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Ein peinliches Missgeschick führt den Unternehmensberater Tom Starke und die attraktive Bea Mittermeier zusammen. Die beiden tauchen sehr rasch in ein ungewöhnlich intimes Verhältnis ein, das zunächst sehr einseitig von Beas Lust an frivolem Spiel geprägt ist. Von Tom angestachelt lassen sich die beiden auf immer riskantere erotische Abenteuer ein und stoßen dabei auf das perfide Machtspiel eines Lokalpolitikers. Jo, Toms Lebensgefährtin, zeigt sich an den amourösen Spielen ihres Freundes sehr interessiert und ergreift die Chance, mit der attraktiven Bea auch selbst in eine neue erotische Welt einzutauchen. Bevor die Drei sich aber ihre erotischen Träume erfüllen, wollen sie dem Lokalpolitiker noch das Handwerk legen und begeben sich auf ein gewagtes Terrain. Wer sitzt wirklich am längeren Hebel und kann das Trio seine erotischen Träume tatsächlich wahr machen? Die erotischen Szenen sind für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.
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Seitenzahl: 281
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Mein Name ist Tom Starke, ich bin sechsundvierzig Jahre alt und arbeite als selbstständiger Personalcoach betriebsbegleitend für Mittelstandsfirmen und Handwerksbetriebe. Seit Jahren habe ich einen festen Kundenstamm für den ich jeweils einmal im Jahr für mehrere Wochen tätig werde und vor Ort bin. Bei der Auswahl meiner Kunden habe ich Aufträge in Großstädten immer vermieden. Ich bevorzuge die Atmosphäre von Kleinstädten und Mittelzentren, auch wenn ich damit bei dem einen oder anderen Honorar Abstriche machen muss. Schließlich sind in diesen Städten ja auch die Kosten für die Spesen erheblich günstiger.
Und ob ich in einer Großstadt eine Geschichte wie diese erlebt hätte, wage ich zu bezweifeln.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Sie sitzt an einem kleinen Tisch in der Ecke des Cafés, das ich so liebe.
Mittags, wenn ich mir diese eine Stunde Zeit nehme ohne die Kunden für Kaffee und eine Käsesemmel. Die Käsesemmeln sind es, warum ich in dieser Stadt dieses Café so bevorzuge. Käsesemmeln mit Tomate, Salat und Gurken. Manchmal mit Mozzarella, manchmal mit Emmentaler, manchmal mit Camembert. Vier bis fünf Wochen habe ich hier zu tun. Jedes Jahr wieder und jedes Jahr wieder vier, fünf Wochen jeden Mittag dieses Café.
Und nun sitzt sie da, diese faszinierende junge Frau und blättert in der Cosmopolitan, während sie ihren Cappuccino an die Lippen führt, ohne auf die Tasse zu sehen.
Ihre Lippen – ungeschminkt? - kann ich nicht sagen, aber unauffällig, wie das Make-up an ihren Augen. Dezent, aber wirkungsvoll.
Ihre Augen – ich habe noch nie solche Augen gesehen. Eigentlich völlig unspektakulär grau. Aber warm, trotzdem zielsicher, groß, aufmerksam und beeindruckend intelligent.
Ihr Gesicht - gepflegt, interessant – nicht lieblich, wie das einer Puppe, nicht hart wie ein Klotz. Es strahlt einfach Charakter aus. Vielleicht auch Charisma, da mag ich mich nicht festlegen. Auf jeden Fall verbirgt sich wohltuend eine Mischung aus Intelligenz, Niveau und auch Naivität in diesem Gesicht. Es ist ein Gesicht mit Blick.
Die Haare – schulterlang, dunkelblond, auch wieder irgendwie nichts Besonderes – und doch passend.
Mehr sehe ich nicht von ihr, mehr will ich auch nicht wissen von ihr. Eine Momentaufnahme und ich tauche ein in die Nachrichten des Tages. Neue Steuern zum Jahresbeginn, die immer aktuelle K-Frage der Opposition neu aufgewärmt, Spendenskandal und natürlich die Börse.
Der Transfer eines Fußballspielers, eines Verteidigers ist es, der mit einem Schlag unlesbar ist.
Ein lautes klirren, ein brauner Fleck auf der Zeitung und ein brennendes Gefühl auf der Brust. Ich kann nicht mehr reagieren. Wie ein Geschoss jagt der Löffel auf mich zu, streift den Henkel des Kaffeekännchens, landet mit der flachen Seite in meinem Kaffee und verteilt die Hälfte davon auf der Zeitung, dem Tisch und meinem Hemd.
„Sorry“, sagen diese scheinbar ungeschminkten Lippen.
„Mein Gott!“, sagen diese unglaublich interessanten grauen Augen.
„Scheiße“, sage ich.
„Das wollt` ich nicht, es tut mir leid“, und noch einmal „Mein Gott!“
Sie steht hilflos da mit ihrem Tablett, von dem sich dieser Löffel rutschend verabschiedet hatte, ohne dass sie es gemerkt hatte.
Warum er sich ausgerechnet neben diesem Tisch in Bewegung gesetzt hatte, soll mir jemand erklären. Warum hat er sich gerade den ausgesucht, der sich vor etwa zwanzig Minuten mit diesen Lippen, mit diesen Augen, mit diesem Gesicht beschäftigt hat.
Sie ist dabei das Tablett abzustellen und langt nach einer Serviette.
Ich stehe auf und sehe an mir herunter auf mein Hemd, das zwei prächtige Kaffeeflecken aufweist.
„Es tut mir so leid!“, beteuert sie noch einmal und reicht mir die Serviette.
„Ist schon in Ordnung“, beruhige ich sie, „kann ja passieren.“
Es ist ihr offensichtlich peinlich, vor allem, weil es plötzlich absolut still ist im Café, alle auf uns glotzen -amüsiert und erwartungsvoll.
Trotzdem hat sie ihr Selbstbewusstsein offenbar nicht verloren.
Sie kommt auf mich zu, will irgendwie helfen. Nur wie in einer solchen Situation.
„Sie können beruhigt weiter Kaffeetrinken, ich kann Ihnen versichern, ich lebe noch“, sage ich laut den schweigenden Gaffern in den Raum hinein. Verlegenes Schmunzeln, vereinzelt Lacher und dann wieder der gewohnte Gesprächsbackground.
Sie lächelt – ein wenig spöttisch, ein wenig vergnügt über meine Bemerkung.
Da steht sie vor mir, einen halben Kopf größer schlank, nicht dürr, in einer engen schwarzen Hose, einem hellgrünen Shirt mit Rollkragen, das ein bisschen Haut vom Bauch zeigte und ihren wohlportionierten Busen ins rechte Licht setzte. Eine schwarze Lederjacke tut das Übrige, um diesem Gesamtbild Wirkung zu verleihen. Selbst ihr eher abgegriffener Lederrucksack mit der flüchtig reingesteckten Illustrierten, fügt sich in die Perfektion dieser Erscheinung ein.
„Das ist mir wirklich peinlich, Mann, Sie können doch so nicht mehr arbeiten heute Nachmittag.“ Sie ist besorgt um mich. Ich will sie beruhigen. Es ist Montag und ich habe meine Reisetasche für die Woche noch im Wagen. Ich sage ihr das. Sie scheint erleichtert, ohne dass ich das Gefühl habe, es fielen ihr Steine vom Herzen. So dramatisch sieht sie die ganze Sache wohl auch nicht.
„Lassen Sie mich wenigstens einen neuen Kaffee für Sie bestellen.“ Sie ist schon in Bewegung in Richtung Theke.
„Halt, warten Sie!“ Sie stoppt und sieht mich fragend an.
„Sie müssen zur Arbeit“, sage ich, „und einen Kaffee, den Sie bezahlen, trinke ich nicht alleine.“
„Was soll das heißen?“, fragt sie und sieht mich dabei fast warnend, aber halt doch auch lächelnd an.
„Sie schulden mir einen Kaffee, okay! Wenn Sie Ihre Schulden begleichen wollen, ich bin um halb fünf heute Nachmittag wieder hier. Wenn Sie wollen, können Sie dann Ihre Schulden begleichen. Wenn nicht, na, dann haben Sie halt Ihr ganzes Leben ein schlechtes Gewissen, okay?“ Jetzt lacht sie.
„Wetten, dass ich mit diesem schlechten Gewissen leben kann, und ich glaube sogar ganz gut.“ In ihren Augen sitzt nun der Schalk.
„Wie gewissenlos diese Welt doch geworden ist.“, kontere ich, als ich mich wieder setze und sie das Café lachend verlässt, nicht ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen und flüchtig mit der Hand zu winken.
Ich war zehn Minuten nach halb Fünf im Café. Ein junges Pärchen an einem Tisch, eine alte Dame mit Hut und Feder an einem anderen vor einem Stück Sahnetorte und – ich wette – koffeinfreiem Kaffee.
„Schade!“, denke ich und setze mich. Ich werde den Lokalteil meiner Zeitung lesen, dabei einen Cappuccino trinken und dann suche ich mir ein Zimmer.
Irgendwelche Parkautomaten nehmen keine Euroscheine und ein Brunnen vor einem Rathaus wird zum öffentlichen Ärgernis.
Das sind die Schlagzeilen, aber nicht von dieser Stadt, sondern von meiner Stadt im Allgäu.
„Ich bin mir doch nicht so sicher.“, sagt sie und setzt sich an meinen Tisch.
„Womit?“
„Na, ob ich mit dem schlechten Gewissen leben kann.“ Sie grinst. Ich wohl auch.
„Kaffee?“ fragt sie
„Ich glaube, da sind sie wohl zu spät dran.“ Ich sehe auf meine Armbanduhr. Es ist gerade Fünf durch. „So spät müssen die Schulden verzinst werden. Was halten Sie von einem Glas Prosecco?“
„Warum nicht?“ Sie steht auf, geht an die Theke und kommt mit zwei Gläsern Prosecco zurück.
„Ganz ehrlich“, sagt sie, als sie sich gesetzt hat, „es war gar nicht so schlecht, dass mir das heute Mittag passiert ist.“
„Wieso denn das?“, frage ich fordernd.
„Na, dieses Hemd steht Ihnen doch bedeutend besser als das weiße von heute Mittag.“ Ich muss lachen. Mein Hemd ist dunkelblau.
„Prost und noch mal sorry!“ sagt sie. Wir stoßen an und trinken.
Sie ist achtundzwanzig Jahre, hat Informatik und Werbedesign studiert, arbeitet in der PR-Abteilung für eine bekannte Motorradmarke und weiß auf jeden Fall, dass sie das nicht das ganze Leben tun will.
„Sie sind verheiratet oder liiert?“ fragt sie mich.
„Ich war verheiratet“, sage ich, „und liiert ja, liiert bin ich schon.
Würde sie das hindern, sich weiter mit mir abzugeben oder bereuen es nun gar, gekommen zu sein?“
„Quatsch, ich will was von Ihnen wissen, bisher habe doch nur ich über mich geredet.“
„So, und nun soll ich die Pfähle einschlagen, wie weit es gehen darf, oder? Ich bin also nicht so unabhängig, wie Sie meinen.“
Sie lächelt. „Wie schön für Sie.“
„Das klingt sehr nachdenklich, haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht?“ frage ich ziemlich direkt.
„So kann man das nicht wirklich sagen, ich habe halt bisher den Richtigen noch nicht gefunden.“
„Kaum vorstellbar, bei Ihrer Ausstrahlung und Ihrem Aussehen.
So positiv wie Sie rüberkommen, da wundert es mich doch, dass Sie noch solo sind.“
„So ist es auch nicht, da sind schon einige, aber halt nicht der Richtige.“
„Sie sind wählerisch? – Aber Sie warten doch bitte nicht auf den Traumprinzen, oder?“
„Wählerisch vielleicht, aber der Traumprinz muss es nicht gleich sein.“ Sie lächelt tiefsinnig.
„Und was gibt es auszusetzen an der jungen Männerwelt heute?“ Ich werde neugierig.
„Jetzt sind wir schon wieder bei mir und Sie spazieren so mir nichts, dir nichts in mein Intimleben. Ich glaube, ich muss höllisch aufpassen bei Ihnen.“ Sie lacht.
„Was haben Sie zu verlieren, wir stehen nachher auf und ich verschwinde aus Ihrem Leben, genauso schnell, wie Sie mich heute Mittag reingezogen haben. Wenn Sie mal so richtig herziehen wollen über die Männerwelt, wieso nicht bei einem Fremden wie mir?“
„Sie haben` s ja faustdick hinter den Ohren“, kontert Sie frech, „aber wo Sie Recht haben, haben Sie Recht. Noch ein Glas Prosecco?“
„Vorsicht“, warne ich, „wenn Sie nicht unkontrolliert loslegen wollen, sollten Sie sich den Alkohol überlegen.“
„Darf ich nun in die Vollen gehen oder nicht?“ Spöttisch fragend nimmt sie die beiden Gläser, um damit an die Theke zu gehen.
„Wissen Sie, ich weiß natürlich, dass einige auf mich abfahren“, sie stellt die vollen Gläser auf den Tisch und setzt sich wieder, „und ich merke auch schnell, wenn da jemand nur mal schnell in die Kiste mit mir will. Ist ja manchmal auch ganz lustig. Eine Nacht – und Tschüss! Aber das ist es nicht. Einmal hatte ich einen, der war wirklich okay, aber im Bett hatte der eine katholische Blockade. Am liebsten hätte der nur im Dunkeln und dann auch noch unter der Decke gewollt. Und das war es dann auch nicht.“
„Waren Sie lange mit dem zusammen?“
„Zwei Jahre!“
„Haben Sie mit ihm denn nie über das Problem geredet?“
Sie lacht. „Mit dem? Über Sex? Unmöglich! Ist wirklich ein total netter Kerl und echt intelligent, aber Sex ist sprachlich absolut tabu bei dem. Wir treffen uns noch ab und zu, er wohnt ja nicht hier, ein oder zweimal im Jahr halt, dann gehen wir essen oder ins Kino.“
„Liebt er Sie?“
„Ich glaube schon, aber es geht einfach nicht.“
„Und eine Alternative ist nicht in Sicht?“
„Wissen Sie, mir scheint es oft, die Männer haben Probleme mit Frauen, die größer sind als sie und vor allem mit Frauen, die wissen, was sie wollen. Egal, ob im Beruf, im Privatleben oder aber auch im Bett.“
„Pauschalieren Sie da nicht zu sehr?“
„Ich hoffe doch, denn wenn nicht, dann hätte ich ja gar keine Chance mehr.“
„Chance worauf?“
„Na ja, dass mal einer kommt, der mit meiner Phantasie mitgeht!“
„Und wie sieht Ihre Phantasie aus?“
„Also beim Sex habe ich bisher immer nur ziemliche Langweiler erlebt. Wenn ich mal ein bisschen Power oder Kribbeln wollte, haben die im wahrsten Sinn des Wortes ihren Schwanz eingezogen.“
„Glauben Sie nicht, dass Sie etwas zu viel verlangen, wenn es von Anfang an gleich voll Power losgeht?“
„Das muss es ja gar nicht. Aber die meisten halten mich ja schon für abartig oder pervers, wenn ich nur über Sex reden will. Ich will es halt phantasievoll und erotisch.
„Was heißt das denn für Sie?“ Ich bin angetörnt und gespannt neugierig. Diese Frau entwickelt sich zu einem Phänomen. Gutaussehend, intelligent und hoch erotisch.
„Nun ich habe erotische Phantasien und ich möchte darüber auch mit meinem Partner reden können. Und dann vielleicht nicht nur reden.“
„Jetzt wird es sehr gewagt, merken Sie das? Wollen Sie nicht lieber einen Rückzieher machen?“
„Wieso, ziehen Sie jetzt auch den Schwanz ein?“
„So meine ich das nicht, ich will Ihnen nur die Gelegenheit geben, zu stoppen, nicht dass Sie im Nachhinein etwas bereuen.“
„Ich denke nicht, ich sage schon Stopp, wenn es mir zu viel wird.“
Sie hat sich heiß geredet, hat leicht gerötete Backen und sie wirkt wirklich etwas erotisiert.
„Dann sagen Sie mir, was sie sich in Ihrer Phantasie vorstellen.“
„Na ja, nicht nur kuscheln und streicheln und so. Und dann in der Missionarsstellung abfackeln. Ich will das erotische Spiel, auch mal den ganzen Tag lang und dann auch mal härter genommen werden.“
„Sie wollen den starken Mann? Keine Emanzipation?“
„Was hat das denn damit zu tun? Beim Sex will ich manchmal halt auch den starken und harten Mann, der einfach bestimmt, mich fordert. So emanzipiert bin ich, um das sagen zu können, denn es hat schließlich mit meiner Lust zu tun.“
„Wow, das ist stark.“
Ich fische aus meiner Sakkotasche eine Visitenkarte und schiebe sie ihr über den Tisch.
„Ich bin bis Donnerstag in der Stadt, in irgendeinem Hotel.
Danke für den Prosecco.“ Ich stehe auf. Sie sieht mich völlig entgeistert an. Im Gehen drehe ich mich noch einmal zu ihr um.
„Sollten Sie mich wirklich anrufen, dann duzen Sie mich bitte.
Ich bin der Tom!“
Dann lasse ich sie alleine im Café zurück.
Es ist fast neun Uhr abends. Ich liege auf dem Bett meines Hotelzimmers. Mein Handy klingelt. Das Display zeigt mir eine unbekannte Nummer.
„Was war denn das für ein Abgang?“, fragt sie auf mein „Ja“ hin.
„Ist das der einzige Grund, warum du anrufst?“, kontere ich.
„Vielleicht nicht, aber der wichtigste.“
„Dann sage mir einen unwichtigen“, will ich sie aus der Reserve locken.
„Na ja, da treibst du ein Spielchen mit mir, machst mich total heiß und dann knipst du den Schalter aus und sagst bye, bye!“
Sie wirkt wirklich empört.
„Ich habe den Schalter nicht ausgeknipst, ich habe ihn dir nur in die Hand gegeben.“
„Was soll das heißen?“
„Vielleicht ganz einfach nur, dass wir uns in einer halben Stunde treffen könnten.“
„Da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden, oder?“
„Hast du das nicht längst?“
„Wer bist du? Wie kommst du dazu, so mit mir umzugehen?“
„Du hattest es doch in der Hand, oder? Hättest du nicht angerufen, müsstest du dich jetzt nicht mit mir rumärgern. Und jetzt noch einmal, wenn du Lust hast, treffen wir uns in einer halben Stunde in der Bar vom Posthotel. Aber nur dann, wenn du wirklich Lust hast. Also du entscheidest, ich werde dort sein.
Und jetzt leg` auf.“
„Moment mal!“ höre ich noch. Dann unterbreche ich die Verbindung und speichere ihre Nummer in meinem Adressbuch.
Sie sieht toll aus, als sie die Bar betritt. Sie hat ein helles, rot und orange geblümtes, leichtes Kleid an, knapp über die Knie reichend, das vorne durchgeknöpft ist. Ihre schwarze Lederjacke passt zu den halb hohe Stiefletten.
Ein bisschen wirkt sie schmollend, als sie sich neben mich an die Bar setzt.
„Lass uns etwas vereinbaren“, schlage ich ihr vor. Sie sieht mich fragend an.
„Du willst die Stärke des Mannes nur beim Sex. Lass es dabei auch bewenden. Erkenne aber auch, wann es Sex ist, und wann nicht, sonst läufst du Gefahr, das zu verlieren, was dich eigentlich ungewöhnlich macht.“
Sie sieht mich verwundert an.
„Wenn du meinst!“ Das ist heute Abend ihr erster Kommentar.
„Was trinkst du?“, frage ich sie.
„Was ist das?“, will sie wissen und deutet auf mein Glas.
„Ein Cocktail, alkoholfrei und bitterherb.“
„Alkoholfrei?“ Sie schüttelt ungläubig den Kopf.
„Entschuldige, wenn ich all das, was heute Abend vielleicht passiert, bei klarem Verstand mitbekommen will.“
„Ich trinke dasselbe, aber was soll denn passieren?“
Sie wirkt liebevoll naiv. Ich ordere noch einen Cocktail und flüstere ihr ins Ohr.
„Ich will deinen Slip!“
Ihre Augen schauen mich aufgesetzt empört an. Ihr Mund verzieht sich zu einem Grinsen und dann sieht sie sich in der Bar um. Sie ist gut besucht. Mindestens zweidrittel Männer und die haben die etwa zehn Frauen fest im Visier. Auch und vielleicht vor allem meine Begleiterin, von der ich noch nicht einmal den Namen weiß, aber schon den Slip von ihr verlangt habe.
„Du gehst ganz schön ran“, antwortet sie mir leise, „aber verrate mir einmal, wie ich das hier machen soll, ohne zu riskieren, rausgeschmissen zu werden?“
„Lass dir was einfallen, aber unterstehe dich, hier ein Table-Dance zu veranstalten. Wenn es dir hilft, dann spekuliere damit, dass der zweite Platz da hinten im Eck auch noch frei wird, dann können wir uns ein bisschen zurückziehen.“
„Bin ich jetzt hier also in einer Wartehalle?“ Sie wird spöttisch.
„Warum, du kannst ja inzwischen ein paar Knöpfe deines Kleides mehr aufmachen.“
Fast spielerisch knöpft sie tatsächlich zwei Knöpfe ihres Dekolletés auf, während sie am Strohhalm ihres Cocktails zeiht.
Ich sehe den Brustansatz, ich sehe die weiße Spitze ihres BHs.
Ich sehe vor allem, das Spiel gefällt ihr. Und ich will es, ein schönes Spiel, ein erotisches, ein langes, ein spannendes.
Der Gast in der Ecke erhebt sich tatsächlich.
„Oh, da hat uns jemand gehört.“ Ironie spricht aus ihren Worten.
„Dann lass uns die Chance nutzen, aber gemächlich.“
Sie rutscht von ihrem Barhocker und nestelt mit der einen Hand unter ihrem Bläser, mit der anderen trägt sie ihr Glas. Ich folge ihr. Sie setzt sich ganz ins Eck, ich bilde zwischen ihr und den nächsten Gästen eine Barriere.
„Wie viele Knöpfe soll ich aufmachen?“ fragt sie mich schnippisch.
„Es genügt, wenn du beim Rausgehen noch einen zu hast.“, antworte ich ihr prompt.
„Dann muss ich wohl strategisch vorgehen.“ Sie lächelt weise und inspiziert offensichtlich die Gäste.
Als ich mich zu ihr vorbeuge, hält sie mir ihre Faust vors Gesicht.
Langsam öffnet sie einen Finger nach dem anderen. Ein weißer Minislip liegt auf ihrer Handfläche.
„Gekonnt!“ lobe ich sie ehrlich, „so schnell hätte ich das nicht erwartet.“
„Ich hab´ ja schon beim Platzwechseln aufpassen müssen, dass er mir nicht an die Knöchel rutscht und alle es sehen könnten.
Zufrieden?“
Der Slip liegt auf meinem Cocktailteller. Ich stecke ihn ein.
„Nein, du hast ja noch den BH an.“
Jetzt grinst sie schelmisch und überlegen. Drei flinke Handgriffe nur, einen an den Rücken und jeweils einen oberhalb des Brustansatzes und dann zieht sie den BH zwischen den Knöpfen ihres Kleides knapp unter der Brust hervor und steckt ihn in meine Jackentasche.
„Damit du anständig Probleme bekommst, wenn ihn doch jemand entdeckt, der von mir nichts wissen darf!“
„Das wird nicht passieren, keine Angst!“ sage ich und sehe ihr zu, wie sie spielerisch ihr Kleid von unten bis zum Bauchnabel öffnet. Eine kurze Beinbewegung und sie zeigt mir ihren dichten dunklen Schamhaarbusch. Sie sieht mich herausfordernd an.
Ihr Blick fragt: „Wie weit geht das Spiel?“
„Wie weit gehst du mit?“ frage ich sie, ohne ihre Frage gehört zu haben.
„Ich habe keine Ahnung, wie weit du gehen willst, wie kann ich dann sagen, wie weit ich mitgehe?“
„Macht es dir Spaß?“
„Bisher schon, bisher ist es sogar super.“ Sie rollt die Augen, sieht an sich herunter, schlägt das Kleid züchtig um ihre Beine und öffnet einen weiteren Knopf an ihrem Dekolletee. Sie blitzt mir zu. Ihre Augen verraten Lust.
„Würdest du dein Äußeres verändern, um deine Lust zu steigern? Oder hast du Verpflichtungen, die das nicht zulassen?“
„Wie meinst du das?“ Sie zwickt ihre schönen Augen zusammen und legt ihre Nase in süße kleine Falten. Nonverbal ist ihr Gesicht ein einziges Fragezeichen.
„Würdest du dich zum Beispiel zum Vamp verändern?“
„Du meinst mit Haare färben und auf schwarz oder auf Leder machen?“
„Zum Beispiel?“
„Na ja, verändern vielleicht schon, aber auf diesen schwarzen SM-Kult mit Piercing und schwarz und weiß im Gesicht, das ist nicht mein Ding. Das würde mich auch in meinem Alltag stören.“
Ich erhasche einen Blick auf ihre Brust, als sie nach ihrem Cocktail greift.
„Das ist okay!“, sage ich, „aber du wirst nicht drum herumkommen, deinen Alltag in deine Lust mit einzubeziehen, sonst bleibt es bei deinen langweiligen One-Night-Stands.“
„Und wie bitte soll ich das anstellen?“ Die Frage war garantiert nicht ernst gemeint. Ich sehe es ihr an, sie will nur das Gespräch, sie will hören, was ich meine, sie will es hören und sich antörnen. Worte, gesprochene Worte, mehr ist nicht notwendig, um ihr Lust zu machen.
Ich bestelle noch zwei Cocktails. Der Barkeeper sieht ungeniert in ihren Ausschnitt. Sie lässt ihn gewähren, geschickt, nicht zu lange ein bisschen nur.
„Du verkaufst Motorräder, sicherlich sind da im Umfeld tolle Männer!“
„Ich arbeite nur mit zwei Kolleginnen zusammen“, sie weicht aus und fordert mich heraus.
„Erzähl keine Märchen, du hast sicher einen männlichen Kollegen, und wenn nicht, deine Kolleginnen sind sicher nicht unattraktiv, oder?“ Sie stutzt kurz und lächelt verschmitzt.
„Also, was soll ich tun? Ihn auffordern mich zu betatschen, mir an den Busen zu grapschen oder mich zu vergewaltigen?“
„Warum nimmst du es nicht in die Hand und ziehst ihn aus? Warum langst du ihm nicht in die Hose? Warum vergewaltigst du ihn nicht auf seinem Bürotisch, im Lift oder auf eurer Modellmaschine?“
Sie lacht hell auf. „So einfach ist das bei dir? Ich habe einen Job und mein Boss ist – Gott behüte – ein Pseudo- Macho erster Sahne. No thanks, mit dem kannst du die Hühner füttern. Der hat zwar eine große Schnauze, aber wenn seine Frau nur am Telefon ist, gehört er schon zu den Playmobilmännchen. Nein Danke!“
„Wozu hast du eigentlich deine Phantasie?“
Sie sieht mich an, als habe ich sie ertappt.
„Glaubst du wirklich ich rede hier dem Business and Success durch Sex das Wort? Ja, zieh ihn aus, aber lass es ihn nicht wissen. Du willst Lust, dann hol sie dir, aber zieh keinen mit rein, der nicht will oder den du nicht willst.“
„Du meinst ich verkaufe Maschinen und garniere sie mit nackten Männern, mit tollen Ficks und heißen Nummern?“
„Warum nicht, nur verplappere dich nicht und pass auf, dass du dir nicht versehentlich zwischen die Beine greifst oder“, ich werde noch leiser mit meiner Stimme, „harte Nippel bekommst, wie gerade jetzt.“
Sie sieht an sich hinunter und grinst etwas höhnisch.
„Du meinst, du redest geil mit mir und ich sitz da wie ein Eisblock und tue so, als ob gar nichts wäre?“
Der Barkeeper stellt die Cocktails vor uns ab, seine Augen streifen mich nicht einmal. Er gäbe viel darum, die beiden unübersehbar erregten Brüste ohne den Vorhang des Kleides zu sehen.
„Zieh die Jacke aus!“ Der Barkeeper bringt mich auf die Idee.
„Du traust dich“, sagt sie, „wie viele sollen denn hier mitspielen? Wenn ich mich jetzt blöd bewege, kann ich mich gleich ganz ausziehen. Es ist nur noch ein Knopf zu, mein Lieber!“
„Schön für mich, aber tu es trotzdem vorsichtig, genug Stoff hast du ja.“
„Wer darf was sehen außer dir?“ fragt sie schnippisch.
„Möglichst niemand, es sei denn, du willst dir einen hübschen jungen Mann für heute Nacht aufreißen.“
„Nein Danke, ich denke ich bin versorgt heute Nacht?“ Sie sieht mich erwartungsvoll an.
„Wir sind erst gestartet, meine Liebe. Und du wolltest einen Langstreckenlauf und keinen Sprint, wenn ich dich recht verstanden habe. Da ist noch ein bisschen hin zur Zielgerade.“
„Und du glaubst ich lege zwischendurch nutzlose Sprints mit anderen ein und am Ende geht mir die Luft aus? Täusch dich mal nicht, mein Lieber.“
Das saß: mein Lieber! Was für eine Frau, intelligent, schlagfertig und lustvoll erotisch bis zum Anschlag.
Geschickt lässt sie den Blazer über die Schulter gleiten. Sie kann nicht verhindern, dass ich ihre vollen Brüste sehe. Die harten braunen Brustwarzen. Die kleinen dunklen Höfe. Die straffe Form ihres Busens. Für sich gesehen hätte er eine bombastische
Größe, aber er fügt sich in das Verhältnis ihres großen Körpers nahtlos, aber wirkungsvoll ein.
Der Barkeeper gerät fast in Panik, als er bemerkt, dass die Jacken-Entkleidung abgeschlossen ist, sein Einsatzort aber das andere Ende der Bar ist.
„Das war wohl ein Koitus Interrupts, den du dem Barmann da gerade angetan hast.“
Sie lacht. „Ist ein süßer Kerl, aber Pech gehabt!“
„Wart ab, die Inspektion kommt sicher prompt.“ Ich erwarte den jungen Mann umgehend bei uns. Sie sieht an sich hinunter und legt züchtig den Stoff ihres Kleides übereinander. Oben und unten.
„Pech gehabt, sagte ich!“ wiederholt sie, als sich der Barkeeper in unsere Richtung in Bewegung setzt.
„Haben die Herrschaften noch einen Wunsch?“ Wie leicht es doch für Barkeeper ist, Kontakt zu knüpfen.
„Wir wollen zahlen!“ Mehr Enttäuschung hätte ich ihm wohl nicht bieten können. Es dauert auch eine Weile, bis er zu seinem „Zahlen? Bitte! Sofort!“ ansetzt.
Sie dreht sich zur Wand, als sie ihre Lederjacke wieder anzieht.
Als sie sich umdreht, hat sie den Reißverschluss geschlossen.
„Wir haben nur vom Kleid gesprochen, stimmt`s?“
„Habe ich was gesagt?“
„Geschickt!“ denke ich.
„Nein, aber gedacht, stimmt`s?“ Noch einmal kommt dieses überlegene „stimmt`s“.
„So etwas ähnliches, ja. Du gefällst mir auf jeden Fall. Bevor wir aber hier rausgehen, sagst du mir aber, wie ich dich nennen soll, ich habe nämlich keine Lust auf `Hey, du da! ´.“
„Wie du mich nennen sollst oder meinen Namen?“
„Was immer du willst!“
„Also jetzt auf jeden Fall kein Versteckspiel mehr. Ich bin die Beate, aber alle sagen Bea zu mir. Bea Mittermeier.“
„Und du sagst Tom zu mir!“ biete ich ihr an und folge ihr nach draußen.
Im Rücken spüren wir die lüsternen Blicke zumindest des Barkeepers, der sich sicher selbst über mein großzügiges Trinkgeld nicht freuen kann.
Ich bin mir fast sicher uns folgen einige Blicke mehr, hoffnungsvoll im letzten Augenblick vielleicht doch noch etwas zu erhaschen.
Wir stehen auf dem Boulevard dieser Kleinstadt. Die Cafés bedienen die letzten Gäste. Nur an der Pizzeria gegenüber herrscht noch eher lebhaftes Treiben. Vor allem Jugendliche zeigen auffällige Präsenz.
Wir schlendern in Richtung Parkgarage, in der mein Auto steht.
„Wie bist du hier?“ frage ich.
„Zu Fuß“, sagt sie, „ich wohne gleich um die Ecke.
„Kann ich dich trotzdem fahren?“
„Klar, so nah ist`s auch wieder nicht, aber du kannst mich auch zu Fuß begleiten.“
„Lass uns fahren, du frierst sicher bald. Aber mach deine Jacke auf.“
Sie grinst mich an, als sie langsam den Zipp ihrer Jacke nach unten zieht. Es ist faszinierend, sie laufen zu sehen: jede Bewegung, jeder Schritt wird umschmeichelt von der Sanftheit des leichten Stoffes ihres Kleides. Jede Bewegung, jeder Schritt gibt ein kleines Bisschen ihres Körpers frei, wie kurze Blicke in ein Weihnachtszimmer, frische erotische Natur. Momentaufnahmen im Neonlicht, Momentaufnahmen im Schatten der eigenen Bewegungen.
Nur wenige Menschen begegnen uns. Es geht auf Mitternacht zu.
„Bist du sehr bekannt hier in der Stadt?“
„Nicht wirklich“, sagt sie, „ich bin erst etwas über ein Jahr hier, ein paar Freunde, ja, aber die meisten vom Geschäft herrührend. Wieso?“
„Das Parkhaus ist bestimmt kameraüberwacht und vielleicht macht bald ein Softporno mit dir als Hauptdarsteller die Runde.“
Sie lacht. „Keine Angst, ich kenne meine Grenzen und ich habe meine Augen, um zu sehen, wo ich ins Bild gesetzt werde.“
Ich zahle am Automaten mein Ticket und als sie am Lift stehen bleibt, sage ich: „Wir gehen!“
Unwidersprochen steigt sie die erste Treppe hinauf.
„Siehst du eine Kamera im Treppenhaus?“
Sie sieht sich um. „Ich glaube nicht“, sagt sie, „aber denk dran, du hast nur begrenzt Zeit, die Garage zu verlassen, wenn du gezahlt hast.
„Danke für die Warnung, aber mach doch deinen letzten Knopf auf.“ Ich stehe zwei Stufen unter ihr, sie dreht sich um, beide Hände am letzten geschlossenen Knopf ihres Kleides. Betont langsam knöpft sie ihn auf. Betont langsam öffnet sie mit beiden Händen – wie einen Theatervorhang – ihr Kleid. Betont langsam stellt sie ihre Beine leicht gespreizt auseinander
„Bitte sehr, Gourmet!“ Sie präsentiert mir ihre Nacktheit.
Direkt vor mir ihr Bauchnabel, gepierct mit einer smaragdgrünen Perle am silbernen Ring. Ihr Schamhaar dunkel, gepflegt, in den Leisten rasiert und auch zwischen den Beinen. Ihre vollen Schamlippen sind deutlich zu sehen, haarlos.
Ihre Brüste fest, wohlgeformt mit aufrechtstehenden harten Nippeln, dunkelbraun in dunklen Höfen, klare kleine Kreise, klare Konturen.
Sie schaut mich von oben herab an mit der nicht ernstgemeinten und nicht ausgesprochenen Frage. „Zufrieden?“
Schelmischer Weise lässt sie kurz ihre Zunge über die Lippen gleiten, ohne richtig den Mund zu öffnen. Ihre Augen sprühen.
Ich nehme ein Taschentuch aus meiner Jackentasche, falte es auf und lege es über den Kugelknauf des Treppengeländer-Pfostens.
Jetzt hinter ihr stehend, halte ich mit beiden Händen ihr Kleid auf und drücke sie mit meinem Körper gegen das Geländer.
Sie hebt ein Bein hoch, drückt sich mit beiden Händen am Treppengeländer nach oben, sucht Halt mit dem Fuß auf einer Querstange und taxiert ihr Geschlecht auf den tuchbedeckten Knauf des Geländer-Pfostens. Kurz hält sie inne. Dann in den Hüften eine langsame Bewegung. Ich stütze sie. Sie atmet tief, ein kurzes Reiben, ein scheinbar unendlich langer Druck gegen das kalte Metall. Ein langes lustvolles Ausatmen.
Der Schlag einer Metalltüre, Stimmen unten am Automaten.
Für einen Moment sehe ich ihren flehenden Blick. „Nicht jetzt, bitte nicht jetzt.“ Aber wortlos steigt sie runter von ihrer lustspendenden Geländer-Kugel. Das Taschentuch ist durchtränkt. Sie nimmt es, hält es kurz vor ihr Gesicht, atmet tief ein.
Dann steckt sie es mir in die Jackentasche, nicht ohne einen Hauch ihres Wolllustduftes an meine Nase zu wedeln.
Unter uns sehe ich ein junges Pärchen und einen jungen Mann, gedämpft redend zu uns hinaufkommen.
Ohne einen Hauch von Panik zieht Bea ihr Kleid und ihre Lederjacke gleichzeitig an ihrem Bauchnabel zusammen und dreht sich mir zu. Ich habe ihr Gesicht unmittelbar vor meinem. Die geröteten Wangen und die unglaublich sprechenden Augen sagen einfach nur: „Ich will, ich will, ich will, jetzt, hier, gleich. Ihre Hände liegen jetzt auf meinem Rücken, ihr Körper lehnt an meinem. Bloß, nackt, bereit – trotzdem selbstsicher und kein bisschen ängstlich. Die drei gehen grüßend an uns vorbei.
Wir stehen eine Weile so. Ihre Wange an meiner, kein Kuss, keine Intimität, die das intelligente Spiel mit der Lust irritieren könnte.
Wir stehen da: Sie: Frau, nackt, selbstsicher und doch bereit.
Ich: Mann, lustvoll, neugierig und doch grausam zurückhaltend.
Ich will das Spiel.
Es ist Mitternacht. Der erste Tag, von drei möglichen Tagen.
Eine Metalltüre fällt ins Schloss. Die drei sind auf ihrem Parkdeck.
Ich löse mich von ihr. Als sie ihre Jacke zumachen will, hindere ich sie wortlos daran.
Wir gehen zum Auto. Ihr Busen, ihre Scham eingerahmt vom Stoff ihres Kleides, ihr Schritt selbstsicher ohne die Spur von Scham oder Unsicherheit. Als ich den Wagen öffne, kommt von oben das Auto mit den drei jungen Leuten. Sie steht mit dem nackten Körper gegen das Auto gewandt, doch sichtbar in allen Details für die Vorbeifahrenden.
Der junge Mann am Steuer übersieht uns. Die aufgerissenen Augen des Mädchens aber sprechen Bände. Das kurze grelle Aufblitzen der Bremslichter unterrichtet uns über die deutliche Meldung im Auto der drei. „Die ist ja nackt!“
Bea steigt ein. Wir verlassen die Parkgarage. Am Straßenrand steht der BMW von eben. So unauffällig zu schauen, ist mit so langen Hälsen gar nicht möglich.
Bea verzieht keine Miene, aber gibt kurz sogar ihre Schulter frei.
Dann gebe ich Gas und bis die drei gestartet haben, sind wir längst davon.
Keine zwei Minuten fahren wir zu Beas Wohnung. Eine Wohnanlage, modern, geschmackvoll und trotz Zentrumsnähe sehr ruhig.
Wir sitzen im Auto. Ich betrachte ihre Beine. Sie öffnet sie leicht. Im diffusen Licht der Innenbeleuchtung sehe ich ihre feuchte Lustspalte. Ihre Hände liegen bewegungslos auf ihren nackten Schenkeln. Ihr Blick erwartet etwas. Aber geduldig.
Wir steigen aus. Der mittlere Eingang, Hausnummer 21 b.
Sie schließt die Haustüre auf. Keine Frage, ob ich mit nach oben komme. Nur die Information: „Ganz oben, sozusagen im Penthouse!“
Ich lehne mich gegen die Haustüre. Sie dreht sich um. Wieder dieser Streifen Nacktheit von Kopf bis zur Sohle. Nun im vollen Licht des Hausganges.
„Gib mir die Jacke, bitte!“
Sie tut es, schweigend, lächelnd.
„Und jetzt das Kleid, bitte!“
Sie tut es, wieder schweigend, wieder lächelnd.
Dann dreht sie sich um und steigt die Treppe hinauf.
Wieder ohne Panik, ohne Eile, selbstsicher und scheinbar ohne Scham.
Da geht sie nun vor mir, nur noch ihre weißen Schuhe an, eine dezente Goldkette um den Hals.
Ein makelloser Körper. Zwei kleine Leberfleckchen auf dem Rücken. Eine schöne Taille, ein runder fester Po – ein wirklicher Po
– und Beine, lang, schlank, fest – ein bisschen muskulös, ohne übertrieben zu wirken.
Ich folge ihr. Zwölf Stockwerke und mehr könnte ich so hinter ihr hochsteigen.
Sie dreht sich nicht einmal um. Weiß meinen Blick auf ihrem Körper. Geht ohne Hast bis unters Dach. Sie öffnet die Türe. Es riecht frisch aus ihrer Wohnung. Sie dreht sich zu mir um. Macht Anstalten mich hinein zu bitten.
Ich bleibe in der Türe stehen. Sie macht einen Schritt auf mich zu. Trotz ihrer Kleider in der Hand ziehe ich sie zuerst an mich heran und drücke sie dann gegen den kalten Türrahmen. Sie stöhnt ein wenig auf, als sie die metallene Kälte im Rücken spürt. Meine freie Hand sucht ihr Geschlecht. Ich greife es mit der ganzen Fläche meiner Hand. Sie spreizt die Beine. Ich presse mit ganzer Kraft gegen ihre feuchte Spalte. Sie drückt ihre wollüstige Vulva gegen meine Hand. Sie will sich reiben. Will genommen werden. Ihr Verlangen ist zu spüren, zu sehen, zu hören. Ihre Brust hebt und senkt sich. Sie atmet tief, aber nicht überhastet. Zwischen ihren Beinen läuft sie aus. Mein Handballen drückt auf ihren Kitzler. Ich lasse keine Bewegung mehr zu.
Nur für einen kurzen Moment. Dann gebe ich sie frei.
Sie sackt etwas in sich zusammen. Ihre Knie zittern.