und Marotten der anderen zu kennen um im Ernstfall zu wissen wie sie wahrscheinlich reagieren würden. Ich betrat also leise den Bunker und hörte gerade noch einen Kameraden in Marineuniform sagen „ Wenn ich es euch doch sage, ich habe aus zuverlässiger Quelle gehört das der Adolf mit den Tommies und Amis gemeinsame Sache gegen die Russen machen will.