Mafiatod - Donald E Westlake - E-Book

Mafiatod E-Book

Donald E. Westlake

4,5

Beschreibung

Ray Kelly trifft nach Jahren bei der Air Force seinen Vater in New York wieder. Als beide über den Highyway fahren, taucht plötzlich ein Chrysler auf der Überholspur auf. Der Beifahrer dreht die Scheibe runter, eröffnet das Feuer. Einen Moment später kommt Ray im Krankenhaus wieder zu sich- ihm fehlt ein Auge, sein Vater ist tot. Von jetzt an zählt nur noch eins: Rache! Er wird den Mörder seines Vaters finden.

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In der Reihe »Hard Case Crime« bei Rotbuch sind bislang erschienen:

HCC-001 Allan Guthrie: »Abschied ohne Küsse«

HCC-002 Lawrence Block: »Abzocker«

HCC-003 Ken Bruen & Jason Starr: »Flop«

HCC-004 Christa Faust: »Hardcore Angel«

HCC-005 Richard Aleas: »Tod einer Stripperin«

HCC-006 Donald E. Westlake: »Mafiatod«

HCC-007 Mickey Spillane: »Das Ende der Straße«

Inhalt

Titelseite

Impressum

Widmung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Donald E.Westlake

MAFIATOD

Übersetzt von Ursula von Wiese

Rotbuch Verlag

Ungekürzte Fassung, Übersetzung überarbeitet und nach dem Original ergänzt von Almuth Heuner

eISBN: 978-3-86789-508-8

1. Auflage

© 2008 by Rotbuch Verlag, Berlin

Titel der Originalausgabe: »361«

© 1962 by Donald E. Westlake

Umschlagillustration: © 2005 by R. B. Farrell

Die Reihe »Hard Case Crime« in deutscher Sprache ist eine internationale Kooperation der Winterfall LLC und Rotbuch Verlag GmbH.

Das Logo und der Name »Hard Case Crime« sind Markenzeichen der Winterfall LLC und lizenziert für die Rotbuch Verlag GmbH.

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

Rotbuch Verlag GmbH

Alexanderstr. 1

10178 Berlin

Tel. 01805/30 99 99

(0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer)

www.rotbuch.de

Für Fred und Joanne und Nedra

1

In Maguire stieg ich aus dem Flugzeug und telegrafierte meinem Vater, bevor wir in Autobusse verladen wurden. Zwei Tage später machte mich die Air Force zu einem Zivilisten, und ich ging in meinem eigenen Anzug auf das Tor zu, einen Koffer in jeder Hand.

Ich war total im Eimer. Dreiundzwanzig, mit einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch im Kopf, zwei Koffern voller Plunder und keinerlei Zukunftsplänen. Ich fühlte mich richtig klasse.

Ich befand mich auf dem Air-Force-Stützpunkt Manhattan-Beach. Der Stützpunkt ist im Südosten von Brooklyn, nicht weit von Coney Island entfernt. Von da aus gesehen, liegt Manhattan am Ende der Welt.

Als ich durch das Tor ging, zuckten die Weißhelme nicht einmal mit der Wimper; und dann hatte ich den Air-Force-Stützpunkt Manhattan-Beach endgültig verlassen und stand auf der Oriental Avenue. Links vor mir sah ich ein Asphaltoval, auf dem die Autobusse wendeten. Dort stand ein grüner Bus. Ich stieg ein und bat den Fahrer, mich bei einer U-Bahn-Station abzusetzen; ich wollte nach Manhattan. Er nickte, und ich ließ mich auf dem Platz direkt hinter ihm nieder.

Hinten im Bus saßen zwei Air-Force-Soldaten und eine schwarze Krankenschwester, sonst niemand. Dann stieg noch ein Mann mit zwei Koffern ein. Wir vermieden es, einander ins Gesicht zu sehen. Ich kannte ihn nicht, aber er war wie ich eben erst Zivilist geworden. Wir benahmen uns, als wären wir beide gerade beschnitten worden und als müsste es jeder merken, wenn wir miteinander sprächen.

Es war ein Dienstagnachmittag, und es herrschte Julihitze. Es war erst der Zwölfte, und ich sollte eigentlich erst am Dreiundzwanzigsten entlassen werden, aber für die Air Force war nur wichtig, dass die Leute im vorgesehenen Monat nach Hause kamen. Draußen brutzelte der Straßenbelag. Im weichen Asphalt konnte man Fußabdrücke sehen, und in der Ferne flimmerte die Luft. Spiegelnde Chromteile an Autos waren meilenweit zu sehen. Das Feld zwischen dem Bus und dem Atlantik sah wie trockenes braunes Haar aus.

Nach einer Weile legte der Fahrer seine Zeitung beiseite und ließ den Motor an. Er umrundete das Oval; seine Arme hoben sich, während er das Steuer einschlug, und unter den Achseln waren auf seinem grauen Hemd runde, dunkle Schweißflecken zu sehen. Als er die Straße entlangfuhr und den Bus dem Flimmern zusteuerte, wehte ein Luftzug durch das halb geöffnete Fenster neben ihm herein.

An einer Haltestelle sagte er: »Dort drüben ist Ihre U-Bahn-Station«, und zeigte auf eine Treppe, die zur Hochbahn hinaufführte.

Ich bedankte mich und griff nach meinen Koffern. Er rief mir nach: »Viel Glück, Soldat!«

Ich lächelte, aber er war mir unsympathisch. Ich war kein Soldat, sondern Flieger. Auf dieser Route und mit dem Stützpunkt und allem hätte er das wissen müssen.

Zum Teufel, ich war kein Flieger mehr, sondern jetzt Zivilist. Das hatte ich vergessen.

Es war die Haltestelle Brighton Beach; Coney Island, das Ende der Brighton-Beach-Linie, lag drei Stationen nach links. Manhattan lag in weiter Ferne rechts. Ich schleppte die Koffer glücklich die Treppe hinauf, danach war ich erschöpft. Ich löste für alle Fälle zwei Fahrkarten und ging auf den Bahnsteig.

Im Zug saßen Kinder, schätzungsweise vierzehn Jahre alt, die auf den Werbeplakaten herumkritzelten und vor Vergnügen johlten. Ich sah unverwandt zum Fenster hinaus. Bald fuhren wir durch eine hässliche, trübe Wohngegend – vier- bis fünfstöckige Steinhäuser mit vielen Fenstern. Kinderwagen, alte Küchenhocker und Bonbonpapierchen lagen auf dem Bürgersteig. Dann ging es in einen Graben hinunter, und es gab nichts mehr zu sehen. Die Kinder stiegen an einer Station aus, die Newkirk hieß. Etwas später fuhr der Zug nur noch unter der Erde, und ich las die Reklamen über den Fenstern. Eine konnte ich kaum glauben – eine Hand mit gespreizten Fingern, und darüber stand in grünen Blockbuchstaben: RÜLPSER. Darunter stand, dass irgendetwas mit Luft aus dem Magen dreimal so schnell gehen würde.

Der Zug fuhr über die Manhattan Bridge; rechts neben uns rollten Autos und Laster über eine Straße. Ich kam mir vor wie in einem Bild im Geografieschulbuch; über mir müsste eine DC-3, unter der Brücke ein Schleppkahn zu sehen sein, und unter dem Ganzen mussten die drei Zeilen über Beförderungsarten stehen.

Auf der anderen Seite ging es wieder in den Untergrund, und ich holte den Zettel mit der Adresse hervor, die Bills Frau mir gegeben hatte. Ich hatte gedacht, dass Bill in die Stadt kommen und mich abholen würde. Doch als ich anrief, sagte mir seine Frau, nein, Bill hätte plötzlich nach Plattsburg fahren müssen, um mit einer Speditionsfirma einen Verkaufsabschluss zu tätigen, deshalb würde mein Vater kommen. Sie gab mir die Adresse des Hotels.

Dieses Telefongespräch hatte gestern stattgefunden. Ich fand es seltsam, mit ihr zu reden. Mit der Frau meines Bruders, die ich überhaupt nicht kannte. Er hatte sie ein halbes Jahr nach meiner Versetzung nach Deutschland kennengelernt und sie acht Monate später geheiratet. Jetzt waren die beiden bald zwei Jahre verheiratet, und ich hatte die Frau noch nie gesehen.

Drei Jahre waren eine verdammt lange Zeit. Das spürte ich jetzt bis in die Knochen.

Sie hieß Ann.

Auf dem Zettel stand, dass das Weatherton Hotel an der Lexington Avenue, Ecke East 52nd Street läge. Ich stand auf und betrachtete den Linienplan am anderen Ende des Waggons. Eine Linie fuhr in Richtung Lexington Avenue, und sie hatte eine Station an der 51st Street. Das schien die richtige Verbindung zu sein.

Ich fuhr mit dem Finger über die Karte und stellte fest, wo ich mich befand. Am Union Square musste ich Richtung Lexington Avenue umsteigen.

Es war die zweite Station nach der Brücke. Ich irrte mit meinen Koffern umher, suchte nach Wegweisern, und Leute rempelten mich an. Dann sah ich das Schild zum Ausgang, und diese Richtung schlug ich ein. Zum Teufel damit. Oben auf der Straße, wieder an der Sonne, winkte ich mir ein Taxi und sagte zu dem Fahrer: »Lexington Avenue, Ecke East 52nd Street.«

Der Taxameter zeigte fünfundsiebzig Cent. Ich gab dem Fahrer einen Dollar, und ein Page trug meine Koffer hinein. Über dem Bürgersteig war eine grüne Markise, darunter stand ein Portier in Grün und Gold.

Ich sagte dem Mann am Empfang, dass ich gekommen sei, um meinen Vater, Mr. Willard Kelly senior, zu treffen. Ein anderer Page brachte mich zur Tür seines Zimmers. »Ich klopfe selbst«, sagte ich zu dem Pagen Numero zwo. »Wir feiern nämlich unser Wiedersehen.«

»Sehr wohl.« Er steckte sein Trinkgeld ein und ging.

Ich klopfte an die Tür, und mein Vater machte auf. Er lächelte mich an und rief: »Ray, du Teufelskerl!«

Ich lächelte zurück, bis mir die Wangen wehtaten. In jeder Hand einen Koffer, trat ich in das Zimmer. Er schlug mir auf die Schulter. »Du hast doch geschrieben, dass du Staff Sergeant werden willst. Was ist passiert? Hast du es nicht geschafft?«

Ich hatte es in der Mindestzeit zum Airman First Class gebracht. Zeitlich hätte es mir noch gut zum Staff Sergeant gereicht. Nur hatte ich ihnen klargemacht, dass ich mich nicht weiter verpflichten würde. Es ist doch sinnlos, an so jemanden die Ausbildung zu verschwenden. »Ich bin zum Zivilisten befördert worden«, antwortete ich.

»Junge, du siehst großartig aus«, sagte er. »Bist gewachsen, was?«

»Das glaube ich nicht. Vielleicht breiter geworden.«

»Ja, stimmt. Sieh sich mal einer die Schultern von diesem Burschen an. Warte nur, bis du Betsy siehst, die jetzt fünf Monate alt ist.« Er strahlte. »Wie fühlst du dich als Onkel?«

»Ich weiß noch nicht. Ich habe gestern mit Ann am Telefon gesprochen. Ihre Stimme gefällt mir.«

»Sie ist großartig. Bill ist richtig häuslich geworden, sie tut ihm gut.« Dann schüttelte er zwinkernd den Kopf, trat auf mich zu, umarmte mich und tätschelte mir den Hinterkopf. »Mein Gott, Junge«, sagte er, und seine Stimme versagte.

Ich hatte mir alle Mühe gegeben, nicht loszuflennen, aber nun ging es nicht mehr. Wir weinten wie zwei Weiber und knufften uns immerzu, um uns zu beweisen, dass wir richtige Männer waren.

Dann wollte ich los, etwas essen und ein Bier trinken, doch mein Vater fand das nicht gut. Er wollte das Zimmer nicht verlassen. Da er gesund aussah, vermutete ich, dass er von der Fahrt und der Hitze nur müde war. Die Hitze draußen war schlimm, und das Zimmer hatte eine Klimaanlage.

Wir aßen in einem kleinen Restaurant, und danach wollte mein Vater sofort ins Hotel zurück. Ich hätte gern noch einen Spaziergang gemacht und mir alles angesehen, aber wir hatten uns drei Jahre nicht gesehen, und deshalb ging ich mit ihm. Auf dem Rückweg blickte ich mich immerzu um. Ich bin in New York geboren, doch meine Eltern sind weggezogen, als ich noch nicht ein Jahr alt war. Ich erinnerte mich überhaupt nicht an die Stadt. Auch nicht an meine Mutter. Sie starb, als ich zwei Jahre alt war.

Am Nachmittag saßen wir im Unterhemd in dem Hotelzimmer mit der Klimaanlage. Es gab zwei breite Betten. Auf dem einen streckte ich mich aus und schob mir zwei Kissen unter den Kopf. Mein Vater lief im Zimmer herum, nahm Aschenbecher, Gläser und Telefonbücher in die Hand und stellte sie wieder an ihren Platz. Ich erinnerte mich nicht, dass ich ihn jemals so unruhig gesehen hätte.

Sonst war er ganz der Alte. Sein Aussehen hatte sich nicht verändert. Er wirkte so kräftig, als ob drei Jahre spurlos an ihm vorübergegangen wären. Er war um die fünfzig, hatte graumelierte rote Haare, seinem Alter entsprechend einen Bauchansatz, und er trug eine Brille mit Plastikgestell und altmodischen, runden Gläsern. Ganz der Alte. Ich trug T-Shirts, aber er bevorzugte immer noch die dünnen Netzunterhemden mit schmalen Trägern, die Arme und Schultern freiließen. Er hatte fleischige, ein wenig gebeugte Schultern, die voller Sommersprossen waren.

Er erzählte mir, was inzwischen alles passiert war. Mein großer Bruder Bill war jetzt sechsundzwanzig Jahre alt. Er hatte eine Frau und ein Kind, war bei Carmine Track Sales angestellt und hatte vor einem Jahr seinen Führerschein gemacht. Onkel Henry war immer noch der Alte. Überhaupt waren alle immer noch die Alten.

Nachdem wir das Abendessen hinter uns gebracht hatten, wollte Dad sofort wieder ins Hotel zurück. Er sagte etwas von wegen, er brauche den Schlaf vor der Fahrt morgen, aber ich meinte: »Komm schon, es ist erst halb acht. Los, Dad, ich werde kaum eine andere Gelegenheit haben, um mir New York anzusehen. Um Mitternacht sind wir wieder im Hotel, das verspreche ich dir.«

Mit einem Schulterzucken willigte er ein. Wir sahen uns den Times Square und einiges andere an, und ich war enttäuscht. Ich hatte etwas Einzigartiges erwartet. Wie München, das ich klasse fand. Als ich zum ersten Mal dorthin kam, glaubte ich, noch nie etwas Ähnliches gesehen zu haben. Aber New York war nur ein größeres Binghamton, wie eine kleine Fotografie, die vergrößert worden war. Alles ist größer, und man sieht die Körnung und die unscharfen Stellen überdeutlich.

Wir kamen schon vor Mitternacht ins Hotel zurück, und am nächsten Morgen brachen wir gegen neun Uhr auf. Der Geschmack des Rühreis, das wir zum Frühstück hatten, blieb mir im Mund, und die Zigaretten schmeckten mir kaum.

Der Wagen wurde aus der Hotelgarage gebracht. Es war ein Oldsmobile. Mein Vater kaufte immer Oldsmobile. Aber diesen Wagen hatte ich noch nie gesehen. Er war schwarz, ein Modell vom vorigen Jahr. Bei meiner Versetzung nach Deutschland hatte er einen Wagen in zwei verschiedenen Blautönen gehabt.

Wir verstauten das Gepäck im Kofferraum, und mein Vater erledigte die Sache mit den Trinkgeldern. Dann stiegen wir ein und fuhren auf der 53rd Street in westlicher Richtung durch die Stadt.

Ich wollte das Fenster herunterkurbeln, doch mein Vater sagte: »Nein, lass es zu. Pass mal auf.«

Ich passte auf. Er drückte auf einen Knopf, und ich hörte ein Surren. Dann traf mich ein kalter Luftzug im Gesicht, der aus einer Öffnung über der Tür kam.

»Klimaanlage«, erklärte er. »Kostet dreihundert Dollar extra und ist jeden Cent wert. Erneuert die gesamte Luft im Wagen einmal in der Minute.«

»Die Juristerei wirft wirklich was ab«, bemerkte ich.

»Ich habe in letzter Zeit tüchtig Fälle an Land gezogen«, sagte er lächelnd und schlug mir aufs Knie. Ich lächelte zurück. Ich fühlte mich wohl; ich fand es herrlich, wieder in den Staaten zu sein, zusammen mit meinem Vater, als Zivilist.

Wir ließen den Henry Hudson Parkway hinter uns und fuhren über die George Washington Bridge. Wir benutzten den unteren Teil der zweistöckigen Brücke, und Dad sagte: »Der ist neu.«

Vom Highway 9 bogen wir auf den Highway 17 und fuhren nach Westen Richtung Binghamton.

Fünfzig Kilometer außerhalb von New York City, als wir die Straße fast ganz für uns hatten, holte uns ein braun-elfenbeinfarbener Chrysler ein und fuhr neben uns. Der Mann auf dem Beifahrersitz zielte mit einer Knarre und feuerte einen Schuss ab.

Mein Vater sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Er öffnete den Mund und sagte mit einer hohen, fremden Stimme: »Kap.« Dann quoll Blut zwischen seinen Lippen hervor, als ob er etwas Rotes ausspucken wollte.

Er kippte auf meinen Schoß, der Wagen geriet ins Schleudern und prallte gegen einen Brückenpfeiler.

2

Ich erinnere mich, dass ich weggetragen wurde. Der Arzt sagte, das wäre unmöglich, ich müsste mich täuschen, aber ich erinnere mich daran. Auch an einen Mann, der sagte: »Sieh sich einer das an.«

Danach kam eine lange, dunkle Zeit und dann eine Zeit, in der ich merkte, dass ich in einem Krankenhaus lag; aber mir war alles gleichgültig. Schwesterntracht raschelte, Glas klirrte, Papier knisterte, und all das schien weit entfernt in einer anderen Welt zu passieren. Ebenso war es mit allen Bewegungen, Weißes schob sich vor Weißes, Menschen gingen am Fuß des Bettes vorbei.

Dann wurde mir klar, dass ich mit dem rechten Auge nicht sehen konnte. All die verschwommenen weißen Schichten waren auf einer Ebene; ich hatte keine Tiefenperspektive. Wenn ich das linke Auge schloss, sah ich gar nichts.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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