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Es passiert an der LORELEY Wie leicht man in ein Abenteuer geraten kann, erfahren Niza und ihr Bruder Oliver schon bald, nachdem ihre Eltern das Haus verlassen haben. Gemeinsam mit ihren Freunden Sarah und Benny entdecken sie das Geheimnis der verschwundenen Lore. Die vier Freunde sind ein gutes Team, doch auch sie brauchen jemanden, der ihnen hilft. Kinderkrimi für Kinder ab 8 Jahre
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Seitenzahl: 58
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Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn;
und das hat mit ihrem Singen
die Lore-Ley getan.
1.
Kapitel
2.
Kapitel
3.
Kapitel
4.
Kapitel
5.
Kapitel
6.
Kapitel
7.
Kapitel
8.
Kapitel
9.
Kapiel
10.
Kapitel
11.
Kapitel
„Jetzt hab‘ ich mich schon wieder verschrieben. So ein Mist, “ schimpft Oliver. „Hier kann man sich aber auch gar nicht konzentrieren. Warum tickt diese blöde Küchenuhr so laut?!“
„Bei dir tickt es im Kopf“, bemerkt Niza. „Du stellst dich wirklich an. Ich kann dabei sogar Mathe erledigen, - wie du siehst.“
„Kinder, ich weiß gar nicht, warum ihr hier unbedingt in der Küche eure Hausaufgaben machen müsst“, stöhnt die Mutter genervt, während sie mit flinken Händen die Spülmaschine füllt. Die Teller klappern laut.
„Wenn ich in meinem Zimmer bin, muss ich ja immer wieder die Treppe hinunterlaufen, um dich etwas zu fragen“, erklärt Oliver.
„In der Küche ist es gemütlicher“, findet Niza. „Wenn ihr beide hier herum wuselt, fällt mir einfach mehr ein.“
Die Mutter lacht, gießt sich Kaffee in die Tasse und setzt sich zu den beiden Kindern an den Tisch.
„Du könntest für mich weiter schreiben...“ wendet sich Oliver grinsend an die Mutter.
„Könnte ich, ja“, antwortet sie lächelnd. „Aber solche Hausaufgaben habe ich schon einige Jahre hinter mir. Meine jetzigen sind allerdings auch nicht besser: putzen, bügeln, staubsaugen...“
„Dann willst du uns jetzt bestimmt etwas Wichtiges sagen“, vermutet Niza.
„Ja“, die Mutter nickt. „Eine kleine Pause während der Hausaufgaben tut euch gut. Dann könnt ihr euch gleich wieder besser konzentrieren.
Also“, sie nimmt einen großen Schluck Kaffee, „wie ihr wisst, fahren Papa und ich übermorgen zu Tante Michaela nach Hamburg. Wir helfen ihr und Oma beim Umzug. Das wird eine Menge Arbeit geben.“ Sie streicht sich eine Haarlocke aus der Stirn und fährt fort: „Da haben wir nun ein riesiges Glück, dass eure Freunde Benny und Sarah direkt nebenan wohnen. Und nun habe ich mit Frau Schreiner gesprochen, ob ihr in der Zeit, während wir in Hamburg sind, nicht bei ihnen wohnen könnt. Die Mutter von Sarah und Benny war wirklich so freundlich und hat mir spontan gesagt, sie freut sich, wenn ihr ein paar Tage bei ihnen wohnt. Du, Oliver, darfst bei Benny im Zimmer schlafen. Und du, Niza, teilst dir das Zimmer mit Sarah.“
„Au toll“, freut sich das Mädchen, „das gibt ein paar schöne Tage.“
„Hoffentlich.“ meint die Mutter. „Ich weiß ja auch, dass ich mich immer auf euch verlassen kann, aber trotzdem möchte ich euch bitten, ein paar Dinge nicht zu vergessen...“
„Ich weiß“, unterbricht sie Oliver, „wir sollen Bennys Mutter nicht auf die Nerven gehen, uns nicht die Füße verstauchen, beim Essen mir Messer und Gabel vorsichtig sein...“
Die Mutter lacht. „Na ja, ihr wisst ja, als Mutter macht man sich eben Sorge um seine Kinder und wünscht sich dass es ihnen gut geht. Aber ich weiß auch, dass ihr schon selbständig und vernünftig seid. Und ihr wisst auch, dass ich euch vertraue.“
„...und deswegen kannst du auch unbesorgt zu Tante Michaela reisen“, fügt Niza fröhlich hinzu. „Wenn ihr zurückkommt, du und Paps, haben wir ganz Goarshausen auf den Kopf gestellt.“
„..und um im Rhein zu baden, ist es jetzt im Oktober sowieso zu kalt“, wirft Oliver ein.
„Wir könnten aber eine Radtour machen“, überlegt Niza, „so mit Picknick und allem.“
„Ich weiß zwar, dass ihr vier vorsichtig seid, aber vergesst bitte nicht, dass ihr auch immer wieder in irgendwelche Abenteuer hineinrutscht“, wendet die Mutter ein. „Natürlich wäre es mir am liebsten, wenn ihr weite Touren mit Herrn oder Frau Schreiner zusammen unternehmt. Vermutlich haben sie aber nicht so viel Zeit, um euch immer begleiten zu können.“
„Keine Sorge, Mama“, tröstet sie Oliver, „wir werden zwar immer wie magisch angezogen von Abenteuern und schwierigen Situationen, aber wir finden auch immer wieder einen Weg, die Probleme zu lösen.“
„...bis jetzt jedenfalls“, fügt Niza verschmitzt lächelnd hinzu.
„Na, wie beruhigend“, bemerkt die Mutter mit schiefem Lächeln. „Aber wir sind nicht aus der Welt. Wenn ihr und Schreiners nicht zurecht- kommt, genügt ein Anruf, und wir kommen sofort.“
„Was hältst du denn davon?“ Oliver sieht seine Mutter schelmisch an. „Wir hüten hier mit Sarah und Benny das Haus, und die Eltern der Beiden sehen ab und an mal nach uns?“
„Ja, dann hätten die Schreiners auch so etwas Ähnliches wie Urlaub“, begrüßt Niza die Idee ihres Bruders.
„Keine gute Idee“, findet die Mutter. „Ihr fändet abends nicht ins Bett, stattdessen würdet ihr im Schulunterricht schlafen.“
„Dazu sind die Stühle in der Schule zu hart“, meint Oliver. „Wenn es dich aber beruhigt, schlafen wir auch bei Benny und Sarah. Wetten, dass ihre Eltern vor uns einschlafen?“
Die Mutter droht ihm lächelnd mit dem Finger. „Übertreibt es nicht! Zum einen gibt es Menschen, die behaupten, ohne genügend Schlaf werde man früh alt und hässlich, zum anderen, – und das ist sicher sehr wichtig für euch – wollt ihr doch tagsüber nach der Schule einiges unternehmen und erleben. Da wäre es schade, wenn euch vor Müdigkeit die Augen zufielen.“
Oliver grinst. „In meinem Alter kommt man noch mit vier Stunden Schlaf aus. Und als Mann habe ich sowieso große Vorteile: Bei uns männlichen Wesen wirken Falten eher interessant, das Altern schadet unserem Aussehen weniger…“
„...und ein bisschen Zeit hast du noch bis zu deinen Falten“, fügt die Mutter lachend hinzu.
„Du eingebildeter Pinsel“, Niza spielt beleidigt, „so einfach ist das nicht. Es gibt auch eine Menge Frauen, die mit Falten sehr attraktiv aussehen. Ich werde mich jedenfalls nicht liften lassen.“
„Um dir das zu überlegen, hast du auch noch eine Menge Zeit“, findet die Mutter. So, jetzt seid ihr bestimmt wieder fit für eure Hausaufgaben. Jetzt muss ich auch weiter machen. Aber erinnert mich morgen an euer Taschengeld! Ich möchte euch ein paar Euro mehr dalassen, für eure Unternehmungen, die Fahrradtour und... natürlich für den Notfall.“
„Daran erinnern wir dich bestimmt“, Oliver greift zu seinem Stift. „Du kannst dich wie immer auf uns verlassen.“
„Benny, du hast dein Fahrrad nicht abgeschlossen“, ruft Sarah ihrem Bruder hinterher, der mit Niza und Oliver schon die ersten Stufen des Treppenweges erklommen hat.
„Das muss ich doch hier nicht“, ruft Benny zurück. „Hier klaut doch keiner. Außerdem habe ich mein Fahrrad hinter Olivers versteckt.“