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Die Sprachführer der Kauderwelsch-Reihe orientieren sich am typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das nötige Rüstzeug, um ohne lästige Büffelei möglichst schnell mit dem Sprechen beginnen zu können, wenn auch vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist hierbei die Wort-für-Wort-übersetzung, die es ermöglicht, mit einem Blick die Struktur und "Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen. +++++ Das luxemburgische Volk spricht drei anerkannte gleichberechtigte Sprachen, wobei Französisch seit jeher als Ausdruck kultureller Eigenständigkeit gegenüber Deutschland gesprochen und dessen gute Beherrschung nach wie vor als gesellschaftlicher Vorteil gesehen wird. Am weitaus häufigsten aber vernimmt man die eigenartigen Klänge, die von den Eingeborenen Létzebuergesch genannt werden. Sowohl auf der Straße, in der Vorschule, im Parlament, als auch in der Neujahrsansprache durch den Großherzog trifft man auf diese Sprache. Wer sich glücklich schätzen kann, schon einige Grundkenntnisse im Französischen zu besitzen, wird sich die Schmankerl des Létzebuergeschen noch besser auf der Zunge zergehen lassen können, für diesen Band werden jedoch keinerlei Vorkenntnisse benötigt. Wenn erst einmal verstanden wurde, was ein "Präbbeli", ein "Schminni" oder was "Ónnen" sind, dann wird den Menschen zu Luxemburg bald mehr einfallen als billiges Tanken und mächtige Banken. ++++ Ausstattung: 160 Seiten, komplett in Farbe, Umschlagklappen mit Aussprache und wichtigen Redewendungen, Wörterlisten Lëtzebuergesch-Deutsch, Deutsch-Lëtzebuergesch, handliches Format, stabile PUR-Bindung.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 116
Vorwort / Einleitung
Track 1
Begleitendes Tonmaterial
Hinweise zur Benutzung
Das Land und seine Menschen
Karte von Luxemburg
Die Sprachen Luxemburgs
Aussprache
Wörter, die weiterhelfen
Einflüsse
Grammatik
Artikel
Hauptwörter
Persönliche Fürwörter
Besitzanzeigende Fürwörter
Dieses & Jenes
Bindewörter
Eigenschaftswörter
Steigern & Vergleichen
Tätigkeitswörter
Vergangenheit
Zukunft
Möglichkeitsform
Verhältniswörter
Fragen
Zahlen & Zählen
Zeitangaben
Maße & Mengen
Abkürzungen
Konversation
Kurz-Knigge
Anrede
Track 4
Nachgefragt
Track 5
Bitten, Danken, Wünschen
Track 6
Begrüßen & Verabschieden
Track 7
Zustimmen & Ablehnen
Track 8
Auffordern & Befehlen
Track 9
Unterwegs
Track 10
Übernachten
Track 11
Polizei
Camping, Sport, Natur
Track 12
Die kleinen Dinge, die man braucht
Das Wetter
Kohle, Zaster, Knete
Post
Track 13
Fotografieren
Track 14
Einkaufen
Track 15
Essen & Trinken
Track 16
Klo & Co.
Die lockere Sprache des Alltags
Track 17
Der Körper
Track 18
Liebe & Sex
Menschliches
Die lieben Kleinen
Anhang
Adressen
Literaturhinweise
Grammatische Bezeichnungen
Wörterliste Deutsch – Lëtzebuergesch
Wörterliste Lëtzebuergesch – Deutsch
Der Autor
Impressum
Das Wichtigste im Überblick:
Nichts verstanden? – Weiterlernen!
Track 3
Die wichtigsten Fragewörter
Die wichtigsten Fragen
Track 2
Die wichtigten Richtungsangaben
Die wichtigsten Zeitangaben
Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen
Zahlen
Track 19
Das luxemburgische Alphabet
Aussprache
Dieses Buch richtet sich an all diejenigen, die gerne Kontakt im Reiseland suchen und verstehen wollen, was sie hören. Wer sich glücklich schätzen kann, schon einige Grundkenntnisse im Französischen zu besitzen, wird sich die Schmankerln des Lëtzebuergeschen noch besser auf der Zunge zergehen lassen können. Was ein Präbbeli und ein Schminni ist oder was Ënnen sind, wird man mit Hilfe des Französischen eher erraten können. Für diesen Kauderwelsch-Band werden jedoch keinerlei Vorkenntnisse benötigt.
Ich würde mir wünschen, dass mit Hilfe dieses Sprachführers den Menschen zu Luxemburg bald mehr einfällt als billiges Tanken und mächtige Banken. Es gibt ein wunderschönes Land und eine kreative, äußerst humorvolle Sprache mitten in Europa neu zu entdecken.
Bitte denken Sie daran: Die Ausdrücke in diesem Buch, die als beleidigend oder diskriminierend aufgefasst werden könnten, haben nichts mit der Einstellung des Autors zu tun. Es liegt ausdrücklich nicht in unserer Absicht, dass solche Wörter verwendet oder verbreitet werden. Schimpfwörter und vulgäre Wörter wurden aufgelistet und erklärt, da es sein kann, dass sie Ihnen begegnen (in Filmen, Büchern oder auf der Straße). Sie sollten verstehen, was Sie hören.
E ganz décke Merci soen ech dem Nathalie Nicolay an dem Guy Berg. Ouni d’Hëllef vun dëse lëtzebuergesche Linguiste wier aus deem Buch hei nët dat ginn, wat et haut ass. Villmols Merci och dem Jean-Pol Roden. Hien huet mer bäibruecht op lëtzebuergesch ze fluchen an ze feieren. Ech sinn och dem Jenny an dem Yves dankbar, déi eng ganz Rëtsch un Ausdréck aus der Jugendsprooch zou dësem Guide bäigedroen hunn.
Viel Spaß in Palavrien,
Joscha Remus
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-letzebuergesch-mp3-1292
Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-letzebuergesch-audio-cd-126
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.
Der Kauderwelsch-Band „Lëtzebuergesch“ ist in drei Abschnitte gegliedert:
Die Grammatik beschränkt sich auf das Nötigste und ist so einfach gehalten wie möglich. Sie will zunächst mit den wesentlichen Regeln des Luxemburgischen vertraut machen. Viele grammatikalische Erscheinungen, zumal Ausnahmen und sprachliche Feinheiten, müssen bei dieser knappen Darstellung naturgemäß unberücksichtigt bleiben. Aber auch so bietet dieser Abschnitt genügend Stoff, der sicher nicht bei einmaligem Durchgang zu bewältigen, sondern wohl eher Schritt für Schritt unter ständiger Bezugnahme auf den Konversationsteil zu erarbeiten ist. Wer sich intensiver mit der Grammatik des Luxemburgischen beschäftigen will, findet in den Literaturtipps am Ende des Buches einige empfehlenswerte Luxemburgisch-Lehrwerke.
Im Konversationsteil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, wie die luxemburgische Sprache strukturiert ist, und Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie dort später hören werden.
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge luxemburgischer Sätze besser durchschauen zu können, ist bei Bedarf die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift hinzugefügt. Jedem luxemburgischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Eine kleine Ausnahme bildet hierbei der verkürzte Artikel d’, der auch in der Wort-für-Wort-Übersetzung als eigenständiges Wort betrachtet wird. Zum Beispiel:
D’Féiss an de Grapp huelen.
die Füße in die Fäuste nehmen
Die Beine in die Hand nehmen.
Werden in einem Satz mehrere Wörter genannt, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich dazwischen:
Ech sinn Däitsch(en) / Schwäitzer(in) / Éisterräicher(in) / Hollänner(in).
Ich bin Deutsche(r) / Schweizer(in) / Österreicher(in) / Niederländer(in).
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Um Ihnen das zu erleichtern, ist ein erheblicher Teil der Beispielsätze nach allgemeinen Kriterien geordnet (z. B. „Bitten, Danken, Wünschen“). Mit etwas Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt. Einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren.
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch – Lëtzebuergesch sowie Lëtzebuergesch – Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge meistern kann.
Die Rubrik Das Wichtigste im Überblick im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich außerdem die wichtigsten Angaben zur Aussprache; weiterhin eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Denn wer ist nicht schon einmal aufgrund missverstandener Gesten im fremden Land auf die falsche Fährte gelockt worden?
Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann sind vielleicht die Kapitel „Nachgefragt“ oder „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Letzeres befindet sich ebenfalls in der Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ im Anhang, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Das verstehe ich nicht.“ oder „Bitte wiederhole das noch mal!“ auszuhelfen.
Luxemburg war jahrhundertelang ein Spielball der Mächte. Es galt seit jeher als eine der stärksten Festungen der Welt, und so war es kein Wunder, dass sich hier Burgunder, Franzosen, Niederländer, Spanier, Österreicher und Preußen zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert die Festungsklinke in die Hand gaben. Das Tauziehen um Luxemburg hatte erst 1867 ein Ende. Bismarck hatte die Idee, die „ewige Neutralität“ des kleinen Staates festzuschreiben. Heute ist Luxemburg aufgrund seiner Steuergesetze und seiner Finanzpolitik ein Magnet für die Geldwirtschaft, die rund um den Boulevard Royal der Hauptstadt eine „Wall Street“ gigantischen Ausmaßes entstehen ließ. Kein Wunder, dass sich das neue Selbstbewusstsein der jungen Nation auch am Geld festmacht. Das Land mit gerade mal 400.000 Einwohnern hat mit der Schweiz, Singapur und den USA das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt.
Politisch gewinnt Luxemburg stets mehr an Bedeutung: Das Schengener Abkommen über ein Europa ohne Grenzen ist so bekannt, dass sich selbst japanische Touristen auf der Suche nach dieser „Metropole“ in das 560(!)-Seelen-Örtchen an der Mosel verirren und völlig irritiert mit den Fotos von 33 Winzerbetrieben in der Tasche wieder von dannen ziehen. Den Luxemburgern im südlichen Dreiländereck (es gibt insgesamt drei Dreiländerecke!) ist solcher Polittourismus gar nicht so unrecht, erhofft man sich doch eine neue Einnahmequelle, sollten die Geschäfte an der „Grenze“ mit preiswertem Sprit, Zigaretten und Schokolade eines nahen Tages einmal nachlassen.
Man hat in den letzten Jahrzehnten viele portugiesische katholische Einwanderer in dem guten Glauben an eine problemlose Integration als Gastarbeiter ins Land geholt. Seien sie nicht überrascht, wenn Sie Portugiesen in fließendem Lëtzebuergesch ein Bier im Grond, dem städtischen Kneipenviertel, bestellen hören. Bezahlt wurde vor der Euro-Einführung übrigens mit belgischen und luxemburgischen Franken.
Luxemburg hat die höchste Blasorchesterdichte der Welt, einen ausgezeichneten Wein, von dem selbst Goethe einst nicht genug kriegen konnte. Die Tatsache, dass Henry Miller Luxemburg fluchtartig verließ, da er nicht auf die erhofften amourösen Abenteuer stieß („Stille Tage von Clichy“) sollte niemanden abschrecken: Diese Geschichte ist schon ein Dreivierteljahrhundert her.
Palavrien* liegt mitten in Europa. Reisende beschleicht dort alsbald das Gefühl, sich in einen Sprachdschungel verirrt zu haben. Man hört und spricht dort viel und gerne alles durcheinander: Französisch, Portugiesisch, Italienisch, Englisch, auch Deutsch, wenn es denn sein muss. Das luxemburgische Volk spricht drei anerkannte gleichberechtigte Sprachen. Französisch wurde dabei seit jeher als Ausdruck kultureller Eigenständigkeit gegenüber Deutschland gesprochen. Die gute Beherrschung der französischen Sprache gilt nach wie vor als gesellschaftlicher Vorteil. Am weitaus häufigsten aber vernimmt man dort diese eigenartigen Klänge, die von den Eingeborenen Lëtzebuergesch genannt werden. Der Großherzog hält die Neujahrsansprache auf Lëtzebuergesch. Das Deutsche verliert aber immer mehr an Boden. Als im November 1994 das Programm der frisch gekürten Kulturstadt Europas vorgestellt wurde, geschah dies auf Lëtzebuergesch und Französisch.
Wer schon einmal in Luxemburg gewesen ist und genau hingehört hat, wird sich je nach seiner Herkunft ein eigenes „Hörbild“ gemacht haben. Manche halten Lëtzebuergesch für einen moselfränkisch-deutschen Dialekt, andere für eine dem Niederländischen verwandte Sprache oder für eine Mischung aus Französisch und eigenartig akzentuiertem Deutsch. Diejenigen, die Lieder in Lëtzebuergesch gehört hatten, empfanden eine klangliche Nähe zum Jiddischen.
In Luxemburg stehen Französisch, Lëtzebuergesch und Deutsch zwar offiziell gleichberechtigt nebeneinander, es herrscht also theoretisch eine vollständige Dreisprachigkeit. In Wirklichkeit jedoch ist Lëtzebuergesch die Sprache, die jeder im Großherzogtum spricht: sowohl auf der Straße als auch im Parlament. In der Spillschoul(Vorschule) ist sie alleinige Unterrichtssprache. Aufgrund der Funktion als eine von drei EU-Hauptstädten ist man vor allem in Luxemburg-Stadt polyglott veranlagt. Sprachneugierige und Verbalabenteurer werden mit der Hilfe der Luxemburger jederzeit rechnen können.
*„Ich bin mir immer sicher gewesen, Palavrien sei ein winzig kleines Land. Aber wenn ich diesen Schlosspark betrachte, bin ich versucht, anzunehmen, wir hätten es hier mit kanadischen Weiten zu tun.“
Guy Rewenig
Es wurden nur Laute und Lautkombinationen berücksichtigt, die sich vom Deutschen unterscheiden.
Mitlaute (Konsonanten)
h
niemals „stumm“, immer sprechen; ausgenommen bei
Fremdwörter und Eigennamen (z. B. „Rhein“):
haut(heute),verhalen(merken),Rhäin(Rhein)
g
teilweise wie im Deutschen:
Gaga(Verrückter),graff(grob);
stimmhaftes „sch“ wie das französische „j“ in „joli“:
Ligen(Lügen),Fliger(Flugzeug)
ss
scharfes (d. h. stimmloses) „s“:
Noss(Nuss),Moss(Mädchen),Vitesse(Schnelligkeit)
-eg, -esch
wie „ech“ in „rechnen“: bëlleg(billig),Mëlleg(Milch),
Lëtzebuergesch(Luxemburgisch)
-ng, -nk
„g“ ist schwach, wie „ng“ in „sang“:
Schong(Schuhe),Long(Lunge),jonk(jung)
r
schwaches, z. T. stummes „r“:
Wierder(Wörter),Hiirt(Hirte);
im Wortinneren vor d und t das r nicht mitsprechen:
Wieder(Wetter) und Wierder(Wörter) klingen gleich
Doppelselbstlaute (Diphthonge)
éi
etwa wie das „eji“ in „Pompeji“:
séier(schnell),wéi(wie),méiglich(möglich)
ie
nacheinander gebunden sprechen: kurzes „i“, gefolgt von
einem gemurmelten „e“ wie in „Nase“:
liewen(leben),stiewen(sterben)
ei
„ei“ wie in „Wein“: eis(unser),nei(neu)
äi
„ä-i“: Äis(Eis),vläicht / vläit(vielleicht)
ai
„ai“ wie in „Hain“: Haiser(Häuser),Daim(Daumen, Mz)
ou
zwischen „au“ und „ou“:
Rou(Ruhe),Ouer(Ohr),Koup(Haufen)
ue
„u-e“ (das „e“ wie in „Hase“), kein „ü“:
wuessen(wachsen),Schued(Schaden),Nuecht(Nacht)
au
erst wie das „ä“ in „Ähre“, danach „u“:
haut(heute),Haus(Haus),Maulelfskoup(Maulwurfshügel)
äe
langes „ä“, danach „e“: fäerdeg(fertig),Gäertner(Gärtner)
Selbstlaute (Vokale)
Bei Betonung klingen die Selbstlaute a, e, i, o, u wie im Deutschen. Eine Besonderheit stellt jedoch das a dar. Ganz vorne im Mund gebildet, klingt es häufig so wie das „a“, das entsteht, wenn der Arzt bittet, den Mund weit zu öffnen und eben „aaa“ zu sagen.
é
wie das erste „e“ in „werden“, aber kürzer;
steht meist vor ck, nk, ng, ch oder x:
déckkäppeg(dickköpfig),féxfäerdeg(fix und fertig),
wénken(winken),meng(mein)
ä
kurzes „ä“: Kächen(Köchin)
ë
wie das gemurmelte „e“ in „gehen“, aber betont:
Ënnen(Zwiebeln),mëll(weich, verrückt),fënnef(fünf)
Die frühere Schreibregel, wonach in Diphthongen das e an zweiter Stelle mit Pünktchen (ë) geschrieben wurde, ist weggefallen. Ein solches e wird kurz wie in „Hase“ ausgesprochen. Man gebraucht das ë auch bei der Mehrzahlbildung sowie bei Verkleinerungsformen. Der Luxemburger nennt die beiden Pünktchen übrigens Tëppelcher.
heemgoen
heimgehen
Suen
Geld
e Wollef
ein Wolf
zwee Wëllef
zwei Wölfe
Kand
Kind
Këndchen
Kindchen
Achtung: Die Pünktchen können den Sinn der Wörter verändern:
sëtzen
sitzen
setzen
stellen, setzen
kënnen
können
kennen
kennen
Einen Selbstlaut vor zwei oder mehr Mitlauten spricht man kurz, einen Selbstlaut vor einem Mitlaut spricht man lang. Dies gilt nicht für unbetonte kurze Wörter, wie an(und),en(ein),hunn(haben) usw.
klammen
klettern, steigen
Monni
Onkel
Af
Affe
Kaz
Katze
Steht ein Selbstlaut alleine oder am Ende eines Wortes, wird er lang gesprochen, genauso wie doppelte (identische) Selbstlaute:
en A
ein Auge
Gebeess
Marmelade
Boma
Großmutter
Draach
Drachen
Ein Beispiel zum lautstarken Üben: In den ersten sechs Wörtern werden die Selbstlaute kurz, in den letzten beiden Wörtern lang gesprochen.
Zenter enger Woch hunn ech eng schwaarz Kaz.
Seit einer Woche habe ich eine schwarze Katze.
französische Wörter
Es ist sowohl möglich, Wörter aus dem Französischen direkt zu übernehmen, als auch sie zu verlëtzebuergeschen:
Courage / Kuraasch
Mut
Gilet / Jilli
Jacke
Keess
Kasse
Dort, wo Verwechslungen auftreten könnten, verwendet man das im Schriftbild eindeutige Wort: mee anstelle von mais(aber). Am Satzanfang könnte Mais sowohl „aber“ wie auch „Mäuse“ bedeuten.
Endet ein französisches Wort auf -ue, wird in der luxemburgischen Mehrzahl ein ü mit einem anschließenden -ën gesprochen:
Revue – Revuën
Zeitschrift
Avenue – Avenuën
breite Straße
Den Accent circonflex (^), auch Hittchen(Hütchen)