Lords of Lucifer (Vol 2) - Alexa Kim - E-Book

Lords of Lucifer (Vol 2) E-Book

Alexa Kim

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Beschreibung

Nightstar has fallen what remains after all shadows on the wall Nightstar has fallen so mote it be I'am wake but never free Lords of Lucifer "Theatre of tragedy" World Tour 2017 Das Leben an der Seite eines Dämons verlangt einem Menschen viel ab – das hat auch Lea schmerzlich erfahren müssen. Trotzdem setzt sie alles daran, Kiran wiederzusehen. Ihr Plan geht auf, als die Band in München ein Konzert spielt. Erneut lässt Lea sich auf eine heißkalte Affäre mit Kiran ein, ohne zu wissen, ob er mehr für sie empfindet, als er zugibt. Die Situation verschärft sich, als eine Dämonin auftaucht, die Kiran ein verlockendes Angebot macht. Lea ist verzweifelt – doch ausgerechnet Creep schlägt sich auf ihre Seite. Nach ihren Erlebnissen mit Boris und Sam ist Lea allerdings vorsichtig. Kann sie Creep trauen oder spielt er wie alle Dämonen ein doppeltes Spiel? Andererseits ... was hat sie für eine Wahl, wenn sie Kiran nicht verlieren will? Die "Lords of Lucifer" sind in weiten Teilen düsterer, als meine bisherigen Serien und daher Lesern zu empfehlen, die gefährliche Versuchungen mögen. Eine Liebesgeschichte ist vorhanden, aber von Grenzerfahrungen geprägt und sie entwickelt sich langsamer und weniger offensichtlich, während die Erotik im Vorderund steht. Empfohlen für Leser/innen ab 18!

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Alexa Kim

Lords of Lucifer (Vol 2)

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

Vol 3 Vorschau

Bisher erschienen von Alexa Kim

Impressum neobooks

1.

Atemwölkchen bilden sich vor meinem Mund, während ich nervös von einem Bein auf das andere trete. Die Schlange vor dem Eingang der Olympiahalle scheint endlos zu sein. Es kommt mir vor, als wäre ganz München gekommen, um das Abschlusskonzert der Lords of Lucifer zu sehen.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es eine dumme Idee ist, hier zu sein, aber mein Verstand hat dabei kein Mitspracherecht ... nicht mehr, seit ich mich im Netz eines Dämons verfangen habe. Natürlich habe ich versucht, mich daraus zu befreien – das letzte halbe Jahr habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich die Konzertkarten verkaufen kann ... oder einfach wegwerfen; ich habe mir sogar eingeredet, dass ich so weitermachen kann, wie vorher ... bevor ich Kiran getroffen habe ...

Aber jetzt stehe ich hier mit all den anderen ... und ich habe keine Ahnung, wie ich es überhaupt anstellen soll, Kiran zu treffen. Die Olympiahalle ist riesig, und die Band wird von einem Sicherheitsteam abgeschirmt. Ich habe keinen Backstagepass ... nur eine Konzertkarte, die mich in die Olympiahalle hinein bringt ... zusammen mit fünfzehntausend anderen Konzertbesuchern – darunter mindestens zehntausend Frauen, die für ein Treffen mit ihren Idolen töten würden!

Das ist eine wirklich blöde Idee, Lea ... er wird nicht einmal wissen, dass du hier bist ...

Zusammen mit den frierenden Gästen schiebe ich mich im Schneckentempo vorwärts. Ich bin nicht so bescheuert, wie die Groupies, die trotz Minustemperaturen und eisigen Dezembernächten Miniröcke und Netzstrümpfe tragen. Für mich tun es meine Röhrenjeans und die warmen Ugg Boots.

Endlich komme ich meinem Ziel näher ... die Ordner kontrollieren vor dem Eingang die Karten und leuchten in die Taschen der Mädchen. Die Kontrolle ist oberflächlich, sonst wären die fünfzehntausend Gäste morgen früh noch nicht in der Halle.

Zwei Mädchen kichern, als einer der Ordner ihnen zuzwinkert. Sie tragen ultrakurze schwarze Miniröcke mit Plateaustiefeln. Die Stiefel sind mit Schnallen und Nieten gespickt und erinnern mich eher an Selbstverteidigungswaffen, als an Schuhe. Auf jeden Fall gehen die beiden mehr als bereitwillig auf den Flirtversuch ein – wahrscheinlich erhoffen sie sich Backstagepässe. Sie werden sie nicht bekommen, aber der Security wird sie ihnen versprechen ... als Gegenleistung für einen Blowjob.

Herr im Himmel ..., denke ich entsetzt über mich selbst. Früher wäre ich nicht einmal darauf gekommen, so etwas zu denken - jetzt erschrecken mich solche Überlegungen kaum noch. Ich nehme an, dass so etwas nicht weiter verwunderlich ist, wenn man von einem Dämon entjungfert wurde ... und von einem anderen Dämon in eine Dimension voller sexuell hemmungsloser Nymphen und Satyrn verschleppt.

Während ich versuche, das Erlebnis mit Boris in die abgelegenste und dunkelste Ecke meines Verstandes zurückzudrängen, reißt mir der Ordner mein Ticket aus der Hand.

"Was ist, schläfst du?", fragt er leicht genervt, und ich beeile mich, meine Tasche zu öffnen, in die er nur so kurz hineinleuchtet, dass ich problemlos eine Pistole, einen Elektroschocker und zwei Handgranaten in die Olympiahalle hätte schmuggeln können.

"Ok, geh weiter ..."

Ich bekomme kein anzügliches Lächeln von ihm, wie die Tussis mit dem Mörderschuhwerk. Eigentlich hätte er die beiden auffordern müssen, ihre Schuhe draußen zu lassen - einen Augenblick denke ich darüber nach, den Security freundlich darauf hinzuweisen, aber ich befürchte, dass er sich dann irgendeinen Grund sucht, mich nicht in die Halle zu lassen.

Also verkneife ich mir meine Worte und gehe einfach weiter. Übersehen zu werden bin ich gewohnt. Ab und an ist es sogar die bessere Option. Ich stand schon immer im Schatten meiner besten Freundin Doreen – das heißt ... seit Neuestem hat sich das geändert. Doreen ist glücklich mit Ken, der tatsächlich ein wenig wie Barbies Dauerfreund aussieht, und trägt für ihre Verhältnisse fast schon unspektakuläre Kleidung. Doreens Affären haben ein jähes Ende gefunden, seit sie mit Ken zusammen ist. Erst vor einer Woche hat sie mich angerufen und mir überglücklich erzählt, dass sie und Ken nächstes Jahr heiraten wollen. Ich habe mich für die beiden gefreut, auch wenn ich weiß, dass Doreens Sinneswandel nicht ganz von selbst stattgefunden hat. Obwohl sie keine Erinnerung an die Zeit mit Boris hat, bin ich davon überzeugt, dass ihr Unterbewusstsein die Notbremse gezogen und meine beste Freundin in ein braves Mitglied der Gesellschaft verwandelt hat.

Zumindest nennt ihre Nachbarin Frau Berg sie so. Mittlerweile verstehen die beiden sich richtig gut und haben sogar schon ein Kuchenrezept ausgetauscht. Verrückte Welt!

Aber Ken ist trotz seines dämlichen Namens ein wirklich netter Typ. Ich habe ihn im Herbst kennengelernt, als ich einen Spontanbesuch zu Hause gemacht habe ... sozusagen als Aufarbeitungsversuch des Sommers. Das Aufarbeiten hat nicht funktioniert ... sonst würde ich heute nicht hier stehen ... aber es war schön, meine Eltern und Doreen wiederzusehen. Es war auch ein gutes Gefühl, unsere verschlafene kleine Stadt wieder so normal zu sehen ... die Menschen mit ihrer schlechten Laune ... das Problem ist nur, dass ich selbst nicht mehr in diese Normalität hineinpasse ...

Ich überlege noch einmal auf die Toilette zu gehen, entscheide mich aber dagegen, weil die Schlange dort noch länger ist als vor der Olympiahalle. Ich will versuchen, mich bis in die erste Reihe zu drängen – am besten bis an die Absperrung, auch wenn ich Gefahr laufe, zerquetscht zu werden. Es ist die einzige Chance, die ich habe, dass Kiran mich sieht ...

Das Unterfangen erweist sich als Kampf, und ich bin schon auf halbem Weg total fertig, weil ich gegen Männer mit viel größerer Körperkraft antrete und ... was nicht zu unterschätzen ist ... gegen weibliche Fans, die ihren Platz mit Mordlust in den Augen verteidigen. Jeder will so nah wie möglich an die Bühne heran. Gottseidank habe ich mich ziemlich früh auf den Weg gemacht, sodass ich es nach einer halben Stunden tatsächlich geschafft habe, mich bis zur Absperrung vorzukämpfen. Schon jetzt ist der Druck aus den hinteren Reihen so groß, dass ich kaum atmen kann. Wie soll das erst werden, wenn die Halle voll ist und die Stimmung aufgeheizt? Trotzdem gibt es diesen verbissenen Kern in mir, der nicht aufgeben will ... ich versetze sogar einem Mädchen, das sich vordrängeln will, einen Stoß mit dem Ellenbogen in die Rippen.

"Hast du sie noch alle?", keift sie und versucht gleich noch einmal, sich vor mich zu drängeln. Ich setze noch einen Rippenstoß nach und fauche: "Versuch es noch mal und du bereust es!"

Woah! Meine Kontrahentin gibt tatsächlich auf. Vielleicht färbt der Umgang mit Dämonen ja irgendwie ab. Auf jeden Fall werde ich ab da nicht mehr belästigt und kann in Ruhe auf den Auftritt der Vorgruppe warten.

Die Vorband ist relativ unbekannt – ich zumindest habe noch nichts von ihr gehört – aber sie heizt die Stimmung in der Olympiahalle an, und ich bekomme das zu spüren, als ich gegen die Absperrung gepresst werde. Morgen werde ich jede Menge blaue Flecken haben.

Nachdem die Vorband die Bühne verlassen hat, zucken plötzlich Blitze über die riesigen Monitorwände, aus den Boxen ertönt Donner, dann wird die Olympiahalle in feuerrotes Licht getaucht. Neben mir kreischen Groupies Kirans Namen, vereinzelt werden auch Sams und Snakes Namen gerufen. Ich versuche dem Druck der wogenden Menge etwas entgegenzusetzen, indem ich meine Hände gegen die Absperrung presse ... mein Herzschlag geht schneller. Ich weiß, dass ich jetzt nicht mehr zurück kann ...

Fast kommt es mir vor wie dunkle Magie, als das Keyboard die ersten Akkorde von "Soulcatcher"anstimmt. Seelenfänger ... wenn diese ekstatisch kreischenden Menschen um mich herum auch nur die leiseste Ahnung hätten ...

Nebel wabert über die Bühne, erneut ertönt Donner, dann zuckt stakkatoartiges Licht durch die gesamte Halle. In einem Moment war die Bühne noch leer, dann wird sie für einen Moment lang dunkel. Als die Bühnenspots wieder aufleuchten, steht die Band auf der Bühne – die Augen mit Kajal umrandet, Kiran in seinem schwarzen Mantel, den er zu Beginn jedes Konzerts trägt, die anderen in Lederhosen, zerrissenen schwarzen Röhrenjeans und jeder Menge Ketten und Nieten.

Die Menge um mich herum beginnt zu toben, begeistert von dem vermeintlichen Special Effect, der in Wahrheit gar keiner ist. Ich versuche bei jedem Atemzug möglichst viel Luft in meine Lungen zu saugen, während ich noch stärker gegen die Absperrung gepresst werde. Wenigstens kommen jetzt Ordner dazu, um Leute aus der Menge zu ziehen, die ohnmächtig werden.

Kirans dunkle Stimme bringt die Halle innerhalb von Sekunden zum kochen. Soulcatcher ... Soulcatcher ... through a million of nights ... follows you ... right by your side ... Früher kannte ich kein einziges Lied der Lords of Lucifer, mittlerweile kenne ich sie alle auswendig. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Stunden ich damit verbracht habe, nach versteckten Botschaften zwischen den Zeilen der neuen Songs zu suchen – Botschaften, die mir sagen, dass Kiran mich nicht vergessen hat ... dass ich mehr für ihn war, als ein Zeitvertreib. Aber Songtexte können auf viele Arten gedeutet werden ... und wer weiß schon, was Dämonen fühlen und denken ...

"Kiran! Kiran!", kreischt ein Mädchen neben mir in der Hoffnung, von ihm bemerkt zu werden; aber Kirans Blick ist starr auf einen unbestimmten Punkt im Publikum gerichtet.

Sie reißt sich sogar das Shirt hoch und kreischt: "Ich gebe dir meine Seele ... alles, was du willst ... ich schenke es dir!"

Der Umstand, dass sie keinen BH unter dem Shirt trägt, schockiert mich weniger, als die Tatsache ihres Angebots und dass ich scheinbar nicht die Einzige bin, die verrückt genug ist, das Kostbarste anzubieten, was sie besitzt. Immerhin sackt sie bewusstlos zusammen, bevor Kiran sie bemerkt. Sofort sind zwei Ordner zur Stelle, um sie aus der Menge zu ziehen und in einen abgetrennten Bereich zu bringen.

Ich sehe ihnen hinterher und verstehe, dass dies auch meine Fahrkarte sein könnte, um meinem Ziel näher zu kommen. Allerdings beschließe ich, noch zu warten, weil ich befürchte, dass die Ordner mich in die Menge zurückschicken, sobald es mir besser geht.

Während des gesamten Konzerts kämpfe ich darum, nicht ohnmächtig zu werden. Es werden noch mindestens zehn Mädchen von den Ordnern aus der Menge gezogen.

Endlich spielt Snake die ersten Akkorde von "Nightstar" auf der E-Gitarre, und Kirans dunkle Stimme setzt ein. "Nightstar has fallen ... what remains after all ... shadows on the wall ..."

Die gesungenen Worte elektrisieren mich ... ich habe diesen Song so oft gehört, aber ich finde einfach keine andere Interpretation für den Text als die naheliegendste ... Nightstar ... Nachtstern ...

Obwohl bei einer Ballade vergleichsweise weniger gedrängelt und geschoben wird als bei einem schnellen Song, spüre ich, dass dies der Moment ist, in dem ich alles auf eine Karte setzen muss. Ich tue so, als würde ich zusammensacken und werde im nächsten Moment von Händen gepackt, die mich aus der Menge ziehen ...

"Nightstar has fallen ...", singt Kiran weiter, aber nichts in seiner Stimme ... keine Irritation, keine Änderung der Stimmlage ..., weist darauf hin, dass er mich überhaupt bemerkt hat ...

2.

"Geht's wieder?", fragt mich der Sanitäter und drückt mir einen zuckerhaltigen Softdrink in die Hand. "Trink das, damit dein Kreislauf sich stabilisiert."

"Danke ...", murmele ich und tue so, als wäre ich noch nicht ganz wieder da. Während ich trinke, sehe ich mich um. Man hat mich in den Backstagebereich gebracht. Das hier scheint die Krankenstation zu sein. Ich bin meinem Ziel also ein Stück näher gekommen, aber auf den Gängen stehen überall Sicherheitsleute mit Walkie-Talkies. Es dürfte also schwierig werden, von hier aus weiterzukommen.

Gedämpft höre ich die Klänge von Theatre of Tragedy ... diesen Song spielt die Band immer am Ende jedes Konzerts, bevor sie für etwa zehn Minuten verschwindet, um dann noch eine Zugabe zu spielen. Wenn ich Kiran also über den Weg laufen will, ist die beste Chance darauf nach diesem Song.

Während ich an meinem Softdrink nuckele, warte ich auf die Schlussakkorde von Theatre of Tragedy. Als es soweit ist, kann ich nicht schnell genug von der Liege aufstehen.

"Wo willst du hin?", fragt der Sanitäter alarmiert.

"Mir geht es besser. Ich will die Zugabe nicht verpassen."

"Du kannst jetzt nicht da raus wegen der Sicherheitsbestimmungen. Ich kann dich erst in die Halle zurückbringen, wenn die Band wieder auf der Bühne ist."

Ich sehe nervös zur geschlossenen Tür. Kiran wird keine zwei Meter an mir vorbeilaufen, ohne zu wissen, dass ich hier bin. Tu etwas ..., drängelt mich eine innere Stimme.

Ich beschließe, alles auf eine Karte zu setzen. Als der Sanitäter sich umdreht, um etwas aus dem Verbandsschrank zu holen, springe ich von der Liege, stürze zur Tür und reiße sie auf. Ein Pulk von Sicherheitsleuten steht etwa zehn Meter entfernt auf dem Gang. Es ist nicht zu übersehen, dass sie jemanden abschirmen. Es muss die Band sein... um wen sonst sollten sie so ein Aufheben machen?

"Hey ... warte ...", ruft der Sanitäter hinter mir.

Natürlich tue ich genau das Gegenteil und renne los. "Kiran!", rufe ich. Mir ist klar, dass ich wie ein durchgeknalltes Groupie wirken muss.

Die Securityleute drehen sich alarmiert um und bringen sich in Position, um die Band vor der vermeintlich Irren zu schützen, die sich in den Backstagebereich geschmuggelt hat.

"Hast du dir wohl so gedacht, du Verrückte ...", höre ich den Sanitäter hinter mir, dann hat er mich um die Taille gepackt und versucht mich festzuhalten.

"Kiran!" Ich trete und strampele, versuche mich zu befreien und beiße den Sanitäter so fest ich kann in die Hand, als er versucht, mir den Mund zuzuhalten.

"Oh Shit ... du irre Schlampe!", ruf er und lässt mich los.