Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wo der Märchenkönig träumte, Sportler große Sprünge wagen und glückliche Kühe weiden. Wo man über den Wolken sitzt, ein Stück Käse Heimat bedeutet und Muckefuck hip ist. Wo Genuss keine Staatsgrenzen kennt, Schlösser auf Bergen und Schätze im Sumpf wachsen - dort, und nur dort ist das Allgäu! Entdecken Sie zwischen Lech und Bodensee, Oberstdorf und Memmingen Lieblingsplätze, die das Herz höherschlagen lassen. Erleben Sie Glücksmomente zwischen blauen Bergen und grünen Hügeln. Denn, ja: Genau so ist das Allgäu! Und überraschend anders.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Lieblingsplätze im Allgäu
Barbara Kettl-Römer
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.
Für das Buch wurden QR-Codes generiert, die zu den Websites der Lieblingsplätze führen. Um sie zu nutzen, öffnen Sie die Kamera-App Ihres Endgeräts und richten den Rahmen für circa drei Sekunden auf den Code. Sollte daraufhin keine Benachrichtigung erscheinen, müssen Sie ggf. das Scannen in den Einstellungen Ihres Gerätes erst aktivieren. Wenn diese Option nicht verfügbar ist, können Sie einen QR-Code-Reader von Drittanbietern in Ihrem App-Store kostenfrei herunterladen.
Alle Informationen im Buch wurden geprüft. Gleichwohl verändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Bei Fragen zur Produktsicherheit gemäß der Verordnung über die allgemeine Produktsicherheit (GPSR) wenden Sie sich bitte an den Verlag. Sollte bei einem QR-Code ein Fehler angezeigt werden, sind wir für eine Nachricht dankbar. Auch über Ihr Feedback zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected].
Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Barbara Kettl-Römer:
Carmen Janzen 24; Heike und Peter Ulbrich 58
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
1. Auflage 2025
© 2025 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Satz/Layout: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik, SimpleLine, VRD, natbasil, mrr, Ljupco Smokovski – stock.adobe.com; Susanne Lutz
Kartendesign: Matthias Schatz
ISBN 978-3-7349-3188-8
Eigentlich muss man zum Allgäu nicht viel sagen. Hört man den Namen des Landstrichs zwischen Lech und Bodensee, zwischen Oberstdorf und Memmingen, tauchen sofort Bilder im Kopf auf: Schloss Neuschwanstein, das letzte und spektakulärste Bauprojekt des unglücklichen Märchenkönigs Ludwig II. Oberstdorf und seine Wintersportstätten mit der traumhaften Bergkulisse. Blaue Berge und davor grüne Hügel, auf denen glückliche Kühe weiden. Ja, so ist das Allgäu. Und auch ganz anders.
Man kann grandiose Aussichten genießen wie auf dem Nebelhorngipfel oder sich durch schummerige Felsspalten zwängen wie in der Sturmannshöhle. Die Region beheimatet wertvolle Naturräume wie das Wildrosenmoos oder das Benninger Ried, aber auch menschengemachte Naturdenkmäler wie die Kurfürstenallee in Marktoberdorf. Traditionelle Berghütten wie die Bärgunt-Hütte oder die Strausbergalpe laden zur Einkehr ein ebenso wie moderne Locations wie die lässige Sommerbar Fiume oder das Café Muckefuck. Barocke Prachtbauten, darunter das Kloster in Ottobeuren oder die Kartause in Buxheim, bringen uns zum Staunen. Aber kulturelles Leben findet heute genauso im denkmalgeschützten Kino in Marktoberdorf, in Industriedenkmälern wie der Dampfsäg in Sontheim oder in Lindenberg statt, wo das Hutmuseum in einer ehemaligen Fabrik Mode- und Ortsgeschichte zeigt.
Überhaupt ist die Museumslandschaft im Allgäu reich und lebendig und hält Überraschendes bereit: Wer weiß zum Beispiel, dass das älteste Christkindlein der Welt in Mindelheim im Krippenmuseum ausgestellt wird und dort das ganze Jahr Weihnachtszeit herrscht? Dass man im Bergbauernmuseum in Diepolz durch die vier Mägen einer Kuh spazieren kann und Kinder ganz offiziell im Heustock herumhüpfen dürfen? Oder dass in einem über 200 Jahre alten Glasmacherdorf die Kunst der Glasherstellung noch lebt und man zusehen kann, wie aus glühenden Klumpen dekorative Kugeln oder Vasen werden?
Es war wirklich nicht schwierig, Lieblingsplätze im Allgäu zusammenzutragen, um sie Ihnen ans Herz zu legen. Schwierig war eher die Auswahl: Welche der schönen und liebenswerten Orte dürfen ins Buch, welche müssen aus Platzgründen draußen bleiben?
Ich habe mich bemüht, eine ausgewogene Zusammenstellung zu finden: Zum einen sollen Natur und Kultur, Kunst und Küche, Aktivitäten und Genuss sowie Orte für Kinder angemessen vertreten sein. Zum anderen ist es mir ein Anliegen, die Allgäuer Regionen mit ihren verschiedenen Charakteren zu zeigen: Im südlichen Ost- und Oberallgäu stellt die Natur die schönsten Ausflugsziele (wobei die gestaltenden Hände der Menschen teilweise tatkräftig mitgewirkt haben). Aber auch das liebliche Westallgäu und das touristisch weniger bekannte Unterallgäu haben einiges zu bieten, das vielleicht weniger spektakulär, aber dennoch herzerwärmend ist – man muss nur wissen, wo.
Es sind in diesem Buch daher einige Plätze vorgestellt, die bekannt und bei vielen Menschen beliebt sind, neben versteckten, die fast als Geheimtipps gelten können und von denen selbst viele Einheimische sagen, dass sie noch nie dort waren. Es hängt auch von Ihren persönlichen Vorlieben und dem Ausmaß an Ausprobier- und Entdeckerfreude ab, welche Orte Sie begeistern werden. Aber in jedem Fall freue ich mich, wenn Sie einige meiner Lieblingsplätze zu den Ihren machen.
Ich wünsche viel Freude und Genuss beim Erkunden meiner bunten Herzens- und Heimatregion!
Barbara Kettl-Römer
Wussten Sie schon, dass der Name der Region im Jahr 817 erstmals in einer Schenkungsurkunde als »Albegowe« erwähnt wurde? Das bedeutet »gebirgige oder wasserreiche Gegend« – eine treffende Beschreibung!
Mit knapp drei Hektar ist er nicht sehr groß, aber dafür ist dieser denkmalgeschützte Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens besonders an sonnigen Wochenenden mit fröhlichem Leben erfüllt: Enten ziehen ihre Kreise in kleinen Tümpeln und Bachläufen, eine Fontäne sprudelt munter vor sich hin.
Aber auch Menschen finden hier ihre Lieblingsplätze, jeder nach seinem Bedarf. Auf der Grasfläche unter riesigen alten Bäumen breiten Familien ihre Picknickdecken aus. Junge Paare sitzen eng umschlungen auf den Bänken am Rasenlabyrinth. Teenager haben den Monopteros als Treffpunkt mit Beschlag belegt. Und dann erst die Spielplätze! Auf dem großen Abenteuergelände wird geklettert, geschaukelt und gesandelt. Schräg gegenüber kreiseln, kraxeln und schwingen die Kleinen so begeistert auf diversen Drehelementen, dass der erwachsene Magen schon beim Zusehen ins Schleudern gerät.
Neben der Spielplatzfläche bietet ein Café-Container Getränke und Snacks an, ein Stück weiter darf man im Biergarten sogar seine mitgebrachte Brotzeit auf den Holztischen auspacken.
Der Jordanpark wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf einem sumpfigen Gelände zwischen der Altstadt und dem Bahnhof angelegt. Schon damals stand der Freizeitcharakter für die Bevölkerung im Vordergrund: Im Jahr 1892 wurde ein Eisplatz gebaut und ab dem Folgejahr sogar elektrisch beleuchtet. Später wurde an seiner Stelle ein richtiges Eisstadion errichtet. Als dieses abgerissen und durch den Neubau an der Nordseite des Areals ersetzt wurde, wurde die frei gewordene Fläche 2023 in den großen Abenteuerspielplatz verwandelt. Wie schön!
Der Biergarten Kult-Urig im Jordanpark ist im Sommerhalbjahr geöffnet. An den Wochenenden finden dort regelmäßig Live-Konzerte statt (Termine auf der Website).
Jordanpark
D-87600 Kaufbeuren
Biergarten Kult-Urig
(Mai bis September)
Berliner Platz 6
D-87600 Kaufbeuren
+49 151 64606615
Zugegeben, man kann auch abseits eines Spiels ins Stadion gehen, schließlich werden in der Saison täglich ein öffentlicher Eislauf und am Samstagabend eine Eisdisco angeboten. Aber ihren wahren Charakter als Lieblingsplatz offenbart die 2017 neu errichtete Eishalle erst beim Eishockey. Nämlich dann, wenn die Buron Jokers zum Heimspiel antreten.
Es wirkt fast wie Zauberei: Die kühle Mehrzweckhalle mit ihrer technischen Anmutung wandelt sich an diesen Abenden zum sportlichen Hotspot, der vor Lebendigkeit und Energie vibriert. Enthusiastischere Anhänger als die der Kaufbeurer Mannschaft kann man sich kaum vorstellen: Sie füllen die Fankurve bis auf den letzten Platz, schlagen rhythmisch große Trommeln, schwingen riesige rot-gelbe Fahnen und singen unermüdlich aufmunternde Schlachtgesänge: »Auf geht’s, Buron Jokers!« Um sich von dieser Atmosphäre mitreißen zu lassen, muss man kein Eishockey-Fan sein, nicht einmal etwas von diesem schnellen und harten Spiel verstehen. Man muss nur hingehen, zusehen und sich anstecken lassen von der Eleganz des Sports und der Begeisterung der Stadionbesucher. Ehe man es merkt, ertappt man sich beim Mitfiebern und Mitjubeln, wenn ein Tor gelingt. »Auf geht’s, Buron Jokers!«
»Buron« lautet der mittelalterliche Name Kaufbeurens. Der Eissportverein Kaufbeuren (ESVK) ist nicht ganz so alt, wurde aber immerhin bereits im Jahr 1946 gegründet. Und er kann einige sportliche Erfolge vorweisen, obwohl die Zeiten, als man die erste Bundesliga anführte, schon länger zurückliegen. Die Fans blieben treu, auch nachdem das traditionsreiche Eisstadion am Berliner Platz aufgegeben und durch die neue Halle mit dem Namen des Hauptsponsors ersetzt wurde.
Vor dem Spiel lohnt sich ein Bummel durch die mittelalterliche Altstadt von Kaufbeuren mit ihren hübschen Gassen, Plätzen und Cafés. Dort gibt es auch mehrere Parkhäuser – die Plätze am Stadion sind schnell belegt.
Energie Schwaben Arena
(Mitte September bis Ende April)
Bahnhofstraße 11
D-87600 Kaufbeuren
+49 8341 3300
Tourist-Information Kaufbeuren
Kaiser-Max-Straße 3a
D-87600 Kaufbeuren
+49 8341 437190
Das kleine Irsee mit seinen knapp 1.600 Einwohnern ist überregional bekannt für seine große Benediktinerabtei und die prachtvolle barocke Klosterkirche. Das 1180 gegründete Stift blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück; es beheimatet heute ein Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum, das viele Besucher von nah und fern anzieht. Diese profitieren – ebenso wie die Einheimischen – von einer weiteren Hinterlassenschaft der Mönche: der Klosterbrauerei. Schon im Hochmittelalter brauten die Benediktiner ihr eigenes Bier, das damals als wichtiges Nahrungs- und Stärkungsmittel galt.
Die Irseer Klosterbrauerei ging im Zuge der Säkularisation in privaten Besitz über, erzeugt aber nach wie vor in der Tradition der Benediktiner unfiltrierte Biere mit angenehm mildem Geschmack. Am besten lassen sich der Kloster-Urtrunk, das Kloster-Urdunkel und die anderen Spezialitäten des Hauses vor Ort in der dazugehörigen Gastronomie verkosten. Gekocht wird regional und gut, im Sommer sitzt es sich angenehm im Gastgarten.
Für eine entspannte Brotzeitpause ist aber der Selbstbedienungs-Biergarten der schönste Platz. Er ist von einer Hecke umgeben und versprüht damit tatsächlich den Charme eines Gartens. Obazden, Wurstsalat, Brezeln und Bier (es gibt auch nicht alkoholische Getränke) holt man sich am Kiosk und verzehrt sie an rustikalen Tischen im Schatten einer üppig grünenden Linde. Kinder können sich an einem Spielplatz im Garten vergnügen, und wer beispielsweise nach einer Radtour Erfrischung benötigt, kann genüsslich durchs Kneippbecken waten und den Kreislauf auf einem kleinen Barfußpfad in Schwung bringen. In diesem Bier-Garten verweilt man einfach gern.
Die ehemalige Klosterkirche (heute Pfarrkirche) ist reich ausgestattet und verfügt über eine beeindruckende Orgel, deren Klang man im Rahmen von Orgelvespern und anderen Konzerten genießen kann.
Klosterbräu Biergarten
(Mai bis September)
Klosterring 1–3
D-87660 Irsee
+49 8341 432200
Konzerte in der Klosterkirche Irsee
D-87660 Irsee
Auskunft: Schwabenakademie Irsee
Klosterring 4
87660 Irsee
Ein Hang am östlichen Rand des Günztals, begrenzt von einer steilen Felswand, licht von Laubbäumen bewachsen, in dem riesige Nagelfluhbrocken verstreut liegen. Für Kinder wirkt die Teufelsküche bei Obergünzburg wie eine Art riesiger Abenteuerspielplatz, der dazu einlädt, die Felsen zu erklettern, Verstecke zu finden oder zu bauen und herumzutoben. Auch Erwachsene haben Spaß daran, das ungewöhnliche Gelände zu erkunden, das zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns zählt.
Warum es wohl Teufelsküche heißt? Eine alte Legende erzählt, dass einst ein Mann mit seiner Familie in einer Höhle am Günztalhang lebte. Sie vergifteten sich versehentlich mit einem Wein aus Tollkirschen, weswegen der Mann sterbend die Gegend verfluchte. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, wie der Höllenfürst in einem riesigen Kessel rührte, das Gebräu explodierte und sich die Brocken in der Umgebung verteilten.
Die Wirklichkeit ist profaner: Die Eiszeiten haben das Gelände geformt. Erst mit einer dicken Schotterschicht aus der Mindel-Kaltzeit, die sich im Lauf der Zeit zum Konglomeratsgestein Nagelfluh verfestigte, das für das Allgäu typisch ist. Dann hat sich die östliche Günz in das Gestein eingeschnitten und die steilen Hänge gerieten immer wieder ins Rutschen, sodass große Nagelfluhbrocken talwärts glitten und die wildromantische Landschaft bildeten. Der Spaziergang durch das Geotop bezaubert aber auch mit dem vielfältigen Baumbestand aus Buche, Esche, Bergahorn, Bergulme, Fichte, Weißtanne, Kiefer und Eibe. Die Günztalhangwälder zwischen Obergünzburg und Markt Rettenbach sind artenreiche Biotope und als Natura-2000-Schutzgebiet ausgewiesen.
Obergünzburg beherbergt das wohl exotischste Museum im Allgäu, nämlich die Südsee-Sammlung, die wegen ihrer museumspädagogischen Angebote gerade für Familien einen Besuch lohnt.
Teufelsküche
Startpunkt: Wanderparkplatz an der St2012 zwischen Obergünzburg und Ronsberg
D-87634 Obergünzburg
Südsee-Sammlung Obergünzburg
Unterer Markt 2
D-87634 Obergünzburg
+49 8372 8239
Er liegt etwas eingezwängt in einem Hof zwischen zwei größeren Gebäuden, und doch fällt der halbrunde Bau mit dem Vordach, dem roten Sockel und dem Schriftzug »filmburg« sofort ins Auge. Bezaubernd nostalgisch sieht er aus, wie ein Artefakt aus einer großen Zeitreisekapsel. Dabei galt das Kino, als es im Jahr 1956 eröffnet wurde, als topmodern und die Architektur als futuristisch – in jeder Hinsicht eine außergewöhnliche Institution in der ländlich geprägten Region.
Außergewöhnlich ist die Filmburg auch heute noch: Nicht nur, weil das Gebäude inzwischen Denkmalschutz genießt, sondern vor allem, weil darin immer noch beziehungsweise wieder Filme gezeigt werden. Nachdem das damals technisch veraltete Lichtspielhaus Ende der 90er-Jahre geschlossen werden musste, stand es eine Weile leer, bis eine Gruppe von Kultur- und Filmfans um die Theaterfrau Monika Schubert es übernahm. Daraufhin wurde die Filmburg zum Programmkino, das technisch up to date ist und für sein qualitativ herausragendes Angebot jedes Jahr eine oder mehrere Auszeichnungen gewinnt.
Wer im Halbdunkel des Kinosaals in den etwas abgewetzten rotplüschigen Sitzen Platz nimmt, kann sich auf ausgewählte Streifen freuen, die gar nicht selten von den Filmemachern und Dokumentarfilmern selbst präsentiert werden, gelegentlich auch auf Blockbuster, die zuvor in den großen Multiplex-Kinos gezeigt wurden, die man aber verpasst hat. Anders als bei den großen Konkurrenten finden auf der kleinen Bühne vor der Leinwand zudem immer wieder Konzerte und Autorenlesungen statt. Ein Abend in der Filmburg ist immer ein Erlebnis und schenkt neue Impulse. Schön, dass es sie gibt!
Wer nach dem Kino noch für einen Drink einkehren möchte, kann das im nur fünf Gehminuten entfernten KonterKaffee tun, einer Bar im Industrial-Look mit guten Cocktails und wechselndem Craftbier-Angebot.
Filmburg – das Theaterkino
Gschwenderstraße 7
D-87616 Marktoberdorf
+49 8342 916683
KonterKaffee
Meichelbeckstraße 12a
D-87616 Marktoberdorf
Das beschauliche Marktoberdorf kann mit einem Naturdenkmal aufwarten, das buchstäblich fürstlichen Charakter besitzt: Vom ehemaligen Schloss aus (heute beherbergt der Bau die Bayerische Musikakademie) führt eine fast zwei Kilometer lange Allee mit über 600 Linden in Richtung Südosten. Die meisten Bäume haben ein ehrwürdiges Alter von etwa 250 Jahren erreicht, obwohl gelegentlich welche durch nachgepflanzte Jünglinge ersetzt werden müssen. Unter ihrem schützenden Laubdach spaziert man nicht, man lustwandelt.
So war die Sache auch gedacht, als der Augsburger Fürstbischof Clemens Wenzeslaus, der im ländlichen Oberdorf seine Sommerresidenz unterhielt, die Allee ab 1774 anlegen ließ. Inspiriert von französischen Vorbildern, ließ er die einheimischen Bauern, die ihm zu Frondiensten verpflichtet waren, einen Weg bauen, den er sich ursprünglich eben vorgestellt hatte. Obwohl der leutselige und wohlwollende Kurfürst sehr beliebt war, erregten die mühsamen Erdarbeiten zur Terrassierung der Marktoberdorfer Hügel derart viel Unmut, dass er schließlich auf die Planierung verzichtete.
Die Kurfürstenallee verläuft daher zwar im französischen Stil schnurgerade, aber wie im Allgäu üblich hügelauf und hügelab durch die Landschaft und gibt immer wieder prachtvolle Ausblicke auf das Alpenpanorama im Süden frei. Einst stand an ihrem Ende ein barocker Pavillon, in dem Konzert- und Theateraufführungen für die Hofgesellschaft veranstaltet wurden. Dieser ist heute verschwunden. Aber Clemens Wenzeslaus ist im Gedächtnis der Marktoberdorfer noch recht lebendig und seine Allee durch die Jahrhunderte eine beliebte Spazierstrecke von besonderer Schönheit geblieben.
In der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf im ehemals kurfürstlichen Sommersitz finden nicht nur Kurse, sondern auch viele hochklassige Konzerte statt.
Kurfürstenallee
Startpunkt: Parkplatz Hinter’m Schloss
D-87616 Marktoberdorf
Konzerte in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf
Kurfürstenstraße 19
D-87616 Marktoberdorf
+49 8342 96180