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Arbeit, Erfolg und ganz viel Geld! Milas Freundin Maya hat das alles. Als erfolgreiche Rechtsanwältin hat sie alles erreicht und sie hat es sich hart erarbeitet. Wer braucht denn da bitte noch eine Familie? Doch ein One-Night Stand mit Aleks lässt sie sämtliche Wertvorstellungen ihres Lebens überdenken. Im zweiten Band der "Alles geht durch dick und dünn" Reihe geht es um Maya, die Freundin von Mila, die im ersten Buch "Liebe geht durch dick und dünn" ihren Auftritt hatte.
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Seitenzahl: 273
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EIN RÜCKBLICK
LEBENSUMSCHWUNG
DER MORGEN DANACH
WENN DER KLEMPNER KOMMT
TRAUMMANN?!
BEZIEHUNGSDEFIZITE
LEBENSENTSCHEIDUNG
DOPPELT UNERWARTET
LOFT ODER LIEBE
FAMILIENBANDE
ABGRÜNDE
FRAUENGESPRÄCHE
EINS UND EINS MACHT VIER
GESPRÄCHSSITTING
UMZUGSPLÄNE
EGONPROBLEME
ERNSTE GESPRÄCHE
SELBSTREFLEXION
SO KANN ES BLEIBEN
HOCHZEITSPLANUNG
PRÜFEN WIR UNS …
…BEVOR WIR UNS BINDEN
ARBEITSABSEITS
JOBFINDUNG
LIEBE IST NICHT GENUG
LEBENS(T)RÄUME
AUF ZU NEUEN UFERN
ERSTE SCHRITTE
ARBEITSINNOVATION
BRAINSTORMING
SNOWBALLSYSTEM
ZEITEN ÄNDERN MICH
ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
EIN NEUES LEBEN
PACKEN WIR ES AN
DAS COMEBACK DER MONTAGSMOBBERIN
…SOLLEN SICH UNSERE HERZEN ÜBERHAUPT FINDEN?
AUFGELÖST
HERZ GEFUNDEN UND BEHALTEN
HERZENSANGELEGENHEIT
LEBENSMOMENTE
DREI KLEINE WORTE
„Hallo Maya. Heute keine Schule?“
Lüstern schaute mich mein Vater an, haute mir auf den Hintern und ging in sein Arbeitszimmer. Ich hatte das so satt!
Es muss so nach meinem dreizehnten Geburtstag angefangen haben. War ich bis dahin nur Luft für meinen Vater gewesen, hatte mein Körper anscheinend sein Interesse gefunden. Ich spüre heute noch Ekel in mir aufsteigen, wenn ich an seine Berührungen denke. Was noch schlimmer für mich war: Dass meine Mutter kein Verständnis für meine Abscheu hatte. Sie meinte lediglich dazu:
„Dein Vater ist ein Mann. Männer sind halt so.“ Damit war die Sache für sie erledigt.
Mein Bruder und ich sind in einem riesigen Haus aufgewachsen, mit vielen Zimmern, wodurch man sich glücklicherweise recht gut aus dem Weg gehen konnte. Ich war froh darüber, denn meine Familie war absolut nichts, was ich lange ertragen wollte, denn auch vor dem Antatschen, war meine Familie bereits kein Hauptgewinn.
Mein Bruder war seit seiner Geburt von unserem Vater gepuscht worden, bestimmt mehr als ihm lieb war. Der Druck auf sein Leben war enorm und muss ihm schwer zu schaffen gemacht haben, nicht, dass er mit mir jemals darüber gesprochen hätte. Wir hatten nie ein gutes Verhältnis zueinander, wahrscheinlich wegen der offensichtlichen Ungleichbehandlung durch unseren Vater.
Bereits mit 3 Jahren war mein Bruder in die Firma geschleppt und überall herumgezeigt worden. Dabei hatte mein Vater laut verkündet, dass dies der zukünftige Firmeninhaber sei. Zumindest habe ich das aus den Worten meines Bruders geschlossen, der danach tagelang krakeelt hatte, dass er demnächst Firmenbesitzer (anfangs klang es wie ‛Fimsitter’) sein würde. Obwohl ich die Ältere bin, kannte mich kaum jemand in der Firma. Wenn Firmenfeste stattfanden, musste ich immer zuhause bei einem Kindermädchen bleiben.
Spätestens nach solchen Momenten wurde mir klar, dass ich zuhause niemals Anerkennung würde gewinnen können. Deshalb habe ich mir früh andere Dinge für meinen persönlichen Erfolg gesucht. Während mein Bruder mit Ach und Krach und viel Nachhilfe irgendwie seinen Realschulabschluss schaffte, war ich ab der ersten Klasse immer im Einserbereich. Schwimmen, Leitathletik, egal, ich habe an jeder nur erdenklichen Schulmeisterschaft teilgenommen, um irgendwie Selbstbestätigung zu bekommen. Noch heute habe ich alle Pokale in meinem Wohnzimmer stehen.
Meine Familie hat ein Leben im Luxus geführt. Wir sind in allen Ferien in alle möglichen Länder gereist und wohnten in den schicksten Hotels. Doch Zuneigung oder Anerkennung gab es nicht, für keinen von uns. Auch das Betatschen meines Vaters bedeutete sicherlich keine Anerkennung meines Körpers, sondern sollte lediglich pures Machtgehabe demonstrieren. Meistens zischte er nur dabei:
„Sei doch froh, wenn dich überhaupt ein Mann berührt!“.
So schrecklich ich das Verhalten meines Vaters auch fand, so hatte das alles den Vorteil, dass ich weniger Schwierigkeiten im Modelbusiness hatte, für das ich ab meinem 16. Lebensjahr gearbeitet habe. In diesem Business wird man ständig von jemandem betatscht, befummelt und begutachtet, natürlich wegen der wirtschaftlichen Zwecke. Der Designer will einfach das Beste herausholen, in dem er an einem überall rum zupft und über nicht vorhandene Fettpolster herummäkelt. Für viele Mädchen war das nur schwer zu ertragen, doch für mich waren die fremden Leute viel weniger ekelerregend als mein eigener Vater. Für mich war das Modeln das Beste, das mir in meinem Leben passiert ist, denn es hat mich früh unabhängig von meiner Familie werden lassen.
Noch heute kann ich mich an diesen Nachmittag erinnern, wie ich mich mit meiner besten Freundin Mila im Einkaufszentrum getroffen habe und sie mit den folgenden Worten begrüßte:
„Hallo Mila! Ich brauche dringend neue Klamotten!“
„Wieso denn schon wieder?“ Mila kannte das zwar bereits von mir, verdrehte aber dennoch die Augen.
„Na, hör mal, nächste Woche werde ich 16! Da kann ich doch nicht in denselben Klamotten rumlaufen wie mit 15!“
Natürlich klang das wie Angabe und eigentlich war es mir persönlich völlig egal, was für Klamotten ich anhatte, doch irgendwie konnte ich meinen Frust dank eines großzügigen Taschengelds meiner Eltern immer gut mit Shoppen kompensieren.
Meine andere Kompensation war der Sport, der mir nicht nur Siege einbrachte, sondern mir auch dabei half, meine Figur zu halten. Mit zehn Jahren fing ich damit an, täglich 3 km joggen zu gehen. Es muss ungefähr danach gewesen sein, nachdem meine Mutter bemängelt hatte, dass meine Oberschenkel in Richtung der Familie meines Vaters tendieren würden und dass ich wohl frühzeitig zusehen sollte, das in den Griff zu bekommen. Seitdem quälte ich mich jeden Tag vor der Schule, schlug jedes Jahr ein paar Meter drauf und vermass jeden Abend meine Oberschenkel. Übrigens tue ich das heute auch noch.
„Hey Mädels! Lust, ein paar Fotos zu machen?“
„Mein Vater ist Polizist, also zieh Leine!“, hatte Mila den fremden Mann angeschnauzt. Doch er hatte nur geschmunzelt und war langsam auf uns zugekommen.
„Hey, es geht doch nur um ein paar Bilder. Wenn du willst, dann ruf deine Eltern an und komm mit ihnen zu dieser Adresse. Wir sind eine ganz neue Agentur, das wäre die Chance für dich!“ Dabei schaute er mich direkt an. Ich musste nicht überlegen, sondern stieß Mila kurz an:
„Vielleicht könnte ich es einfach mal ausprobieren.“
„Würden deine Eltern denn so etwas erlauben?“ Mila schaute mich skeptisch an.
„Was sollen sie denn dagegen haben?“ Ich hatte mit den Schultern gezuckt und war auf den Mann zugegangen.
„Also, ich mach das. Wo ist das Formular für meine Eltern? Ich bin noch minderjährig, mit mir dürfen Sie keine Verträge abschließen!“
Der Mann hatte vergnügt gelacht, mir ein paar Blätter in die Hand gedrückt und gemeint:
„Hier. Wenn es als Model nicht klappt, kannst du auf alle Fälle Anwältin werden!“
„Wieso denn nur dann?“, hatte ich ihn schnippisch gefragt und Mila und ich waren dann endlich shoppen gegangen und ich hatte mir eine neue Garderobe zugelegt.
Bereits am nächsten Tag war ich zu meiner Mutter gegangen und hatte ihr die Papiere der Agentur gezeigt.
„Mama, kannst du mir das bitte unterschreiben?“
„Wieso sollte ich das tun?“ Mit diesen Worten ließ meine Mutter mich einfach stehen, natürlich hatte sie sich die Zettel noch nicht einmal angesehen. Obwohl ich ihre Ignoranz gewohnt war, spüre ich noch heute meine Wut darüber. Nach wie vor nehme ich ihr übel, dass sie mich nie in irgendetwas unterstützt hat.
Obwohl ich wusste, dass es falsch war, trotzdem oder vielleicht genau deswegen, unterschrieb ich die Papiere einfach selbst. So etwas habe ich nie zuvor gemacht, aber ich wollte diese Chance haben. Im Grunde genommen, ohne genau zu wissen, worauf ich mich wirklich einließ. Doch der Rest war dann tatsächlich ein Kinderspiel, auch wenn das lächerlich klingt und bestimmt nicht für jeden so läuft.
Ich fuhr mit dem selbst unterschriebenen Formular zu der angegebenen Adresse, ließ dort Bilder machen und nur eine Woche später rief mich die Agentur an und hatte einen Auftrag für mich. Zum Glück hatte ich einen eigenen Telefonanschluss und konnte direkt mit der Agentur sprechen, meine Mutter hätte wahrscheinlich einfach aufgelegt.
Und dann war ich plötzlich ein Model! Von da an wurde mein Leben irgendwie…einfacher, würde ich sagen. Das Studio war nicht weit, mit meinem Schülerticket bin ich ganz gut dort hingekommen, ein Vorteil, wenn man im Ruhrgebiet lebt. Hauptsächlich wurde ich für Kataloge fotografiert. Natürlich hätte mir alles Mögliche passieren können, es war gut, dass ich immerhin schon 16 gewesen bin und nicht erst 12 oder noch jünger!
Milas Eltern waren so nett und haben für mich ein Girokonto eröffnet. Für ein eigenes hätte ich die Zustimmung meiner Eltern benötigt, doch dazu waren meine Eltern natürlich nicht bereit.
„Wozu? Du hast doch hier alles. Wieso willst du denn ein Konto eröffnen? Du wirst einmal heiraten, dann hat dein Mann doch eines.“
Bei solchen Worten haben selbst Milas Eltern gestaunt, aber natürlich nichts dazu gesagt, denn man macht die Eltern anderer Kinder nicht schlecht. Sie sind einfach zur Bank gegangen, haben ein Konto auf ihren Namen eröffnet, auf das mein Geld überwiesen werden konnte. Als ich 18 war, haben sie es aufgelöst und mir den Betrag auf mein neu eröffnetes Konto überwiesen, die Summe war beachtlich! Da ich Taschengeld von meinen Eltern bekam, hatte ich alles was ich verdient hatte, für meinen Auszug sparen können. Und direkt mit 18 Jahren teilte ich meinen Eltern mit, dass ich ausziehen würde. Ich glaube nicht einmal, dass sie das sonderlich interessiert hat. Sie haben nur irgendetwas gemeckert wie ‛glaub nicht, dass du schwanger wiederkommen kannst…’ oder so ähnlich.
Sobald ich den Mietvertrag unterschrieben hatte, schmiss ich sämtliche meiner Klamotten in Koffer und Taschen, die ich dank der vielen Urlaube in Hülle und Fülle besaß und zog in meine erste Wohnung. Sie lag mitten in der Innenstadt, war super zentral und machte mich neben meinen ganzen teuren Sachen in der Schule noch einmal angesagter.
Noch heute erinnere ich mich an dieses Gefühl der Unabhängigkeit und der grenzenlosen Freiheit, die mir plötzlich offenstand. Ich hatte das Gefühl, die Welt aus den Angeln heben zu können. Bis meine Möbel kamen, hatte ich sogar auf dem Boden schlafen müssen, aber das war mir egal gewesen, so eilig hatte ich es, bei meinen Eltern auszuziehen. Natürlich hat Mila auch bei mir übernachten dürfen, aber meistens haben wir dann doch bei ihr geschlafen, denn mit einer Mutter, die einem warmen Kakao abends ans Bett bringt, konnte meine Unabhängigkeit dann doch nicht konkurrieren. Mila war natürlich begeistert von meiner Wohnung.
„Das ist so cool, Maya! Du hast jetzt eine eigene Wohnung!“, hat sie gequietscht, als wir uns in unsere Schlafsäcke auf meinem Wohnzimmerfußboden hingelegt hatten. Geschlafen haben wir so gut wie gar nicht, sondern Pläne wegen künftiger Partys geschmiedet, von denen wir die meisten auch wirklich gefeiert haben. Am nächsten Tag kam ich mit Augenringen zu einem Fotoshooting, passte aber gut zur Kampagne, ich glaube, es ging um Sport oder um Alkohol.
Überhaupt: Mila! Ohne sie und ihre Familie, wäre meine Jugend schon sehr trostlos gewesen und vielleicht, oder sogar sehr wahrscheinlich, völlig anders verlaufen, denn Mila hatte alles, was ich nicht hatte: Liebe, Geborgenheit und damit ein echtes Zuhause.
Ihre Eltern sind wunderbare Menschen gewesen; herzlich und unglaublich gute Zuhörer, die mich besser gekannt haben als nur irgendjemand aus meiner Familie. Als sie gestorben sind, habe ich zwei Tage mit Mila durchgeheult. Tränen, die ich für meine Eltern nicht übriggehabt habe. Für manche Menschen lohnt sich das Tränenvergießen einfach nicht.
Als ich 26 war, starb mein Vater an einem Herzinfarkt. Zum Glück hatte mich Mila auf die Beerdigung begleitet, keine Ahnung, ob ich sonst die Beschimpfungen meiner Mutter und meines Bruders hätte durchstehen können. Mein Bruder übernahm tatsächlich die Baufirma, den Werdegang konnte ich genauestens in der Zeitung mitverfolgen. Ich will ja nicht sagen, dass ich Schadenfreude empfand, aber als ich las, dass mein Bruder ins Gefängnis musste und die Firma bankrott war, spürte ich doch so etwas wie Genugtuung in mir aufsteigen.
Meine Mutter starb nur kurze Zeit später, worüber mich ein Notar informierte, denn mein Bruder saß immer noch in Haft. Das riesige Haus habe ich verkauft, um noch die letzten Schulden zu tilgen, ansonsten war nichts mehr übrig von dem glamourösen Leben meiner Eltern. Ich war froh, dass ich längst kein Teil mehr dessen gewesen war.
Ausziehen und später Jura studieren; das waren Träume, die ich mir selbst erfüllt habe und ich bin unendlich stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Ich habe mir mein Leben selbst aufgebaut, ohne fremde Hilfe. Mein Jurastudium habe ich in Regelstudienzeit durchgezogen und bin, mit nur Anfang 30, zur Juniorpartnerin in einer renommierten Kanzlei ernannt worden.
Männer? Ja, natürlich habe ich welche, aber nur fürs Bett. Für mehr taugen sie ohnehin nicht. Wenigstens das hat mich meine Familie gelehrt.
„Ich denke, das wird nichts mit uns beiden“, sage ich sachlich, während ich mich anziehe.
„Darüber hatte ich ohnehin mit dir sprechen wollen“, sagt Lukas und erhebt sich. Schlank, keine Muskeln, aber im Anzug sieht er fantastisch aus.
„Was gibt es da noch zu besprechen?“ Hastig sammele ich meine Sachen in meine Birkin Bag, flitze ins Bad und putze mir die Zähne.
„Wollen wir nicht noch duschen gehen?“ Verwirrt blickt er mich an, Geschäftsmänner werden halt doch sehr überschätzt.
„Lukas! Ich habe unsere Beziehung gerade beendet!“
„Nein, ich wollte mit dir darüber sprechen, wann wir uns in Italien treffen. Ich fahre doch morgen mit meiner Familie in die Toskana. Hier ist dein Flugticket, wir treffen uns in Florenz. Meine Konferenz geht zwei Tage, die Abende bin ich dann bei dir.“ Gönnerhaft hält er mir ein Ticket hin, 1. Klasse wie ich sehe. Ich habe Mühe, nicht loszubrüllen.
„Lukas. Ich will das nicht mehr. Ich will dich nicht und ich will auch nicht mit dir und deiner Familie nach Florenz fliegen!“
„Du enttäuschst mich, Maya. Ich hätte dich für kulturbeflissener gehalten. Florenz! Das ist doch eine ganz tolle Chance für dich, mal rauszukommen. Das lässt man sich doch nicht entgehen!“
Langsam reicht mir dieses gönnerhafte Verhalten, das ist auch mit ein Grund, wieso ich diese Affäre dringend beenden muss. Schließlich bin ich eine starke und vor allem unabhängige Frau!
„Ich war schon des Öfteren in Italien bzw. in der Toskana, Lukas! Was glaubst du denn, wieso ich ein Loft besitze? Weil ich es mir leisten kann!“
„Aber dass ich dich chic ausführe und dir das teure Hotel bezahle, das hast du bisher immer gerne angenommen.“ Ich zucke mit den Schultern und wende mich der Hoteltür zu.
„Maya, warte doch. Ich liebe dich!“
„So ein Blödsinn. Du liebst, was wir haben, weil es dir einen Hauch von Freiheit vermittelt neben deinem öden Alltag. Bestimmt wartet schon die Nächste darauf, chic von dir ausgeführt zu werden, während deine Ehefrau das Essen warmhält.“
Mit diesen Worten laufe ich aus dem Zimmer. Irgendwie fühlt es sich nicht so gut an, wie es sollte, denn in mir breitet sich eine düstere Leere aus.
***
Seufzend packe ich meine Shoppingergebnisse des heutigen Tages aus. Es ist alles dabei: von teuren Strümpfen über Reizwäsche bis hin zu einem viel zu warmen Sommermantel, den ich niemals im Sommer anziehen werde und im Winter auch nicht, weil er dafür viel zu bunt ist.
Trotz des dummen Anlasses, habe ich den Tag mit meiner Freundin Mila wirklich sehr genossen. Ich liebe sie, nicht auf eine romantische Weise, aber Mila ist wirklich, das kann ich nicht anders sagen, meine beste Freundin.
Wir kennen uns bereits seit der 5. Klasse. Ich habe keine Ahnung, was aus mir ohne sie und ihrer Familie geworden wäre. Vielleicht wäre ich einfach eines Tages abgehauen und hätte auf der Straße gelebt. Doch, Dank Mila, hatte ich einen Zufluchtsort und durch ihre Eltern habe ich zumindest so etwas wie Geborgenheit kennengelernt.
Meine Familie hingegen hat auf Milas Familie immer nur herabgeblickt und mich allen Ernstes gefragt, wieso ich mich mit solchen Leuten abgebe. Milas Vater war Polizist, ihre Mutter Kassiererin im Supermarkt. Dass meine Eltern Milas Familie nicht mochten, hat mir ihre Familie nur noch sympathischer werden lassen. Ich durfte, wann immer ich wollte, bei den Koslowskis übernachten. Auch der Name Koslowski hat viel zur Heiterkeit bei meiner Familie geführt, als ob der Name Winkler so unglaublich wohlklingend wäre.
Nach dem Shoppen war ich natürlich noch im Fitnessstudio. Zu meiner Überraschung, konnte ich diesmal Mila dazu überreden, mitzukommen! Lange hat sie allerdings nicht durchgehalten, irgendwann hat sie plötzlich aufgehört. Ich wusste gar nicht, wieso, aber ich war noch so in meinem Programm drin, dass ich gar nicht richtig bemerkt habe, dass sie bereits weg war. Na ja, ich denke, dass ihre Kondition am Ende war. Die wird sie schon noch aufbauen im Laufe der Zeit. Allerdings ist die Frage, wann Mila es mal wieder in ein Fitnessstudio schafft, sie ist da nicht gerade ambitioniert, obwohl es ihr guttäte.
Auch wenn die Kompensation meines Beziehungsaus mich heute sehr viel Geld gekostet hat, bin ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war, sich von Lukas zu trennen. Es hat sich nicht mehr richtig angefühlt, was seltsam ist, denn es war nicht meine erste Affäre mit einem verheirateten Mann. Übrigens war er in der Kanzlei, für die ich arbeite, eigentlich wegen seiner Scheidung bei einem meiner Kollegen. Dann traf er auf mich und hat dadurch irgendwie festgestellt, dass es das war, was ihm in seiner Ehe gefehlt hat; nämlich die Selbstbestätigung einer jungen erfolgreichen Frau, um dann von seiner liebenden Ehefrau bekocht zu werden, um danach seinen Kindern noch Gute Nacht zu sagen. Drei Monate bin ich mit ihm zusammen gewesen, nein, ich bin auch nicht stolz darauf.
Allerdings bin ich auch nicht wirklich auf eine feste Beziehung aus, denn ich habe wirklich keine Zeit dafür. Als Juniorpartnerin einer Anwaltskanzlei bin ich bereits an meinen Beruf vergeben. Trotzdem habe ich mittlerweile doch genug davon, für einen Mann nur die zweite Geige zu spielen. Ich habe keine Ahnung, wann mir das aufgegangen ist. Und ja, ich liebe meinen Beruf, aber mittlerweile frage ich mich durchaus, ob es nicht etwas zwischen einem Hausmütterchen und einer einsamen Karrierefrau gibt.
In den letzten Jahren habe ich tatsächlich nichts anderes als Affären gehabt. Vielleicht wegen meiner Erfahrung als Austauschschülerin in Amerika, als ich feststellen musste, dass mein erster fester Freund absolut nicht weiter an mir interessiert war, nachdem ich wieder in Deutschland war. Vielleicht aber auch, weil mir meine Familie gezeigt hat, dass so etwas wie die wahre Liebe nicht zwangsläufig existieren muss, auch wenn ich natürlich stark hoffe, dass Milas Eltern sich geliebt haben. Meine Eltern haben sich ganz sicher nicht geliebt, sie waren zusammen auch nichts anderes wie eines ihrer Bauprojekte. Sie gaben nach außen hin vor, die perfekte Familie zu sein. Mein Bruder und ich waren da, weil Kinder zu diesem Leben dazugehörten, denn das passte besser in eine von ihren zahlreichen Homestorys, für Wärme oder gar Liebe sahen meine Eltern keine Notwendigkeit.
Interessant wurde ich für meine Eltern erst, als sie erfuhren, dass ich Jura studiert habe, keine Ahnung, von wem sie es erfahren haben. Nachdem ich ausgezogen war, hatte ich mit niemandem in meiner Familie mehr geredet, über meine Modeljobs kam genügend Geld rein, so dass ich nicht auf ihre Unterstützung angewiesen war.
In einer Homestory für ein Hochglanzmagazin haben sie dann ganz offiziell verlauten lassen, dass ich demnächst für sie arbeiten würde, es sei bereits alles mit mir abgesprochen. Die nächsten Wochen in der Kanzlei, in der ich gerade neu angefangen hatte, glichen einem Spießroutenlauf. Natürlich wäre es besser gewesen, zu kündigen und zu einer neuen Anwaltskanzlei zu wechseln, doch das war etwas, das ich nun wirklich nicht eingesehen habe. Meine Eltern sollten mir das nicht kaputt machen, also habe ich mehr Mandanten betreut als jeder andere. Ich hatte Glück, dass die Geschichte nach nur wenigen Monaten und auch vielen erfolgreich bearbeiteten Fällen in Vergessenheit geriet.
Dann starben meine Eltern, dann starben Milas Eltern und irgendwie hat mich das noch weiter darin bestätigt, dass nichts für die Ewigkeit bleibt.
Plötzlich klingelt mein Telefon und ich sehe Milas Namen aufblitzen.
„Mila, was ist denn passiert?“
„Das Ego“, höre ich nur und dann nur noch Geschluchze.
„Ich bin gleich da“, sage ich schnell, ziehe mich wieder an und flitze zur Bahn.
Um fünf Uhr morgens klingelt mein Handy, zum Glück habe ich gestern Abend noch die Weckfunktion um eine Stunde früher eingestellt.
Mila tut mir unendlich leid. Auch wenn ich ihren Freund, äh Exfreund, Egon, nicht besonders leiden kann, so weiß ich doch, dass es für Mila eine feste Beziehung war und dass man eigentlich, also theoretisch, die Hochzeitsglocken hatte hören können. Allerdings weiß ich nicht, ob die beiden jemals an diesem Punkt angelangt wären, und irgendwie bin ich froh, dass sie diesen Schwachkopf los ist.
Wir haben uns letzte Nacht beide die Kante mit zwei Flaschen Sekt gegeben, den ich auf dem Weg zu ihr schnell noch besorgt hatte. Wir haben sie beide restlos ausgetrunken.
Eigentlich weiß ich gar nicht, wieso ich Egon nicht leiden kann, schließlich gibt es einfach Menschen, die man schlichtweg unsympathisch findet. Ob ich ein kleines bisschen eifersüchtig bin bzw. war?
Vielleicht, trotzdem gönne ich selbstverständlich Mila alles Glück dieser Welt, möge es noch mit einem solchen Volltrottel sein.
Irgendwie fand ich es immer komisch, dass er nie mit uns Weihnachten gefeiert hat, Mila und ich waren immer allein. Klar, mit meinen Affären konnte ich ja schließlich schlecht Weihnachten feiern, die waren bei ihren Familien. Ich fand es auch sehr schön, mit Mila allein zu sein, trotzdem hat es mich gewundert, dass wir nicht zu dritt gefeiert haben oder dass Mila mit Egon allein feiern wollte.
Vielleicht trifft die Bezeichnung Volltrottel es auch nicht, ich habe Egon einfach immer als etwas unnahbar empfunden. Mila hat nie persönliche Dinge über ihn erzählt und auch wenn ich natürlich immer nur oberflächliche Beziehungen geführt habe, hat es mich doch sehr gewundert, dass offensichtlich persönliche Dinge in Milas und Egons Beziehung keine Rolle gespielt haben. Oder Mila hat mir nur einfach nichts darüber erzählen wollen.
Lustlos jogge ich meine Runden durch den Stadtpark. Trotzdem strenge ich mich an, um die Kalorien des gestrigen Alkohols schnell wieder zu verbrennen. Vielleicht sollte ich nach meinem morgendlichen Müsli noch ein Abführmittel nehmen, überlege ich, als ich in der Bahn sitze.
Sowohl die Dusche als auch das Müsli tun gut. Doch als ich auf meine Waage steige, trifft mich fast der Schlag: Ich habe ein ganzes Kilo zugenommen! Schnell greife ich zu einem Abführmittel, schnappe mir eine Flasche Mineralwasser als Mittagessen und flitze zur Kanzlei.
So ein Mist, was habe ich nur gegessen, überlege ich, als ich wortlos in die Kanzlei stürme.
As erstes checke ich meinen Terminkalender: zwei Termine vormittags, noch ein Termin bei Gericht heute Nachmittag.
Einen besonderen Lichtblick habe ich für heute: Mila hat zugesagt, dass sie von jetzt an ins Fitnessstudio mitkommt! Nicht, dass ich finde, dass Mila zu dick ist, sie braucht nur einfach mehr Kondition und vielleicht auch etwas mehr Disziplin. Sie hat hier und da etwas zu runde Stellen, trotzdem finde ich sie hübsch und sehr natürlich mit ihren dunkelbraunen Haaren. Ihre Garderobe könnte schicker sein, aber ich weiß, dass sie nicht viel Geld hat.
Ich habe mir irgendwann meine Haare blond gefärbt und bin auch irgendwie dabeigeblieben. Wenn ich in den Spiegel sehe, erkenne ich mich manchmal kaum wieder. Ich könnte gar nicht sagen, ob ich mich in blond gut finde oder nicht, vielleicht wollte ich einfach nur anders aussehen. Vielleicht bin ich auch einfach nur damit beschäftigt, nicht wie ich selbst auszusehen.
Den ganzen Sommer über genieße ich es, dass Mila und ich jetzt gemeinsam Sport machen. Mila sieht von Tag zu Tag besser aus, auch ich schaffe es, noch vier Kilo abzuspecken und belohne mich dafür mit einem Anzug in Größe 36 mit einer ganz schmal geschnittenen Hose und einem Blazer dazu, das Ganze in dunkelblau und von Armani. Mila ist begeistert, mir entgehen nicht ihre neidischen Blicke, mit denen sie das teure Kleidungsstück mustert.
„Keine Sorge, Mila, bald wirst du auch hineinpassen und dann leihe ich dir den Anzug aus!“
„Meine Diätkolumne hat übrigens ganz viele Briefe bekommen“, erzählt sie freudestrahlend.
„Das freut mich, aber wäre es nicht besser, wenn die Leute dir Mails schreiben würden?“
„Ich werde Christine fragen“, sagt Mila und ich sehe sofort, dass sie verunsichert ist.
„Wenn die Kolumne so gut ankommt, dann wird sich da sicherlich etwas machen lassen“, versuche ich sie aufzuheitern, aber irgendwie habe ich das Gefühl, nicht richtig reagiert zu haben.
Das Gefühl habe ich oft, aber ich kann halt nicht aus meiner Haut. Auch, als mir Mila von Nina, die Tochter ihrer Chefin, erzählt hat und dass sie auf ein englisches Internat muss, habe ich abgewunken, einfach weil mich solche Sachen nicht interessieren. Und wenn ihre Mutter tatsächlich so ein Drache ist, ist sie doch auf einem Internat viel besser aufgehoben.
Ja, Mila und ich sind uns in Sachen Pragmatismus nicht wirklich ähnlich und häufig denke ich schon, dass sie sehr viel mehr erreichen könnte, wenn sie ehrgeiziger wäre. Aber ich finde es auch angenehm, dass wir so unterschiedlich sind. Wann sollten wir uns schließlich treffen, wenn ihr Stundenplan ebenso überladen wäre, wie meiner.
November, Donnerstag und noch so viel zu tun, denke ich genervt, als ich völlig durchweicht nach Hause komme.
Meine Wohnung ist ein riesengroßer, zu einem schicken Loft umfunktionierter Dachboden. Ich habe sie mir gekauft, als ich zur Juniorpartnerin ernannt wurde, quasi als Belohnung an mich selbst.
Seufzend gieße ich mir ein Glas Wasser ein, ziehe mich aus und will gerade duschen gehen, als es Blubb aus der Toilette macht. Ach verdammt, denke ich angewidert, als mir die braune Brühe entgegenschwappt. Die Leitungen in diesem Haus sind einfach das Letzte! Ich habe wirklich keine Zeit für so etwas! Zig Fälle warten noch darauf, bearbeitet zu werden. Alleine drei Gerichtstermine habe ich morgen und bin nur mäßig vorbereitet. Und ich habe ewig keinen Sex mehr gehabt, seitdem ich Lukas abserviert habe.
Verärgert suche ich nach einem Klempner im Internet. Ah da, endlich finde ich eine Anzeige für einen 24h Service, A. März. Die Stimme am Telefon klingt nach einem Mann, also ist er es wahrscheinlich persönlich und hat keine Sekretärin, die das für ihn macht. Seine Stimme klingt sympathisch und er verspricht sofort, wenn er fertig ist, noch zu mir zu kommen. Ein Glück! Ein verstopftes Klo ist einfach kein Vergnügen.
Seufzend ziehe ich mir ein paar bequeme Sachen an und fange an, zu arbeiten. Zwei Stunden später klingelt es. Ich öffne die Tür und blicke einem großen, schlanken Mann entgegen.
„Guten Tag. Sind Sie Herr März?“ Irgendwie wird mir plötzlich warm.
„Hallo. Sagen Sie doch einfach Aleks zu mir. Wo ist Ihr Klo?“ Verwirrt schaue ich ihn an, dann fasse ich mich zum Glück schnell wieder und führe ihn dann endlich in mein Badezimmer. Dabei ertappe ich mich, dass ich ihn näher betrachte. Er hat muskulöse Arme, sein Bizeps schaut unter seinem T-Shirt-Ärmel hervor, weiter unten wird er schmaler und dann fällt mein Blick auf seine Jeans und seinen knackigen Hintern. Jetzt wird mir richtig heiß bei diesem Anblick und mein Mund wird staubtrocken.
„Ist Ihnen das Essen angebrannt oder was haben Sie da reingeworfen?“ Amüsiert mustert er mich und bringt mich mit diesen sexistischen Worten auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Mir ist gar nichts angebrannt, ich koche nämlich nicht.“ Dabei schaue ich ihn gekonnt abschätzend an.
„Passiert Ihnen das öfter?“
„Ich denke, es liegt an den maroden Leitungen aus den Fünfzigern, die Abflüsse in der Küche sind auch ständig zu.“
„Na, dann wollen wir mal“, sagt er heiter und fängt an, eine Spirale in das ekelige braun hineinzustecken, woraufhin ihm erstmal einiges entgegenspritzt. Ich schüttele mich:
„Das tut mir leid.“
„Muss es nicht, das passiert mir öfter“, schmunzelt er und schiebt ungerührt die Spirale in die Toilette. Mir wird übel und ich gehe aus dem Bad, um Herrn März ein Handtuch zu holen.
„Hiermit können Sie sich etwas abtrocknen“, sage ich und reiche es ihm. Das Klo ist wieder frei, wie ich erleichtert feststelle.
„Danke schön“, sagt er und will es nehmen.
„Sie können sich auch gerne kurz abduschen“, stottere ich und wundere mich darüber. Normalerweise bin ich kein schüchterner Typ. Das kann man sich als Frau in einer männerdominierten Anwaltskanzlei auch nicht leisten. Aber irgendetwas an Aleks lässt mich doch irgendwie…schüchtern werden. Peinlich!
„Danke, das Angebot nehme ich wirklich gerne an“, grinst er und beginnt, direkt seine Jeans vor mir auszuziehen.
„Äh, ich gehe dann mal“, sage ich schnell und gehe wieder raus.
Schnell schnappe ich mir eine Akte, um mich von dem fremden Mann in meinem Badezimmer abzulenken. Einem fremden Mann, der in meinem Badezimmer duscht! Natürlich gelingt es mir nicht, mich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Dann fällt mir ein, dass ich ihm noch ein weiteres Handtuch für seine Haare bringen könnte. Da er ja wahrscheinlich noch unter der Dusche steht, gehe ich einfach rein ins Bad.
Vor mir steht er, nackt und frisch geduscht und ist gerade dabei, sich abzutrocknen!
„Oh, äh, Entschuldigung“, sage ich schnell und spüre, wie meine Wangen heiß werden.
„Macht doch nichts“, sagt er und grinst mich an.
Seine Mitte regt sich und ich spüre ein Kribbeln in mir. Herr März, äh Aleks, sieht so heiß aus! Die kurzen Haare tropfen auf seine Schultern und rinnen seinen Körper entlang. Trotz Waschbrettbauchs sieht er nicht aus wie ein Bodybuilder, eher wie jemand, der einfach viel körperlich arbeitet. Ich schlucke bei diesem Gedanken und gehe langsam auf ihn zu.
„Ich wollte Ihnen nur ein Handtuch bringen. Für die Haare.“ Meine Stimme ist rau und meine Beine werden weich.
„Für meine Haare“, nickt er und greift zu.
Erst denke ich, er will nach dem Handtuch greifen. Wahrscheinlich will er das auch, doch er streift dabei ganz sachte meine Brust. Meine Brustwarzen stellen sich sofort auf und zeichnen sich deutlich gegen mein T-Shirt ab. Aleks leckt sich die Lippen und wirkt dabei so dermaßen erotisch auf mich, dass ich noch einen weiteren Schritt auf ihn zu mache.
„Ich mache so etwas normalerweise nicht.“
„Was machst du normalerweise nicht?“, fragt er leise.
„Das“, sage ich und gehe so nah an ihn ran, dass ich seine Männlichkeit an mir fühle, die sich in meinen Oberschenkel bohrt. Plötzlich spüre ich Aleks Hand unter meinem Shirt und ich zucke zusammen, als er anfängt, meine Brust zu streicheln. Plötzlich entfährt mir ein lautes Stöhnen.
„So etwas mache ich gerne, wenn auch normalerweise nicht mit fremden Frauen“, grinst er mich an.
„Ich heiße Maya“, stelle ich mich vor und dann greife ich zu.
Nein, normalerweise springe ich bestimmt nicht mit wildfremden Männern in die Kiste und schon gar nicht mit Handwerkern. Die Typen, auf die ich normalerweise stehe, haben ein Jahreseinkommen von mindestens 150.000€ netto und sind Banker oder Anwälte oder einfach Leute mit sehr viel Geld. Leider hatten die letzten auch alle eine Familie, aber das war mir egal. Ob Aleks eine Freundin hat?
Doch da schießt plötzlich ein Schauer durch mich hindurch. Aleks schiebt mein Shirt hoch und streichelt meine Brüste durch den teuren Stoff meines BHs. Das fühlt sich so unglaublich gut an! Ich stöhne und fange beinah automatisch an, ihn heftiger zu berühren. Schon bald fängt auch er an, lauter zu werden und das löst einen wohligen Schauer in mir aus. Plötzlich kniet er sich vor mich hin und reißt mir meine Hose samt Slip herunter. Eigentlich müsste mir das peinlich sein, aber als er mit seiner Zunge anfängt, mich zu bearbeiten, ist es einfach nur noch unbeschreiblich und ich habe keine Zeit, irgendwelche Scham zu empfinden. In meinem Körper herrscht eine Hitze, die ich überhaupt nicht kenne. Noch nie hat mich ein Mann bereits mit seiner Zunge so hochgebracht. Ich keuche und stöhne immer lauter, seine Zungenschläge werden immer schneller.
Und dann explodiere ich und schreie ungehemmt. Mein ganzer Körper erzittert. Aleks erhebt sich und ich schwanke, meine Beine sind weich und zittrig.
„Wollen wir im Schlafzimmer weitermachen?“ Mit diesen Worten hebt er mich hoch und ich kuschele mich an seine warme, noch leicht feuchte Brust. Immer noch hadere ich mit mir. Aleks ist ein wildfremder Mann, er könnte alles mit mir machen! Alles, denke ich und bekomme wieder dieses prickelnde Gefühl im Bauch.
„Wo müssen wir hin?“, fragt er locker. Mein Gewicht scheint ihm gar nichts auszumachen, er ist noch nicht mal außer Atem, während er mich trägt.
„Dort vorne.“ Ich zeige auf meine Schlafzimmertür.
Sanft legt er mich auf mein Bett. Dann zieht er mir das T-Shirt aus, löst die Klemmen meines BHs und ich lasse es einfach geschehen. Irgendwie macht es mir jetzt schon weniger aus, da wir beide nichts mehr anhaben.
„Hast du Kondome da?“
„Ja. Dort in der Nachttischschublade.“
Sofort geht er zum Schränkchen, zieht die Schublade auf, nimmt ein Kondom raus, reißt die Packung auf und zieht es sich über. Dann legt er sich neben mich.
„Ich habe das so auch noch nicht gemacht“, lächelt er verlegen und streichelt wieder meine Brüste und ich vergesse, weiter nachzudenken, sondern ziehe ihn auf mich. Während er meine Brust mit seinen Lippen verwöhnt, führe ich ihn langsam ein. Als er es bemerkt, schiebt er sich in einer Bewegung in mich.