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Was verbindet die Bürgerinnen und Bürger Europas mit der Europäischen Union? Was kennzeichnet ihr alltägliches Leben als Leben in Zeiten der Krise? Wie wird die Union zur Trägerin von Hoffnungen, Ängsten und Identifikationen? Dies sind einige der Kernfragen, die das vorliegende Buch in den Fokus der Reflexionen stellt. Die europäische Integration stellt einen der am öftesten bearbeiteten Aspekte der zeithistorischen Forschung dar. Peter Pichler greift im vorliegenden Essay den philosophischen Existenzialismus auf und verbindet ihn mit einer Diskurs- und Kulturgeschichte der Europäischen Union. Ergebnis der Reflexionen ist eine Einpassung der menschlichen Grunderlebnisse - Leben und Tod - in den Diskurs der europäischen Integration.
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Seitenzahl: 193
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Peter Pichler
Leben und Tod in der Europäischen Union
Peter Pichler
© 2014 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
Internet: www.studienverlag.at
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ISBN 978-3-7065-5346-9
eISBN 978-3-7065-5736-8
Buchgestaltung nach Entwürfen von Kurt Höretzeder
Satz und Umschlag: Studienverlag/Karin Berner
Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at
1.
Zur Einführung: Ein Aufriss der untersuchten Problematik
2.
Das Leben in der Europäischen Union
3.
Der Tod in der Europäischen Union
4.
Das Demokratiedefizit der Europäischen Union aus Sicht des Existenzialismus
5.
Das Legitimationsdefizit der Europäischen Union aus Sicht des Existenzialismus
6.
Fazit: Identitätssuche in EU-Europa auf allen Wegen
7.
Literaturverzeichnis
Als Prozess des Zusammenwachsens unseres Kontinents hat die europäische Integration vieles hervorgebracht. Ein ganzes Netzwerk von Institutionen und Organen formt die Europäische Union, wie wir sie heute kennen.1 Es entstand ein Netzwerk, das sich zunehmend über den gesamten Kontinent spannt.2 Dieses „Rhizom“ ist in hohem Maße dynamisch und erfordert eine eigene, spezifische historiographische Perspektive.3 Es ist in der Betrachtung der Geschichte der europäischen Integration vonnöten, eine Perspektive einzunehmen, welche den Prozess der europäischen Vereinigung als einen „multiplexen“ Vereinigungs- und Kooperationsprozess erzählt.4 Damit ist es für die Historiographie dieses Prozesses notwendig, eine ontologische Wende des Erzählens einzuleiten. Eine lineare Geschichte, welche in einer „schnurgeraden“ Linie die europäische Integration von ihren Anfängen bis in die Gegenwart erzählt, wird diesen Anforderungen nicht gerecht; angebrachter ist es, die Geschichte der europäischen Integration im Diskurs der Historiographie als ein postmodernes Tableau von verschiedenen Erzählsträngen zu konzipieren.5 Dieses Tableau der Erzählstränge kann durch ein episodisches historiographisches Erzählen entstehen. Was bedeutet dies? Es heißt, dass sich die Historiographen der europäischen Einigung als „Konzertmeister“ im polyphonen Nebeneinander der verschiedenen Teilerzählungen über die europäische Integration begreifen müssen, welche diesen Prozess in ihrer Arbeit episodisch rekonstruieren.6 Die Historiographen der europäischen Vereinigung nehmen damit eine Aufgabe auf sich, die darin gipfelt, die verschiedenen Episoden der europäischen Einigung narrativ aneinander heranzuführen. Ich habe in einem früheren Buch versucht, eine solche Perspektive grundzulegen – die Kernkompetenz, welche eine solche neue Sicht auf die Einigung Europas einfordert, lässt sich als transnarrative Kompetenz bezeichnen.7
Die Vermutungen und Reflexionsgänge, die ich im vorliegenden Essay anstelle, bauen auf diesem Konzept des auf. Es ist für ein Weitergehen im Diskurs und in der Reflexion notwendig, sich gleichsam auf diesen Hügel an Gedanken zu stellen, um den Blick etwas in die Ferne schweifen zu lassen. Stellt man sich in der Reflexion der europäischen Unifikation an diesen Punkt, wird der Blick wieder weit und existenzielle Themen werden zum Mittelpunkt des Nachdenkens.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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