Magic Girls - Die Macht der Acht - Marliese Arold - E-Book

Magic Girls - Die Macht der Acht E-Book

Marliese Arold

0,0
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mysteriöse Ereignisse passieren den Magic GIrls im Nachtigallenweg, während die beiden Hexenmädchen Elena und Miranda zusammen mit ihren Menschenfreundinnen Jana und Nele ahnungslos Urlaub am Strand machen. Seltsame neue Nachbarn ziehen im Haus gegenüber ein und Großmutter Mona wittert gleich, dass mit dem freundlichen Vater und seiner netten Tochter etwas nicht stimmt. Gehören die beiden etwa zum geheimnisvollen „Kreis der Acht“, einer Verbindung von magischen Gestaltwandlern? Als Elenas Mutter Jolanda feststellt, dass ihre Zauberkraft immer mehr schwindet, spionieren Elena und Miranda die neuen Nachbarn im Haus gegenüber aus. Dabei entdecken sie ein schreckliches Geheimnis … Jetzt als E-Book - für alle Magic Girls Fans!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Marliese Arold

Magic Girls

Die Macht der Acht

Impressum

Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

arsEdition GmbH, München 2010

 

© 2011 arsEdition GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Marliese Arold

Umschlaggestaltung: elektrolyten, Petra Schmidt, München

Illustration: www.fotolia.de

PDF-ISBN 978-3-7607-8695-7

EPUB-ISBN 978-3-7607-8694-0

 

www.arsedition.de

 

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

 

Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital - die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

Menü

Buch lesen

Innentitel

Inhaltsübersicht

Alle Bände im Überblick

Impressum

Inhaltsübersicht

KAPITEL NR. 1 Ein Zauber, der echte Freundinnen täuscht, ist ein fauler Zauber!

KAPITEL NR. 2 Auch Hexenaugen sehen manchmal nicht alles …

KAPITEL NR. 3 Eine bezaubernde Person kann dich auch enttäuschen

KAPITEL NR. 4 Katzen haben einen siebten Sinn

KAPITEL NR. 5 Erwartet eine Hexe Nachwuchs, spielen ihre Zauberkräfte verrückt

KAPITEL NR. 6 Manchmal liegen die besonderen Kräfte einer Hexe im Verborgenen …

KAPITEL NR. 7 Eine Hexe muss bisweilen umdenken

KAPITEL NR. 8 Auch ohne Zauberkraft kann man über sich selbst hinauswachsen

KAPITEL NR. 9 Es kann viele Gründe haben, wenn Magie außer Kontrolle gerät

KAPITEL NR. 10 Die magische Zahl Acht ist für Zauberer und Hexen besonders wichtig

Glossar

Wir sind da!«

Mona Bredov trat mit voller Wucht auf die Bremse. Obwohl sie jetzt schon eine Zeit lang Auto fuhr, hatte sie noch immer kein Feingefühl im Fuß entwickelt.

Miranda Leuwen und Elena Bredov wurden auf dem Rücksitz nach vorne geschleudert. Der Sicherheitsgurt presste sich fest gegen ihre Oberkörper und nahm ihnen für einen Moment die Luft.

Elena verdrehte die Augen. Sie stöhnte. »Oma, du lernst es wirklich nie! – Ich glaube, meine Rippen sind gebrochen.«

Miranda nickte bestätigend in Elenas Richtung. »Fast wäre der Airbag aktiviert worden.«

»Papperlapapp!«, erwiderte Mona, während sie den Motor abwürgte. Vor dem Auto überquerten einige Schüler die Straße. »Mit dieser blöden menschlichen Technik stehe ich nun mal auf Kriegsfuß. Muss man denn unbedingt Autofahren können? Dafür beherrsche ich doch andere Dinge perfekt: beispielsweise Hexengeometrie. Das hat zwar nichts mit Technik zu tun, ist aber sicher sinnvoller als Autofahren!« Mona redete sich richtig in Rage.

Miranda löste den Gurt und öffnete die Autotür. Elena beugte sich zu Mona auf den Fahrersitz vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

»Drück uns mal die Daumen, Oma, dass uns Nele und Jana nicht mehr böse sind.«

Hexengeometrie

Geometrische Formen wie der Kreis oder das Quadrat haben in der höheren Zauberei eine besondere Bedeutung. Zeichnet man ein geometrisches Symbol mit Kreide auf den Boden, so erhöht das die Wirksamkeit des Zaubers. Achtecke, Rauten, Sterne, Pentagramme sind natürliche Energieverstärker und dazu geeignet, die kosmischen Kräfte zu bündeln.

Natürlich müssen die Zeichnungen sorgsam ausgeführt werden. Schlampereien beim Zeichnen oder die falsche Kreide (oder auch die falsche Tinte, wenn man beispielsweise ein Pergament beschriftet) können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen wie

 

plötzliche Rauchentwicklung,

Bersten des Untergrunds,

unangenehmes Pfeifen

oder Gestank nach faulen Eiern.

 

Man muss die Hexengeometrie sicher beherrschen, wenn man vorhat, Dämonen und Geister zu beschwören.

Hexengeometrie dient unter anderem auch dazu, Tore in andere Welten zu öffnen oder zu schließen. Dieser Zweig der Hexerei ist absolut ungeeignet für Anfängerinnen!

»Soll ich einen Harmonie-Zauber aussprechen?«, bot sich Mona gleich an. Sie schien heute in Helferlaune zu sein. »Wenn du es früher gesagt hättest, hätte ich euch ein paar Sorglos-Plätzchen eingepackt!«

»Du sollst uns nur die Daumen drücken!«, wiederholte Elena mit leicht genervtem Unterton in der Stimme und murmelte dann vor sich hin: »Ich hasse es, wenn wir Streit haben.«

»Na ja, ihr seid ja selbst daran schuld«, meinte Mona. »Ich wäre auch sauer, wenn meine Freundinnen plötzlich verschwinden und mich dann mit einem Doppelgängerzauber veräppeln.«

»Es ging eben nicht anders.« Elena stieg aus. »Tschüs, Oma!« Sie schlug die Autotür zu und ging zusammen mit Miranda über den Schulhof.

»Ich freue mich wirklich auf den Urlaub«, sagte Miranda. Ihre Augen strahlten. »Endlich kann ich mal längere Zeit mit Eusebius zusammen sein und muss nicht ständig Angst haben, dass ihm etwas passiert.«

Elena nickte. Das konnte sie gut nachvollziehen. Als Geheimagent hatte der junge Hexer Eusebius Tibus einen anstrengenden und gefährlichen Job. Kein Wunder, dass Miranda aus lauter Sorge um ihren Freund manchmal nachts nicht gut schlafen konnte.

Aber jetzt lagen einige schöne und entspannte Tage vor ihnen, obwohl eigentlich keine Ferien waren. Doch Elenas Vater Leon und Eusebius hatten fest versprochen, einen zusätzlichen Urlaub möglich zu machen, weil die Familie dringend Erholung brauchte. Elena war gespannt darauf, wie die beiden das arrangieren wollten. Sie glaubte jedoch fest daran, dass es klappen würde.

An der Schultür kamen den Mädchen zwei Handwerker in Latzhosen entgegen. Einer hielt einen Notizblock in der Hand und notierte darauf etwas mit einem Bleistift.

»Wird eine teure Angelegenheit werden«, murmelte der eine.

»Na ja, kann dir egal sein, du brauchst es ja nicht zu bezahlen«, antwortete der andere.

Elena und Miranda wechselten einen fragenden Blick, dann gingen sie in das Gebäude hinein und zu ihrem Klassenzimmer.

Nele Hermann und Jana Kleist saßen bereits auf ihren Plätzen und schauten wie zufällig aus dem Fenster, als Miranda und Elena das Klassenzimmer betraten.

»Hallo«, sagte Elena und klopfte Jana auf die Schulter.

Jana drehte den Kopf und rang sich ein müdes »Hi!« ab.

Nele sagte gar nichts, sondern starrte in die Luft.

»Bitte seid uns nicht mehr böse«, bettelte Elena. »Ich weiß, es war fies – aber wir mussten wirklich so schnell wie möglich weg …Wir haben es euch doch schon am Telefon erklärt …«

»Hach!«, schnaubte Nele. »Es wäre trotzdem nett gewesen, wenn ihr uns wenigstens vorgewarnt hättet. So in der Art:

Hallo, wir müssen leider weg – aber es darf keiner merken, und deswegen schicken wir euch Do ……

»Schschsch!« Elena legte den Finger auf die Lippen und rollte mit den Augen. Nele sollte die Sache mit den Doppelgängerinnen nicht unbedingt laut herumtönen, schließlich waren sie nicht allein! Außer Jana und Nele wusste niemand in der Klasse, dass Miranda und Elena Hexen waren, und das sollte auch so bleiben.

»Ja, das war ein Fehler«, gab Miranda zerknirscht zu. »Aber wir hatten einfach zu viele andere Dinge im Kopf …«

Nele sprang auf. »So viel, dass ihr nicht mal kurz an uns gedacht habt? Das finde ich wirklich traurig. Ich dachte, wir sind Freundinnen! Jetzt wissen wir wenigstens, wie wichtig wir für euch sind.«

Einige aus der Klasse waren auf das Streitgespräch aufmerksam geworden und drehten die Köpfe.

Miranda war rot geworden. »Hör auf, Nele! Das ist doch albern. Du weißt ganz genau, dass das nicht so ist!«, zischte sie. »Wir hatten nicht nur viel im Kopf, es ging um Leben und Tod …«

»Ach ja – mal wieder, hm? So langsam ist das nicht mehr glaubwürdig, Miranda.« Nele wirkte unbeeindruckt.

»Eusebius war in Gefahr«, sagte Miranda leise. »Aber wenn ihr mir nicht glaubt, dann ist das euer Problem.« Beleidigt ging sie nach vorne und setzte sich auf ihren Platz.

Elena zögerte. »Wir werden euch alles in Ruhe erklären, versprochen«, sagte sie zu Nele und Jana. »Aber erst, wenn wir unter uns sind, okay?«

Dann setzte sie sich auf ihren Platz neben Mark.

Wenig später kam Frau Treller ins Klassenzimmer. Sie war die Klassenlehrerin der 8a und unterrichtete Englisch – ein Fach, in dem Elena sich noch immer ein bisschen unsicher fühlte. Miranda behauptete, sie sei einfach zu faul, die Vokabeln zu lernen.

Schon an der Art, wie Frau Treller ihre Tasche aufs Pult knallte, merkte man, dass sie an diesem Tag ziemlich schlechte Laune hatte.

»Hello, boys and girls«, begrüßte sie die Schüler und Schülerinnen, während sich eine steile Falte auf ihrer Stirn zeigte. »Ich hoffe, ihr seid gut vorbereitet. Ich möchte nämlich wissen, wie viel ihr von der letzten Stunde behalten habt. Deswegen werde ich heute einen kleinen Test schreiben.«

Oh nein, dachte Elena. Erst der Streit mit Nele und Jana und jetzt auch noch ein Englischtest. An manchen Tagen kam es wirklich dick!

»Bitte nehmt eure Schulhefte heraus und schlagt sie auf«, sagte Frau Treller.

Die Schüler und Schülerinnen stöhnten. Es folgte Geraschel, als alle ihre Hefte hervorholten. Frau Treller begann, die Fragen an die Tafel zu schreiben. Doch da klopfte es an der Tür. Gleich darauf trat Herr Seifert, der Direktor, ein.

»Oh, Herr Direktor.« Frau Treller lächelte. »Im Moment ist es ein bisschen ungünstig. Ich bin gerade dabei, mit der Klasse einen Englischtest zu schreiben.«

»Es tut mir leid, dass ich stören muss«, entschuldigte sich Direktor Seifert. »Aber es muss sein.« Er wandte sich zu den Schülern und Schülerinnen.

»Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst: Leider ist festgestellt worden, dass beim Bau dieser Schule giftige Substanzen verwendet worden sind, die heute längst verboten sind. Um die Gesundheit unserer Schüler zu gewährleisten, müssen sofort bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. So müssen zum Beispiel die Deckenplatten in den Klassenzimmern ausgetauscht werden. Auch einige andere Dinge müssen neu gemacht werden. Diese Maßnahmen dulden keinen Aufschub, denn die giftigen Substanzen wirken nach wie vor gesundheitsschädigend – das haben Fachleute gerade bestätigt. Wir dürfen keinen Tag länger hier unterrichten. Tja, und deswegen komme ich jetzt zur guten Nachricht für euch: Unsere Schule wird ab morgen für vierzehn Tage wegen Baumaßnahmen geschlossen. Da wir auf die Schnelle kein anderes Gebäude gefunden haben, auf das wir ausweichen können, habt ihr alle Sonderferien! Aber eines muss ich noch sagen – auch wenn ich verstehe, dass ihr euch freut –, der Unterrichtsstoff wird nachgeholt, auch wenn zwei Wochen fehlen.«

Er zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Drei Sekunden lang war es in der Klasse so still, dass man gehört hätte, wenn eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre. Dann brach ein ohrenbetäubender Lärm los. Die Klasse jubelte.

»Wie toll ist das denn!«

»Super, Sonderferien! Ich fass es nicht!«

»Wow! Hurra, hurra!«

Alle schrien durcheinander. Frau Treller stand machtlos daneben. Miranda drehte sich nach Elena um und hielt den Daumen hoch. Elena grinste.

Jana wandte sich zu Elena. »Steckt ihr etwa dahinter?«, wollte sie wissen. Der Streit war für einen Moment vergessen.

Elena zuckte die Schultern. »Ich habe nichts gemacht«, erwiderte sie und grinste. »Und Miranda auch nicht.«

Jetzt mischte sich auch Nele ein. »Aber ihr wisst doch was!«, behauptete sie.

»Kann gut sein.« Elena grinste vor sich hin. Das hatten Eusebius und Leon wirklich fantastisch hinbekommen!

Nachdem der Direktor das Klassenzimmer verlassen hatte, waren alle noch so aus dem Häuschen, dass Frau Treller es aufgab, einen Test schreiben zu wollen.

Kopfschüttelnd stand sie hinter dem Pult. »Jetzt beruhigt euch doch endlich!«, versuchte sie sich Gehör zu verschaffen. »Ich hoffe, ihr nutzt die Sonderferien, um in Englisch den Stoff der nächsten zwei Wochen schon mal vorzubereiten.«

Niemand hörte ihr zu. Es war, als sei sie gar nicht anwesend. Papierflieger flogen quer durchs Klassenzimmer. Einige Mädchen hockten sich auf die Tische und begannen zu diskutieren, was sie in den Ferien unternehmen würden. In einer Ecke fingen Jungs an, Karten zu spielen. Es herrschte das totale Chaos.

Frau Treller hielt sich die Ohren zu. Sie setzte sich aufs Pult, aber hielt es nicht lange aus. Schließlich packte sie ihre Tasche, schrieb an die Tafel: »Wir sehen uns wieder in 14 Tagen!«, und verließ mit großen Schritten das Klassenzimmer. Die Tür fiel krachend hinter ihr zu.

»Was ist jetzt?«, fragte Mark. »Die Treller ist weg … Dürfen wir jetzt auch heimgehen?«

»Ich geh ins Sekretariat und frage«, entschied Nele und stand auf.

»Ich komme mit«, sagte Jana und begleitete ihre Freundin.

Miranda kam nach hinten zu Elena und setzte sich zu ihr auf den Tisch.

»Eusebius hat sein Wort gehalten!«, verkündete sie.

»Hast du etwas anderes erwartet?« Elena lächelte. »Er liebt dich und würde dir die Sterne vom Himmel holen. Er würde alles für dich tun, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.«

»Was hältst du übrigens davon, wenn wir Jana und Nele einladen, den Urlaub mit uns zu verbringen?«, fragte Miranda. »Dann sind sie uns sicher nicht mehr böse und wir hätten bestimmt eine Menge Spaß.«

»Super Idee!« Elena war gleich begeistert. Der Urlaub würde mit den Freundinnen zusammen bestimmt noch schöner werden. Und es war ein tolles Versöhnungsangebot! Da konnten Jana und Nele nicht mehr länger beleidigte Leberwurst spielen …

»Meinst du, mein Vater und Eusebius sind einverstanden, wenn wir sie mitnehmen?«, fragte Elena vorsichtshalber nach. »Und … willst du nicht auch einfach nur Zeit mit Eusebius alleine haben?«

»Das kann ich doch trotzdem, oder? Wir müssen ja nicht immer aufeinanderhängen. Deshalb glaube ich nicht, dass Eusebius etwas dagegen hat. Und dein Vater sicher auch nicht. Aber wir sollten trotzdem vorher mit deinen Eltern sprechen, ob das in Ordnung geht«, sagte Miranda.

»Ich werde Mama anrufen«, meinte Elena. »Ich verschwinde mal kurz aufs Klo.« Sie verließ das Klassenzimmer und suchte die Mädchentoilette auf. Dort zog sie ihren Transglobkom hervor, klappte ihn auf und konzentrierte sich in Gedanken auf ihre Mutter. Eine durchsichtige Kugel stieg auf. Im Innern erschien Jolandas Kopf.

»Hallo, Elena! Was gibt’s denn Dringendes?«

Elena erzählte, was passiert war und wie sie zu den Sonderferien gekommen waren.

»Miranda und ich hatten die Idee, Nele und Jana mit in den Urlaub zu nehmen«, sagte sie dann. »Was hältst du davon? Geht das?«

Jolanda überlegte. »Hm, natürlich wird der Urlaub dann etwas teurer. Aber das ist ja nicht wirklich ein Problem für uns, uns geht es ja zum Glück sehr gut!« Sie seufzte. »Wenn ich dagegen daran denke, wie wir zuletzt in der Hexenwelt gelebt haben …«

Elena erinnerte sich mit Grauen. Das Leben auf dem Outsider-Hill und die ständige Geldknappheit … Schrecklich war das gewesen!

»Ich habe nichts dagegen, wenn eure beiden Freundinnen mitkommen«, sagte Jolanda schließlich. »Leon wird sicher auch keine Einwände haben.«

Vor Freude machte Elenas Herz einen Sprung. »Danke, Mama, du bist die Beste!« Sie strahlte und hauchte einen Kuss in die Luft.

Jolanda lächelte. »Dann grüße deine Freundinnen mal von mir. Tschüs!« Das Bild erlosch und die Kugel platzte. Elena klappte den Transglobkom wieder zu und lief ins Klassenzimmer zurück.

»Und?« Miranda sah sie erwartungsvoll an.

»Es ist alles klar«, sagte Elena. »Nele und Jana dürfen mitkommen.«

»Jetzt müssen nur noch Janas Mutter und Neles Eltern einverstanden sein. Notfalls müssen wir da ein bisschen nachhelfen.« Miranda zwinkerte Elena zu.

Wenig später kamen Jana und Nele zurück und verkündeten vor der Klasse, dass der Direktor erlaubt habe, dass die Schüler schon heimgehen durften. Alle fingen sofort an, ihre Sachen einzupacken.

Als Jana und Nele zu ihren Plätzen zurückkehrten, standen Elena und Miranda auf und gingen zu ihnen.

»Wir müssen mit euch reden!«, sagte Miranda. »Dringend.«

»Wüsste nicht, was es so Wichtiges zu besprechen gäbe«, erklärte Nele und wich Mirandas Blick aus.

»Ach, jetzt stellt euch nicht so an«, sagte Miranda. »Elena und ich wollten euch gerade einen Vorschlag machen. Wir wollten euch einladen, mit uns zusammen Urlaub zu machen: Sonne, Meer, Palmen und weißer Sandstrand. Das wäre doch traumhaft! Wir vier zusammen … Habt ihr Lust?«

Jana und Nele tauschten einen überraschten Blick aus.

»Wow!«, sagte Nele dann. »Ist das ernst gemeint oder veräppelt ihr uns wieder?«

»Das ist total ernst gemeint. Ich habe schon mit meiner Mutter gesprochen und sie ist einverstanden«, beteuerte Elena. Sie blickte sich vorsichtshalber um, aber die anderen stürmten schon alle in Richtung Tür. Es hörte ihnen niemand zu. »Aber jetzt möchte ich noch kurz darauf zurückkommen, was ich vorhin gesagt habe – nämlich dass wir euch erklären wollen, wie es zu dieser Doppelgänger-Aktion gekommen ist.«

»Wir sind ganz Ohr, oder Jana?«, sagte Nele.

Miranda machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Ich hatte Angst, dass ich Eusebius’ Liebe verliere«, sagte sie. »Wir hatten uns nämlich ziemlich gestritten, bevor er in die Hexenwelt abreisen musste.« Sie seufzte. »Ich wollte einfach, dass er mehr Zeit mit mir verbringt.«

»Und dann tauchte plötzlich diese supertolle Agentin auf, Agneta«, fuhr Elena fort. »Bildschön und total durchtrainiert … Sie sollte meinen Vater und Eusebius begleiten. Miranda hatte Angst, Agneta könne Eusebius schöne Augen machen.« Elena warf ihrer Freundin einen Blick zu. »Es war doch so, oder?«

»So ungefähr.« Miranda nickte. »Es ließ mir keine Ruhe mehr. Ich musste einfach mit Eusebius reden! Noch dazu habe ich befürchtet, dass er von einem Wolf angegriffen wird …« Sie strich ihr Haar nach hinten. »Ich habe so lange auf Elena eingeredet, bis sie einverstanden war. Das war mitten in der Nacht. Wir konnten euch ja um diese Zeit kaum anrufen. Damit unsere Abwesenheit nicht auffällt, haben wir dann die Doppelgängerinnen herbeigezaubert, die unseren Platz einnehmen sollten. Wir sind am frühen Morgen in die Hexenwelt aufgebrochen.«

»Es war also wirklich keine Zeit, euch Bescheid zu sagen«, gestand Elena. »Wir hatten deswegen schon ein schlechtes Gewissen, das könnt ihr uns glauben.«

»Ja, und damit ihr uns nicht mehr böse seid, wollen wir, dass ihr mit in den Urlaub kommt«, fügte Miranda hinzu.

»Mein Vater und Eusebius haben nämlich versprochen, sich endlich mal genügend Zeit für uns zu nehmen«, erklärte Elena ihren Freundinnen. »Deswegen haben sie auch für diese plötzlichen Ferien gesorgt.«

Jana grinste. »Ich habe es doch geahnt, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht! Wann bekommt man schon mal Sonderferien?«

»Und weil ihr wahrscheinlich noch keine Pläne habt, was ihr in diesen Sonderferien unternehmen könnt, wollen wir, dass ihr mit uns mitkommt«, sagte Miranda. »Es wird bestimmt lustig, wir werden eine Menge Spaß haben.«