LaTeX für Dummies - Rainer Griesbaum - E-Book

LaTeX für Dummies E-Book

Rainer Griesbaum

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Beschreibung

LaTeX lernen leicht gemacht

Von der Installation bis zum Druck: Rainer Griesbaum und Ivica Rogina erklären Ihnen in diesem Buch alles, was Sie zu dem bei Mathematikern, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren beliebten Textsatzsystem LaTeX wissen müssen. Bringen Sie mit LaTeX umfangreiche Texte elegant in Form und integrieren Sie anschauliche Abbildungen, übersichtliche Tabellen, informative Fu?noten und schön gestaltete mathematische Formeln. Im Handumdrehen haben Sie ein Inhaltsverzeichnis erstellt, ein Register angelegt oder eine ansprechende Präsentation aufgebaut. Das alles können Sie mit dem Online- Editor Overleaf auch im Internet erledigen, alleine oder gemeinsam mit anderen.

Sie erfahren

  • Wie Sie LaTeX und eine
  • bersichtliche Arbeitsumgebung einrichten
  • Wie Sie Texte formatieren, Tabellen erstellen oder Formeln setzen
  • Wie Sie Dokumente strukturieren, Verzeichnisse erstellen und Abbildungen einbinden

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LaTeX für Dummies

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LATEX-DATEIEN

Bei der Erstellung eines Dokuments mit LaTeX werden mehrere Dateien angelegt:

Dateiname.tex

ist die Eingabe- oder Quelldatei (enthält Text und Formatierungsbefehle). Sie wird vom Benutzer in einem Texteditor bearbeitet (die weiteren Dateien legt LaTeX automatisch an).

Dateiname.dvi

enthält eine binäre Darstellung des formatierten Textes (kann mit einem Previewer betrachtet werden).

Dateiname.log

ist eine Protokolldatei.

Dateiname.toc

enthält das Inhaltsverzeichnis.

Dateiname.aux

ist eine LaTeX-Hilfsdatei mit den Querverweisen.

LATEX-QUELLDATEI

Eine minimale LaTeX-Quelldatei Dateiname.tex besteht aus folgenden Zeilen:

\ documentclass[a4paper]{ article }

   \ usepackage[ngerman]{ babel }

% Deutsch wird als Sprache eingestellt.

\ begin { document }

   Hier steht der Text.

\ end { document }

LATEX-BEFEHLE

LaTeX-Befehle beginnen mit dem Zeichen \  , zum Beispiel \ documentclass[...]{...}.Parameter für LaTeX-Befehle stehen zwischen geschweiften Klammern {…}, optionale Parameter zwischen eckigen Klammern […].LaTeX unterscheidet zwischen Klein- und Großschreibung, das bedeutet \ large und \ Large sind zwei verschiedene Befehle.Alle Zeichen hinter % werden ignoriert (nützlich für Kommentare).

ZUSATZPAKETE

Mithilfe von Zusatzpaketen wird die Funktionalität von LaTeX erweitert. Beispiele:

\ usepackage { ngerman }

Deutsch wird als Sprache eingestellt.

\ usepackage { graphicx }

Erlaubt das Einfügen von Bildern.

\ usepackage { eurosym }

Erzeugt das Euro-Zeichen mit \ euro.

\ usepackage { color }

Farbige Schrift, zum Beispiel mit \ textcolor { blue }{Text}.

\ usepackage { helvet }

Helvetica (ähnlich Arial) als serifenlose Schrift.

GLIEDERUNGSBEFEHLE

Mit wenigen Befehlen werden auch umfangreiche Dokumente strukturiert:

\ chapter {Überschrift}

legt ein Kapitel an (nicht in article).

\ section {Überschrift}

legt einen Abschnitt an.

\ subsection {Überschrift}

legt einen Unterabschnitt an.

\ subsubsection {Überschrift}

legt einen Unter-Unterabschnitt an.

\ tableofcontents

erzeugt ein Inhaltsverzeichnis.

\ title {Titel}

Angabe des Titels

\ author {Vorname Nachname}

Angabe des Autors

\ date {Datum}

Angabe des Datums

\ maketitle

erzeugt eine Überschrift für den gesamten Artikel.

UMGEBUNGEN

Mit Umgebungen \ begin {Umgebung} …\ end {Umgebung} lassen sich unterschiedlichste Strukturen erzeugen:

\ begin { tabular }{ rcl } …&…&…\\\ end { tabular }

Tabelle für Text

$\ begin { array }{ rcl } …&…&…\\\ end { array }$

mathematisches Feld

\ begin { itemize }\ item… \ item… \ end { itemize }

einfache Liste

\ begin { enumerate }\ item… \ item… \ end { enumerate }

nummerierte Liste

\ begin { displaymath } …\ end { displaymath }

abgesetzte, zentrierte Formel

\ begin { equation } …\ end { equation }

abgesetzte, zentrierte Formel mit Gleichungsnummer

MATHEMATISCHE AUSDRÜCKE

Mathematische Ausdrücke und Symbole (müssen in $…$ eingeschlossen werden):

a _{ ij }^{ 3 }

\ sqrt[n]{ a+b }

\ int _{ a }^{ b }

\ sum _{ i=1 }^{ n }

\ lim _{ n \ to \ infty }

\ frac { a }{ b }

y'(x)

\ dot y(x)

\ alpha

\ beta

\ Delta

\ xi

\ sin x

\ vec x

\ vec a \ times \ vec b

\ ldots

a \ pm b

a \ not= b

SCHRIFTGRÖßEN UND SCHRIFTSTIL

In der Dokumentklasse wird die Größe der Grundschrift eingestellt, zum Beispiel 12pt. Relativ zu dieser Angabe kann die Schrift vergrößert oder verkleinert werden, zum Beispiel mit \ begin { large }…\ end { large } für eine große Schrift. Weitere Schriftgrößen und - stile:

tiny

winzig kleine Schrift

scriptsize

sehr kleine Schrift (z. B. für Indizes)

footnotesize

kleine Schrift (z. B. für Fußnoten)

small

kleine Schrift

normalsize

normale Schrift

large

große Schrift

Large

größere Schrift

LARGE

sehr große Schrift

huge

riesig groß

Huge

gigantisch

\ textbf {…}

fette Schrift

\ textsf {…}

serifenlose Schrift

\ textit {…}

kursive Schrift

\ textsc {…}

KAPITÄLCHEN

EINE GRAFIK EINBINDEN

Der Befehl \ includegraphics[width=0.25 \ textwidth]{ MonaLisa.jpg } fügt ein Bild ein. Die Breite des Bildes wird auf 25 % der Länge einer Zeile eingestellt. Abgesetzte Bilder mit Unterschrift lassen sich mit der figure-Umgebung generieren (auch table für Tabellen).

\ begin { figure }\ includegraphics… \ caption {Titel des Bildes}\ end { figure }

LaTeX für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

3. Auflage 2024

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: Jonathan Schöps – stock.adobe.comKorrektur:

Print ISBN: 978-3-527-72111-5ePub ISBN: 978-3-527-84351-0

Über die Autoren

Rainer Griesbaum und Ivica Rogina sind Kollegen an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Karlsruhe. Beide sind dort schon über fünfzehn Jahre in der Lehre für angehende Betriebswirte und Wirtschaftsingenieure tätig und verwenden LaTeX tagtäglich. Von Anfang an erstellten sie sämtliche Dokumente für die Lehre (Skripten, Übungsblätter, Klausuren, Präsentationen) mit LaTeX. Gemeinsam haben sie einen LaTeX-Kurs entwickelt, der regelmäßig im Studium generale der Hochschule angeboten wird. Möglicherweise sind die beiden mitverantwortlich dafür, dass die Schar der LaTeX-Anhänger unter den Studierenden stetig größer wird.

Rainer Griesbaum studierte und promovierte an der damaligen Universität Karlsruhe (TH) – dem heutigen KIT. Im Studienfach Maschinenbau erstellte er die Studienarbeit und die Diplomarbeit mit LaTeX und später auch die Dissertation in der Technischen Mechanik.

Ivica Rogina studierte am KIT Informatik. Nach einem Aufenthalt an der Carnegie Mellon University, USA, promovierte er in automatischer Spracherkennung. Als Projektleiter in einem Karlsruher Unternehmen entwarf er Software zur Optimierung von Halbleitertests.

Danksagung

Wir bedanken uns für die langjährige, angenehme Zusammenarbeit mit dem Wiley-VCH Verlag in Weinheim. Für die erste Auflage waren Anne Jonas und Esther Neuendorf unsere Ansprechpartnerinnen, mit denen wir sehr gerne zusammengearbeitet haben. Für die zweite Auflage wurden wir in bester Weise von Marcel Ferner betreut. In der Vorbereitung der dritten Auflage kam Sebastian Kestel als kompetenter Ansprechpartner hinzu. Herzlichen Dank für die hilfreiche Unterstützung und die geduldige Begleitung im Entstehungsprozess des Buches!

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Wie Sie dieses Buch benutzen

Was Sie nicht lesen müssen

Konventionen in diesem Buch

Symbole in diesem Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Ergänzende Angebote im Internet

Wie es weitergeht

Teil I: Einführung und Überblick – die Grundlagen

Kapitel 1: Aus TeX wurde LaTeX

LaTeX – mehr als eine einfache Textverarbeitung

Für wen ist LaTeX geeignet?

Kapitel 2: LaTeX zum Laufen bringen

Die Rollen und Bestandteile einer LaTeX-Installation

LaTeX unter Windows

LaTeX auf dem Mac

LaTeX mit Linux

Kapitel 3: Mein erstes Dokument mit LaTeX

Die Arbeitsumgebung als Steuerzentrale

Die ersten Schritte mit LaTeX

Ein Blick hinter die Kulissen der Benutzeroberfläche

Kapitel 4: Online-Editor für LaTeX

LaTeX-Dokumente online erstellen mit Overleaf

Selbst ein Projekt in Overleaf anlegen und bearbeiten

Mit Overleaf über das Internet gemeinsam an Dokumenten arbeiten

Kapitel 5: Umgebungen und Befehle in LaTeX

Befehle erteilen

LaTeX-Umgebungen

Eigene Befehle

Vorgefertigte Pakete einsetzen

Teil II: Dokumente mit LaTeX erstellen

Kapitel 6: Normale Texte und ihre Formatierung

Textstile

Textausrichtung

Auswahl der Schriftfamilie

Wie schreibt man deutsch?

Was man sonst noch so braucht

Kapitel 7: Tabellen erstellen

Verwendung von Tabulatoren

Eine einfache Tabelle erstellen

Eine etwas kompliziertere Tabelle

Tabellen mit und ohne Rahmenlinien darstellen

Zellen zusammenfassen

Farbige Gestaltung von Tabellen

Tabellen über mehrere Seiten

Tabellen als Gleitobjekte

Kapitel 8: Listen und Aufzählungen erstellen

Was sind Listen?

Aufzählungen verschachteln

Das Aufzählungszeichen verändern

Anders zählen

Referenzen auf Listeneinträge

Chapter 9: Bilder in LaTeX-Dokumente integrieren

PostScript und andere Dateiformate

Bilder aus Dateien einfügen

Diagramme direkt im Quelltext erstellen

Wunschpositionen für Abbildungen festlegen

Chapter 10: Gleitobjekte

Ästhetik der Positionierung von Gleitobjekten

Umgebungen für Abbildungen und Tabellen

Nummerieren von Tabellen und Abbildungen

Wunschpositionen für Tabellen und Abbildungen

Selbst definierte Gleitobjekte

Unterobjekte

Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse erstellen

Teil III: Die verschiedenen Dokumentarten und ihr Aufbau

Kapitel 11: Standarddokumente erstellen

Die Dokumentklassen

Artikel und Berichte

Bücher, Masterarbeiten und Co.

Briefe

Die Dokumentklassen von KOMA-Script

Kapitel 12: Dokumente strukturieren

Satzspiegel – Seitenränder einstellen

Seitengestaltung

Dokumente gliedern

Große Dokumente auf mehrere Dateien verteilen

Kapitel 13: Titelseite und Verzeichnisse erstellen

Die Titelseite

Das Inhaltsverzeichnis

Das Literaturverzeichnis

Kapitel 14: Präsentationen mit LaTeX

Besonderheiten von

beamer

-Dokumenten

Erstellen einer Präsentation

Eingeben der Folieninhalte

Gestaltung von Folien

Teil IV: Mathematik

Kapitel 15: Achtung – jetzt kommt die Mathematik!

Mathematik-Modus versus Text-Modus

Schriftstil im Mathematik-Modus

Zusätzliche Pakete für den Mathematik-Modus

Kapitel 16: Symbole und Formeln

Mathematische Symbole

Drunter und drüber

Funktionsnamen

Kapitel 17: Mathematische Strukturen

Brüche

Ableitungen

Summen, Produkte und Integrale darstellen

Grenzwerte

Felder, Matrizen und Vektoren

Kapitel 18: Positionieren von Formelteilen und Gleichungen

Kleine Gleichungen in den Text …

… große Gleichungen in den Absatz

Gleichungen nummerieren

Mehrzeilige Formeln und Gleichungen darstellen

Strukturierte Anordnung von mehreren Gleichungen

Hervorhebungen

Teil V: LaTeX für Fortgeschrittene

Kapitel 19: Einbinden externer Bilddateien

Grafikdateien verwenden

LaTeX kann entweder PDF oder DVI/PostScript

Konvertieren fremder Bildformate

Größe, Position und Orientierung von Abbildungen

Werkzeuge zum Erstellen externer Grafiken

Kapitel 20: Verwenden der

picture

-Umgebung

Ein Auto malen

Weitere Elemente einer

picture

-Umgebung

Einfache kleine Grafiken selbst erstellen

Kapitel 21: Besondere Effekte

Farbige Texte und Grafiken

Positionierung und Rotation von Dokumentteilen

Verwendung spezieller Zeichensätze

Kapitel 22: Umgang mit Fehlern und Warnungen

Was manchmal schiefgehen kann

Tipps zur Vermeidung von Fehlern

Tipps zum Korrigieren von Fehlern

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 23: Die zehn häufigsten Anfängerfragen

Warum sind die Umlaute kaputt?

Wie macht man ein Euro-Symbol und andere Sonderzeichen?

Warum ist nur der erste Buchstabe kursiv?

Warum sieht meine Abbildung so hässlich aus?

Was bedeutet »

Underfull

\

hbox

« oder »

Overfull

\

hbox

«?

Darf man Warnungen ignorieren?

Wieso kann mein LaTeX das Paket nicht finden?

Kann man LaTeX auch im WYSIWYG-Modus editieren?

Wieso wird meine Tabelle/Abbildung nicht referenziert?

Warum will LaTeX mein Foto nicht verarbeiten?

Kapitel 24: Die zehn wichtigsten Umgebungen in LaTeX

Ohne die Dokument-Umgebung geht es nicht

Ins Zentrum rücken

Aufzählen ohne Nummern

Aufzählen mit Nummern

In den Mathematik-Modus umschalten

Abgesetzte Formel ohne/mit Nummer

Tabellen gestalten

Felder in der Mathematik

Eine (einfache) Grafik zeichnen

Gleitobjekt-Umgebung für Abbildungen und Tabellen

Kapitel 25: Die zehn häufigsten Fehler beim Arbeiten mit LaTeX

Überzählige Klammer, Klammer vergessen

Falsche Zeichensetzung

Befehl falsch geschrieben

Umgebung nicht korrekt beendet

Mathematik-Befehle im normalen Text verwendet

Hässliche oder falsche Umbrüche

Sonderzeichen ohne Backslash verwendet

Das Inhaltsverzeichnis stimmt nicht

Referenzen sind falsch

Ganze Blöcke sind falsch formatiert

Kapitel 26: Zehn Tipps (auch für Nicht-LaTeX-Benutzer)

Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht!

Leerzeichen in Abkürzungen und Maßangaben

Leerzeichen sperren

Unterstreichen streichen

Anführungszeichen richtig benutzen

Trenn- und Bindestrich versus Gedankenstrich

Absätze formatieren: Abstand oder Einzug?

Blocksatz und Flattersatz

Zahlen formatieren

Seitenränder richtig einstellen

Kapitel 27: In zehn Schritten zu einem PDF-Dokument mit Overleaf

Bei Overleaf registrieren

Bei Overleaf anmelden

Overleaf passend einstellen

Eine geeignete Vorlage öffnen

Overleaf in deutscher Version verwenden

Das Beispielprojekt kopieren und mit neuem Namen abspeichern

Das eigene Projekt bearbeiten

Das PDF-Dokument herunterladen

Das Projekt herunterladen

Das Projekt archivieren

Kapitel 28: Zehn Beispieldokumente für (fast) alle Lebenslagen

Abschlussarbeit – leicht gemacht

Artikel – ein- oder zweispaltig

Ein richtig professioneller Brief

Für Bücher

Ein schönes Faltblatt gestalten

Eine Grußkarte zum Geburtstag oder so

Ein Lebenslauf – möglicherweise für eine Bewerbung

Plakate – auch das geht mit LaTeX

Präsentation im Querformat

Ein Protokoll – damit nichts vergessen wird

Anhang zum Nachschlagen

Anhang A: Links zu interessanten Programmen

Anhang B: Textformatierungen

Anhang C: Häufig verwendete Befehle

Anhang D: Mathematische Symbole und Formeln

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Einstellungen, die unter dem Button »

Menü

« zu finden sind

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Einige Beispiele für LaTeX-Befehle

Kapitel 6

Tabelle 6.1: Verschiedene Schriftgrößen in LaTeX

Tabelle 6.2: Verschiedene horizontale Abstände

Kapitel 7

Tabelle 7.1: Tabelle mit zwei Zeilen und zwei Spalten

Tabelle 7.2: Mehrere Spalten mit verschiedenen Ausrichtungen der Zellinhalte

Tabelle 7.3: Tabelle mit drei Spalten gleicher Breite

Tabelle 7.4: Tabelle mit weniger Rahmenlinien

Tabelle 7.5: Tabelle mit unterbrochener horizontaler Linie

Tabelle 7.6: Tabelle mit zusammengefassten Zellen

Tabelle 7.7: Tabelle mit vertikal zusammengefassten Zellen

Tabelle 7.8: Beispiel für eine bunte Tabelle

Tabelle 7.9: Tabelle mit abwechselnd gefärbten Zeilen

Tabelle 7.10: Verschiedene Tabellen-Umgebungen

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Einige Symbole, die Sie als Aufzählungszeichen verwenden können

Tabelle 8.2: Varianten für den Zähler einer nummerierten Liste

Tabelle 8.3: Ausschmückung des Zählers mit Punkt, schließender Klammer oder Klamm...

Kapitel 9

Tabelle 9.1: Mit LaTeX verwendbare Bildformate

Kapitel 10

Tabelle 10.1: Zwei Tabellen mit Rechenoperationen

Kapitel 11

Tabelle 11.1: Dokumentklassen in LaTeX

Tabelle 11.2: Optionen für die Dokumentklassen

article

,

report und

book

Tabelle 11.3: Dokumentklassen von KOMA-Script

Kapitel 12

Tabelle 12.1: Optionen für die Darstellung der Seitenzählung

Tabelle 12.2: Nummerierung der Gliederungsebenen

Kapitel 13

Tabelle 13.1: Standardüberschriften für das Literaturverzeichnis

Tabelle 13.2: Namensänderung in »Quellenverzeichnis«

Kapitel 15

Tabelle 15.1: Einige griechische Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung

Tabelle 15.2: Verschiedene LaTeX-Befehle, die den Schriftstil im Mathematik-Modus...

Tabelle 15.3: Auswahl an Symbolen des

amssymb

-Pakets

Kapitel 16

Tabelle 16.1: Häufig verwendete Befehle für mathematische Symbole

Tabelle 16.2: Häufig verwendete Klammer- und Begrenzungssymbole

Tabelle 16.3: Verschiedene Pfeilsymbole im Mathematik-Modus

Tabelle 16.4: Einige häufig verwendete Akzente

Tabelle 16.5: LaTeX-Befehle für häufig verwendete Funktionsnamen

Kapitel 19

Tabelle 19.1: Abhängigkeit von Ausgabeformat und Bilddateiformat

Kapitel 20

Tabelle 20.1: Grafikelemente der

picture-Umgebung

Kapitel 21

Tabelle 21.1: Verwendung von

\

hspace

Tabelle 21.2: Verwendung von

\

vspace

Tabelle 21.3: Verwendung von

\

raisebox

Tabelle 21.4: Verwendung von

\rotatebox

Tabelle 21.5: Der Zapf-Dingbats-Zeichensatz

Kapitel 24

Tabelle 24.1: Grundrezept für Pfannkuchen (vier Personen)

Kapitel 26

Tabelle 26.1: Befehle für die Absatzformatierung

Tabelle 26.2: Beispiel für den Satzspiegel in einem einseitigen Dokument

Tabelle 26.3: Beispiel für den Satzspiegel in einem zweiseitigen Dokument

Anhang B

Tabelle B.1: Verschiedene Schriftarten und -größen

Tabelle B.2: Verschiedene Textausrichtungen und -anordnungen

Anhang D

Tabelle D.1: Formelzeichen und Operatoren

Tabelle D.2: Indizes, Ableitungen und Akzente

Tabelle D.3: Griechisches Alphabet

Tabelle D.4: Strukturen und Formelzeichen

Tabelle D.5: Funktionsnamen

Tabelle D.6: Klammersymbole

Tabelle D.7: Pfeilsymbole

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Das gedruckte Wort TeX unter der Lupe

Abbildung 1.2: Text mit (links) und ohne Kerning (rechts)

Abbildung 1.3: Text mit (links) und ohne Ligaturen (rechts)

Abbildung 1.4: Leistungskurven in der Benutzung von LaTeX und WYSIWYG-Systemen

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Sicherheitswarnung (links) und Willkommensmeldung (rechts)

Abbildung 2.2: Die Software-Kopierbedingungen

Abbildung 2.3: Der Installationsumfang wird abgefragt

Abbildung 2.4: Instaallationsverzeichnis für MiKTeX

Abbildung 2.5: Die Standard-Papiergröße und die Benachrichtigung beim Installiere...

Abbildung 2.6: Übersicht zu den vorgenommenen Einstellungen

Abbildung 2.7: Der Fortschritt beim Installieren wird angezeigt

Abbildung 2.8: Die Installation ist abgeschlossen

Abbildung 2.9: Nachricht zu den gefundenen Updates von MiKTeX

Abbildung 2.10: Ansicht der MiKTeX Console

Abbildung 2.11: MiKTeX und TeXworks sind installiert

Abbildung 2.12: Das Paket

koma-script

muss nachinstalliert werden

Abbildung 2.13: Ansicht von TeXworks mit einem ersten LaTeX-Dokument

Abbildung 2.14: Unser Beispiel mit Umlaut und Eszett

Abbildung 2.15: Einige Informationen vor dem Start der Installation

Abbildung 2.16: Die Lizenz akzeptieren und die Installation starten

Abbildung 2.17: Den Fortschritt der Installation beobachten und auf die Erfolgsme...

Abbildung 2.18: Ein neuer TeX-Ordner im Programme-Verzeichnis

Abbildung 2.19: Starten der Arbeitsumgebung TeXShop im TeX-Ordner

Abbildung 2.20: TeXShop im Betrieb

Abbildung 2.21: Den LaTeX-Quelltext in TeXShop abspeichern

Abbildung 2.22: (Fehler-)Meldungen des LaTeX-Übersetzers

Abbildung 2.23: Nach dem erfolgreichen (Über-)Setzen

Abbildung 2.24: Verschiedene von LaTeX angelegte Dateien

Kapitel 3

Abbildung 3.1: Ansicht von TeXworks mit der

.tex

-Datei

namenlos-1.tex

Abbildung 3.3: Verzeichnis

dictionaries

im Ordner

TeXworks

Abbildung 3.2: Bei »

Resourcen

« wird der Ordner angezeigt, in dem TeXworks install...

Abbildung 3.4: In TeXworks kann »

German

« für die Rechtschreibprüfung ausgewählt w...

Abbildung 3.5: LaTeX hat beim Übersetzen einen Fehler erkannt und bleibt stehen

Abbildung 3.6: Ansicht von TeXworks mit einem ersten LaTeX-Dokument

Abbildung 3.7: Entstandene Dateien im Dokumente-Ordner

Abbildung 3.8: LaTeX erkennt und übersetzt auch Umlaute

Abbildung 3.9: LaTeX erkennt und übersetzt auch Umlaute und stellt sie korrekt da...

Abbildung 3.10: Geänderte Absatzformatierung in der Dokumentklasse

scrartcl

Abbildung 3.11: Trennung der Absätze durch Leerzeilen

Kapitel 4

Abbildung 4.1: Einstiegsseite von Overleaf

Abbildung 4.2: Anmeldeseite von Overleaf

Abbildung 4.3: Startseite von Overleaf nach dem Anmelden

Abbildung 4.4: Ein geöffnetes Projekt (»

Mein erstes Beispielprojekt

«) in Overleaf

Abbildung 4.5: Startseite von Overleaf mit einem ersten Beispielprojekt

Abbildung 4.6: Menüleiste oben links auf einer Projekt-Seite

Abbildung 4.7: Menüleiste oben links auf einer Projekt-Seite

Abbildung 4.8: Menüleiste oben rechts auf einer Projekt-Seite mit dem Button »

Lay

...

Abbildung 4.9: Ein leeres Projekt wird geöffnet und als »Mein erstes eigenes Proj...

Abbildung 4.10: Der veränderte Inhalt von »Mein erstes eigenes Projekt«

Abbildung 4.11: Dieses PDF-Dokument ist das Ergebnis von »Mein erstes eigenes Pro...

Abbildung 4.12: Menüleiste oben rechts auf einer Projekt-Seite mit dem Button »

Te

...

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Drei Einladungsseiten

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Gegenüberstellung verschiedener Textausrichtungen

Abbildung 6.2: Verschiedene Einrückmöglichkeiten

Abbildung 6.3: Die drei Standardschriftfamilien von LaTeX

Abbildung 6.4: Falsche und korrekte Trennung

Abbildung 6.5: Zusätzliche vertikale Abstände

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Stundenplan (hässlich)

Abbildung 7.2: Stundenplan mit optimierter Spaltenbreite

Kapitel 8

Abbildung 8.1: Aufzählung mit dem Standardaufzählungszeichen

Abbildung 8.2: Aufzählung mit fortlaufender Nummerierung

Abbildung 8.3: Das erste Wort der Listenelemente ist hervorgehoben

Abbildung 8.4: Verschachtelte Aufzählung über vier Ebenen

Abbildung 8.5: Verschachtelte nummerierte Liste über vier Ebenen

Abbildung 8.6: Unterschiedliche Aufzählungszeichen innerhalb einer Aufzählung

Abbildung 8.7: Spiegelstriche statt schwarzer Punkte als Aufzählungszeichen

Abbildung 8.8: Eine Aufzählung mit veränderten Aufzählungszeichen

Abbildung 8.9: Veränderung der Nummerierung in einer zweistufigen nummerierten Au...

Abbildung 8.10: Querverweis auf einen Listeneintrag

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Ausgabe eines Dokuments mit eingebettetem Bild

Biene.jpg

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Wissenschaftlicher Artikel von Willi, mit der Dokumentklasse

arti

...

Abbildung 11.2: Auszug aus dem wissenschaftlichen Bericht von Willi, mit der Doku...

Abbildung 11.3: Das Inhaltsverzeichnis aus Willis Buch, mit der Dokumentklasse

bo

...

Abbildung 11.4: Brief von Willi an Maja, mit der Dokumentklasse

letter

erstellt

Abbildung 11.5: Wissenschaftlicher Artikel von Willi, mit der Dokumentklasse

srca

...

Abbildung 11.6: Das Inhaltsverzeichnis aus Willis Buch, mit der Dokumentklasse

sc

...

Abbildung 11.7: Brief von Willi an Maja, mit der Dokumentklasse

scrlttr2

erstellt

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Aufteilung einer bedruckten Doppelseite

Abbildung 12.2: Satzspiegel mit der Zahl Sieben als ganzzahligem Divisor

Abbildung 12.3: Querverweise auf eine Gleichungsnummer und eine Seitenzahl

Abbildung 12.4: Abschnittsüberschrift in der Dokumentklasse

article

Abbildung 12.5: Abschnittsüberschrift in der Dokumentklasse

report

Abbildung 12.6: Referenz auf die Abschnittsüberschrift in Abbildung 12.5

Abbildung 12.7: Referenz auf Tabelle 12.2

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis eines Berichts

Abbildung 13.2: Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis eines Buches

Abbildung 13.3: Literaturverzeichnis, mit der Dokumentklasse

report

erstellt

Abbildung 13.4: Kurzbeleg in Fußnoten

Abbildung 13.5: Kurzbeleg als Ziffer in eckigen Klammern

Abbildung 13.6: Quellenangaben als Kurzbeleg in eckigen Klammern

Abbildung 13.7: Literaturverzeichnis mit selbst gewählten Bezeichnungen für den K...

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Verschiedene Erscheinungsformen für Folien

Abbildung 14.2: Eine mit LaTeX erstellte Präsentationsfolie

Abbildung 14.3: Einige Bedienelemente für PDF-Präsentationen

Abbildung 14.4: Ausgabe bei selektiv dargestellten Listenpunkten

Kapitel 15

Abbildung 15.1: Der Text mit mathematischen Ausdrücken aus Listing 15.1

Abbildung 15.2: Mathematische Ausdrücke in unterschiedlichem Formellayout

Kapitel 19

Abbildung 19.1: Probleme beim Skalieren von Pixelgrafiken

Abbildung 19.2: Skalierung eines importierten Bildes

Abbildung 19.3: Verschiedene Ursprünge für Bildrotationen

Abbildung 19.4: Rotation externer Bilder

Abbildung 19.5: Zugeschnittenes Bild

Abbildung 19.6: Eine mit

gnuplot

erstellte LaTeX-Grafik

Kapitel 20

Abbildung 20.1: Koordinatensystem der

picture-Umgebung

Abbildung 20.2: Das komplette Auto

Abbildung 20.3: Ein selbst gemaltes Auto

Abbildung 20.4: Ein Schritt des Gauß-Algorithmus

Abbildung 20.5: Importiertes Bild mit überlagertem Gitter

Abbildung 20.6: Selbst gemalte Punkte in importierter Deutschlandkarte

Abbildung 20.7: Selbst beschriftete importierte Deutschlandkarte

Abbildung 20.8: Beschriftetes importiertes Bild (ohne Gitter)

Kapitel 26

Abbildung 26.1: Zwei unterschiedliche Satzenden

Abbildung 26.2: Zwei unterschiedliche Überschriften

Kapitel 27

Abbildung 27.1: Bei Overleaf registrieren mit einer E-Mail-Adresse und einem selb...

Abbildung 27.2: Bei Overleaf mit der E-Mail-Adresse anmelden (oder ein neues Pass...

Abbildung 27.3: Einstellungen unter »

Menü

« ändern

Abbildung 27.4: Einstellungen unter »

Aktualisieren

« ändern

Abbildung 27.5: Vorlage »

Letter template (German)

« öffnen

Abbildung 27.6: Overleaf bietet an, in die deutsche Version zu wechseln

Abbildung 27.7: Das Projekt »

Letter template (German)

« kopieren und mit dem Namen...

Abbildung 27.8: Das eigene Projekt »

Brief an das Finanzamt

« in Overleaf geöffnet

Abbildung 27.9: Herunterladen des PDF-Dokuments über einen Button

Abbildung 27.10: Das Projekt herunterladen

Abbildung 27.11: Das Projekt archivieren

Kapitel 28

Abbildung 28.1: TeXworks von

pdfLaTeX

(links) auf

Biber

(rechts) umstellen

Abbildung 28.2: Titelseite des einspaltigen Artikels

Abbildung 28.3: Titelseite des zweispaltigen Artikels

Abbildung 28.4: Inhaltsverzeichnis des Buches

Abbildung 28.5: Eine Beispielseite aus dem Buch

Abbildung 28.6: Reihenfolge der Seiten bei einem sechsseitigen Faltblatt

Abbildung 28.7: Fertiges Faltblatt auf Papier der Größe DIN A4

Abbildung 28.8: Vorder- und Rückseite des A5-Blattes

Abbildung 28.9: Vorder- und Rückseite des Lebenslaufs

Abbildung 28.10: Plakat als Entwurf mit einem Gitter aus Hilfslinien und ohne Hin...

Abbildung 28.11: Das fertige Plakat

Abbildung 28.12: Beispielseiten aus der Präsentation

Abbildung 28.13: Erste Seite des Protokolls und Teilnehmerliste im Anhang

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Anhang A: Links zu interessanten Programmen

Anhang B: Textformatierungen

Anhang C: Häufig verwendete Befehle

Anhang D: Mathematische Symbole und Formeln

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einführung

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich dazu entschlossen, Dokumente mit LaTeX zu erstellen. Vielleicht wurden Sie vom Betreuer Ihrer Abschlussarbeit auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht, vielleicht hat Ihnen ein Bekannter dazu geraten oder vielleicht haben Sie von sich aus festgestellt, dass mit LaTeX erstellte Dokumente einfach gut aussehen.

LaTeX ist ein Textsatzprogramm und bietet einige Vorteile im Vergleich zu den gängigen Textverarbeitungsprogrammen. Und LaTeX ist eine Programmiersprache, mit der Dokumente erzeugt werden. Erst wenn man das Programm laufen lässt, bekommt man ein Dokument zu sehen. Davor sieht alles noch recht kryptisch aus. Vermutlich ist es das, was viele Anfänger davor zurückschrecken lässt, sich LaTeX mit Begeisterung zu widmen. Und wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, warum in erster Linie Mathematiker, Informatiker und Naturwissenschaftler mit LaTeX arbeiten. Zweifellos ist LaTeX gerade für diese Zielgruppen das Mittel der Wahl. Aber aufgepasst: Auch für geisteswissenschaftliche Texte oder die alltägliche Korrespondenz ist LaTeX hervorragend geeignet!

Wenn Sie jetzt sagen, dass Sie doch gar nicht programmieren lernen wollen, sondern einfach nur hübsche Briefe, Artikel, Berichte, Präsentationen oder Bücher schreiben wollen, dann sind Sie hier richtig. Denn dieses Buch soll vor allem Anfängern als Begleitung dienen. Wir wollen uns primär den Fragen und Problemen widmen, die typische LaTeX-Anfänger haben, aber auch gelegentlich darüber hinausgehen. Daher finden Sie in diesem Buch überwiegend Grundsätzliches – es werden nicht alle Möglichkeiten und Optionen aufgezeigt. In diesem Buch finden Sie LaTeX-Beispiele und Dokumentausschnitte für die typischen Dokumentarten wie Briefe, Artikel, Berichte, Bücher und Präsentationen.

Über dieses Buch

Die Reihenfolge der einzelnen Kapitel ist so angeordnet, dass sie den ersten Schritten von LaTeX-Neulingen entsprechen. Dennoch steht jedes Kapitel für sich, sodass Sie vermutlich problemlos das eine oder andere Thema auslassen können oder schon ganz früh auch mal in einem ganz späten Kapitel stöbern können. Daher werden auch gelegentlich bestimmte Sachverhalte aus verschiedenen Richtungen beleuchtet.

An der prinzipiellen Funktionsweise von LaTeX hat sich in den Jahren nicht viel verändert: Als Standard-LaTeX-Anwender klicken Sie eher selten auf die Taste einer Computer-Maus. Fast ausschließlich tippen Sie Zeichen über die Tastatur ein. Daher beantwortet das Buch Fragen der Art »Wo muss man draufklicken, damit das oder jenes geschieht?« nur sehr bedingt. Während Sie beispielsweise bei Microsoft Word vor allem lernen, welche Schaltflächen was bedeuten, in welchen Menüs Sie welche Funktionen finden, welche Optionen welche Wirkung haben oder welche Tastenkombinationen Sie einsetzen können, ist dies bei LaTeX zweitrangig. In LaTeX klicken Sie nicht, um etwas zu erreichen, sondern Sie tippen Befehle zusammen mit Ihrem Dokumenttext ein und speichern diese auch zusammen in einer .tex-Datei ab.

Dieses Buch geht deshalb auch nur zum Teil auf die zahlreichen LaTeX-Editoren mit integrierter LaTeX-Bedienung ein. Wir beschränken uns außerdem auf diejenigen Funktionen dieser Bedienungsprogramme (auch Arbeitsumgebungen, Entwicklungsumgebungen oder grafische Benutzeroberflächen genannt), die allen gemeinsam sind.

Sie finden in diesem Buch auch keine vollständige Liste aller LaTeX-Erweiterungspakete oder aller Befehle mit allen Optionen. Wir gehen auch nicht auf alle Dokumentarten ein. Wenn Sie auf eine obskure Fehlermeldung stoßen, kann es sein, dass diese hier nicht erklärt wird. LaTeX ist einfach viel zu umfangreich, als dass ein Buch mit weniger als Seiten einen einigermaßen begründeten Anspruch auf Vollständigkeit erheben könnte. Allein die Beschreibungen der Erweiterungspakete, ohne die kaum ein LaTeX-Dokument auskommt, würden viele Tausend Seiten füllen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Wir haben in diesem Buch die Inhalte so angeordnet, wie sie viele LaTeX-Anwender kennenlernen: Wir beginnen mit der Erklärung, was hinter der Philosophie von LaTeX steht. Dann zeigen wir Ihnen die Installation des Programms auf dem eigenen Rechner oder die Bedienung des Programms im Internet. Im Anschluss erklären wir dann den Aufbau von Dokumenten mit den gebräuchlichsten Dokumentbestandteilen. Schließlich widmen wir uns der Mathematik (für deren Satz LaTeX ein unschlagbares Werkzeug ist) und gehen noch auf einige Themen ein, die eher von fortgeschrittenen Benutzern benötigt werden.

Teil I: Einführung und Überblick – die Grundlagen

In diesem Teil finden Sie lesenswerte Informationen über die Geschichte von LaTeX. Der kurze Einblick in die Setzerkunst und die Philosophie hinter LaTeX soll für Sie verständlich machen, warum LaTeX die eine oder andere Funktionsweise hat und warum das gut so ist.

Außerdem erfahren Sie etwas über die Installation von LaTeX unter Windows, macOS oder Linux auf dem eigenen Rechner und wo im Internet die notwendige Software zu finden ist. Wir erklären Ihnen auch, wie LaTeX direkt im Internet verwendet werden kann, ohne vorherige Installation. Wenn Sie schon ein fertig installiertes LaTeX besitzen oder die Internet-Version verwenden wollen, und Sie interessieren sich nicht für die Grundlagen des Textsatzes, können Sie auch direkt in Kapitel 3 »Mein erstes Dokument mit LaTeX« einsteigen.

Teil II: Dokumente mit LaTeX erstellen

Der zweite Teil beschäftigt sich mit den verschiedenen Bestandteilen von Dokumenten, wie Texte, Tabellen, Listen, Aufzählungen und Bilder. Es wird die Anordnung von Tabellen und Bildern erklärt sowie die Formatierung von Texten.

Teil III: Die verschiedenen Dokumentarten und ihr Aufbau

Im dritten Teil beschreiben wir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Dokumentarten und wie diese in LaTeX umgesetzt werden. Außerdem erhalten Sie Informationen zu Gliederung und Unterteilung von Dokumenten sowie zur Gestaltung einer Titelseite und zum Anlegen der Verzeichnisse. In diesem Teil wird auch erklärt, wie mit LaTeX eine Präsentation erstellt wird.

Teil IV: Mathematik

Im vierten Teil dieses Buches erfahren Sie, wie auch Sie herrlich schöne mathematische Formeln erstellen können. Mit LaTeX erstellte Formeln passen optisch wunderbar zum restlichen Text. Aus einzelnen Formeln können ganze Rechnungen zusammengestellt werden, auch das zeigen wir Ihnen in diesem Teil.

Teil V: LaTeX für Fortgeschrittene

Einige Themen wie das Einbinden von Bildern in unterschiedlichen Formaten, das händische Erstellen von Diagrammen, der Umgang mit Farben, das Rotieren von Bildern und Textteilen und die Verwendung spezieller Zeichensätze werden in diesem Teil eingeführt. Außerdem gehen wir auf Fehlermeldungen und Warnungen ein, die beim Arbeiten mit LaTeX auftauchen können.

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Im Top-Ten-Teil finden Sie zu den Themen »Anfängerfragen«, »LaTeX-Umgebungen«, »Allgemeine Tipps« und »Fehlermeldungen« jeweils zehn Erklärungen. Wir beschreiben, wie Sie in zehn Schritten direkt im Internet mit LaTeX ein PDF-Dokument erstellen können. Außerdem stellen wir Ihnen zehn fertig gestaltete Beispieldokumente vor. Die LaTeX-Quelltexte können Sie aus dem Internet herunterladen.

Wie Sie dieses Buch benutzen

Wenn Sie gleich in LaTeX hineinspringen wollen, beginnen Sie am besten mit Kapitel 3 »Mein erstes Dokument mit LaTeX«. Dann überlegen Sie sich, welche Dokumente Sie selbst gerne schreiben wollen und wechseln zu dem Kapitel, in dem die Erstellung dieses Dokumenttyps erklärt wird. Sie müssen nicht unbedingt das gesamte Buch von vorne nach hinten durcharbeiten.

Gehen Sie ruhig so vor wie es die allermeisten LaTeX-Neulinge machen: Fangen Sie einfach mal mit einem Minimaldokument an und bauen Sie dieses dann Schritt für Schritt aus. Irgendwann werden Sie eine Tabelle einbinden wollen, die passende Beschreibung dazu finden Sie in Kapitel 7 »Tabellen erstellen«. InKapitel 9 »Bilder in LaTeX-Dokumente integrieren« wird erklärt, wie ein Bild eingebunden wird. Wenn Sie eine mathematische Formel setzen wollen, schauen Sie in Teil IV »Mathematik« nach.

Was Sie nicht lesen müssen

Überspringen Sie Teil I »Einführung und Überblick – die Grundlagen«, wenn Sie LaTeX nicht installieren oder kennenlernen müssen, sondern gleich loslegen wollen. Auch Teil VI »Der Top-Ten-Teil« können Sie so lange aufschieben, bis Sie auf ein darin beschriebenes Problem stoßen. Wenn Sie mit LaTeX keine Präsentationen erstellen wollen, sparen Sie sich Kapitel 14 »Präsentationen mit LaTeX«. Solange Sie keine mathematischen Formeln schreiben wollen oder müssen – was schade wäre –, können Sie um Teil IV »Mathematik« einen großen Bogen machen.

Die meisten Kapitel sind ohnehin so aufgebaut, dass sie sich nur selten auf Erkenntnisse aus anderen Kapiteln beziehen und stattdessen das eine oder andere noch einmal aus einer anderen Sichtweise erklären.

Konventionen in diesem Buch

Die Texte, die mit dieser Schriftart geschrieben sind, sind zum Durchlesen.

LaTeX-Quelltext erscheint in dieser schreibmaschinenartigen Schrift. Die so geschriebenen LaTeX-Befehle können Sie in Ihrem Dokument unmittelbar verwenden.

Was die LaTeX-Befehle im Dokument bewirken, wird in der normalen Schriftart erklärt.

Weil es so üblich ist, erscheinen Internet-Links auch in der schreibmaschinenartigen Schrift, wie beispielsweise http://www.wiley-vch.de/. Eine Verwechslung mit den LaTeX-Befehlen halten wir für eher unwahrscheinlich. Deshalb bleiben wir bei der gewohnten Darstellung.

Anleitungen für die grafische Benutzeroberfläche, wie »Datei Speichern unter«, oder Schaltflächen zum Draufklicken, wie »Weiter« oder »Installieren« erscheinen in einer serifenlosen Schrift. Dateinamen, wie beispielsweise Hallo_Welt.tex, werden ebenfalls in einer serifenlosen Schrift gesetzt.

Wenn im Text ein Begriff oder ein Satz hervorgehoben werden soll, dann verwenden wir die kursive Schrift.

Symbole in diesem Buch

Die folgenden Symbole sollen Ihnen helfen, schneller durch das Buch zu navigieren:

Bei diesem Symbol handelt es sich um einen Tipp, der Ihnen das Leben und den Umgang mit LaTeX erleichtern kann.

Hier lernen Sie einige Fallen kennen, in die man als LaTeX-Neuling leicht tappen kann.

An dieser Stelle finden Sie Hinweise und Anmerkungen, die gut zu wissen sind, aber nicht unbedingt zum Kerngeschäft der Dokumenterstellung gehören.

Für fortgeschrittenere Benutzer oder solche, die gerne tiefer in die Materie einsteigen wollen, finden sich bei diesem Symbol brauchbare Informationen.

Dieses Symbol markiert Software oder LaTeX-Quelltexte, die Sie aus dem Internet herunterladen können.

Törichte Annahmen über den Leser

Wir nehmen an, dass Sie bisher gar nicht oder nur wenig mit LaTeX gearbeitet haben. Ob Sie Windows, macOS, Linux oder ein anderes Betriebssystem benutzen, spielt eigentlich keine Rolle. Wir gehen außerdem davon aus, dass Sie sich vielmehr als Anfänger dazu entschlossen haben, mit LaTeX zu arbeiten, und dabei eine Begleitung wünschen, die Ihnen nicht jede Funktion bis ins tiefste Detail erklärt.

Ergänzende Angebote im Internet

Die notwendige Software für LaTeX kann kostenfrei aus dem Internet heruntergeladen werden. In Kapitel 2 »LaTeX zum Laufen bringen« sowie im Anhang A »Links zu interessanten Programmen« finden Sie die Links zu den verschiedenen Programmen für Windows sowie macOS. Wenn Sie statt Windows oder macOS lieber Linux verwenden, dann werden Sie feststellen, dass alle verbreiteten Linux-Distributionen bereits ein LaTeX-System enthalten, das Sie lediglich bei der Installation des Betriebssystems beziehungsweise bei der distributionseigenen Softwareverwaltung angeben müssen. Um eine Installation müssen sich Linux-Benutzer also nicht kümmern.

Auf den Internet-Seiten des Wiley-VCH Verlags finden Sie zusätzliches Material zu diesem Buch. Unter dem Link

http://www.wiley-vch.de/isbn9783527721115

werden zahlreiche .tex-Dateien angeboten, mit denen Sie sofort loslegen können. Zum einen sind es die größeren LaTeX-Beispiele aus diesem Buch, damit Sie die Listings nicht mühsam abtippen müssen. Sie können die Beispiele von dort in Ihr Arbeitsverzeichnis kopieren, in Ihre eigenen Dokumente einbinden und sie dann weiterbearbeiten. Der Einfachheit halber sind diese Beispiele nummeriert.

Außerdem finden Sie dort die vollständigen LaTeX-Dokumente der Beispiele aus Kapitel 28 »Zehn Beispieldokumente für (fast) alle Lebenslagen« samt Bilder (falls welche gebraucht werden). Sie können diese Beispieldokumente als Vorlagen für Ihre eigenen Dokumente verwenden und sie nach Belieben verändern, ergänzen, umbauen …

Wie es weitergeht

Wenn Sie noch nie mit LaTeX zu tun hatten, beginnen Sie mit Kapitel 1 »Aus TeX wurde LaTeX« und gewinnen Sie einen ersten Eindruck, was LaTeX überhaupt ist. Trennen Sie sich insbesondere von der Vorstellung, Dokumente würden nur so erstellt, wie Sie es beispielsweise von Microsoft Office oder OpenOffice her kennen. Freunden Sie sich mit dem Gedanken an, in Zukunft mehr auf den Inhalt und weniger auf die Form und das Aussehen Ihrer Dokumente zu achten, denn Letzteres übernimmt künftig LaTeX.

Wenn Sie schon ein wenig über LaTeX Bescheid wissen, schauen Sie sich das Inhaltsverzeichnis an und stoßen Sie zu dem Kapitel vor, in dem das Thema beschrieben wird, an dem Sie interessiert sind. Unter Umständen werden Sie von dort auf andere Kapitel verwiesen. Es ist durchaus in Ordnung, wenn Sie dieses Buch kreuz und quer und nicht strikt von vorne nach hinten lesen.

Teil I

Einführung und Überblick – die Grundlagen

IN DIESEM TEIL …

Sie sind neu hier? Macht nichts. Wir zeigen Ihnen, was Sie brauchen und wie alles geht. In den ersten Kapiteln des Buches erfahren Sie, was LaTeX überhaupt ist und was es von anderen Programmen unterscheidet, mit denen man auch Text auf ein Stück Papier zaubern kann. Manches wird Ihnen ungewohnt, vielleicht sogar umständlich vorkommen. Deshalb erklären wir Ihnen in diesem ersten Teil ausführlich die Besonderheiten von LaTeX. Sie finden auch eine detaillierte Anleitung für ein erstes Beispieldokument: Mein erstes Dokument mit LaTeX.

Kapitel 1

Aus TeX wurde LaTeX

IN DIESEM KAPITEL

Wie alles begannWas wir vom Beruf des Setzers lernen könnenWas uns an LaTeX besser als bei herkömmlichen Textverarbeitungsprogrammen gefällt und was auch Sie bald nicht mehr missen wollenDie übliche Vorgehensweise beim Arbeiten mit LaTeXSinnvolle und weniger sinnvolle Einsatzgebiete für LaTeX

In diesem Kapitel erfahren Sie, wie und warum TeX und LaTeX überhaupt entstanden sind, welche Philosophie sich dahinter verbirgt und worin die grundlegenden Unterschiede zu anderen bekannten Dokumenterstellungssystemen liegen.

Die Geburt von TeX

LaTeX wird meistens nicht als Textverarbeitungsprogramm, sondern als Textsatzsystem bezeichnet. Und das aus gutem Grunde. Es ist aus TeX entstanden, das sich eng am Textsatz orientiert hat.

Als TeX in den 70er-Jahren vom amerikanischen Informatik-Guru Donald Knuth erfunden wurde, entstand es aus dem Ärger über hässlich aussehende Dokumente, die am Computer erstellt worden waren. Die handelsüblichen Drucker waren damals nicht besonders toll, aber die Ursache lag vielmehr in der Art, wie die Drucker angesteuert wurden. Donald Knuth dachte sich, es sollte doch möglich sein, mit dem Computer Dokumente zu erstellen, die so schön aussehen wie die von Verlagen gedruckten Bücher. Immerhin steckte in diesen Büchern die Erfahrung von mehreren Jahrhunderten Setzerkunst.

Denn seit dem 15. Jahrhundert wird viel Wissen über die Kriterien, die das Lesen von Büchern angenehm und effizient machen, gesammelt. Dazu gehört nicht nur das Aussehen der einzelnen Lettern, sondern auch und gerade deren ästhetische Anordnung. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass Probanden schön gesetzte Texte nicht nur schneller lesen, sondern sich auch mehr von ihnen merken konnten. Donald Knuth wollte, dass man auch mit Computern solche schönen Texte erzeugen kann. Dazu schrieb er 1978 ein Programm und nannte es TeX – eigentlich , also die griechischen Buchstaben Tau, Epsilon und Chi, mit denen das Wort (Technik) beginnt.

Kaum jemand »lernt« LaTeX. Alle uns bekannten LaTeX-Benutzer sind eher »hineingewachsen«.

Legen Sie am besten einfach los. Springen Sie in LaTeX hinein und Sie werden sehen, wie schnell Sie sich zurechtfinden. Ihr Fokus wird recht schnell auf dem LaTeX-Quelltext liegen. Zusätzlich werden nur wenige Klicks benötigt (in der Regel nur einer).

Ihre ersten Dokumente erstellen Sie als LaTeX-Neuling mit ein paar Bestandteilen, deren Bedeutung Sie vielleicht erst später genau verstehen werden. Sie werden mit Kopien schon vorhandener Dokumente arbeiten und ändern diese ab. Mit der Zeit lernen Sie immer mehr Möglichkeiten von LaTeX kennen. Wirklich ausgelernt hat bis auf eine Handvoll LaTeX-Gurus auf der Welt niemand. Das mag auf den ersten Blick ernüchternd sein, aber wenn Sie erst einmal die Erfahrung gemacht haben, dass Sie tatsächlich ohne großen Aufwand schöne Dokumente erstellen können, fängt die Begeisterung an und der Einstieg in eine ständige Anhäufung von Fähigkeiten ist geschafft.

Dokumente programmieren mit LaTeX

Im Grunde ist TeX nichts weiter als eine Programmiersprache, mit der man das Aussehen von Dokumenten bestimmen kann. Anfangs war TeX daher auch nicht wirklich angenehm zu benutzen.

Es war kryptisch und schwer verständlich. So wie es in den meisten Programmiersprachen die Möglichkeit gibt, Funktionen zu definieren und diese in sogenannten Bibliotheken zu sammeln, geht das auch mit TeX.

Bereits 1984 schrieb Leslie Lamport daher zahlreiche Erweiterungen und Funktionen, mit denen die Verwendung von TeX deutlich erleichtert wurde. Das reine TeX, zusammen mit Leslie Lamports Erweiterung, war also Lamport-TeX oder kurz LaTeX. Seitdem wurden weltweit Tausende Erweiterungspakete entwickelt und zur Verwendung mit LaTeX bereitgestellt.

LaTeX war von Anfang an als kostenlose Software konzipiert. Jeder darf sich die Programme – ja sogar die Quellcodes – kopieren und beliebig verteilen. Dadurch, dass schon so viele Menschen den TeX-Quellcode gesehen und damit gearbeitet haben, zählt er als das vermutlich einzige Programm seiner Größe, das mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlerfrei ist. Immerhin wagte es Donald Knuth, einen Preis auszuloben für jeden, der einen Fehler findet. Dieser Preis fing mit einem US-Cent an und sollte sich mit jedem gefundenen Fehler verdoppeln. Seit den 90er-Jahren wurde kein allgemein akzeptierter Fehler mehr gefunden.

LaTeX – mehr als eine einfache Textverarbeitung

Der Siegeszug der sogenannten Textverarbeitungsprogramme hat einen gravierenden Nachteil mit sich gebracht. Dadurch, dass es so einfach geworden ist, Dokumente zu erstellen, und vor allem auch dadurch, dass es so einfach ist, einmal getippte Texte wieder zu verändern, verzichten viele Schreiber auf das Nachdenken vor dem Schreiben. Als man noch Texte mit der Schreibmaschine tippen musste, war jeder Fehler schmerzhaft. Einfach so ein paar Wörter hinzuzufügen oder zwei Absätze zu vertauschen, war – wenn überhaupt – nur mit sehr viel Aufwand möglich. Also war man gezwungen, schon vor dem Tippen relativ sicher zu sein, was man schreiben möchte. Es ist ein Ziel von LaTeX, diese Phase des Überlegens zu unterstützen, die Konzentration des Autors vom bloßen Tippen weg und hin zum Überlegen zu lenken.

WYSIWYG oder inhaltsorientierte Texteingabe

Die meisten der heute verbreiteten Textverarbeitungsprogramme gehören in die Kategorie WYSIWYG (What You See Is What You Get). Man sieht also auf dem Bildschirm genau das, was später auf dem PDF-Dokument erscheint oder im Drucker auf Papier gedruckt wird. Es lohnt nicht, darüber zu streiten, inwiefern diese Behauptung bei dem einen oder anderen Programm berechtigt ist. Sicher haben Sie auch schon den Fall erlebt, dass das WYSIWYG-Versprechen nicht eingehalten worden ist. Aber zumindest als Ziel ist es in den meisten Programmen verankert.

LaTeX verfolgt eine gänzlich andere Strategie. Natürlich kann man sich auch mit LaTeX vor dem Ausdrucken eines Dokuments dieses auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Allerdings spielt das Eingeben von Buchstaben und Zeichen eine ganz andere Rolle. Wenn Sie mit einem WYSIWYG-Programm wie beispielsweise Microsoft Word ein »A« tippen, dann sagen Sie damit: »Ich möchte ein genau so aussehendes ›A‹ in dieser Farbe mit diesem Zeichensatz mit dieser Dicke an genau dieser Stelle haben.« Wenn Sie mit LaTeX ein »A« eintippen, dann sagen Sie damit: »Ich möchte ein ›A‹ schreiben.« Wie dieses »A« letztendlich aussieht und wo es erscheint, hängt dann von verschiedenen Umständen ab. Während Sie bei einem WYSIWYG-System sofort sehen, wie und wo das »A« erscheinen wird und wie es aussieht, sehen Sie dies bei LaTeX erst dann, wenn Sie sich das ganze Dokument nach Durchlaufen des Erstellvorgangs anzeigen lassen.

Die üblichen WYSIWYG-Systeme verwenden außerdem immer nur eine einzige Datei, in der alle Informationen – und manchmal auch sehr viel mehr Informationen als notwendig – stehen, die zum Dokument gehören. Bei Microsoft Word sind das die .docx-Dateien. Der Vorteil so eines Formats ist, dass alles in einer Datei vereinigt ist und leicht kopiert, gelöscht oder verschickt werden kann. Der Nachteil ist, dass das Format einerseits anfällig gegenüber Beschädigung ist und andererseits proprietär ist, also nur von einem bestimmten Textverarbeitungssystem oder von weiteren, damit kompatiblen Systemen verwendet werden kann.

Zwar hat sich heute ein De-facto-Standard für WYSIWYG-Dokumente herauskristallisiert, das Format von Microsoft Word, aber LaTeX stammt noch aus einer Zeit, in der Microsoft Word kein Thema war. Zudem ist dieser Standard keiner, auf den man sich verlassen könnte. Mit Microsoft Word angeblich kompatible Programme können oft bestimmte Fonts (Schriftarten) oder Formatierungen nicht korrekt darstellen. Selbst zwischen verschiedenen Versionen von Microsoft Word gibt es immer wieder Inkompatibilitätsprobleme.

Wenn Sie ein LaTeX-Dokument erstellen, dann verwenden Sie kein besonderes Format, sondern das einzige Format, das garantiert jeder Computer und jedes Betriebssystem verarbeiten kann, nämlich reine Texte – genauer ASCII-Texte. ASCII steht für American Standard Code for Information Interchange und ist der weltweite Standard für die Codierung von Texten. Die ASCII-Zeichencodierung umfasst 128 Zeichen, darunter befinden sich 95 druckbare und 33 nicht druckbare Zeichen. Die druckbaren Zeichen sind Buchstaben, Ziffern und einige Sonderzeichen. ASCII ist auf die englische Sprache ausgelegt und enthält deshalb beispielsweise keine Umlaute. Heutzutage stellt die sehr umfangreiche Zeichencodierung UTF-8 quasi den neuen Standard dar. Sie enthält alle ASCII-Zeichen und die Sonderzeichen von sehr vielen Schriften weltweit.

Für jedes Betriebssystem gibt es unzählige Editoren, mit denen man ASCII-Dateien bearbeiten kann. Wenn Sie eine ASCII-Datei mit einem Editor erstellt haben, können Sie die Datei garantiert auf jedem anderen Computer mit einem beliebigen Betriebssystem laden, verändern und wieder abspeichern. Beim Schreiben von LaTeX-Dokumenten machen Sie genau das. Und wie Sie sich sicher denken können, kann man bei diesen Editoren beliebige Darstellungen der Schrift (Font und Größe) wählen, ohne den Inhalt der Datei dadurch zu verändern. Im Inhalt steht immer nur der Text, kein Font, keine Größe und kein Format. Aber wie kriegt man es dann in LaTeX hin, eine Überschrift anders aussehen zu lassen als den normalen Text? Nun, ganz einfach: Man schreibt in die ASCII-Datei hinein, dass es sich bei einem Satz zum Beispiel um die Überschrift für ein neues Kapitel handelt, und LaTeX generiert daraus dann automatisch eine schöne Überschrift, gegebenenfalls mit Nummerierung und Eintrag ins Inhaltsverzeichnis. Der LaTeX-Autor kümmert sich also weniger um das Wie, sondern vielmehr um das Was. Das ist beabsichtigt!

Wenn es hier um ASCII geht, meinen wir damit eigentlich »alphanumerische« Texte, die in unformatierten Text-Dateien gespeichert werden. Das sind Dateien, die Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten, die direkt über die Tastatur eingetippt werden können. Solche Dateien können auf jedem Betriebssystem mit einem einfachen Editor geöffnet und angeschaut werden, es braucht dafür keine spezielle Software. Auf einer Tastatur mit deutschem Layout können Sie die Umlaute »ä«, »ö« und »ü« (auch als Großbuchstaben) direkt eintippen. Diese Zeichen sind im (ursprünglichen) ASCII-Zeichensatz jedoch gar nicht enthalten. Dennoch können Sie mittlerweile auch in LaTeX die Umlaute bedenkenlos verwenden und eintippen. Das liegt an der Zeichencodierung UTF-8, die sich als neuer Standard quasi durchgesetzt hat. Wenn Sie mit einer aktuellen Installation von LaTeX samt Arbeitsumgebung arbeiten, dann ist sowohl im Editor als auch in LaTeX selbst die Zeichencodierung UTF-8 bereits voreingestellt. Sie müssen sich um nichts kümmern und können die Umlaute und auch das »scharfe s« (ß) ganz ungezwungen verwenden.

Selbst gewählte oder automatische Formatierung

Gleich eines vornweg: Natürlich ist es auch in LaTeX möglich, hässliche Fonts sowie Anordnungen von Zeichen und Wörtern zu verwenden, die das Lesen erschweren. Aber LaTeX verfolgt ein Konzept nach dem Motto: Der Mensch sagt, was er will, und LaTeX macht es dann schon von alleine schön. Bei einem WYSIWYG-System investieren die meisten Benutzer viel Energie in die Aufgabe, das Ergebnis so erscheinen zu lassen, wie sie es für ästhetisch halten. Bei vielen erfahrenen Autoren gelingt dies auch oft. Leider stolpert man aber genauso oft über Dokumente, bei denen das Gegenteil der Fall ist.

Viele WYSIWYG-Systeme erlauben es, Teile des Textes mit bestimmten Eigenschaften zu belegen. So kann man beispielsweise eine Überschrift als solche kennzeichnen oder eine Aufzählung oder Ähnliches. In diesem Fall kann man dann in verschiedenen Menüs die Erscheinungsform – also die Formatierung – der markierten Textteile festlegen. Allerdings verzichten viele Autoren auf diesen Mechanismus und erzeugen die Formatierungen der unterschiedlichen Dokumentteile durch selbst gewählte Stile. So wird gerne ein Zitat mit der Maus markiert und dann mit einem Knopfdruck auf kursiv gesetzt, oder eine Abschnittsüberschrift wird einfach mit fetten Zeichen geschrieben. Aber nicht nur die Erscheinungsform der Zeichen, sondern auch deren Positionen und insbesondere die Positionen von Tabellen, Abbildungen und Formeln werden meist manuell gewählt. Hierbei entsteht zum einen das Problem, dass der ungeübte Nutzer sich mit den Regeln der Setzerkunst nicht besonders gut auskennt und so unansehnliche Dokumente produziert, und zum anderen, dass nachträgliche Änderungen nur mit sehr viel Aufwand möglich sind.

Nehmen Sie an, Sie hätten ein Buch geschrieben und die Lektorin verlangt, dass alle Anführungsstriche so dargestellt werden sollen, wie es in der Schweiz üblich ist. Oder alle Zitate sollen statt kursiv und zentriert jetzt rechtsbündig in einem speziellen Zeichensatz erscheinen. Eine Anpassung aller Textpassagen kann in diesen Fällen unter Umständen viele Stunden dauern.

Daher setzt LaTeX darauf, dass der Benutzer möglichst wenig Formatierungen explizit vornimmt. Anstatt im Dokument festzulegen »jetzt kommt ein Stück kursiv und zentriert«, wird sinngemäß geschrieben »jetzt kommt ein Zitat«. Wie das Zitat dann formatiert wird, ist in einem LaTeX-Standard definiert, kann aber auch jederzeit umdefiniert werden. Das Gleiche gilt für alle weiteren Dokumentteile. LaTeX kann für normale Arten von Dokumentteilen die passende Formatierung automatisch finden. Der Autor hat somit mehr Gelegenheit, sich um den Inhalt zu kümmern. Sollte dann irgendwann beschlossen werden, die Formatierung anders vorzunehmen, als in LaTeX vorgesehen, hat man immer noch alle Stricke in der Hand und kann die Regeln von LaTeX bei Bedarf überstimmen.

In LaTeX können Sie auch selbst erfundene Dokumentteile wie grau unterlegte Kästen oder mit Piktogrammen versehene Anmerkungen definieren und genauso verwenden wie die vielen LaTeX-Standardelemente. Schauen Sie mal in Kapitel 5 »Umgebungen und Befehle in LaTeX« nach.

Das Ergebnis: Texte so hübsch wie die guten alten Bücher

Seit Beginn der Druckkunst mit Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert gibt es den Beruf des Setzers. Seitdem wurde eine Menge an Wissen darüber zusammengetragen, wie ein gedrucktes Dokument ästhetisch aussieht und durch welche Gestaltung es sich gut lesen lässt. So hat man zum Beispiel festgestellt, dass ein serifenbehafteter Zeichensatz der Geschwindigkeit des Lesens auf Papier sehr förderlich ist.

Serifen sind die kleinen waagerechten Verbreiterungen der Zeichenstriche vor allem am unteren und gelegentlich aus Symmetriegründen auch am oberen Ende des Zeichens. Diese Verbreiterungen stellen eine Art Ersatz für die Schreiblinie dar und übernehmen die Führung des Auges, wenn es über die Zeile streift. Für längere Texte wie beispielsweise in Zeitungen und in Büchern wird standardmäßig eine Serifenschrift verwendet, die das Lesen angenehmer macht.

Ohne Serifen ist die vertikale Stabilität des Blickwinkels etwas geringer und somit die Lesegeschwindigkeit langsamer und die Ermüdung größer. Daher sollte für Bücher oder sonstige längere Dokumente möglichst immer eine Schrift mit Serifen verwendet werden. Serifenlose Schriften (auch als sans serif bezeichnet) eignen sich für plakative Dokumente wie Glückwunschkarten, Werbeprospekte oder Präsentationen, bei denen es nicht auf Lesegeschwindigkeit oder Linienführung ankommt.

Abbildung 1.1: Das gedruckte Wort TeX unter der Lupe

In Abbildung 1.1 sehen Sie ein Beispiel für eine Schrift mit Serifen. Um den Eindruck der Scharfkantigkeit zu erhöhen (und teilweise auch um den Effekt des Verschmierens der Druckerschwärze zu mildern), sind die unteren Kanten der Serifen ein wenig nach oben gebogen.

Sie können in dieser Abbildung auch gleichzeitig einen weiteren schönen Effekt beobachten: Der Buchstabe »e« erscheint etwas unterhalb des Querbalkens des »T«. Derartiges Unterschieben bestimmter Buchstaben in Leerräume wird Kerning genannt und macht das Schriftbild angenehmer. Vergleichen Sie doch einmal in Abbildung 1.2 die Variante links mit Kerning mit der Variante rechts ohne Kerning.

Abbildung 1.2: Text mit (links) und ohne Kerning (rechts)

Sie werden sicher bestätigen, dass das Kerning das Erscheinungsbild hübscher macht. LaTeX kümmert sich automatisch darum. Sie müssen nichts dafür tun.

LaTeX berücksichtigt eine weitere Erfahrung der Setzer bei einigen Buchstabensequenzen, die hässlich aussehen und für die besser ein eigener Letternblock verwendet werden sollte. Solche Zusammenfassungen mehrerer Buchstaben nennt man Ligaturen. Sie treten vor allem bei einem kleinen »f« gefolgt von einem weiteren »f« oder einem »i« oder einem »l« auf. Vergleichen Sie einmal in Abbildung 1.3 das Aussehen eines Wortes mit und ohne Ligatur.

Abbildung 1.3: Text mit (links) und ohne Ligaturen (rechts)

Im linken Beispiel wurden die Buchstabenfolgen »fl« und »ffi« jeweils als ein eigenes Sonderzeichen gesetzt. Im rechten Beispiel steht jeder Buchstabe für sich allein. Übrigens ist Ihnen als Kenner der deutschen Schrift eine weitverbreitete Ligatur sehr gut bekannt, die es sogar in der Handschrift gibt, nämlich »ß«, das sogenannte »scharfe s«, auch bekannt als »sz« (Eszett). Im Grunde ist das »scharfe s« eine Verschmelzung des altdeutschen »s« mit einem altdeutschen »z« .

Aber nicht nur die Wahl und Anordnung der Drucklettern bestimmen die Setzerkunst, sondern auch die Verteilung des Textes auf einer Seite. Der Bereich, auf dem gedruckt werden soll, wird Satzspiegel genannt. Die Frage also, wo die erste Zeile beginnen und wo die letzte Zeile enden sollte, an welcher Stelle Kopf- oder Fußzeilen erscheinen, wie groß die Seitenränder gewählt werden sollten, welche Abstände zwischen den Zeilen oder zwischen Texten und Abbildungen gewählt werden sollten, all das ist Fachwissen des Setzers. Und all dieses Wissen steckt in LaTeX. Glücklicherweise müssen Sie als Autor dieses Wissen nicht parat haben, um schöne und gut lesbare Dokumente zu erstellen. LaTeX nimmt Ihnen diese Arbeit ab.

Für wen ist LaTeX geeignet?

Der Personenkreis, der professionell Dokumente erstellt, lässt sich in etwa vier Gruppen unterteilen:

Bürofachkräfte, die vor allem unterschiedliche Formulare und Korrespondenzen bearbeiten,

Studenten, Wissenschaftler, Angestellte in Wirtschaft und Technik, die oft mehrseitige Berichte, Artikel bis hin zu Abschlussarbeiten oder Büchern schreiben,

Schriftsteller, die längere Bücher schreiben, die zum größten Teil aus reinem Text bestehen,

Designer von Plakaten, Prospekten oder Webseiten.

Für Letztere gibt es zahlreiche Spezialsoftware, die das Design genau dieser Dokumentarten unterstützt. Zwar kann man auch mit LaTeX hübsche Plakate erstellen, aber in der Praxis würde das nur jemand tun, der ohnehin fast alles mit LaTeX macht und sich sehr gut damit auskennt.

Für die Bearbeitung kurzer Formulare oder kurzer Briefe ist LaTeX schon besser geeignet. Es zeigt sich allerdings, dass ein gewisses Mindestmaß an Vertrautheit mit LaTeX sinnvoll ist, da sonst der Aufwand denjenigen übersteigt, den man mit einem WYSIWYG-System hätte.

Für die anderen beiden Anwendungsfälle, also vor allem bei mehrseitigen Dokumenten, insbesondere wenn diese auch noch technischer und/oder mathematischer Natur sind, ist LaTeX allerdings das Mittel der Wahl.

Die Vorteile von LaTeX

Da hilft kein Drumherumreden, LaTeX ist kein System, das man ohne Übung problemlos benutzen kann. Vor allem Anfänger sind gelegentlich überrascht, wenn manche Dokumente ganz anders aussehen als erwartet oder wenn sie zum Eingeben relativ einfacher Konstrukte diese erst nachschlagen müssen. Trotzdem hat LaTeX gegenüber den sonst üblichen WYSIWYG-Systemen viele Vorteile:

LaTeX-Fonts und LaTeX-Dokumente sehen ästhetischer aus, berücksichtigen die jahrhundertelange Erfahrung der Setzerkunst.

LaTeX ist prädestiniert für die Bearbeitung großer und sehr großer Dokumente, bei denen WYSIWYG-Systeme oft Probleme bereiten.

LaTeX ist absolut geeignet für technische Dokumente und die Verwendung von Formeln. Der Formelsatz der üblichen WYSIWYG-Systeme lässt oft viele Sonderzeichen vermissen und das Entwerfen und Anordnen von Formelteilen ist sehr umständlich.

LaTeX bietet die einfache Möglichkeit, eigene Erweiterungen und Vereinfachungen zu definieren, was die Verwendung des Programms mit der Zeit immer einfacher gestaltet.

Wer bereits einige Erfahrung mit LaTeX gemacht hat, erstellt viele Dokumente merklich schneller und in höherer Qualität.

Autoren, die mit LaTeX arbeiten, legen mehr Wert auf den Inhalt als auf die Form des Textes.

Anfängern, die befürchten, beim Lernen langsam voranzukommen, sei die Betrachtung der üblichen Leistungskurve in Abbildung 1.4 nahegelegt. Anfangs kommen durchschnittliche Autoren mit einem WYSIWYG-System schneller voran, doch nach einiger Einarbeitungszeit sind sie mit LaTeX nicht nur schneller, sondern auch in der Lage, Dokumente und Textteile zu erstellen, die sie mit üblichen WYSIWYG-Systemen gar nicht selbst machen könnten.

Abbildung 1.4: Leistungskurven in der Benutzung von LaTeX und WYSIWYG-Systemen

Wie funktioniert das grundsätzlich?

Ein LaTeX-Dokument entsteht, indem der gewünschte Text zusammen mit vielen LaTeX-Befehlen, die das Aussehen des späteren Dokuments bestimmen, in einem einfachen Editor eingetippt wird. Auf diese Weise entsteht eine LaTeX-Datei mit der Dateiendung .tex