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Alchemie Stunden und Tage Verse suchend, Jahre, und Nie am Ziel, und doch -
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Seitenzahl: 62
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Geburtstagsständchen
Schlaf und Erwachen
Annoncenglück – I, II
Hebe
Wechselgesang
Solo für zwei Liebende
Störung
Meiner schlechten Liebe
Wüstenwanderung
Herz der Wünsche
Drei Solo-Stücke – I, II, III
Nebelleben
Steigerung des Schrecklichen
Schmerz
Les jeux sont faits
Wunsch und Erfüllung
Jahreswechsel
Morgenlied für ein Kind
Kinderporträt
Glücksrad
Homo sapiens – I, II
Lob der Oberfläche – I, II, III
Begegnung
Total normal
Geheimnis des Erfolges
Leben ist …
Unter Menschen
Interview
Apotropeion
Abkehr und Einkehr
Beschwörung
In studi jubilo
Erscheinungen – I, II
Linien des Lebens
Sehnsucht
Einkehr
Rausch
Am Haken
Gartentraum
Erlebnis
Vision
Rosen des Glücks
Positiv
Amok
Spaziergang
Aufbruch in die neue Welt
Talisman
Abenteurer
Heimweh
Zürich – Niederdorfstraße
In einer alten Stadt
Wurmlinger Kapelle
Wiedereinkehr
Paris: impression du soir
Vita nuova
Beginn einer Reise
Florenz – I, II
Siena: Il Campo
Rom – I, II, III, IV, V
Südlastig
Oleander: nördlich eingekübelt
Silberweide – I, II, III, IV
Januskopf
Jahres-Anfang
Erklärung
Ruderbootsfahrt
Aus Zeiten und Zonen
Here comes the sun …
An die Entfernte
Strohwitwer
Gruß ans Meer
Wiederbegegnung
»… du kennst mich ja.«
Du
»Pst«
Lebensfrage
Weihnachtsbeben
Lebenslauf
Pizalun
Schlaflied
Traumstück
Traumerlebnis – I, II
85 – 2012
Orpheischer Anklang
Beschwörung
Hamburg »Strandperle«
Bildbeschreibung
Vorgänger
Durch die Wohnung tönt die Uhr,
Wieder füllt sich eine Stunde,
Zeiger schreiben ihre Spur
Weiter durch die neue Runde.
Und erneut ein volles Jahr
Künden meine Zeiger morgen.
Dinge, die ihr Lauf gebar …
Und, was in ihm noch verborgen …?
Wandern durch den Lebens-Raum,
Tür, durch die man ihn betreten –
Vorher …? Dann, am andern Saum …?
Was zieht an den Schicksalsfäden?
Weg, der immer weiterführt,
Oft in richtungsloser Windung,
Immerzu gekreuzt, berührt,
Netzwerk seltsamer Verbindung:
Weg-Begegnung … schon vorbei –
Andre, die zusammenmünden,
Meist nicht lang, manchmal als sei
Tiefstes Gleichnis zu ergründen.
Und zuweilen fühlt man auch
Fernste Weiten sich verweben,
Prägen Zeichen, fein wie Rauch
Scheinbar nur, sich fest ins Leben.
Wie ist das seltsam:
Aufstehn und schlafen und aufstehn …
Und daß man es einmal nicht mehr tut.
Kein Wachsein, kein Schlafen mehr,
In diesem Leben –
Ein andres vielleicht?
Wir wissen nichts.
Verlöschen des Ichs im All. Als andres Wesen
Ein neues Dasein in alter Welt.
Als körperlose, doch einzelne Seele
Hinüber in ein Jenseitsleben;
Und irgend berührt noch von dem was war …?
Ist alles gleich unfaßbar:
Das Ende dessen was wir sind
In all den gewohnten Tagen und Jahren.
Wir wissen nichts. So viel wir glauben,
So viele Karten und Bilder auch,
Von jenem Land,
Das allem was uns Land heißt
Vielleicht unsagbar fremd ist.
Die Grenze zum Unbekannten.
Wir treten über sie in das Leben,
Und treten über sie hinaus,
Und tun dazwischen meist so
Als wäre nur hier die Wirklichkeit …
Wie klein sie ist.
Zu einer Lebenszeit die Zeiten
Die vor und die nach ihr liegen.
Die früheren: menschenlos
Der größte Teil – und wie die spätren …?
Wir schlafen, stehen auf und schlafen …
Wie sind sie seltsam
Die Tage unserer langen kurzen Jahre.
Im Wachsein die drängenden Geschäfte,
Die Wiederkehr des Schlafes dann.
Und daß wir uns immer aus ihm erheben,
Aus ihm …
Welche Antwort finden meine Worte:
»Sie sucht Ihn …« – die klar und einfach klingen?
Wer bedenkt der vielen Fragen Schlingen,
Die sie knüpfen? Wer die dunklen Orte,
Wo Dämonenspuk, wo Raub und Morde
Lauern könnten …? Wer weiß durchzudringen,
Ohne blinden Drang und vor Mißlingen
Ohne Furcht doch, zur geheimen Pforte,
Hinter welcher wartet (und ich ahne
Selbst kaum, wie es sein mag), was ich suche:
Wer zu meinem Schlüssel hat den zweiten
Für den Schatz – und weiß die Kostbarkeiten
So mit mir zu bergen, daß zum Fluche
Niemals uns erwachse das Getane …?
Las ich: Einen Romeo sucht Julia,
Der für ihn ihr Herz wie seins für sie entflammt.
Las und fragte träumerisch mich, ob dies Amt
Du wohl mir gewähren möchtest … – Aber da
Trat die Wahrheit, der das Liebespaar entstammt,
Klagend vor mich hin und zeigte, was geschah:
Kaum noch als die Herzen sich einander nah,
War ihr Lieben sie zu töten schon verdammt.
Auch uns beiden wär solch Unheil zugedacht:
Wehes Glück nur, das im Morgenrot entflieht,
Nach der ersten und schon letzten Liebesnacht. –
Lieber denk ich an das Paar im Hohen Lied:
Schön kommst du, Geliebte, wie des Morgens Pracht …
Lieber sag ich: Salomo sucht Sulamith.
Das Café mit weißen Tischen,
Vor dem Platz und von Arkaden
Überschwungen – Du dazwischen,
Gast um Gast tablettbeladen.
Gehst Erfrischung bringend immer
Her und hin … Ich kann bestellen
Was ich will: nur immer schlimmer
Wird mein Durst von deinen Quellen.
Wehn der blonden Haare, Wippen
Deiner Brüste, Frühlingsseide
Deiner Haut und deiner Lippen
Lächeln – Sehnen das ich leide:
Wärmestoß im Solar-Plexus,
Seh ich dich, so weich im Magen
Zieht der Liebreiz deines Sexus’,
O zu wohligem Versagen
Fließen die Kausal-Kalküle
Tief ins Wiegen deiner Schritte …
Gang der Beine hin zum Pfühle
Heller Nacht in deiner Mitte.
»Schau den Himmel voller Sterne,
Grüßt in klaren Nächten uns das All,
Und der Sommernächte Sternenfall,
Unsrer tiefsten Wünsche Samenkerne.« –
»Ach, was fällt, es sind nur subalterne
Klumpen – tödlich träfe Sternenfall.
Wir, in klaren Nächten, sehn ins All:
Wer sieht uns in dieser kalten Ferne?
Du bist nah, dich fand ich. Augensterne,
Die ich schaue Tag und Nacht, und gerne
Fühl ich, tief ins Herz mir, ihren Fall.« –
»Wunsch und Hoffnung blühn, wie Nacht und Sterne
Leuchten Zeichen bis in weite Ferne …
Das sind wir, uns grüßt in uns das All.«
Wo ging ich ohne deinen Weg?
Wie weglos war mein altes Land,
Wo ich von tausend Zielen
Gefangen war – bis all die vielen
Der Ruf, der mich zu dir befreite, an dich band.
Wie kam ich ohne deinen Steg
Durchs Schluchtwerk meines Herzgesteins?
Sah dort aus dunklen Gründen
So schmal den Himmel – und nun münden
In deinem Garten er und wo ich geh in eins.
Die ganze Welt ward mir dein Weg,
Und er führt in die ganze Welt.
In deines Herzens Mitte,
Die meine ist, gehn alle Schritte,
Und keine Schluchten fürcht ich, wo dein Steg mich hält.
Stimmen Stimmen schwirren
Durchs Lokal, verschwimmen
Dumpf als Brummen, klirren
Spitz und schrill,
O Stimmgeschwirr, dies Rauschen Summen –
Still.
Deiner Stimme will
Weit weit offen ich jetzt lauschen,
Nicht den Worten, was sie sagen:
Immerfort will sich’s vertauschen,
Nicht zu halten, die Gestalten
All der Worte schwinden hin –
Aber über ihrem kurzen Sinn
Schwebt in wandelloser Schöne
Tiefstempfundner Harmonie
Melodie und Tanz der Töne,
Zaubert Klang-Magie,
Und ganz weit geöffnet will
Widerklingend ich ihr lauschen,
Deiner Stimme –
Doch schon wieder schrill
Stößt ins Ohr mit spitzen Zungen
Stimmgewirr des Raums, o Rauschen
Summen Brummen stürzt durchs Tor