Lassiter 2114 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2114 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Bei einem brutalen Überfall in der Sierra Nevada kommen nicht nur die beiden Passagiere eines Wagens ums Leben, sondern es verschwinden auch ein wertvoller Siegelring und offizielle Dokumente. Lassiter erhält den Auftrag, Schmuckstück und Papiere wiederzubeschaffen. Bei seinen Nachforschungen trifft er bald auf Steven Hunter, dem das Verbrechen zur Last gelegt wird. Doch Hunter beteuert seine Unschuld. Als sich dann auch noch die hübsche Freundin des Verdächtigen mit einer ganzen Bande skrupelloser Verbrecher anlegt, überschlagen sich die Ereignisse. Bis aufs Blut gereizt, kennen die Snakes keine Gnade. Und wenn sich die Schlangenbrut erst einmal auf Jagd begibt, bedeutet das den sicheren Tod ihrer Beute...

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Inhalt

Cover

Impressum

Ein Köder für die Schlangenbrut

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Boada/Norma

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-8387-2645-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ein Köder für die Schlangenbrut

»Ich sehe keine Veranlassung, weshalb ich Ihnen Rechenschaft schuldig sein sollte, Sir.« Phil Andrews brachte es fertig, auf der Fahrerbank eine Position einzunehmen, als säße er an einem Schreibtisch. »Ich wäre Ihnen also sehr verbunden, wenn Sie den Weg endlich freigeben würden.«

»Meine Fresse, redet der immer so geschwollen?«, wollte Josh Kennedy von der jungen Frau wissen, die neben Andrews in der zweirädrigen Kutsche saß.

»Lassen Sie die Lady in Ruhe und tun Sie endlich, was ich Ihnen gesagt habe«, forderte Andrews den Reiter auf.

»He, nur damit das klar ist: Ich bin derjenige, der hier die Kommandos gibt.« Kennedy legte die Hand neben seinen Colt Thunderer. Dabei rutschte sein Hemdsärmel nach oben.

»O mein Gott«, stieß Betty Carver entsetzt hervor. »Er gehört zu den Snakes …«

»Snakes?«, wiederholte Andrews und warf seiner hübschen Begleiterin dabei einen ratlosen Blick zu. »Wer oder was soll das sein?«

»Sagen Sie bloß, Sie haben noch nie etwas von denen gehört.« Die Blondine musterte ihn ungläubig. »Die Snakes sind eine berüchtigte Bande, die in Nevada, Utah, Arizona und Kalifornien ihr Unwesen treibt. Ihr Erkennungszeichen ist eine Tätowierung, die die Mitglieder am rechten Handgelenk tragen.«

Erst jetzt entdeckte Andrews die Abbildung der schwarzen Schlange, die wie ein Band das Handgelenk des Reiters umrundete. Sein weit geöffnetes Maul schien nach dem eigenen Schwanz zu schnappen.

Obwohl Betty Carver mit gesenkter Stimme gesprochen hatte, hatte Kennedy jedes einzelne Wort mitbekommen. »Wir scheinen mittlerweile ja schon echte Berühmtheiten zu sein.« Sein Rücken straffte sich. »Die Kleine hat recht. Du solltest also lieber tun, was ich verlange. Hast du das kapiert, du gelackter Schnösel?«

Auf Andrews’ Stirn bildete sich die senkrechte Linie, die immer dort erschien, wenn ihm etwas extremes Kopfzerbrechen bereitete. Er versuchte, sich seine immer stärkere Furcht nicht anmerken zu lassen. Inzwischen war ihm klar, dass sie in eine Situation geraten waren, die weitaus bedrohlicher war, als er es zunächst vermutet hatte.

Zunächst hatte er den Reiter, der den Abhang herunter geprescht war und nun den Weg blockierte, für einen zufällig des Weges kommenden Zeitgenossen gehalten. Ein folgenschwerer Irrtum. Der Kerl ein Verbrecher.

»Was wollen Sie von uns?«, erkundigte Andrews sich, während er sich insgeheim umsah. Doch die Hoffnung, jemanden zu entdecken, die ihnen zu Hilfe kommen konnte, erfüllte sich nicht. Der Fahrweg in der Sierra Nevada lag völlig verlassen da. War es also doch ein Fehler gewesen, sich für diese einsame Strecke zu entscheiden? Aus Gründen der Geheimhaltung war ihm das nämlich als ein cleverer Schachzug erschienen.

»Nur ein bisschen mit euch plaudern.« Kennedy schob sich betont lässig den Stetson in den Nacken. »Zum Beispiel darüber, ob ihr Baren dabei habt, oder etwas, das sich zu Geld machen lässt.«

Andrews schluckte; seine Kehle war plötzlich staubtrocken. »Da haben Sie leider Pech«, entgegnete er mit kratziger Stimme. »Wie Sie unschwer feststellen können, reisen wir mit kleinem Gepäck.«

»Versuch nicht, mich zu verarschen.« Die Miene des Reiters verfinsterte sich. »So eine Karre leisten sich nur Leute, die vor Geld stinken.« Kennedy wies mit einem Kopfnicken auf den Wagen. Es handelte sich um einen Carrick, eine kleine zweirädrige Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde. Ein solches Fahrzeug wurde eher selten benutzt, um längere Strecken zurückzulegen. Meist fand es in den größeren Städten Anwendung, um Passagiere von einem gesellschaftlichen Ereignis zum anderen zu befördern.

»Das mag sein«, erwiderte Andrews verkniffen. »Trotzdem ist bei uns nichts zu holen.« Er schluckte erneut, denn der Kloß in seiner Kehle schien mit jeder Sekunde größer zu werden.

»Davon überzeuge ich mich lieber mit eigenen Augen.« Der Wegelagerer spuckte im hohen Bogen aus. »Jede Wette, dass die Lady ein paar hübsche Klunker mit sich rumschleppt. Und der Ring an deinem Finger ist auch nicht von schlechten Eltern.«

Andrews zuckte zusammen, als habe man ihm einen Schlag mitten ins Gesicht verpasst. Er warf einen kurzen Blick auf das Schmuckstück an seinem linken Mittelfinger. Das glänzende Gold des Rings war poliert und ohne Makel. Bereits eine Sekunde später hatte er einen Entschluss gefasst.

Andrews packte die Zügel mit der rechten Hand. Die linke griff nach der Peitsche.

»Hüah! Lauft!«

Er ließ den Riemen zweimal auf die Rücken der Zugpferde niederfahren. Mit einem harten Ruck setzte sich der Wagen in Bewegung. Betty kreischte hell auf, als sie rückwärts in den Sitz geschleudert wurde.

Doch nicht nur für die junge Frau kam das Manöver ihres Begleiters völlig überraschend. Als das Fahrzeug auf ihn zu schoss, dirigierte Kennedy seinen Grauen reflexartig so weit zur Seite, dass der Wagen ihn passieren konnte.

»Großer Gott, was tun Sie da?« Die Blondine musste sich an der Armlehne festklammern, um nicht von dem schaukelnden Gefährt geschleudert zu werden. »Haben Sie den Verstand verloren?«

»Es ging nicht anders!«, brüllte Andrews gegen das Rattern der Räder an. Er prügelte noch immer mit der Peitsche auf die Zugtiere ein. »Wenn ich noch länger gewartet hätte, hätte uns dieser Lump ausgeraubt!«

»Na und?« Betty blickte ihn verständnislos an. »Dann wären wir mit einem blauen Auge davongekommen. Jetzt haben Sie ihn nur wütend gemacht!«

Wie um ihrer Vermutung zu bestätigen, war in diesem Moment hinter ihnen das Krachen eines Schusses zu hören. Eine Kugel durchschlug den Stoff der Wagenüberdachung.

Kennedy hatte sein Pferd herumgerissen. Mit gezogenem Colt nahm er die Verfolgung auf.

»Was habe ich gesagt?«, fragte Betty vorwurfsvoll. »Er ist uns auf den Fersen. Haben Sie denn keine Waffe, mit der wir uns verteidigen können?«

»Doch«, gab ihr Begleiter zurück. »Allerdings in der Tasche, die auf dem Gepäckträger festgezurrt ist.«

»Na, wunderbar. Da ist sie ja bestens aufgehoben.« Betty verdrehte die Augen. »Dann halten Sie an! Vielleicht lässt er uns laufen, wenn wir ihm geben, was er will!«

»Auf keinen Fall!« Andrews schüttelte entschieden den Kopf. »Ich kann nicht riskieren, dass er Ihnen vielleicht Gewalt antut. Sie wurden mir anvertraut und ich bin für Sie verantwortlich.« Er hatte die junge Lady abgeholt, um sie zu einem geheimen Stelldichein mit seinem Boss zu bringen – und dabei einen weiteren Auftrag für ihn zu erledigen. Davon wusste aber Betty Carver nichts. »Ich muss den Verbrecher abhängen.« Er bog so scharf um eine Kurve, dass der Wagen ins Rutschen geriet und sich das rechte Rad bedrohlich der Abbruchkante neben der Straße näherte.

»Aber das ist doch Wahnsinn!« Bettys Stimme zitterte vor Angst. »Das werden wir nicht schaffen! Wenn wir weiter in diesem Tempo fahren, werden wir …« Ihre weiteren Worte wurden vom Knallen des nächsten Schusses abgeschnitten.

Andrews dachte nicht daran, seine eingeschlagene Taktik noch einmal zu überdenken. Im Gegenteil trieb er die Pferde zu noch größerem Tempo an.

Ein weiterer Schuss. Betty stieß einen kurzen Schrei aus.

Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Andrews, wie die junge Frau auf ihrem Sitz zu schwanken begann.

Ohne einen weiteren Laut von sich gegeben zu haben, kippte sie ein paar Sekunden später auf die Seite und kam quer über seinem Schoß zu liegen.

»Hey … Miss Carver …?« Andrews rüttelte mit einer Hand an ihr – und erstarrte, als sich am linken Schulterblatt das Kleid seiner Begleiterin blutig rot verfärbte. Der Fleck wurde immer größer.

»O Shit … auch das noch!« Er versuchte ihren schlaffen Körper beiseitezuschieben. »Wie soll ich das dem Boss erklären … Großer Gott! NEIN!«

Als Andrews aufblickte, erkannte er, dass der Fahrweg ein knappes Dutzend Yards vor ihm eine weitere Biegung machte. Doch das Tempo, mit dem er unterwegs war, ließ eine enge Kurvenfahrt zu einem unmöglichen Manöver werden.

Er riss die Zügel mit aller Gewalt nach hinten und auch die Pferde stemmten instinktiv die Hufe in den Boden. Doch die Schicht aus Schmutz und Geröll, mit der der Fahrweg bedeckt war, bot keinen Halt.

Einer der Schimmel stieß ein panisches Wiehern aus, als das Gewicht des Wagens ihn und seinen Artgenossen über die Abbruchkante des Straßenrands hinweg schob.

Andrews sah die beiden Pferde vor der Kutsche wegsacken. Er wollte noch vom Kutschbock springen, aber das Gewicht seiner schwer verletzten Begleiterin behinderte ihn.

Alles ging so rasend schnell, dass ihm keine Möglichkeit blieb, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Die Welt um ihn verwandelte sich in ein wirbelndes Chaos. Schläge und Stöße prasselten von allen Seiten auf ihn herein. Sein ganzer Körper schien plötzlich nur noch aus Schmerzen zu bestehen. Seine Lungen schrien nach Luft. Aber als er atmen wollte, füllte sich sein Mund mit Erde. Der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mundraum aus. Seine Ohren dröhnten unter dem allgegenwärtigen Lärm aus Krachen, Poltern und gequälten Tierschreien. Grellbunte Feuerbälle explodierten vor seinen Augen.

Dann legte sich Dunkelheit wie ein samtener Vorhang über ihn. Die Schwärze verschluckte das Licht, den Lärm und auch die Schmerzen. Ein Gefühl unendlicher Ruhe breitete sich in seinem Körper aus.

***

Andrews konnte nicht sagen, wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war, als er schließlich wieder zu sich kam.

Die Augen zu öffnen, bedeutete eine schier übermenschliche Kraftanstrengung. Er stöhnte, denn das grelle Tageslicht stach ihm wie ein glühender Dolch in das Zentrum seines Schädels. Erst beim dritten Versuch brachte er es fertig, die Lider offen zu halten.

Es dauerte mehrere Sekunden, bis die Umgebung um ihn herum allmählich feste Konturen annahm.

Der Himmel über ihm war noch immer strahlend blau. Die Berge der Sierra Nevada ragten dem wolkenlosen Gewölbe entgegen. Als Andrews den Kopf ein wenig hob, entdeckte er die Straße, auf der sie unterwegs gewesen waren. Wie ein Band schlängelte sie sich den Gebirgszug entlang.

Auch die Stelle, wo der Wagen vom Fahrweg abgekommen war, war deutlich zu erkennen. Tiefe Furchen hatten sich dort in den Straßenrand gegraben. Dass der Punkt allerdings höchstens zehn Yards über ihm lag, versetzte Andrews in echtes Erstaunen. Der Absturz war ihm unendlich lange vorgekommen, als hätte sich eine gewaltige Schlucht unter ihm aufgetan. Aber das war wohl nur eine Täuschung seiner angespannten Sinne gewesen. Einen Sturz in einen tieferen Abgrund hätte er kaum überlebt.

Der steile Abhang war mit Trümmerteilen übersät.

Im unteren Drittel der Böschung lagen auch die beiden Zugpferde – tot. Bei einem der Schimmel hatte sich der Kopf widernatürlich verdreht, als ihm das Genick brach. Der andere war von der Deichsel regelrecht aufgespießt worden. Die Wunde blutete noch immer. Der Unfall konnte also noch nicht allzu lange her sein.

Erst jetzt schoss Andrews ein weiterer Gedanke blitzartig durch den Kopf.

Seine blonde Reisebegleiterin – was war aus ihr geworden?

War sie durch die Kugel vielleicht nur verletzt worden? Dann lag sie vielleicht nicht weit entfernt, unfähig, sich selbst zu helfen.

»Miss Carver?« Andrews versuchte sich aufzusetzen. Doch der schneidende Schmerz, der ihm durchs linke Bein raste, ließ ihn sofort wieder zurücksinken. Die metallene Fußstütze vor dem Fahrersitz hatte ihm bei dem Absturz den Knochen zertrümmert. »Miss Carver?«, fragte er erneut, als der Schmerz wieder abklang. »Können Sie mich hören? Dann sagen Sie etwas!«

Doch es war nicht die junge Frau, die ihm antwortete.

»Um den blonden Engel brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen«, entgegnete eine tiefe Stimme. Ein Mann richtete sich hinter einem Trümmerteil auf, das ihn bisher vor Andrews’ Blicken verborgen hatte. Es war der Kerl, der ihnen mit seinem Pferd den Weg versperrt hatte.

»Um Himmelswillen, ist Miss Carver … tot?«, wollte Andrews entsetzt wissen.

»So tot, wie man nur sein kann«, bestätigte der Bandit mit einem unbeteiligten Schulterzucken. »Deshalb braucht sie auch den ganzen Glitzerkram nicht mehr.« Er ließ die Ohrringe und die Perlenkette, die er der Leiche abgenommen hatte, in seiner Westentasche verschwinden.

»Du widerwärtiges Schwein!« Andrews verzog angeekelt das Gesicht. »Hast du denn keinen Respekt vor einer Toten? Reicht es nicht, dass du schuld an ihrem Tod bist? Musst du sie auch noch wie ein Aasgeier ausrauben?«

»Falls es dich beruhigt, mit der Kleinen bin ich fertig.« Kennedy baute sich nur zwei Schritte entfernt von ihm auf. »Jetzt kommt jemand anderes an die Reihe.« Die Art, wie er ihn dabei ansah, ließ keinen Zweifel daran offen, wen er sich als nächstes Opfer auserkoren hatte.

Andrews spürte Panik in sich aufsteigen. »Warte … ich werde dir bestimmt keine Schwierigkeiten machen.« Er nestelte eine Brieftasche aus seiner Jacke hervor. »Hier … die kannst du haben.« Er hielt dem Verbrecher die Geldbörse entgegen.

Der schnappte danach wie eine Schlange nach der Maus.

»Soll das alles sein?«, fragte Kennedy nach einem kurzen Blick in das lederne Beutestück. »Lumpige dreißig Dollar? Das reicht ja noch nicht mal, um im Saloon die Puppen tanzen zu lassen.«

»Tut mir leid, aber mehr habe ich nicht bei mir.«

»Und was ist mit dem fetten Klunker da?«, fragte der Bandit und wies mit einem Kopfnicken auf die Hand des Verletzten. »Her damit.«

»Der Ring?«, fragte Andrews erschreckt. »Nein, das ist unmöglich. Er ist …«

»Halt dein Maul und rück auf der Stelle den Ring heraus!«, fuhr ihm Kennedy barsch ins Wort. Er zog erneut seinen Revolver.

Andrews musste erkennen, dass er keine andere Wahl hatte. Er versuchte den Ring abzustreifen, doch der ließ sich nicht bewegen. Durch den Unfall waren seine Finger so angeschwollen, dass ihm der Goldring regelrecht in die Haut schnitt. Er saß so fest, als sei er ihm an den Finger geschmiedet worden.

»Was ist nun?« Kennedy wurde mit jeder Sekunde ungeduldiger.

»Augenblick. Ich versuche ja, ihn abzubekommen. Aber er sitzt fest.«

»Willst du mich verarschen? Auf solche Spielchen hab ich keine Lust …«

Das markante Donnern, dem der Colt Thunderer seinen Namen verdankte, rollte durch die Schlucht unterhalb des Fahrwegs. Andrews wurde zurück in den Dreck geschleudert. In seiner Stirn klaffte ein kreisrundes Einschussloch.

»Selbst schuld.« Kennedy rümpfte verärgert die Nase. »Meine Zeit zu verschwenden, ist noch keinem gut bekommen.« Er grinste. »Im Grunde ist es ja auch egal. Ich hätte dich sowieso nicht lebend davonkommen lassen.« Er ließ den Revolver zurück ins Holster gleiten und griff nach dem Messer in seinem Gürtel. »Okay, dann wollen wir mal sehen, ob wir den Ring nicht doch abbekommen.«