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Leinenführung-Training Hund: Effektives Training für stressfreie Ausflüge für Hund & Halter Bei der Gassirunde führt eher Ihr Hund Sie durch den Park als umgekehrt? Ihr Vierbeiner schreckt schon beim Anblick der Leine zurück? Und Rückruf nach dem Freilauf klappt auch erst beim zehnten Mal? Mit solchen Problemen stehen Sie nicht alleine da – und zum Glück auch nicht für immer, denn mit dem richtigen Training wird die Leinenführung zum fröhlichen Kinderspiel und dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie! Vertrauen und Respekt sind die unverzichtbare Grundlage für einen Hund, der problemlos an der Leine geht, den Vorgaben von Herrchen und Frauchen folgt und schließlich folgsam auf Zuruf aus dem Freilauf zurückkehrt. Diese beiden Faktoren stellen sich abhängig vom Hund, seiner Geschichte und auch dem Wesen des Halters unterschiedlich problemlos ein, aber mit optimaler Übung klappt es bei jedem treuen Vierbeiner. Deshalb zeigt dieses Buch Ihnen zu Beginn, wie Sie die Bindung zu Ihrem besten Freund auf die Stufe bedingungsloser Zuneigung heben, und macht Sie dann mit den Grundlagen klarer Trainingsprinzipien vertraut. Danach geht's ans Eingemachte: Vom Welpentraining über die Schleppleine bis hin zu Übungen mit älteren Hunden und wahren Leinenprofis erarbeiten Sie sich Schritt für Schritt die Fähigkeiten für unkomplizierte und entspannte gemeinsame Ausflüge inklusive Freilauf-Einheiten. Praxiserprobte Expertentipps bieten kinderleichte Lösungen für typische Probleme und dank spielerischer Kreativtraining-Ideen bleibt auch genügend Zeit für Spaß. Sie haben noch keine Trainingserfahrung? Kein Problem! Denn mit den einfachen und präzisen Anleitungen und ein wenig Geduld kommen auch frisch gebackene Hunde-Eltern zu tollen Ergebnissen und bauen eine wertvolle, zuverlässige Bindung zu Ihrem Schützling auf. Auf Vertrauensbasis: Finden Sie heraus, wie konstruktive Bindungsarbeit aussieht, auf welchen Grundprinzipien Hundetraining fußt und wie Sie mit Reshape, Belohnung & Co. erste Erfolge erzielen. Von jung bis alt: Mit Trainingsmethoden für Hunde jeder Altersgruppe holen Sie das Maximum an Leinenführigkeit für Welpen, ältere Hunde und erfahrene Profis heraus. Schleppleine & Fortgeschrittene: Erfahren Sie, welche Vorteile die Schleppleine bietet, worauf Sie dabei achten müssen, und lernen Sie Strategien für herausfordernde Situationen wie Straßenverkehr und Gruppenspaziergänge kennen. Häufige Probleme lösen: Zerren, den Weg bestimmen oder Panikreaktion – entdecken Sie kinderleichte Profi-Tricks gegen die häufigsten Schwierigkeiten. Dieses Buch zeigt Ihnen einen einfachen Weg zu harmonischen Gassi-Ausflügen und lässt dabei auch den Spaß nicht zu kurz kommen: Mit Kreativtraining-Ideen wie "Hindernisse überwinden" oder "Agility-Übungen" wird die Arbeit zum Vergnügen und wenn Sie Ihren Liebling dann auf ganz besondere Weise verwöhnen möchten, finden Sie im Bonus-Teil köstliche Rezepte für selbstgemachte Leckerlis. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich darauf, schon bald für unbegrenzten Tobespaß ganz entspannt die Leine auch mal lösen zu können!
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Seitenzahl: 163
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Leinenführigkeit leicht gemacht
Wie Sie mit spielerischem Leinentraining Ihren Hund vorbildlich erziehen und in jeder Situation gekonnt reagieren
Sebastian Wiesner
Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
Leinenführigkeit leicht gemachtCopyright © 2023 Sebastian Wiesnerwww.edition-lunerion.de
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Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2023
Inhalt
Vorwort
An die Leine, fertig, los!
Trainingsgrundlagen schaffen
Die Bindung zwischen Hund und Mensch als Basis
Die Aufmerksamkeit des Hundes gewinnen
Klare Signale, klare Ergebnisse
Trainingsprinzipien
Der „Will to Please“
Test: Welcher Hund passt zu mir?
Warum ist Leinenführigkeit eine Herausforderung?
Reshape: In den Druck gehen statt dagegen
Aufmerksamkeit und Belohnung
Häufige Fehler vermeiden
Leinentraining mit dem jungen Hund
Grundsätzliches über Welpen
Leinentraining im sicheren Zuhause starten
Die Prinzipien von Druck kennen lernen
Augenkontakt aufnehmen
Aufmerksamkeit an der Leine und ohne Leine
Das unsichtbare Band – die Schleppleine
Wieso eine schleppleine nutzen?
Worauf bei der Schleppleine achten?
Tipps für die Schleppleine
Den Hund an die Schleppleine gewöhnen
Der Rückruf und die Schleppleine
Die Schleppleine und der Jagdtrieb
Nach der Schleppleine
Leinentraining mit älteren Hunden
Das Training mit erwachsenen Hunden
Aufmerksamkeit und Kooperation
Stimm- und Sichtzeichen etablieren
Probleme und Lösungen
Der Hund zerrt unkontrolliert
Mein Hund achtet nicht auf mich
Mein Hund bestimmt den Weg
Mein Hund reagiert panisch auf die Leine
Mein Hund wechselt ungefragt die Seiten
Leinentraining für Fortgeschrittene
Verhalten im Strassenverkehr
Das Treffen von anderen Hunden
GEmeinsames Spazierengehen mit mehreren Hunden
Kreatives Training und Spaß
Hindernisse überwinden
„Bei Fuß“ – aber ohne Leine
Training im Wald
Agility-Übungen
Bonus: Leckerli-Rezepte mit Backmatten
Karotten-Puten-Leckerlis
Haferflocken-Hack-Kekse
Kräuter-Leberwurst-Leckerlis
Löwenzahn-Leckerlis
Kefir-Bananen-Leckerlis
Zimt-Apfel-Leckerlis
Käse-Maismehl-Leckerlis
Salami-Käse-Leckerlis
Zum Abschluss
Vorwort
Bei einem leinenführigen Hund geht es vor allem um eine Sache: Wer folgt und wer führt? Viele ganz unterschiedliche Möglichkeiten führen dazu, dem Hund das Gehen an der lockeren Leine beizubringen. Wahrscheinlich haben Sie davon schon ein paar ausprobiert – und waren dabei mal mehr erfolgreich und mal weniger. Der Erfolg ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig: Wie oft wird geübt, wie konsequent sind Sie dabei, welchen Hund mit welchem Charakter haben Sie überhaupt und was sind Sie für ein Mensch? Wie viel Zeit haben Sie für das Training und wie sieht das Umfeld aus?
Probieren Sie aus, welche Technik zu Ihnen und Ihrem Hund passt. In diesem Buch wird Ihnen nähergebracht, wie Sie mit positiver Verstärkung und Teamarbeit an Ihr Ziel kommen. Konsequenzen ja – aber keine Strafen.
Es geht vor allem um das körpersprachliche Arbeiten, denn das ist das Training, das Ihr Hund am intuitivsten versteht und anwenden kann. Körpersprachliche Signale, die in abgewandelter Form auch Hunde untereinander so einsetzen, bringt Ihren Hund am ehesten dazu, Ihnen zu folgen und sich an Ihnen zu orientieren. Das Ziel sollte es sein, dass Sie weniger nach Ihrem Hund schauen müssen – denn er behält Sie und Ihre Signale im Blick. Laufen Sie schneller, tut Ihr Hund es Ihnen gleich. Bleiben Sie stehen, bleibt Ihr Hund auch stehen. Die Vorteile dahinter sind eine stumme Verständigung, die größtenteils nonverbal funktioniert. Und Sie haben einen aufmerksamen Hund, der auch unter Ablenkung (zumindest gedanklich) bei Ihnen bleibt und auf Sie achtet. Die Leine ist dabei nur eine Absicherung und Sie brauchen Sie eigentlich gar nicht mehr, um auf Ihren Hund einen Einfluss zu haben. So ist auch ein sicherer Freilauf möglich: Wenn Ihr Hund sich eh mit Ihnen verbunden fühlt, braucht es auch kein physisches Stück Band mehr.
Ob Sie mit diesem Training bei Ihrem Hund Erfolg haben, liegt an Ihnen und Ihrem Teampartner. Bei einigen geht es schneller, andere Hunde brauchen länger – ambitionierte Jäger zum Beispiel werden sich von der Leine nicht so schnell beeindrucken lassen wie ein sowieso eher ruhiger Artgenosse. So oder so werden Sie und Ihr Vierbeiner von dem Training profitieren – Sie lernen sich besser kennen und werden besser miteinander kommunizieren.
Und nun viel Spaß beim Trainieren und Ausprobieren!
An die Leine, fertig, los!
Bevor es ins Training geht, müssen erst einmal gewisse Grundlagen geschaffen werden. Die wohl aufwendigste Vorbereitung liegt dabei bei Ihrem Hund: Denn wahrscheinlich freut er sich schon sehr darauf, rauszugehen, wenn Sie Leine und Geschirr oder Halsband zur Hand nehmen. Stellen Sie sich zu Anfang die Frage: Worauf freut mein Hund sich denn jetzt genau?
Will er mit Ihnen Zeit verbringen, wartet draußen schon ein Kumpel, drückt die Blase einfach nur sehr stark oder sind es doch die Mäuse im Feld, die er schon fiepsen hört? Häufig ist es nicht unbedingt unsere Anwesenheit, die den Hund so voller Ekstase werden lässt, sondern die äußeren Faktoren sind es. Und hier liegt bei den meisten Hunden das Kernproblem, weshalb sie ziehen: Die Leine und der Mensch sind zwar körperlich anwesend, aber eher ein Störfaktor für den Spaziergang des Hundes. Deswegen ist auch das Anleinen nach dem Freilauf für viele häufig ein Problem. Die Leine bedeutet häufig, dass der Spaß jetzt vorbei ist.
Damit Sie diese Kernproblematik angehen können, ist es erst einmal wichtig, dass Sie mit Ihrem Hund eine Basis schaffen, um das Training überhaupt starten zu können. In diesem Buch werden Ihnen Grundlagen vermittelt, wie Ihr Hund lernt, gern mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ihr Hund wird lernen, dass die Leine nicht der Spielverderber ist, sondern hier die Party erst richtig losgeht und das Laufen an lockerer Leine sich lohnt.
Ihr Hund wird immer mehr den Fokus auf Sie setzen und mit den verschiedenen, kreativen Übungen in diesem Buch werden Sie für ihn immer spannender werden – dabei geht es nicht darum, die perfekte Schablone für das Training zu finden. Jeder Hund ist anders und hat andere Vorlieben. Gehen Sie mit diesem Buch und Ihrem Hund auf Entdeckungstour und lernen Sie sich selbst und Ihren Vierbeiner mehr kennen. Erweitern Sie Ihren Horizont und den Ihres Hundes um neue Spiele und Hobbys.
Das Ziel ist es, dass Ihr Hund ein gutes Gefühl hat, wenn er Sie mit der Leine in der Hand sieht, und Spaß daran findet, mit Ihnen zusammen Dinge zu entdecken und zu erleben. So wird auch der Freilauf immer entspannter und Ihr Hund verdreht nicht schon innerlich die Augen, wenn Sie ihn mit erregter Stimme zum hundertsten Mal vom Kaninchenbau abrufen – was wahrscheinlich eh nicht funktioniert. Die Konsequenz daraus ist, dass Ihr Hund im Zweifel gar nicht mehr frei laufen kann und damit seiner hündischen Neugier und seiner Natur nicht nachgehen kann.
Ganz nach dem Motto „Grenzen setzen, Freiheit schenken“ gehört es zu einem Hundeleben in unserer Gesellschaft dazu, sich an gewisse Regeln zu halten.
Wie Sie diese Regeln Ihrem Hund artgerecht näherbringen können und was es für einen Hund bedeutet, mit Menschen bei Menschen zu leben, erfahren Sie in diesem Buch. Spaziergänge spannender gestalten, liebevoll Grenzen setzen und Ihren Hund durch gruselige Situationen führen – all das fördert Ihre Beziehung und macht Sie zu einem starken Team. Um all das auch angehen zu können und zum Schluss mit einem glücklichen und ausgelasteten Hund mit lockerer Leine an der Straße zu stehen, braucht es vor allem eins: eine gute Trainingsgrundlage.
Trainingsgrundlagen schaffen
Die Basis für ein Hundetraining, das von Lorbeeren gekrönt sein soll, ist eine gute Beziehung zwischen Hund und Halter. Solch eine gute Beziehung baut sich auf zwei Säulen auf: Respekt und Vertrauen. Ihr Hund sollte also Respekt vor Ihnen haben – körperlich und emotional. Zum Beispiel sollte er Sie nicht bedrängen, also nicht anrempeln, anspringen oder wegdrängen. Diese Verhaltensweisen sind nicht nur dem Menschen gegenüber unhöflich, auch Hunde überschreiten so untereinander ihre Grenzen und würden sich in solchen Fällen maßregeln.
Auf der anderen Seite sollten aber auch Sie Ihrem Hund gegenüber Respekt zeigen. Lasten Sie ihn artgerecht aus, achten Sie auf seine Bedürfnisse und lassen Sie ihn auch einmal in Ruhe, wenn Ihr Vierbeiner das möchte.
Das Vertrauen Ihres Hundes bekommen Sie, wenn Sie ihm das Gefühl geben, ihn sicher durch das Leben und die Welt führen zu können. Zeigen Sie ihm, dass Sie schon wissen, was Sie tun, und immer mit Selbstvertrauen vorausgehen werden – Ihr Hund muss nur folgen. Dazu gehört auch, dass Sie keine Diskussionen mit Ihrem tierischen besten Freund führen dürfen: Ihr Weg ist der richtige und da gibt es auch kein Aber. Dabei sollten Sie natürlich darauf achten, Ihren Hund nicht zu überfordern. Seien Sie bestimmt, aber nicht einschüchternd oder respektlos. So können Sie sicher sein, dass Sie schnell eine gute Bindung zu Ihrem Vierbeiner haben – die Basis für alles Weitere.
Die Bindung zwischen Hund und Mensch als Basis
Bei der richtigen Leinenführung geht es nicht nur darum, dass Ihr Hund entspannt an der lockeren Leine läuft – das ist das Endergebnis einer Reise. Denn das Ziehen an der Leine ist ein Symptom, dessen Ursache gefunden werden muss. Es geht darum, dem Hund die Führung abzunehmen und ihn mit Vertrauen durch die Welt zu lenken. Ein Hund wird Ihnen aber nur dann uneingeschränkt die Führung überlassen, wenn Sie auch im Alltag konsequent sind und von Ihrem Vierbeiner ernst genommen werden. Treffen Sie die Entscheidungen und lassen Sie sich davon auch nicht groß von Ihrem Hund beeinflussen: Spielzeit ist dann Spielzeit, wenn Sie das sagen – und nicht, wenn Bello den Ball aus der Kiste kramt und Ihnen vor die Füße legt. Wenn es an der Tür klingelt, dann ist nicht Ihr Hund derjenige, der den Besuch lautstark und mit viel Gespringe begrüßt. Vielmehr sollte er sich zurücknehmen und darauf warten, was Sie machen.
Hunde lieben uns bedingungslos. Bis es so weit ist, müssen Sie sich diese Liebe aber erst einmal erarbeiten. Vor allem bei Tierschutzhunden mit unklarer Vergangenheit dauert es häufig länger, bis sie sich richtig öffnen und Ihnen ihr Vertrauen schenken. Ein Hund folgt uns wie ein Schatten – wenn es für ihn Sinn ergibt, das zu tun. Solch eine starke Bindung und dieses Vertrauen sollte immer wieder verfestigt und weiter ausgebaut werden. Das geht nicht von jetzt auf gleich, sondern braucht Zeit und Wissen.
Um die Bindung zu Ihrem Hund zu steigern und damit auch das Vertrauen, können Ihnen ein paar einfache Übungen helfen.
Das gemeinsame Spiel schweißt zusammen
Die Bindung zu Ihrem Hund wird durch das gemeinsame Spielen stärker. Beim Spielen verbringen Sie intensiv eine Menge Zeit zusammen, wobei vor allem eines im Vordergrund steht: der Spaß. Beim Spielen erlebt der Hund tolle Dinge, die er mit Ihnen verbindet. Diese positiven Verknüpfungen wird er sich merken.
Spielen Sie nicht mit Ihrem Hund, wird er sich eigene Beschäftigungen suchen, die ihm Spaß machen. Schnell wird er merken, dass es auch ohne seinen Menschen ziemlich lustig ist. Ihr Hund wird viel häufiger versuchen, seinen eigenen Weg zu gehen – denn damit verknüpft er den Spaß und die Freude, die er eigentlich mit dem gemeinsamen Spiel verknüpfen sollte. Wenn Sie noch nicht wissen, welche Spiele Ihr Hund gut findet, probieren Sie einfach ein paar Sachen aus – zum Beispiel:
• Apportieren
• Sich gegenseitig jagen
• Zerrspiele
• Suchspiele
Wichtig dabei ist nur: Sie sollen gemeinsam spielen. Wenn ein Ball fliegt, dann ist das nur eine gemeinsame Aktion, wenn der Hund den Ball auch aktiv zu Ihnen zurückbringt oder mit Ihnen ein Jagdspiel beginnt. Rennt Ihr Hund mit dem Ball weg und kaut seelenruhig darauf herum, dann ist das kein gemeinsames Spiel. Am besten starten Sie einfach ohne Spielzeug und toben zusammen. Ihre Hände können dabei zum Fang werden. Hunde spielen untereinander mit offenem Maul und wilder Mimik. Um das Maul zu imitieren, können Sie ganz einfach Ihre Hand nutzen. Tun Sie dafür so, als wäre Ihre Hand ein Maul, und ahmen Sie einfach die Bewegungen Ihres Hundes nach.
Hunde spielen mit schnellen, ruckartigen und kurzen Bewegungen. Sie jagen sich gegenseitig und schleichen sich aneinander an. Nutzen Sie diese Spielmethoden und lasten Sie sich und Ihren Hund so ordentlich aus. Dabei dürfen Sie Ihrem Hund viel mehr durchgehen lassen als im Alltag. Im Spiel wird mal geknurrt, angesprungen und das Maul wird genutzt. Wenn Sie Ihrem Hund dabei zu viel verbieten, dann macht es schnell keinen Spaß mehr. Seien Sie trotzdem sensibel und achten Sie auf die Körpersprache Ihres Hundes. Sollte er zu sehr aufdrehen oder droht das Spiel, zu kippen, unterbrechen Sie die Aktion kurz. Spielen Sie jedoch weiter! Genauso machen es auch Hunde untereinander.
Jagdspiele
Viele Hunde lieben es, sich gegenseitig zu jagen. Versuchen Sie es mal! Fordern Sie Ihren Hund auf, mit Ihnen loszurennen. Fangen Sie dann an, ihn zu jagen, oder lassen Sie sich jagen. Achten Sie dabei nur darauf, dass Sie sich abwechseln, damit die Jagd auch ein Spiel bleibt.
Rangeln
Gehen Sie vor Ihrem Hund auf den Boden und ahmen Sie seine Spielbewegungen nach: Patschen Sie mit den Händen auf den Boden, gehen Sie in Vorderkörpertiefstellung und gucken Sie, was Ihr Hund macht. Will er mit der Schnauze spielen? Dann nutzen Sie Ihre Hände, wie oben erklärt. Oder rempelt er sie an, vielleicht mit dem Hinterteil? Dann machen Sie mit. Lassen Sie sich darauf ein!
Zerren
Das haben Sie bestimmt auch schon einmal beobachtet: Ihr Hund hat etwas Tolles gefunden (ob nun Stock, Kuscheltier oder Socke) und läuft damit demonstrativ vor seinen Artgenossen umher. Irgendwann steigt einer ein, schnappt sich das andere Ende der Beute und ein Zerrspiel beginnt. Das macht den meisten Hunden einen großen Spaß – auch mit Ihnen! Nehmen Sie sich am besten ein Tau oder ein Stofftier und animieren Sie Ihren Hund damit zum Spielen. Sie können es über den Boden ziehen, selbst damit spielen und sich freuen oder es hin und her werfen, um Ihren Hund darauf aufmerksam zu machen. Fängt er an, daran zu zerren, machen Sie mit. Und dabei ist es auch total egal, wer gewinnt!
Regeln geben Sicherheit
Damit Ihr Hund ohne Sorgen und Hintergedanken mit Ihnen leben kann, braucht er Regeln im Alltag. Je weniger er hinterfragen muss, desto sicherer wird er. Sie müssen für Ihren Hund vorhersehbar sein, denn so kann er Ihnen vertrauen und sich bei Ihnen sicher fühlen. Sie sollten ein Orientierungspunkt sein. Dabei helfen Rituale und klare Strukturen:
Weisen Sie Ihrem Hund einen festen Platz zu, wo er sich aufhalten soll, wenn Sie es ihm sagen – und an den er sich auch zurückziehen kann. So wie Sie verlangen, dass er dort bleibt, müssen Sie es auch akzeptieren, dass dieser Platz nur dem Hund gehört. Hier soll er zur Ruhe kommen können, und das auch verlässlich. Genauso gehört ein geregelter Tagesablauf zu den Regeln:
● Gibt es vor, bei oder nach dem Spazierengehen Futter?
● Wann soll Ihr Hund neben Ihnen laufen?
● Wo darf er sich lösen, wo schnüffeln und wo einfach nur von A nach B laufen?
● Wann darf er auf Ihr Sofa?
Solche ritualisierenden Aktionen und Routinen ermöglichen Ihrem Vierbeiner, sich zu entspannen und sich sicher zu fühlen.
Ein respektvoller Umgang
Der Respekt ist der wichtigste Teil in der Beziehung zu Ihrem Hund. Seien Sie liebevoll und gehen Sie auf seine Bedürfnisse ein. Dazu gehört auch, das für Ihren individuellen Hund passende Verhältnis zwischen Action und Ruhe zu finden. Ein Border Collie wird sehr viel mehr Party einfordern als ein Mops. Dazu gehört auch, die richtige Auslastung für Ihren Hund zu finden. Achten Sie auf die rassespezifischen Eigenschaften, die Ihr Vierbeiner mitbringt. Ein Labrador wird an Apportieren wahrscheinlich sehr viel mehr Spaß haben als ein Dackel. Ein Husky wird sehr viel lieber mit Ihnen Kilometer machen als ein Sprint liebender Windhund. Haben Sie das richtige Hobby für Ihren Hund gefunden, dann finden Sie das richtige Maß. Denn ein Hund braucht zwischen den Bewegungsphasen viel Ruhe, um das Erlebte zu verarbeiten und Stresshormone abzubauen. Über- und unterfordern Sie ihn nicht!
Ihren Hund verstehen lernen
Damit Sie Ihrem Hund überhaupt richtig Regeln und Respekt vorleben können, müssen Sie erst einmal lernen, ihn zu verstehen. Hunde kommunizieren ständig und können uns nichts vormachen. Sie sind ein offenes Buch – man muss es nur lesen können.
Hunde sprechen vor allem mit Ihrem Körper. Ohren, Gesicht, Rute, Körperhaltung … mit all diesen Dingen zeigt Ihr Hund Ihnen, wie es ihm geht. Wenn Sie sich mit Ihrem Vierbeiner intensiv beschäftigen und genau beobachten, wie Hunde sich untereinander verhalten, lernen Sie Ihr Tier schnell recht gut kennen. So können Sie es vermeiden, dass Sie aneinander vorbeireden. Wenn Sie Ihren Hund gut verstehen, dann sind die Kommunikation im Alltag und das Training sehr viel leichter. Ihr Hund vertraut Ihnen, da Sie schon wissen, was er meint, und Sie reagieren so, wie er es erwartet. Schulen Sie Ihre Sinne und fokussieren Sie sich auf die Körpersprache Ihres Hundes – und auch auf die Körpersprache anderer Hunde. So können Sie Begegnungen mit „Der will doch nur spielen“- oder „Der tut nix“-Hunden vermeiden und Ihren Hund vor diesen meist unangenehmen Hundebegegnungen beschützen. Ein typisches Beispiel für das Missverstehen von Hunden ist das Schwanzwedeln. Stellen Sie sich folgende Situation vor:
Sie gehen mit Ihrem Hund spazieren und ein anderer Hundebesitzer kommt Ihnen entgegen. Der Ihnen entgegenkommende Hund fixiert Ihren Hund, hat eine steife Körperhaltung, alle vier Pfoten stehen fest im Boden, er bellt und die Rute schwingt langsam hin und her. Er freut sich über den Artgenossen? Nein. Dieser Vierbeiner droht Ihrem Hund und eine Begegnung würde nicht gut ausgehen. Machen Sie am besten einen großen Bogen um solch ein Hund-Mensch-Gespann und vergrößern Sie den Abstand zu den beiden. Denn das Schwanzwedeln allein ist kein Indikator für einen freundlichen Hund. Es ist erst einmal nur ein Zeichen von Aufregung. Drohende Hunde, freudige Hunde oder auch jagende Hunde wedeln mit der Rute. Betrachten Sie deswegen das ganze Tier, um Missverständnisse zu vermeiden.
Beschwichtigungssignale Ihres Hundes
Die „Calming Signals“ sind für Ihren Hund sehr wichtig. Er beruhigt damit sich selbst und auch sein Gegenüber. Hunde nutzen diese Signale vor allem dann, wenn sie verunsichert sind oder sich unwohl fühlen. Wenn Sie versuchen, mit Ihrem Hund zu spielen oder ihn zu streicheln, und er zeigt diese Signale, sollten Sie ihn lieber in Ruhe lassen.
● Kopf abwenden und Blick senken
● Auf dem Boden schnüffeln
● Gähnen
● Kratzen
● Langsame Bewegungen
● Nase lecken
Unterwürfig oder dominant
Ein unterwürfiger Hund, der sich bedroht fühlt und einen Konflikt vermeiden will, wird sich unterwürfig verhalten. Das können Sie daran sehen, dass Ihr Hund sich kleiner macht – er duckt sich, macht einen Buckel oder legt sich sogar auf den Rücken.
Ein dominanter Hund macht sich im Gegensatz dazu groß, lehnt sich nach vorne, sucht direkten Blickkontakt. Oft wird die Rute steil nach oben gestreckt.
Das Knurren
Ein knurrender Hund ist aggressiv – oder? Tatsächlich knurren Hunde viel häufiger, als Sie vielleicht denken. Manche klingen auch im Spiel wie ein Höllenhund, auch im Spiel mit Ihnen. Ein Knurren kann aber auch durch Unbehagen, Angst oder auch Schmerzen ausgelöst werden.
Überblick: Ihren Hund verstehen lernen
Augen
Große Pupillen und ein generell sanfter Ausdruck in den Augen deuten auf einen entspannten und freundlichen Hund hin. Im Gegensatz dazu sollten ein fixierender Blick sowie starre und zusammengezogene Pupillen als Drohung verstanden werden. Zudem verstärkt die Haltung der Augenbrauen den Ausdruck des Hundes.
Kopfhaltung
Grundsätzlich signalisieren Hunde durch einen abgewandten Blick Friedfertigkeit, wohingegen direkter Blickkontakt als Selbstsicherheit und, je nach Kontext, auch als Konfrontation gedeutet werden kann. Wenn Hunde ihren Kopf fragend zur Seite neigen, sind sie außerdem verunsichert und sondieren die gegenwärtige Situation.
Ohren