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Dieses eBook: "Märchen vom Zaren Saltan" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Drei Schwestern sitzen am Fenster und erzählen sich, was sie tun würden, wenn der Zar sie heiraten würde. Die erste würde ein Hochzeitsmahl für alle Menschen ausrichten, die zweite würde alle fein einkleiden. Die dritte und jüngste aber sagt: "Ich gäb' dem Zaren nicht Geld und Gut, doch einen Sohn mit Kraft und Mut." Der Zar, der dieses Gespräch mit angehört hat, nimmt die Jüngste zur Frau. Die beiden anderen stellt er als Hofköchin und als Weberin an. Neidisch auf ihre jüngste Schwester fügen sich die beiden und kommen so an den Zarenhof. Einige Zeit später muss der Zar in den Krieg ziehen. Seine Frau teilt ihm in einem Brief mit, dass sie einen Sohn zur Welt gebracht hat. Der Antwortbrief des Zaren wird von den Schwestern und der Schwiegermutter abgefangen und dahingehend verändert, dass Frau und Sohn getötet werden sollen... Alexander Sergejewitsch Puschkin gilt als russischer Nationaldichter und Begründer der modernen russischen Literatur.
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Saßen spät drei junge Mädchen, schnurrend ging ihr Spinnerädchen, redet eine von den drein: »Ach, könnt ich doch Zarin sein! Für die ganze weite Welt hätt ich selbst ein Fest bestellt!« Sprach die zweite von den drein: »Schwester, könnt ich Zarin sein, aller Welt mit eigner Hand webt ich feine Leinewand!« Sprach die Jüngste von den drein: »Kam ein Zar, um mich zu frein, schenkt ich ihm auf seinen Thron einen rechten Heldensohn!« Kaum der Wunsch gesprochen ward, als die Türe leise knarrt: Zu den Mädchen, zu den drein, tritt der Zar des Landes ein. Draußen stand er bei dem Reden, hört’ die Wünsche einer jeden, was die Jüngste grad gesagt, hat am meisten ihm behagt. Sagt der Zar: »Gruß dir, der Schönen, dich will ich zur Zarin nehmen. Und bis zum September schon schenk mir einen Heldensohn! Aber ihr, ihr beiden andern, macht euch auf, mit uns zu wandern, bei der Schwester sollt ihr bleiben, was ihr wünscht, das sollt ihr treiben: Eine soll als Köchin leben und die andre Leinwand weben.«
Die drei Mädchen, wie sie waren, folgten zum Palast dem Zaren. Gleich am Abend ward die Braut ihm als Zarin angetraut. Zar Saltan im Kreis der Gäste mit der Zarin saß beim Feste; drauf die Ehrengäste schreiten und das Hochzeitsbett bereiten, fein geschnitzt aus Elfenbein; und man ließ das Paar allein. Weberin und Köchin einen sich, ihr Schicksal zu beweinen; und es einen sich die beiden, ihre Herrin zu beneiden; doch das junge Zarenpaar machte sein Versprechen wahr: Eh die Hochzeitsnacht vergangen, war der Heldensohn empfangen.
Zu derselben Zeit gab’s Krieg. Zar Saltan sein Roß bestieg, bat die Zarin, sich zu wahren ihm zuliebe vor Gefahren. – Und indes er ferne weilt, stark von Kampf zu Kampfe eilt mit den rauhen Kriegsgenossen, ist die Kindesfrist verflossen, und Gott schenkt ihm einen Sohn, ellenlang geboren schon. Ihren Sprößling pflegt die Zarin, wie ihr Junges pflegt die Aarin; einen Boten, einen raschen, schickt sie, froh zu überraschen ihren Zaren. Doch die beiden Schwestern, die ihr Glück beneiden, mit der Base Babariche sinnen sie auf arge Schliche, fangen ab den ersten Boten, den die Zarin selbst entboten, senden einen andern fort mit der Botschaft Wort für Wort: »Deine Zarin hat geboren, doch Gott weiß, was dir erkoren,