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Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Städtetourismus im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wer ist denn eigentlich Ludwig Börne?“ fragt mich meine Mitbewohnerin beim Anblick der Bücherstapel auf meinem Schreibtisch - wohl mehr um Anteilnahme zu demonstrieren denn aus heuristischen Motiven. Sporadisch antworte ich: „So jemand Ähnliches wie Heinrich Heine, bloß dass ihn heute niemand mehr kennt.“ Nachdem ich den Satz beendet habe, steigt vor meinem inneren Auge das Bild eines über diesen groben Vergleich höchst erzürnten Herrn Börne auf, der sich auf dem berühmten Pariser Friedhof Père-Lachaise in seinem Grabe herumdreht. Zahlreiche Studien von Literaturwissenschaftlern und Historikern sind seinem Werk und seiner Person gewidmet. Von Vergessenheit kann also eigentlich keine Rede sein. Börne und Heine verband zu Lebzeiten eine Art Hassliebe, in jedem Fall waren sie Konkurrenten und mochten es gar nicht leiden, wenn man sie in eine Schublade steckte. Dennoch meine ich, dass diese spontane Antwort in ihrer Knappheit und angesichts seiner heutigen Rezeption durchaus treffend ist.
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