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Ein Zufall hilft der jungen Journalistin Anna Schmitt, dass sie Intendantin eines Öffentlich Rechtlichen Senders wird. Die jüngste aller Zeiten. Um so schnell wie möglich nach oben zu kommen und Macht zu erhalten schreckt sie vor nichts zurück. Sie säbelt links und rechts unbequeme Kollegen weg. Doch dann stellt sich raus, dass Anna Schmitt andere Ziele hat als man denkt. Dies ist der zweite Teil einer Romanreihe, die die Medienwelt beschreibt und berichtet wie sich diese Welt nach und nach verändert. Der Illustrator: Chad Lieber ist Music Producer, Artist und Tech Nerd. Er lebt in New York. Unter seinem Künstlernamen Pimptronot produziert er Mix Medium Kunst.
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Seitenzahl: 62
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Bundespresseball
Die neue Intendantin
Im Haifischbecken der Hauptstadt
Die Bühne der Welt
Eine heiße Story für Helene
Alles ist anders als alle denken
Der Bundespresseball ist ein Highlight des gesellschaftlichen Jahres. Zweieinhalbtausend Gäste. Organisiert von der Bundespressekonferenz. Wer dort dabei sein darf gehört zur oberen Gesellschaft dazu und ich bin diesmal eingeladen. Andreas und seine Frau, mein Bruder und ich. Gemeinsam schreiten wir die Stufen hinauf – ins edle Hotel Adlon in Berlin. Die Kristallgläser auf den Tischen glänzen im Licht der Leuchter, die überall aufgestellt sind. Die Bundeskanzlerin ist ebenfalls da – eine Überraschung, denn sie gilt als Tanzmuffel. Gemeinsam mit ihrem Mann nimmt Doris Haas selten an solchen Veranstaltungen teil. Mein Bruder und ich tanzen fast ununterbrochen. Tobias, ich muss eine kleine Pause machen. Ich gehe zur Austernbar. Hole mir einige wenige Austern. Eigentlich mag ich sie nicht wirklich, aber noch weniger mag ich Currywürste oder Spanferkel. Während ich mir ein halbes Dutzend Austern geben lasse kommt die Bundeskanzlerin an den Stand. Frau Schmitt. Ich freue mich sie hier zu sehen. Wie geht es Ihnen? Danke Frau Bundeskanzlerin. Es ist ein schöner Abend. Doris Haas gilt nicht als Smalltalkerin und ich bin überrascht, dass sie überhaupt mit mir redet. „Ich habe schon viele Beiträge von ihnen gesehen. Sie sind eine gute Journalistin und ihre Sendung hat unter ihrer Leitung sehr gewonnen. Ich möchte mich auch bei Ihnen bedanken für die ausgewogene Berichterstattung während .... Sie wissen schon was ich meine? Ich würde sie gerne einmal zu mir ins Kanzleramt einladen. Wir sollten uns ein wenig näher kennenlernen. Schließlich haben wir gemeinsame Interessen. Ein starkes Deutschland ohne Probleme und ohne Bürger, die uns das Leben schwer machen. Ich spüre, dass wir aus dem gleichen Holz geschnitzt sind.“ „Vielen Dank für ihre Einladung Frau Bundeskanzlerin. Ich freue mich und kann es kaum abwarten bei Ihnen zu Gast zu sein.“ Einige Fotografen haben uns aufgenommen. Sehr gut. Es wird mein Image verstärken. Ich lächle. Doris Haas verlässt den Stand und ich gehe zurück zu meinem Bruder. Die Bundeskanzlerin mag mich, das habe ich gemerkt und auch dies werde ich nutzen. Doris Haas hat es nicht leicht. Weltweit gewinnen die Populisten an Macht, Flüchtlingskrise im eigenen Land und viele Menschen sind kritisch geworden hinsichtlich der eigenen Journalisten. Ich verstehe nicht was diese Nörgler wollen. Sollen sie froh sein, dass wir eine starke Kanzlerin haben. Sie ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ich hat sie gesagt und ja das mag wohl stimmen. Sie will Macht und die will sie behalten. Deshalb verstehen wir uns. Sie schaut mir in die Augen und ich sie und wir sehen: mit Dir kann ich nicht spielen. Wir wissen was es braucht um an die Macht zu kommen und da zu bleiben. Sie wird mir helfen, ich brauche sie noch, sie braucht mich, vielleicht schneller als wir beide uns vorstellen können, das wird sich zeigen. Ich bin froh, dass mein Bruder und ich uns ein Zimmer im Hotel Adlon gegönnt haben, so brauchen wir nicht weit fahren und können den Champagner in vollen Zügen genießen. Auch die meiste Prominenz übernachtet im Hotel. Die Bundeskanzlerin hat selbstverständlich die größte Suite bekommen. Sie hat praktisch ein eigenes Stockwerk zur Verfügung. Der Bundespresseball geht bis in die frühen Morgenstunden. Wenn ich viel Champagner getrunken habe kann ich meistens nicht gut schlafen. Deshalb streune ich durch das menschenleere Hotel. Es ist wunderbar, nachts alleine durch Hotels zu schlendern. Hinter jeder Tür schlafen Menschen, oder auch nicht und ich fantasiere darüber, was sie wohl machen könnten. Vorsichtig gehe ich die Treppen zum letzten Stockwerk hinauf. Ich öffne die Türe zur Dachterrasse. Hinter einigen Tischen, die in einer Ecke gestapelt sind, höre ich Menschen reden, sehr sehr leise. Soll ich weggehen oder soll ich bleiben? Meine Neugierde siegt und ich entscheide mich zu bleiben. Vorsichtig schleiche ich mich heran und höre zu. Die Stimme kommt mir bekannt vor. Ich überlege und dann bin ich mir sicher, es ist Doris Haas. Sie spricht mit einer Frau. Doris Haas sagt: „Meine Liebste. Es muss unser Geheimnis bleiben. Wenn das rauskommt, dann sind wir erledigt.“ Ich schalte mein Smartphone ein, nehme alles auf:“Das ist Sicherheitspolitik auf allerhöchstem Niveau. Es käme einem Staatsstreich gleich, fast wie ein Putsch. Wenn Jemand erfahren würde was wir tun, Dann wäre alles zu ende. Halte Dich sehr bedeckt. Gehe absolut kein Risiko ein. Ich verlasse mich da auf Dich. Ich weiß, dass Du das schaffst, wir haben beide Erfahrung aus DDR Zeiten und wissen wie wir mit Stasi und anderen Gefahren umgehen. Dies sind Peanuts im Vergleich zu dem was wir schon gemacht haben. Die Zukunft von Deutschland hängt an einem seidenen Faden und Du hast ihn in der Hand. Der Erfolg Deiner Operation entscheidet, ob wir weitermachen können so wie bisher oder nicht.“ Eine tiefe Frauenstimme antwortet: „Doris, Du weißt, dass ich alles für Dich mache und das ich Dich mehr als jeden anderen Menschen auf dieser Erde liebe. Du bist wie meine Schwester, Du bist mein ein und alles und ich werde Dich sicher nicht enttäuschen. Ich werde ihn aus dem Weg schaffen lassen und es wird wie ein Selbstmord aussehen. Keine Angst. Du weißt, dass ich Expertin bin für professionelle Selbstmorde. “Ich schleiche mich vorsichtig weg. Ich kann es nicht glauben. Ein Komplott. Ich weiß zwar nicht genau gegen wen, aber das ist nicht so wichtig. Was ich da gehört und aufgenommen habe ist Gold wert. Ich schicke ein Stoßgebet gen Himmel. Ja, ich bin knallhart, aber gleichzeitig sehr katholisch, so wie die alten Päpste und viele andere Machtmenschen auf Erden. Diese Aufnahme wird mir sicher noch sehr nutzen. Ich werde sie einsetzen, weiß nur noch nicht wann.
Die Gelegenheit ergibt sich dann aber schneller als ich denke.
Einen Monat später bekomme ich einen Anruf aus dem Kanzleramt. Es ist die Sekretärin der Bundeskanzlerin: „Frau Schmitt. Die Bundeskanzlerin würde gerne diese Woche mit ihnen Kaffee trinken. Würde es ihnen am Mittwoch passen? Selbstverständlich zahlen wir ihr Flugticket nach Berlin.“ Ich sage zu für Mittwoch 15 Uhr. „Der Termin ist nicht offiziell und deshalb sollte er unter uns bleiben. Sie sollten nicht darüber reden.“ „Prima, wird gemacht. Ich kann sehr gut schweigen, wenn es notwendig ist.“ Pünktlich bin ich am nächsten Mittwoch im Bundeskanzleramt. Ich warte in einem wunderbar gutbürgerlich eingerichteten Raum mit eleganten Details auf Doris Haas. Mit kräftigem Schritt betritt sie den Raum. „Guten Tag Frau Schmitt, oder darf ich Anna sagen?“ „Ja, natürlich dürfen sie Anna sagen.“ „Ich werde direkt auf den Punkt kommen. Sie wissen, ich bin direkt, ich kann es mir nicht leisten kostbare Zeit zu verlieren. Ich muss mit ihnen reden über die Zukunft unserer Regierung und damit auch über unseren Öffentlich Rechtlichen Rundfunk. Alles was wir hier besprechen muss unter uns bleiben. Haben Sie verstanden? Es geht um die Zukunft von Deutschland und von uns. Wir müssen strategisch vorgehen. Es muss einige Veränderungen geben.“ „Ja, natürlich. „Wie sie wissen ist Silvia Voigt, die Tochter unseres Innenministers die Chefeinkäuferin für das Programm des DOR. Sie leistet hervorragende Arbeit. Wir sind sehr zufrieden. Seine andere Tochter haben wir als Resortleiterin bei unserer wichtigsten Politzeitung untergebracht. Es ist