Leben in Fülle - Der innere Weg zu Reichtum - Deepak Chopra - E-Book

Leben in Fülle - Der innere Weg zu Reichtum E-Book

Deepak Chopra

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  • Herausgeber: Irisiana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Innerer und äußerer Reichtum sind ein Naturgesetz

Mangelbewusstsein ist eine weit verbreitete Realität in Leistungsgesellschaften, wir konzentrieren uns auf all das, was wir nicht haben: Erfolg, Geld, Glück, Selbstbewusstsein oder Talente, unsere ehrgeizigen Ziele liegen weit weg in der Zukunft. Erst, wenn wir sie erreicht haben, können wir glücklich sein. Deepak Chopra sagt: Schluss mit dem Mangel! Alles ist schon da, in uns und um uns herum herrscht eine unglaubliche Fülle, nur wir erkennen sie nicht. Mit seinem neuen Buch möchte uns der spirituelle Lehrer, Arzt und Wissenschaftler auf die Sprünge helfen, uns auffordern, aus dem Vollen zu schöpfen, Begrenzungen und Glaubenssätze zu überwinden. Meditationen, Reflexionen mithilfe von Fragebögen, Mantras und Atemübungen öffnen unsere Chakras und lassen die Energie der unendlichen kreativen Intelligenz in uns fließen. Liebe, Glück und Erfolg werden unweigerlich folgen, wenn das Bewusstsein der Fülle aus unserem Inneren nach außen strahlt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 317

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DEEPAK CHOPRA

LEBEN IN FÜLLE

Der innere Weg zu Reichtum

Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Claudia Callies

Copyright © 2022 Penguin Random House USA

This translation published by arrangement with Harmony Books,

an imprint of Random House, a division of Penguin Random House LLC

Die Informationen in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Korrektorat: Susanne Schneider

Projektleitung und Lektorat: Inga Heckmann

Herstellung: Timo Wenda

Coverdesign und Covergestaltung: Timo Wenda

unter Verwendung eines Motivs von © Gareeba Singh Tekam/Must Art Gallery

Cover Design: Jaya Miceli

© 2023 by Irisiana Verlag, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-641-29244-7V001

INHALT

EINLEITUNGLEBENINFÜLLE UND DER INNERE WEG

TEILEINSDASYOGADES GELDES

DHARMAUNDGELD

ARBEITUNDGELD

DERFLUSSDERKREATIVEN INTELLIGENZ

EINFACHESGEWAHRSEIN

TEILZWEIDIEFÜLLEFINDEN

TEILDREIDIEGABENDER KREATIVENINTELLIGENZ

DASCHAKRASYSTEM

CHAKRA 7

CHAKRA 6

CHAKRA 5

CHAKRA 4

CHAKRA 3

CHAKRA 2

CHAKRA 1

EPILOGUNSERE GEMEINSAME SPIRITUELLE ZUKUNFT

DANKSAGUNG

EINLEITUNG

LEBEN IN FÜLLE UND DER INNERE WEG

Es gibt viele Bücher darüber, wie man zu Wohlstand gelangt, aber dieses Buch ist meiner Meinung nach einzigartig, weil es einen inneren Weg aufzeigt. Ich würde mich freuen, meinen Leserinnen und Lesern nahebringen zu können, dass Fülle ein Zustand des Gewahrseins ist. Das Bewusstsein ist unendlich, daher hält es auch unendlich viele Gaben bereit. Dies ist eine uralte Wahrheit, die dem Yoga, der aus Indien stammenden philosophischen Lehre, zugrunde liegt. Die Yogawahrheiten dienen weit mehr als die Körperpositionen, die im Yogaunterricht gelehrt werden (sie sind nicht Teil dieses Buches), der Erfüllung im Leben, einschließlich der materiellen Fülle. Yoga ist ein großartiges Wort, und was sich hinter seiner Bedeutung verbirgt, ist eine noch großartigere Vision. In Sanskrit bedeutet Yoga, sich zu verbinden oder zu vereinen, abgeleitet von der Wurzel yuj (anjochen, anschirren). Das deutsche Wort Joch stammt aus dieser Wurzel und bezeichnet unter anderem einen mittelalterlichen Karren, der von einem Ochsenjoch gezogen wird. Yoga jedoch beleuchtet eine völlig neue Realität, in der es darum geht, mit sich und der Welt verbunden zu sein: Die Dinge, die wir normalerweise als getrennt wahrnehmen, sind eins. Yoga steht in diesem Sinne auch für die Verbindung von Körper, Geist und Seele.

Die beiden wesentlichsten Dinge, die wir voneinander trennen, sind unsere zwei Lebenswelten. Die eine Welt ist »da draußen«, die physische Welt der Dinge und anderer Menschen. Die andere Welt ist die »hier drinnen«, in der der Geist ständig aktiv ist und unablässig Gedanken und Empfindungen produziert. Das Ziel des Yoga ist es, diese beiden Welten zusammenzubringen. Wenn Sie das schaffen, werden Sie glücklich und erfolgreich sein.

Yoga ist aus der alten vedischen Kultur hervorgegangen, die das indische Leben seit Jahrhunderten bestimmt, und Wohlstand wird im Yoga nicht ausgeschlossen, schon gar nicht aus spirituellen Gründen. Artha ist eines der vier klassischen Lebensziele im alten Indien, das Sanskrit-Wort bedeutet »Besitz, Reichtum, Vermögen«. Wenn Sie die Prinzipien des Yoga befolgen, werden Sie das Leben führen, für das Sie bestimmt sind, ein Leben der Fülle und Freude. Und auf dem Weg dorthin wird das Geld für dieses Leben zu Ihnen kommen.

Das gibt Ihnen eine Vorstellung davon, warum die Vision des Yoga so großartig ist: Auf einer tieferen Ebene geht es beim Yoga um Erleuchtung. Aber für die Zwecke dieses Buches ist das Erreichen von Glück und Erfolg genug, ein würdiges Ziel, das sich mit Yoga viel einfacher, schneller und schmerzloser erreichen lässt, als Sie wahrscheinlich denken.

Angesichts der harten Wirklichkeit, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten, würden die meisten Menschen den Teil des Versprechens, dass »das Geld kommen wird«, wohl skeptisch sehen. Laut Meinungsforschern ist Geld die größte Sorge der Menschen, denn Geld steht für die meisten nicht automatisch zur Verfügung, sondern bedeutet Arbeit und Kampf. Man braucht Geld zum Überleben, und wenn es einem richtig gut gehen soll, benötigt man noch mehr. Doch selbst in den wohlhabendsten westlichen Volkswirtschaften gibt nach Angaben der Gallup Organization nur etwa ein Drittel der Befragten an, dass sie gut und erfolgreich leben.

Der Schlüssel, um Geldsorgen loszuwerden, liegt nicht darin, härter zu arbeiten und sich für den täglichen Kampf zu rüsten, bis zu dem Tag, an dem man in den Ruhestand gehen und sich mit einem Gefühl von Sicherheit entspannen kann. Dieser Tag, der in vielen Ländern früher mit dem 65. Lebensjahr verbunden war, rückt teilweise in immer weitere Ferne. Viele Menschen, selbst mit guten finanziellen Perspektiven, werden voraussichtlich bis zum Alter von 70 Jahren, wenn nicht länger, arbeiten müssen. Es gibt auch keine Garantie dafür, dass der Ruhestand ein Gefühl der Sicherheit, geschweige denn des Wohlbefindens, bereithält. Das Alter ist in vielerlei Hinsicht ein Glücksspiel, vor allem aber in Bezug auf Gesundheit und Geld. Wenn Ihnen beides zuteilwird, haben Sie etwas wahrhaft Seltenes erreicht: eine blühende Zukunft in einer Zeit, in der es für zahlreiche Menschen nicht mehr so gut läuft.

»Das Geld wird kommen« legt eine ganz andere Herangehensweise an das Thema Geld nahe. Es bedarf eines veränderten Bewusstseins, und ein größerer Wandel ist fast nicht vorstellbar, denn die beiden Welten – hier drinnen und da draußen – werden sich vereinigen. Das Leben wird sich auf einem bisher verborgenen Weg entfalten. Sie werden nicht mehr von dem äußeren Weg der Arbeit, der Finanzen, der Familie, der Beziehungen, der Pflichten und Anforderungen und auch nicht von inneren Überzeugungen, alten Konditionierungen, Sorgen, Launen, Verwirrung, Konflikten und den anderen widersprüchlichen Elementen der Psyche beherrscht werden. Jede der zwei Welten ist nur eine Hälfte der Realität. Solange Sie die beiden Hälften getrennt halten, werden Sie niemals ganz sein, sondern entweder von Ihren äußeren Umständen oder Ihren inneren Konflikten dominiert.

Der Sinn des Yoga ist es, die beiden Welten des Hier und des Dort zu vereinen und sie zu harmonisieren. Das kann allein im Bewusstsein geschehen. Sie können nur das verändern, dessen Sie gewahr sind. Durch ein wacheres Bewusstsein können Sie den verborgenen Weg finden, der Sie mit dem für Sie vorgesehenen Leben in Einklang bringt. Das Geld wird kommen, denn das, was Sie wirklich brauchen und wollen, wird nicht der göttlichen Vorsehung, dem guten Geldkarma, den Wechselfällen des Lebens oder den Launen des Schicksals überlassen. Kurz gesagt, der Zustand des Gewahrseins bringt Glück und Erfolg, mit dem Geld, das für beides benötigt wird.

Mir ist klar, dass Yoga selten mit materiellem Reichtum verbunden wird. Die Menschen der westlichen Kultur kennen in der Regel nur einen Zweig des Yoga, das Hatha-Yoga. Dabei handelt es sich um die körperliche Praxis, die mit Yogastunden identifiziert wird und die sich einer steigenden Beliebtheit erfreut (worüber ich übrigens sehr erfreut bin). Falls Sie es ebenfalls praktizieren oder sich schon damit befasst haben, wissen Sie, dass es bei den im Hatha-Yoga gelehrten Positionen darum geht, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zu erzielen. Dies entspricht der allgemeinen Vision des Yoga, zwei Dinge, die wir normalerweise getrennt halten, in Einklang zu bringen. Wenn in diesem Buch jedoch von Yoga die Rede ist, beziehe ich mich damit nicht auf das körperliche Yoga; sollte es doch einmal darum gehen, schreibe ich ausdrücklich »Hatha-Yoga«.

Das Sprichwort, dass man Glück nicht mit Geld kaufen kann, ist wahr. Aber mit Armut kann man sich Leid kaufen. Armut mit Spiritualität gleichzusetzen, halte ich für einen großen Fehler. Es hat durchaus seine Vorzüge, einfache Bedürfnisse zu haben, sich von weltlichen Ansprüchen zu lösen und den größten Teil seiner wachen Zeit für spirituelle Aktivitäten zu reservieren. Nur wenige Menschen, ob in der östlichen oder westlichen Hemisphäre, leben jedoch so. Armut macht nicht automatisch reich im Geiste, und zwar egal, ob es sich um freiwillige, aus Lauterkeit gewählte Armut handelt oder um erzwungene Armut, der man nicht entkommt.

Der wahre Sinn des Lebens ist für alle gleich: Verbinden Sie sich mit der Großzügigkeit des Geistes und lassen Sie sich von ihm alles geben, was Sie brauchen. Ist Bedürfnis dasselbe wie Wunsch? Wird Yoga alle Ihre Wünsche erfüllen und Sie mit Reichtum beschenken? Das sind die falschen Fragen. Yoga bringt innere Freude, die das einzig wahre Maß für Erfolg ist. Wenn wir uns Fantasien und Wünschen in Bezug auf Geld hingeben, kompensieren wir den Mangel an Freude.

Dieses Buch ist so aufgebaut, dass der erste Teil das Thema Geld und Wohlstand behandelt und der zweite Teil generell alle Aspekte des Überflusses, der Fülle. Aus dem Yoga erhalten wir die Dinge, die wir am meisten schätzen – Liebe, Mitgefühl, Schönheit, Wahrheit, Kreativität und persönliches Wachstum. Je mehr Bewusstsein Sie entwickeln, desto besser werden Sie in der Lage sein, all dies im Überfluss zu erlangen. Im dritten Teil geht es um die tiefste Ebene des Yoga, wo das Glücksbewusstsein aus dem Feld der unendlichen Möglichkeiten entspringt. Der Schwerpunkt dieses Teils liegt auf dem System der Chakren, den sieben Energiezentren, mit denen das Bewusstsein fein abgestimmt und vollständig erweckt werden kann.

Wenn Yoga hier und jetzt Freude bringen kann, werden das, was Sie brauchen, und das, was Sie sich wünschen, miteinander harmonieren, weil Ihre ganze Existenz harmonisch sein wird. Mit einer derartig vollständigen Vision im Geist von all dem, was wir erreichen wollen, wollen wir nun beginnen.

LEBEN IN FÜLLE

TEIL EINS

DAS YOGA DES GELDES

Yoga bietet uns die beste Möglichkeit, Geld zu verdienen und gut damit umzugehen, dem Geld seinen wahren Wert zu geben und es für Erfolg und Glück zu nutzen. Ich weiß, wie überraschend diese Behauptung klingt. Die indische Spiritualität wird mit Entsagung und Loslösung von der Welt gleichgesetzt. Unser typisches Bild ist das eines weißbärtigen Einsiedlers, der in einer Höhle hoch im Himalaja meditiert. Aber in Wirklichkeit ist Yoga nicht spirituell im religiösen Sinne. Yoga ist die Wissenschaft des Bewusstseins.

Wenn Sie erfahren, wie sich das Bewusstsein tatsächlich verhält, wird etwas Erstaunliches passieren: Sie verändern sich mit ihm. Das Erlernen oder Studieren eines anderen Fachs wird niemals einen solchen einschneidenden Effekt haben. Das Studium von Geschichte, Geografie oder Physik wird Ihnen vielleicht Freude machen oder Sie sogar begeistern, aber Sie werden sich innerlich nicht verändern; Sie werden nicht die persönliche Transformation erfahren, die durch Yoga ermöglicht wird.

Es gibt eine unmittelbare Verbindung zum Geld, so seltsam dies auf den ersten Blick auch erscheinen mag. Auf der Seelenebene gibt es die Großzügigkeit des Geistes. Sie manifestiert sich wie folgt:

Unendliche Fülle

Unendliche Möglichkeiten

Unbegrenzte Kreativität

Barmherzigkeit, Gnade und Güte

Ewige Liebe

Grenzenloses Geben

Diese Gaben sind angeboren und das menschliche Gewahrsein ist darauf ausgerichtet, sie zum Ausdruck zu bringen. Wenn Sie sie in Ihrem eigenen Leben verkörpern, sind Sie im wahrsten Sinne des Wortes reich. Reichtum allein an Geld zu messen, ist spirituell leer. (Ich weiß nicht viel über Reggae-Musik, aber der große Reggae-Musiker Bob Marley sprach wie ein Yogi, als er sagte: »Manche Menschen sind so arm, dass sie nur Geld haben.«).

Um dauerhaften Reichtum zu erlangen, der Ihrem Leben Sinn und Wert gibt, müssen Sie Ihr tägliches Leben auf die Großzügigkeit des Geistes gründen. Alles andere, was Sie sich wünschen, wird sich von selbst ergeben.

Sobald Sie die Verbindung zwischen Bewusstsein und Geld herstellen, haben Sie den richtigen Weg eingeschlagen. Geld ist nicht all das Gold in Fort Knox und all die Geldscheine in Taschen und Geldbörsen. Geld ist ein Werkzeug des Bewusstseins. Daher bestimmt Ihr Bewusstseinszustand, wie Sie Geld sehen, wie Sie es verdienen und wofür Sie es verwenden. Das Bewusstsein ist immer in Bewegung, und das gilt auch für Geld. Das Bewusstsein treibt uns an, mehr vom Leben zu wollen; Geld folgt dieser Reise und erleichtert den Weg, sofern genug davon vorhanden ist.

Indem Sie den Schwerpunkt vom Geld als Ziel darauf verlagern, mehr aus Ihrem Leben zu machen, werden Sie die Unterstützung des Bewusstseins haben. Im Yoga kommt diese Unterstützung von Dharma (das Wort ist zurückzuführen auf den Sanskrit-Begriff dhr für »[fest]halten, unterstützen«). Dharma ist die Bestimmung des Menschen, seine Lebensaufgabe. Wenn Sie Ihr Dharma finden und leben, folgt Fülle. Wenn nicht, erfahren Sie Mangel. Ohne die Unterstützung des Bewusstseins kann nichts Wertvolles erreicht werden.

Das Konzept des Geldes ist mächtig, und als es sich durchsetzte – Archäologen führen das erste Geld auf den mesopotamischen Schekel vor etwa fünf Jahrtausenden zurück – explodierte das Geld als Idee. In unserem modernen Leben blüht die Idee weiter. Als eine Erfindung des Geistes erfüllt Geld vier verschiedene Aufgaben, die für die menschliche Gesellschaft notwendig sind: Geld dient uns als Belohnung, Wert, Tauschmittel und zur Bedürfnisbefriedigung. Wenn Sie einmal innehalten und überlegen, warum Sie persönlich Geld brauchen, werden Sie feststellen, dass alle vier Dinge in Ihrem Leben eine Rolle spielen.

Belohnung: Das Geld, das in den Geburtstagsbrief an ein Kind gesteckt wird, das Gehalt, das jeder Erwerbstätige erhält, und das Trinkgeld, das dem Kellner in einem Restaurant gegeben wird, sind allesamt Belohnungen.

Wert: Das Geld im Geburtstagsbrief ist ein reines Geschenk, das nicht verdient werden muss. Aber es vermittelt dem Kind, dass es wertgeschätzt wird. Ihr Gehalt drückt den Wert Ihrer Arbeit aus, und viele Menschen machen Ihr Selbstwertgefühl von der Höhe Ihres Gehalts abhängig.

Bedürfnis: Wir leben in einer Dienstleistungswirtschaft, die mehr dazu dient, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, als sie mit materiellen Notwendigkeiten zu versorgen. Wenn Sie einen Arzt, eine Hochschulausbildung, einen Satz neuer Reifen oder andere Dinge brauchen, kann Geld es Ihnen verschaffen, Auch eher überflüssige Bedürfnisse, wie die neuesten Sneakers, die gerade in Mode sind, oder ein größerer Fernseher, lassen sich durch Geld befriedigen.

Austausch: Geld gleicht die Differenz zwischen zwei Gegenständen aus, deren Wert nicht übereinstimmt. Wenn Sie ein Mountainbike zu verkaufen haben und ich nur ein Dutzend Eier zum Tausch anbieten könnte, muss Geld ausgetauscht werden, um das Geschäft fair zu gestalten.

All diese und viele weitere Begriffe im Zusammenhang mit Geld sind Produkte des Bewusstseins, das ist offensichtlich. Yoga fügt eine fehlende Zutat hinzu, die sich als äußerst wichtig erweist. Es lehrt, dass das Bewusstsein umso mehr Macht hat, je näher man zum Ursprung des Gewahrseins kommt. Indem Sie diese Macht in Dinge umsetzen, die Sie sich wünschen, und in das Geld, um sie zu bezahlen, verwandeln Sie Ihr Bewusstsein in Reichtum.

Geld kann nicht aus diesem Wirrwarr von guten und schlechten Entscheidungen herausgelöst werden. Da Geld mit allem verbunden ist, was wir brauchen, wertschätzen, belohnen und tauschen, ist es eigentlich die Münze des Bewusstseins. Man erfährt und schenkt Freude, man erlebt Liebe, Freundschaft, Familie, Arbeit, Chancen, Erfolg und Rückschläge, und Geld ist immer irgendwie ein Bestandteil der ganzen Mischung.

Nach dem Verständnis des Yoga ist das Bewusstsein kreativ. Es schenkt dem Geist Gedanken, Gefühle, Inspirationen, Durchblick, Einsichten, Aha-Erlebnisse und alles andere, was wir schätzen, einschließlich Liebe, Mitgefühl, Freude und Intelligenz. Je näher Sie dem stillen Ursprung des Bewusstseins im Inneren sind, desto mehr werden Sie diese Wohltaten erhalten. In der jüdisch-christlichen Tradition wurden sie in die gnädigen Gaben eines barmherzigen Gottes oder der Vorsehung übersetzt. Aber im Yoga liegt der Schwerpunkt auf dem Selbst, nicht auf einer äußeren göttlichen Macht.

Wenn wir uns auf das Selbst konzentrieren, sind wir nicht nur höhere Primaten, sondern der Ausdruck eines unendlichen reinen Bewusstseins. Wir existieren, um jede schöpferische Möglichkeit zu verwirklichen, die wir zu verfolgen wünschen. Im Yoga gibt es keine Werturteile. Yoga ist die Wissenschaft des Bewusstseins, nicht eine Reihe von moralischen Regeln. Die Wünsche sind alle gleich, sobald sie in unserem Gewahrsein geboren werden. Welche Art von Verlangen gut für uns ist, liegt jedoch in unserer persönlichen Verantwortung.

DHARMA UND GELD

Die Großzügigkeit des Geistes ist unendlich. Daher ist nichts natürlicher als Überfluss. Unnatürlich hingegen sind Knappheit, Mangel und Armut. Ich weiß, dass dies belastete Begriffe sind. Um Reichtum und Armut, Haben und Nichthaben ranken sich alle möglichen Vorstellungen. Gesellschaftliche Kräfte wirken oft gegen die sozial Benachteiligten, und ich will ihnen keineswegs Schuld geben oder ein Werturteil fällen. Hinter all der Ungleichheit und Ungerechtigkeit steht aber der Geist, der nicht betroffen ist oder gar beeinträchtigt wird. Sie können eine Momentaufnahme vom Leben eines jeden Menschen irgendwo auf der Welt machen, und immer wird es einen spirituellen Weg des Dharma geben. Es ist ein innerer Weg, und doch verstehen nur wenige Menschen, ob in Ost oder West, ob reich oder arm, wie sie Zugang zu ihrem spirituellen Geburtsrecht erhalten können. Yoga ist das Lagerhaus des Wissens, das erforderlich ist, damit jeder wirklich das Leben führen kann, für das er bestimmt ist, in Erfüllung und Fülle von innen heraus.

Der Schlüssel zum Reichtum liegt darin, dem Dharma zu folgen, auf dem Weg zu bleiben, der für einen am besten ist. Im Dharma zu sein bedeutet, auf dem Weg der eigenen persönlichen Lebensaufgabe zu gehen. Der »beste« Weg ist dabei nicht im Voraus festgelegt. Sie haben die Wahl und haben bereits Ihr ganzes Leben lang Entscheidungen getroffen, die zu diesem Moment geführt haben. Schauen Sie sich um – die Situation, in der Sie sich befinden, wurde vom Geist geschaffen. Die physischen Erscheinungen eines Hauses, eines Arbeitsplatzes, eines Besitzes, eines Gehalts, eines Bankkontos und so weiter sind das Ergebnis des Bewusstseins. Materielle Dinge haben an und für sich keinen inneren Wert. Ein Palast kann ein Ort des Unglücks, eine Hütte von Freude erfüllt sein. Eine Arbeitsstelle kann eine Quelle der persönlichen Entfaltung oder eine einzige Plackerei sein. Ihr Gehalt kann Ihnen das ermöglichen, was Sie sich vom Leben erhoffen, oder Sie kaum über Wasser halten.

Wenn Sie mehr vom Leben wollen, entwickeln Sie eine Vision, die im Einklang mit Ihrem Dharma steht. Gleich werde ich Sie bitten, sich Gedanken über Ihre persönlichen Visionen von Erfolg, Wohlstand und Erfüllung zu machen. Aber vorher sollten Sie wissen, welche Werte das Dharma unterstützt und welche nicht.

IHR DHARMA WIRD SIE UNTERSTÜTZEN, WENN SIE:

glücklich und erfüllt sein wollen.

sich für andere einsetzen.

den Erfolg anderer Menschen genauso wichtig nehmen wie Ihren eigenen.

aus Liebe handeln.

Ideale haben und nach ihnen leben.

friedliebend sind.

sich selbst und die Menschen um Sie herum inspirieren.

selbstständig sind.

zuhören und lernen.

Ihre Möglichkeiten erweitern.

Verantwortung übernehmen.

neugierig auf neue Erfahrungen sind.

aufgeschlossen sind.

sich selbst akzeptieren und Ihren Wert kennen.

Da es die natürlichste Art zu leben ist, im Dharma zu sein, sind all die oben genannten Dinge ebenso natürlich und dadurch leicht umzusetzen. Aber das moderne Leben leitet uns nicht immer der Ordnung des Dharma entsprechend, sondern oft ganz im Gegenteil. Wir werden beeinflusst, an eine Lebensweise zu glauben, die Stress, Ablenkung, Unglücklichsein und ständige Reize erzeugt. Das passiert, wenn wir nur an der Oberfläche des Bewusstseins leben. Dort gibt es ein ständiges Spiel von Forderungen und Wünschen, die keine tiefen Wurzeln haben. Ihr spiritueller Wert ist gleich null, was bedeutet, dass es keine Verbindung zum Dharma gibt.

Yoga legt die Realität dar, wie das Bewusstsein arbeitet. Anschließend kann jede(r) von uns wählen, wie er oder sie ein Dasein führen will. Sie können gut damit leben, nicht genau zu wissen, wie Ihr Auto funktioniert, es ist nur eine nützliche, austauschbare Maschine. Wenn Sie aber zu wenig darüber wissen, wie das Dharma funktioniert, wird Ihnen das mitunter Probleme machen. Unbewusst arbeiten wir alle auf folgende Weise gegen die spirituelle Unterstützung.

IHR DHARMA WIRD SIE NICHT UNTERSTÜTZEN, WENN SIE:

immer nur der oder die Erste sein wollen.

dafür auf den Rücken anderer steigen.

etwas Unehrliches tun.

anderen die Schuld für Ihre Schwierigkeiten geben.

unbedingt und um jeden Preis reich werden wollen.

materiellen Erfolg über Glück stellen.

die Bedürfnisse der Menschen um sich herum ignorieren.

überzeugt sind, immer recht zu haben.

versuchen, andere zu dominieren und zu kontrollieren.

Ihren Stresspegel ignorieren.

lieblos sind.

nicht empathisch und fürsorglich sind.

mehr nehmen als geben.

starrsinnig und engstirnig sind.

Diese Dinge im Allgemeinen zu vermeiden, fällt den meisten Menschen nicht schwer. Es sind aber die kleinen Akte des Egoismus, die beiläufige Missachtung anderer, eine Tendenz zu Schuldzuweisungen und eine Gewohnheit, mehr zu nehmen als zu geben, die sich unsichtbar in das tägliche Leben einschleichen können. Das Dharma verlangt nicht von Ihnen, heiligmäßig zu leben. Es bittet Sie lediglich, Gewahrsein zu üben. Wenn Sie all dessen gewahr sind, was der Geist Ihnen geben kann, ist das Leben in Ihrem Dharma eine Quelle der Freude.

Die wertvollste Art des Gewahrseins ist die Eigenwahrnehmung, denn Ihr Dharma wird nicht von oberflächlichen Wünschen geleitet, sondern von Ihrem wahren Selbst, das mit Ihrer Quelle im Geist verbunden ist. Im Laufe der Jahre habe ich schon viele Menschen gebeten, ihre Eigenwahrnehmung anzuzapfen und eine Reihe von Fragen zu beantworten, die zum Kern ihrer Bestimmung führen. Bevor wir fortfahren, lade ich Sie ein, Ihr eigenes »Seelenprofil«, wie ich es nenne, zu erstellen. Danach werden Sie erfahren, was es enthüllt.

IHRSEELENPROFIL

Wie Sie auf Ihr wahres Ich hören

Wohlstand zu erlangen und gleichzeitig in Ihrem Dharma zu sein, hält Sie auf dem für Sie richtigen Weg. Diesen Weg können Sie selbst bestimmen und gestalten. Und wie? Indem Sie Ihr tieferes Gewahrsein befragen, aus dem Inspiration und Weisheit kommen. Wir können diesen tieferen Ort Ihre Seele oder Ihr wahres Selbst nennen. Botschaften aus dieser Ebene nähren Erfahrungen von Glück und Erfüllung mit größerer Sicherheit als die geistige Aktivität an der Oberfläche Ihres Verstandes. Erst durch die Aufrechterhaltung einer Seelenverbindung bleiben Sie auf die Dauer in Ihrem Dharma.

Das Schöne an der Seele oder dem wahren Selbst ist, dass es nicht nach einem Zeitplan funktioniert. Man kann mit den alltäglichen Anforderungen und Begehrlichkeiten des Lebens beschäftigt sein, und doch kommen irgendwie Botschaften von einer tieferen Ebene durch. Jede Botschaft erinnert Sie still daran, was im Leben am wertvollsten ist. All dies – Liebe, Mitgefühl, Kreativität, Weisheit, inneres Wachstum, Einsicht, Schönheit und Wahrheit – ist bereits ein Teil von Ihnen. Das ist ausnahmslos wahr.

Das Licht des reinen Gewahrseins ist ewig, und glücklicherweise leben wir auf einer gewissen Ebene alle in diesem Licht.

Was Sie tun müssen, ist, das, was Sie zu sein glauben, mit Ihrem wahren Selbst abzugleichen. Es gibt keinen Grund, nach Selbstverbesserung zu streben. Ihre Seele macht Sie über alle Maßen wertvoll. Die Botschaften der Seele werden zunächst hauptsächlich auf der Ego-Ebene registriert. Wenn Sie einen Impuls der Liebe, der Schönheit, des Einfühlungsvermögens, der Einsicht und all der anderen Dinge, die Ihre Seele übermittelt, spüren, ist eine Botschaft durch Ihre Ego-Abwehr hindurchgesickert. Das Ego ist nichts anderes als eine Ich-Imitation, die vorgibt, das Echte zu sein.

FRAGEBOGEN

Vor diesem Hintergrund wird Ihnen der folgende Fragebogen helfen, sich mit Ihrem Inneren zu verbinden und herauszufinden, wer Sie wirklich sind. Meistens wird dies mit dem übereinstimmen, wer Sie gerne sein möchten.

ANLEITUNG

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und zentrieren Sie sich für einen Moment, indem Sie ein paar tiefe Atemzüge machen. Sobald Sie sich ruhig und konzentriert fühlen, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem wahren Selbst auf und beantworten Sie die folgenden Fragen.

Anregung: Um sich nicht in langen Beschreibungen zu verlieren, sollten Sie Ihre Antworten so kurz wie möglich halten. Ich empfehle Ihnen, sich auf drei Wörter zu beschränken – achten Sie nur darauf, dass es drei aussagekräftige Wörter sind.

1. Können Sie ein Schlüsselerlebnis in Ihrem Leben beschreiben, etwas, das ein großes Aha!-Erlebnis, ein Wendepunkt oder ein bemerkenswertes Beispiel dafür war, dass Sie in einer Sache völlig aufgingen, völlig in Ihrem Element waren?

Antwort:

2. In drei oder vier Worten: Was ist Ihr Lebensziel?

Antwort:

3. Worauf sind Sie in Ihrer Familie am meisten stolz?

Antwort:

4. Was sind die drei wichtigsten Werte, die Sie in eine Beziehung einbringen?

Antwort:

5. Was sind die drei wichtigsten Werte, die Sie in einer Beziehung vom Partner erwarten?

Antwort:

6. Wer sind Ihre drei größten Helden und Heldinnen?

Antwort:

7. Was sind Ihre einzigartigen Gaben, Fähigkeiten oder Talente?

Antwort:

8. Wie haben Sie der Welt und den Menschen um sich herum geholfen?

Antwort:

9. Was würden Sie tun, wenn Sie alles Geld und alle Zeit der Welt hätten?

Antwort:

10. Was ist das Wichtigste, das Sie schon immer erreichen wollten, aber nie geschafft haben?

Antwort:

NACHDENKENÜBERIHREANTWORTEN

Der eigentliche Zweck und Wert dieser Fragen besteht darin, Sie mit Ihrem wahren Selbst bekannt zu machen. Wenn Sie bereits ein Leben führen, das Sie erfüllt, kennen Sie Ihr wahres Selbst sehr gut. Es wird Raum dafür vorhanden sein, nach Höherem zu streben und Ihren Idealen noch mehr als bisher gerecht zu werden, aber Ihre Antworten werden keine verpassten Chancen und unerfüllten Träume widerspiegeln.

Die meisten von uns werden bei der Beantwortung der Fragen feststellen, dass wir unser wahres Selbst nur teilweise kennen. Unbewusstes Verhalten füllt oftmals die Lücken aus und ermöglicht es uns, uns mit dem Selbstbild zu identifizieren, das wir der Welt zeigen. Glück und Erfüllung sind eher eine flüchtige Inspiration als tägliche Realität. Aber auf der Ebene unseres wahren Selbst sind wir mit unserem Dharma verbunden. Es unterstützt das Leben, das wir führen sollen. Trotz der Höhen und Tiefen, die wir erleben, ist unser Dharma immer da und wartet darauf, dass wir Kontakt aufnehmen.

Heben Sie Ihre Antworten auf und sehen Sie sich Ihr Seelenprofil immer mal wieder an. Niemand außer Ihnen kann Ihren inneren Check-up durchführen. Wenn Sie die Fragen ernsthaft und nachdenklich beantworten, kommen Sie mit einer tieferen Realität in Berührung, und das erweitert Ihre Eigenwahrnehmung. Ihr wahres Selbst weiß, dass Sie eine dauerhafte Verbindung mit ihm haben wollen, und indem Sie sich regelmäßig mit Ihrem Seelenprofil beschäftigen, wird sich diese Verbindung vertiefen.

GELDKARMA

Das Dharma unterstützt Sie in Ihrer Absicht, wohlhabend und erfolgreich zu sein, zunächst im Inneren und dann durch die Spiegelbilder, die das Leben Ihnen vorhält. Yoga lehrt, dass die beiden Welten, die wir bewohnen, hier und dort, eigentlich zwei Aspekte einer einzigen Realität sind. Ein berühmtes Sutra (Lehrsatz) des Yoga besagt: »Wie du bist, so ist die Welt.« Äußere Spiegelungen sind das Ergebnis Ihrer Absichten. Zweifelsohne haben manche Menschen viel bessere Reflexionen als andere. Wenn Sie Geld haben wollen, aber Ihre Lebensumstände nicht ideal sind, ist etwas schiefgelaufen. Was Sie wollten und was Sie bekommen haben, stimmt nicht überein.

Der Übeltäter ist das Karma, das in dem Zwischenraum von Absicht und Ergebnis lebt. Halten Sie einen Moment inne und betrachten Sie Ihre bisherigen Erfolge und Rückschläge. In jedem Leben gibt es beides, selbst in den reichsten und glamourösesten (deshalb lesen wir so eifrig Artikel über Prominente, um einerseits von einer idealen Existenz zu träumen und uns aber gleichzeitig zu versichern, dass Idole genauso schlimme Probleme haben können wie jeder Normalbürger auch).

Karma ist der Grund, warum guten Menschen schlechte Dinge widerfahren. In der modernen säkularen Gesellschaft klingt das falsch. Schlechte Dinge, Unglücksfälle zum Beispiel, passieren aus allen möglichen Gründen, die nicht immer offensichtlich sind. Aber die Lehre vom Karma umfasst sowohl das Gute als auch das Schlechte. Karma ist auch der Motor, der »Unwürdigen« Reichtum und Macht bringt. Das lässt das karmische System sehr ungerecht erscheinen. Der rationale Verstand würde ganz anders entscheiden. Es besteht immer die Gefahr, dass ein unschuldiges Opfer beschuldigt oder die Sünden der Reichen und Mächtigen übersehen werden.

Die Lehre vom Karma rechtfertigt es jedoch nicht, das Leben als gerecht oder ungerecht zu bezeichnen. Karma ist schlichtweg die Summe der Folgen unserer vergangenen Handlungen – das Wort Karma bedeutet auf Sanskrit einfach »Tat, Handlung«. Die Vorstellung von gutem und schlechtem Karma erscheint uns irgendwie mysteriös, aber in Wirklichkeit verlassen wir uns jeden Tag auf das Karma, denn es ist im Grunde dasselbe wie Ursache und Wirkung. Gäbe es keine Verbindung zwischen Ursache und Wirkung, wäre nichts vorhersehbar. Es wäre eine bizarre Welt, wenn Eis plötzlich in Flammen aufgehen oder Schokolade unerwartet nach Fisch schmecken würde.

Wird im alltäglichen Sprachgebrauch von gutem und schlechtem Karma gesprochen, geht es in der Regel um Glück oder Pech. Aus heiterem Himmel gewinnt jemand ein Vermögen in der Lotterie oder verliert im anderen Extrem aufgrund einer Wirtschaftskrise all seinen Besitz. Auf einer höheren Ebene der Komplexität bedeutet Karma aber mehr: Auch wenn Glück sich zufällig anfühlt, ist Karma in das komplexe System von Ursache und Wirkung eingebunden. Wenn man etwas verursacht, ist die Wirkung unvermeidlich. Es scheint, als ob das Karma alle Ihre Handlungen – gute und schlechte – nachverfolgt und Sie in Situationen gefangen hält, denen Sie manchmal verzweifelt zu entkommen versuchen.

Gibt es so etwas wie eine unsichtbare Kraft, die sich über unsere besten Absichten hinwegsetzt oder uns plötzlich belohnt, ohne dass wir uns dafür anstrengen mussten? Die Karmatheorie besagt dies nicht. Sie geht nicht von einer schicksalhaften Kraft aus, die sich unserer Kontrolle entzieht. Das Handeln unterliegt sehr wohl unserer Kontrolle, und das Einzige, was die Karmalehre hinzufügt, sind unvorhergesehene Folgen, was ja nichts völlig Fremdes für uns ist.

Jede Ihrer Handlungen in Ihrem Leben zusammen mit den Folgen jeder Handlung ergibt in der Summe Ihr persönliches Karma. Kann man das Karma also sozusagen berechnen? Nein, nicht im täglichen Leben, denn es gibt einfach zu viele Handlungen, die mit zu vielen Konsequenzen verwoben sind, all das ist sehr unübersichtlich. (Im Hinduismus gibt es außerdem den Faktor der Handlungen in einem früheren Leben, aber wir werden uns in diesem Buch nicht mit der Reinkarnation befassen, die für unsere Zwecke irrelevant ist – Ihr jetziges Leben in unserer modernen Welt stellt Sie schon vor genügend Herausforderungen).

Karma hat im täglichen Leben nur dann eine praktische Bedeutung, wenn es auf Faktoren zurückgeführt wird, die man ändern kann. Auf Ihre gegenwärtigen Lebensumstände angewandt, hängt Ihr Karma von folgenden Faktoren ab:

Gewohnheiten

Automatische Reaktionen und Reflexe

Unbewusstes Verhalten

Charaktereigenschaften

Veranlagungen, einschließlich Begabungen und Talente

Karma kann keine Begründung für Mozarts Genialität oder die Aufmerksamkeitsdefizite eines Kindes geben, das in der Schule Schwierigkeiten hat, oder dafür, warum manche Menschen immer fröhlich und andere immer trübsinnig sind. Auch die moderne Psychologie hat diesbezüglich keine zuverlässigen Antworten. Angeborene Veranlagungen wie musikalisches Talent sind nicht genetisch bedingt – das Musikgenie Leonard Bernstein beispielsweise stammte nicht einmal aus einer musikalischen Familie, und er widersetzte sich bekanntlich seinem Vater, der wollte, dass er nach dem Abschluss der Schule in seine Kosmetikfirma einsteigt.

Genies jeglicher Art wurden in ganz normale Familien hineingeboren. Und jede Mutter weiß durch ihre innige Bindung zu ihrem Säugling sehr schnell, wie sich Persönlichkeit und Charakter herausbilden werden. Es gibt verräterische Anzeichen, die sich dann im Laufe des Heranwachsens fast immer bewahrheiten.

Wenn das Karma also keine Erklärungen bietet, wieso soll es dann nützlich sein? Karma dient in erster Linie dazu, Ihnen die Wahl zu lassen, ob Sie unbewusst oder bewusst leben wollen. Denken Sie an die erste karmische Kategorie – Gewohnheiten. Es muss niemandem gesagt werden, wie schwer es ist, mit einer schlechten Angewohnheit zu brechen, und manchmal nimmt eine ganze Gesellschaft eine solche Angewohnheit an, wie bei der aktuellen Epidemie der Fettleibigkeit. Fast alles, was mit übermäßigem Essen zu tun hat – mangelnde Portionskontrolle, Naschen, fettiges, zuckerhaltiges Fast Food und ein sitzender Lebensstil –, entwickelt sich, ohne dass der Mensch es merkt. Es liegt in der Natur von Gewohnheiten, dass sie sich unwissentlich einschleichen, bis wir oder jemand anderes sie wahrnimmt, und bis dahin ist die Gewohnheit wahrscheinlich bereits tief verwurzelt.

Studien haben immer wieder gezeigt, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Diätwilligen, etwa zwei Prozent, es schafft, überhaupt nur drei Kilo abzunehmen und das neue Gewicht zwei Jahre lang beizubehalten (die anderen 98 Prozent nehmen gar nicht ab oder danach sehr schnell wieder zu). Diese Statistik zeugt von der Macht des unbewussten Verhaltens. Es geht hier nicht um ein karmisches Geheimnis, doch das schmälert nicht die Macht einer karmischen Kraft, die wir, ohne es zu merken, durch jahrelange Gewohnheiten selbst erzeugen.

Zu wissen, dass man zu viel isst, oder im Spiegel zu sehen, dass man dicker geworden ist, ist nicht dasselbe, wie sich einer Lösung bewusst zu sein. Sie werden lediglich auf dieser Ebene des Problems gewahr. Das Karma wird überwunden, indem man sich auf die Ebene der Lösung begibt und Klarheit findet. Im Fall des übermäßigen Essens versuchen es die Menschen mit allen möglichen Lösungen, die die Gewohnheit aber nicht durchbrechen, vor allem, weil die karmischen Muster konstant sind, während der Wunsch, weniger zu essen, kommt und geht, je nachdem, wie sich eine Person in einem bestimmten Moment fühlt.

Wenn Sie das Problem genauer betrachten, ist es sinnlos, weiterhin einen Krieg mit sich selbst zu führen. Das führt zu Unschlüssigkeit, Selbstvorwürfen und wenig oder gar keinen Fortschritten in Richtung einer Lösung, egal, wie sehr man sich schwört, die Mitgliedschaft im Fitnessstudio dieses Jahr aber wirklich zu nutzen. Das Problem von Übergewicht wird im Allgemeinen durch eine der beiden folgenden Methoden gelöst: Entweder man wacht eines Tages auf, sagt sich »Genug ist genug« und stellt dann fest, dass die Versuchung, zu viel zu essen, plötzlich weg ist. Die weitaus häufiger praktizierte Möglichkeit jedoch besteht darin, dass jemand das Problem auf die Kalorien reduziert und beschließt, jeden Bissen, den er oder sie an einem Tag isst, genau zu zählen und die Kalorien in ein Notizbuch einzutragen, um Schummeln und unwillentliche Entgleisungen zu verhindern.

Ich habe das Beispiel einer weitverbreiteten Gewohnheit verwendet, um etwas Entscheidendes zu veranschaulichen: Karma ändert sich nur, wenn Sie einen Weg finden, bewusster zu leben. Sich gegen jede Art von Karma zu wehren, bedeutet, mit sich selbst zu kämpfen. Wenn die widerstreitenden Impulse in Ihnen einen Waffenstillstand schließen könnten, hätten sie das schon längst getan. Sie kennen das von den Impulsen, die Sie bereits ins Gleichgewicht gebracht haben. Nehmen Sie irgendein ernsthaftes persönliches Problem – Phobien, Sorgen, überschäumende Wut, Neid, Selbstzweifel, Schüchternheit, Depressionen, eine missbräuchliche Beziehung, lieblose Eltern: Manche Menschen werden feststellen, dass ihr Leben durch das Problem stark beeinträchtigt wird, während andere damit fertiggeworden sind und einfach weitergemacht haben.

Karma ist nicht unerbittlich. Wenn Sie feststecken, können Sie sich durch Selbsterkenntnis jederzeit aus der Klemme befreien. Die häufigsten Geldprobleme, die man als karmisch bezeichnen kann, sind im folgenden Fragebogen aufgeführt.

DAS GELDKARMA LÄSST SICH VERBESSERN

Jedes Problem hat eine Ebene der Lösung in Ihrem Bewusstsein. Mehr Bewusstsein gibt Ihnen die Grundlage für jeglichen Wandel. Was die Veränderung Ihres Geldkarmas angeht, so sind die folgenden Dinge kontraproduktiv, weil sie unbewusst von alten Gewohnheiten und vergangenen Konditionierungen angefeuert werden:

Sorgen, Ängste

Trägheit

Verweigerung

Wunschdenken

Aufgeben

Sich vor sich selbst verstecken

Pessimismus

Selbstverurteilung

Wir alle kennen diese sinnlosen Taktiken, und je heikler das Thema ist, desto eher greifen wir darauf zurück. Geld ist selbstredend ein sehr sensibles Thema. Es ist mit einem Gefühl des persönlichen Versagens oder Erfolgs verbunden. Wer Geld hat, gilt in den Augen der Gesellschaft als erfolgreich, wer keines hat, ist unsichtbar und wird übersehen. Die meisten Menschen wissen jedoch nur sehr wenig darüber, wie sie ihr Geldkarma positiv beeinflussen können:

Die folgenden Vorgehensweisen können eine Veränderung der karmischen Muster bewirken, weil sie mit Selbsterkenntnis verbunden sind:

Klare Vorstellungen

Ehrlichkeit gegenüber sich selbst

Hilfe von Experten suchen

Ausdauer

Glauben, dass es eine Lösung gibt

Vertrauen darauf, dass Sie die Lösung finden werden

Realistisches Denken

Aufgeschlossenheit bezüglich der Wahl bei Entscheidungen

Verantwortung übernehmen

Das tun, von dem Sie wissen, dass Sie es tun müssen