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Der junge Sebastian verlässt den sündigen Bischofspalast, um vor der eigenen Wollust und den begehrlichen Blicken der Würdenträger zu fliehen. Doch da er sich für ein Leben im Kloster entscheidet, kommt er vom Regen in die Traufe. Seine guten Vorsätze sind schnell vergessen, als er die Bekanntschaft des schönen Henry macht, und auch dem jungen Weinlieferanten Timothy kann der Novize nicht widerstehen …
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Seitenzahl: 193
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Die in diesem Buch geschilderten Handlungen sind fiktiv.
Im verantwortungsbewusstensexuellen Umgang miteinander gelten nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.
Inhalt
Prolog
Farne Island – Frühjahr 1465
Der Sturm
Die Strafe
Die Sünde
Die Beichte
Das Geständnis
Der Sommer
Das Gewitter
Die Prüfung
Die Entscheidung
Über das Buch
Impressum
Buchtipps
Vor der Küste Englands
steht auf einer winzigen Felseninsel ein
altes Kloster. Gerade noch acht Mönche
leben hier in der Einsamkeit
und im Kampf gegen die Wollust.
Eines Tages bittet der
bildhübsche 16-jährige Sebastian
um Aufnahme in dieses Kloster.
»Warum darf der Novize nicht
bei den Brüdern schlafen?«,
fragt Pater Michael verwundert.
»Weil ich aus der Beschaulichkeit
unserer kleinen Gemeinschaft
keinen Hühnerhaufen machen möchte«,
erwidert der Abt.
Sein frommer Wunsch geht allerdings nicht
in Erfüllung. Sebastians Schönheit und Charme
stellt die Brüder vor harte Prüfungen.
Farne Island – Frühjahr 1465
Matt schimmerte die graugrüne Oberfläche des Wassers. Leichter Dunst lag über dem Meer. Fast lautlos tauchten die beiden Paddel ein. Der Mann ruderte schweigend. Nichts war seinem Gesicht zu entnehmen, was Aufschluss gegeben hätte. Wenn ich ihn anschaute, eher fragend als selbstbewusst, sah er geschäftig weg. Es irritierte mich. Ich war es gewohnt, dass man mich anschaute, begierig, lüstern. Und dieser Mann schaute weg. Er wirkte wie einer, der ein schlechtes Gewissen hat, wie einer, der einen Unschuldigen ins Unglück muss.
Ich war nicht unschuldig, und ich fuhr nicht meinem Unglück entgegen. Vier Jahre lang hatte ich im Palast des Bischofs eine neue Heimat gefunden, nachdem meine Eltern von Banditen erschlagen worden waren. Ein Ochsenkarren voller Getreide war ihr Reichtum gewesen, um dessentwegen man sie überfallen hatte. Der Hundertjährige Krieg unseres Volkes mit Frankreich hatte, obwohl die Kämpfe seit Jahren zu Ende waren, Narben hinterlassen, hatte die Menschen verbittert gemacht. Aber gab ihnen diese Verbitterung das Recht, arme Leute wegen einer Ladung Getreide zu erschlagen?
Tränen füllten meine Augen, als ich daran dachte. Schnell wandte ich mich ab und schaute aufs Wasser. Ich wollte meine Schwäche nicht zeigen, schließlich war ich vor einem Monat sechzehn geworden. Hätte ich nicht so lange im Bischofspalast gelebt, würde ich vielleicht längst ein Mädchen vor den Altar geführt haben, um den Segen des Pfarrers zu empfangen. Oder gar des Bischofs. Schließlich hatte ich vier Jahre lang in seinem Palast gelebt, zunächst als sein Waisenkind. Der Bischof wurde zu meinem zweiten Vater. Als ich mannbar geworden war und das in unserem Land übliche Heiratsalter erreicht hatte, nahm er mich zu seinem jungen Liebhaber. Er hatte sich oft gewünscht, dass ich es noch lange bleibe. Doch ich hatte einen anderen Weg gewählt. Er gab mich schweren Herzens frei.
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