Mahound, der Geschäftsmann. Das Mohammed-Bild in Salman Rushdies The Satanic Verses im Vergleich mit der Prophetenbiographie, christlichen und islamischen Quellen - Annika Silja Sesterhenn - E-Book

Mahound, der Geschäftsmann. Das Mohammed-Bild in Salman Rushdies The Satanic Verses im Vergleich mit der Prophetenbiographie, christlichen und islamischen Quellen E-Book

Annika Silja Sesterhenn

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Arabistik, Note: 1-, Freie Universität Berlin (Seminar für Semitistik und Arabistik), Veranstaltung: Die Prophetenbiographie des Ibn Ishaq, Sprache: Deutsch, Abstract: Der argentinische Schriftsteller Alberto Manguel beschreibt in seinem lesenswerten Sachbuch Eine Geschichte des Lesens folgende Szene: Als gegen Salman Rushdie wegen seines Romans Die satanischen Verse die Fatwa ausgesprochen wurde und jedermann wußte, daß ein Autor wegen eines Romans mit dem Tode bedroht war, stellte der amerikanische Fernsehjournalist John Innes monatelang ein Exemplar des Buches auf seinem Sprecherpult zur Schau. Er sprach zu allen möglichen Themen, erwähnte dabei weder das Buch noch Rushdie oder den Ayatollah, aber die Präsenz des Buches neben ihm kündete eindrucksvoll von der Solidarität eines Lesers mit dem Schicksal des Buches und seines Autors. Dieses Zitat verdeutlicht vor allem eines: Salman Rushdies Werk The Satanic Verses scheint durch die politischen Turbulenzen, die dessen Veröffentlichung 1988 hervorrief, zu einem Symbol geworden zu sein. Allein das Herzeigen des Buches, ohne die geringste Erwähnung des Inhalts oder des Autors, übermittelt dem Betrachter eine Art Botschaft. Es liegt auf der Hand, dass es für einen Roman - und seinen Autor - wohl kaum etwas tragischeres gibt, als zu einem unumwerflichen politischen Zeichen zu erstarren: Ein Buch, welches nur hochgehalten werden muss, um seine Wirkung zu tun, muss im Grunde nicht mehr aufgeblättert werden. All die Welten, die der Autor darin kreiert hat, die Kraft, die ein Roman inne hat, für jeden Leser andere Symbole und Zeichen, ja ein Universum an Mitteilungen darzustellen, verblasst im Trubel der politischen Konflikte. So bezeichnet Paul Brian, Professor für englische Literatur in Boston, auf seiner sehr informativen Homepage über The Satanic Verses, Rushdies Roman treffend als „one of the most widely-unread bestsellers in the history of publishing“ . Dass der Roman so schwerwiegende Missverständnisse hervorrufen konnte, die seinen Autor sogar in ernste Lebensgefahr brachten, liegt nicht zuletzt an der sprachlichen Dichte und unendlich wirkenden Informationsfülle, die Rushdies Schreibstil ausmachen und so die Zugänglichkeit für eine breite Leserschaft erschwert. Er vermag es, so viel Erzähltes in einem Roman zu vereinen, dass andere Autoren leicht sechs oder zehn einzelne Werke daraus schaffen könnten.

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